Zeitmanagement

  • Wie ist es so mit eurer Meditation- habt ihr feste Termine, oder findet eure Praxis statt, wenn die Zeit es erlaubt..?
    Meditiert ihr morgends oder abends, oder sogar beides..?
    Ich würde gerne direkt morgends nach dem Aufstehen praktizieren, nur ist mir das viel zu früh, oder ich müsste noch eher aufstehen.. :doubt:
    Am Morgen, sowie am Abend soll die Meditation ja am wirksamsten sein..!?
    So habe ich mir den späten oder frühen Nachmittag gekrallt um zu Meditieren- allerdings schaffe ich es nicht an 7 Tagen die Woche.

  • Meine Meditationsroutine ist wie ein lockeres Netz geplant. Irgendwann hab ich festgestellt, dass es kontraproduktiv ist, zu viele strikte Pläne aufzustellen, an die ich mich dann nicht halten kann oder will.
    Besser ist nun, ich habe grobe Zeitvorgaben, wann ich stets meditiere, und das modifiziere ich dann nach Bedarf und Vermögen.
    Besser als ein Tagesplan ist für mich, hinterher aufzuschreiben, was ich wieviel meditiert habe. Da ist zu erkennen, dass das subjektive Gefühl mit der objektiven Regelmäßigkeit gar nicht übereinstimmt. Oft meinte ich schon, zu wenig zu praktizieren, und wenn ich dann im Kalender zurückblätterte, konnte ich sehen 'Boah, ich hab doch viel gemacht.' Und umgekehrt auch kann ich an meinem Kalender manchmal Talsohlen in der Inspiration erkennen, die mir im Alltagstrott gar nicht so bewusst wurden. Mein Kalender ist mein externes Hirn und verschafft mir Überblick. :grinsen:
    Wichtig ist, die kostbare Möglichkeit, jetzt dieses Leben zur Praxis nutzen zu können, zu sehen. Dadurch entsteht freudige Inspiration. Stocksteife Disziplin ohne Sinn und Verstand ist für mich ein Bremsklotz.
    Allmählich kommt es dahin, dass die Meditation alles Tun durchzieht und nach dem Sitzen oder Rezitieren eigentlich nicht vorbei ist. Aber die Extrameditationszeiten sind wie Anlegestellen. Ohne sowas würd ich es vielleicht verlieren.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:


    ...
    Allmählich kommt es dahin, dass die Meditation alles Tun durchzieht und nach dem Sitzen oder Rezitieren eigentlich nicht vorbei ist. Aber die Extrameditationszeiten sind wie Anlegestellen. Ohne sowas würd ich es vielleicht verlieren.


    Hi LL,
    genau davon schreib ich immer wieder, das meine ich. :D
    _()_

  • Ich weiß.
    Aber ich kenne Leute, die das wiederum zum Nonplusultra erheben und nicht nur für sich selbst meinen, sie bräuchten nichts mehr tun, sondern es auch für andere proklamieren. Das halte ich für falsch. Es ist Reinreden.
    Im tibetischen Buddhismus gibt es am Anfang den "Pfad der Ansammlung". Das bedeutet, man sammelt Verdienste, gutes Karma, durch Rezitationen, formelle Praxis, Gaben an die Buddhas, Gute Wünsche und Niederwerfungen. Das ist nämlich eine puppi-einfache Art, Hindernisse zu besänftigen und zu bereinigen, so dass es dann mit der Zeit immer flüssiger geht, auf dem Pfad voranzukommen.
    Wenn man es dann nachher einfacher hat,in einem Flow ist, dann kann man auch anfangen, sich den Kopf zu zerbrechen über all das, was hier so im Forum diskutiert wird. Also, man bleibt nicht bei der formellen Praxis als Ritual stehen, sondern es geht immer weiter damit "in unendliche Weiten". :)
    Auch ist im tibetischen Buddhismus die "Lineage" sehr wichtig - dass ein authentischer Lehrer das alles überträgt und dass er es von seinem authentischen Lehrer übertragen bekommen hat usw.
    Den heutzutage modernen westlichen "Selfmade-Heiligen" á la Eckhard Tolle und so stehe ich persönlich sehr skeptisch gegenüber. Wenn man keine Grundlage hat, mag sich die Superheiligkeit vielleicht kurzfristig toll anfühlen, aber wieviel Gehalt hat das, so ungeprüft und unerprobt?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Ich weiß.
    Aber ich kenne Leute, die das wiederum zum Nonplusultra erheben und nicht nur für sich selbst meinen, sie bräuchten nichts mehr tun, sondern es auch für andere proklamieren. Das halte ich für falsch. Es ist Reinreden.
    Im tibetischen Buddhismus gibt es am Anfang den "Pfad der Ansammlung". Das bedeutet, man sammelt Verdienste, gutes Karma, durch Rezitationen, formelle Praxis, Gaben an die Buddhas, Gute Wünsche und Niederwerfungen. Das ist nämlich eine puppi-einfache Art, Hindernisse zu besänftigen und zu bereinigen, so dass es dann mit der Zeit immer flüssiger geht, auf dem Pfad voranzukommen.


    Hi LL,
    das war nicht meine Absicht. Wenn ich so rüberkomme, tut es mir leid. Ich werde da zurückhaltender sein. :)
    Vor über 20 Jahren habe ich bei den "Tibetern" Zuflucht zum Buddha genommen und mich auch in all den o. g. Praktiken geübt. Diese musste ich jedoch beenden, weil sie mich nicht besänftigten, was auch gar nicht nötig war, sondern meine Energie unnötig hochpeitschten.
    Es wurde mir eine langsamere Gangart empfohlen.


    Was sollte auch anderes empfohlen werden als Meditation. Damit beginnen wir, dann überträgt sie sich auf das gesamte DA-SEIN und wenn wir sterben, ist das die beste Gemütsfassung, wenn wir nicht dann plötzlich vor Schreck an unerfüllte Sehnsüchte, Wünsche und Furcht denken.
    _()_ Monika

  • Wer ist "wir"? :grinsen:
    Sorry, nur Spaß! Ich lass es jetzt. Friede sei mit Dir.
    Mach mal Dein Ding da, aber nimm dich im Ganzen mit. :)
    Beste Wünsche, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Wer ist "wir"? :grinsen:
    Sorry, nur Spaß! Ich lass es jetzt. Friede sei mit Dir.
    Mach mal Dein Ding da, aber nimm dich im Ganzen mit. :)
    Beste Wünsche, LL


    Trotzdem antworte ich :grinsen: , denn mit "wir" meine ich natürlich nur, die die meditieren wollen. :D

  • fest nicht, aber man nimmt sich ganz bewusst zeit. ich mache meine spirituellen übungen aber meist abends - wo andere fernsehen gucken halt. deshalb habe ich keinen fernseher ;)
    das ist entsagung im eigentlichen sinne :D
    wenn ich zeit hab, dann meditiere ich auch sehr gerne bevor der tag anfängt, weil man dann die praxis mit in den alltag nehmen kann. leider halt nicht immer möglich, wegen sozialen konventionen. zumind. im sommer ist es schwierig ins bett zu gehen, wenn man eher draußen mit freunden sein kann und es noch hell ist, damit man morgens 1-2 std früher wach ist, um zu praktizieren, wobei dies eigtl. viel besser ist. ;)

  • Hallo Rasmuss,


    meine Dhammapraxis (sei es nun die "stille Sammlung" allein in einem Raum, seien es meine Übungen im zwischenmenschlichen Bereich in Geduld, Mitfreude, Gleichmut, Güte, Mitempfinden, Nachdenken/Kontemplieren über den Dhamma, Lesen im Sutta Pitaka, Anhören von Audio-Vorträgen....usw). intergriere ich praktisch in den ganzen Tag.
    "Zeitmanagement" betreibe ich gar nicht ;) :
    es geht (zumindest mir) nicht um eine Karriereleiter, die ich "hinaufklettern" will, um "jemand Großes zu werden", sondern es geht (mir) darum, ein immer ruhiger werdendes Gemüt zu entwickeln.


    Fortschritt und Entwicklung heißen für mich Fort-schritt (ein Fortschreiten im Sinn von "Ich gehe fort...") und Ent-Wicklung aus den Verstrickungen des Samasaro.


    Würde ich z.B. mit dem Begriff "Zeit-Management" denken, würde ich vermutlich sofort in Stress geraten.


    Gerade, wenn ich mich in die "stille Sammlung" begebe, kann ich das Gefühl "hier ist noch was zu tun, da ist noch was zu tun" gar nicht brauchen.
    Ein Bhikkhu sagte mal etwas, das mir unbeschreiblich zugesagt hat: "Erst tun, was zu tun ist."


    Dhammapraxis ist für mich praktisch rund um die Uhr.
    Im Bezug auf einzelne Elemente davon (eben die stille Sammlung, Lesen, Anhören von Dhammavorträgen....), mache ich mir keinen expliziten Zeitplan, sondern warte ab, wie sich der Tag entwickelt.


    Bei mir würden "feste Zeiten" auch unmöglich klappen. Ich habe unregelmäßige Arbeitszeiten, mein Mann hat unregelmäßige Arbeitszeiten, meine ältere Tochter hat unregelmäßige Schulzeiten.
    Von daher finde ich die Empfehlung "Erst tun, was zu tun ist" wie eine goldene Formel und was ich im Alltag verrichte, kann ich ja auch mit anderen Elementen (z.B. Nachdenken über den Dhamma) verbinden.


    In der Ruhe liegt die Kraft. :D

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • Kirschbluete:

    Hallo Rasmuss,


    Hallo Kirschblüte,

    Zitat


    "Zeitmanagement" betreibe ich gar nicht ;) :


    Das war auch mehr rhetorisch gemeint.. :D

    Zitat

    Fortschritt und Entwicklung heißen für mich Fort-schritt (ein Fortschreiten im Sinn von "Ich gehe fort...") und Ent-Wicklung aus den Verstrickungen des Samasaro.


    Ja, Fortschritt im Sinne von Fort schreiten..!


    Zitat

    Gerade, wenn ich mich in die "stille Sammlung" begebe, kann ich das Gefühl "hier ist noch was zu tun, da ist noch was zu tun" gar nicht brauchen.


    Das ist auch etwas, das die Praxis kaputt macht..!

    Zitat

    Bei mir würden "feste Zeiten" auch unmöglich klappen. Ich habe unregelmäßige Arbeitszeiten, mein Mann hat unregelmäßige Arbeitszeiten, meine ältere Tochter hat unregelmäßige Schulzeiten.


    Das kenne ich noch, hab jahrelang "Schicht" gearbeitet- nie wieder.. :evil:

  • Hallo Rassmuss,


    das mit den unregelmäßigen Arbeitszeiten finde ich gar nicht mal so schlimm, wobei weder mein Mann, noch ich "extreme" Schichten haben.
    Bei meinem Mann kann der Arbeitsbeginn zwischen 8.00 Uhr und 12.00 sein und das Arbeitsende entsprechend zwischen 16 Uhr und 20 Uhr.
    Also alles noch in einem gut erträglichen Rahmen.


    Bei mir ist es so, dass ich mir -bis auf zweimal pro Woche- meine Arbeitszeit ganz selbständig einteilen kann und das möchte ich niiiiiie wieder missen, wobei ich meistens nur vormittags arbeite.
    Ich arbeite in der Sozialpäd. Familienhilfe, d.h. ich mache meine Termine mit den Klienten aus und habe die Möglichkeit ganz wunderbar damit zu jonglieren.
    Zweimal pro Woche betreue ich mit anderen Kolleginnen Kinder in einer Gruppe und das ist z.B. eine Tätigkeit, nach der ich mich nach "Feierabend" (der mittags ist) total gerne erst mal in die Stille begebe, um innerlich wieder freier zu werden und mich zu sammeln.


    Die Kindergruppe ist eine sog. "Maßnahme" und es ist manchmal unvorstellbar, was ich da erlebe.
    Da ist für mich die Möglichkeit des stillen Rückzugs danach ein unendlicher Segen!


    Einerseits klingt es vielleicht chaotisch, wie unser Arbeitsalltag sich gestaltet, andererseits stecken da soviele Freiheiten dahinter, die man entdecken kann.
    Ich könnte mir "heute" kaum noch vorstellen, ganz "feste" Zeiten zu haben.


    Aaaaber: Schichtarbeit im Sinne von z.B. Nachtschicht wäre auch nichts für uns.
    Mein Mann hat mal am Flughafen gearbeitet und musste da Nachtschicht machen: das war zehrend!

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • Kirschbluete:

    Hallo Rassmuss,


    das mit den unregelmäßigen Arbeitszeiten finde ich gar nicht mal so schlimm, wobei weder mein Mann, noch ich "extreme" Schichten haben.
    Bei meinem Mann kann der Arbeitsbeginn zwischen 8.00 Uhr und 12.00 sein und das Arbeitsende entsprechend zwischen 16 Uhr und 20 Uhr.


    Das ist ok. Ich hatte zudem aber Nacht,- Wochenend, und Feiertagsdienste.


    Zitat

    Bei mir ist es so, dass ich mir -bis auf zweimal pro Woche- meine Arbeitszeit ganz selbständig einteilen kann und das möchte ich niiiiiie wieder missen, wobei ich meistens nur vormittags arbeite.


    Da würde der Begriff Zeitmanagement wieder passen.. :D

    Zitat

    Ich arbeite in der Sozialpäd. Familienhilfe, d.h. ich mache meine Termine mit den Klienten aus und habe die Möglichkeit ganz wunderbar damit zu jonglieren.


    Da muss man sich aber bestimmt sehr gut organisieren können..!


    Zitat

    Einerseits klingt es vielleicht chaotisch, wie unser Arbeitsalltag sich gestaltet, andererseits stecken da soviele Freiheiten dahinter, die man entdecken kann.
    Ich könnte mir "heute" kaum noch vorstellen, ganz "feste" Zeiten zu haben.


    Das sagt meine PPM auch- sie liebt es sich ihre Zeit selber einteilen zu können.

    Zitat

    Aaaaber: Schichtarbeit im Sinne von z.B. Nachtschicht wäre auch nichts für uns.


    Ich mache das freiwillig auch nie wieder..! Vor allem, wenn man dann um 6 Uhr morgens Dienstschluss hat, und sich dann schlafen legt, bis 16.00 Uhr oder so- man fühlt sich wie ausgekotzt.. :doubt:

  • Rasmuss:

    Meditiert ihr morgends oder abends, oder sogar beides..?


    Hallo Rasmuss,


    Ich versuche morgens Yoga zu praktizieren, da bleibt keine Zeit für eine formale Meditation. Da meine Frau Schichtdienst hat, verlege ich meine Meditationszeiten in die Zeiten, in denen meine Frau Spätdienst hat (in der Woche) oder aber am Wochenende bei ihrem Frühdienst vormittags (Schichtdienst hat also durchaus auch Vorteile). Wenn ich Bahn fahre rezitiere ich buddhistische Texte, manchmal meditiere ich auch in der Toilette auf der Arbeit...(kurze Mantras oder kurze Meditationen).

  • So "kirre" es klingen mag, aber gerade durch meinen Job habe ich gelernt, dass ich vieles auf mich zukommen lasse und mir kaum noch den Kopf zerbreche (also in Form von "Konzepten").


    Bei uns ist es so, dass kaum etwas wirklich "planbar" ist.
    Die Kindergruppe formatiert sich jedes mal neu, es kann sein, dass ich bei einem Klienten vor verschlossener Türe stehe oder ich bekomme einen "Notruf": "Kirschblüte, kannst Du mal schnell ein Kind vom Kindergarten abholen?"


    Und hier sehe ich für mich die "vollkommene" Chance, dass ich mich in den Dingen übe, wie in meinem ersten Beitrag geschrieben...zuallererst: Geduld, Geduld, Geduld und nochmal Geduld.
    Wenn etwas komplett "anders" läuft: Geduld.
    Fangen die Kinder an, auszuticken: Geduld (erst mal mit mir, damit ich nicht aus dem Gleichgewicht gerate).


    Was ich aber für mich mache:
    sobald ich mich in die Stille zuhause begebe, mache ich die "Schotten dicht".
    D.h. Telefone: aus, Türglocke: aus: ich bin dann einfach nicht da. ;)


    Meine Lieben wissen da aber auch Bescheid und unterstützen mich.


    So, jetzt schalte ich aber mal den PC aus und wünsche Dir von Herzen alles Gute für Deine Praxis. So im Laufe der Zeit bekommt man auch ein gutes Gespür für sich selbst. Bei mir hat das schon einige Jährchen gedauert, aber es schleift sich ein.
    Gute Nacht. ;)

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • Zitat
    Matthias65:

    Ich versuche morgens Yoga zu praktizieren,


    Da frage ich mich aus Interesse, ob man Yoga wie Meditation zur buddhistischen Praxis zählen kann. Und, ist es sinnvoll, einen Kursus zu belegen, oder reicht zum Erlernen ein Buch mit Bildern der Übungen..?

  • Khen Rinpoche unterrichtet auch Yoga.
    Aber das ist dann linienspezifisch und es gibt auch noch Tsa Lung. Das hat auch mit Bewegung zu tun, es geht um Nadis und Chakren... das muss man richtig bei ihm lernen.
    Für mich ist aber jede Bewegungsform Praxis, weil es da auch die Möglichkeit gibt, den Geist auf den Atem zu richten, oder achtsam auf die Bewegungen. Bzw, wenn ich schlecht drauf bin, schaffe ich es auch, bei der Gymnastik weiterzugrübeln. Also ist es doch Praxis, den Geist zu sammeln. Ich mache auch irgendeine Gymnasik, sogar an Sportgeräten, die hier öffentlich herumstehen, und statt zu zählen denke ich das 6 Silben- Mantra.
    Die Frage, ob man die Zeit, in der man sich bewegt, irgendwie sinnvoll für die Praxis nutzen kann, finde ich relativ leicht zu beantworten. Schwieriger ist die Frage, wie man bei Rinpoche bis zum Tsa Lung kommt und wenn man rein äußerlich im Kurs sitzt, wie man dann dadurch wirklich den Kontakt zu eigenen Energiekörper bekommt, bzw die Natur des Geistes erfährt. Es kann auch passieren, dass Leute in den höchsten Pema Yoga oder Tsa Lung-Klassen sitzen und nur äußerlich die Bewegungen machen.

  • Rasmuss:

    Da frage ich mich aus Interesse, ob man Yoga wie Meditation zur buddhistischen Praxis zählen kann


    Hallo Rasmuss, morgens mache ich regelmäßig 10 - 15 Minuten Yoga, um den Rücken und die Schulter zu stärken, da ich einen sitzenden Bürojob habe. Klar, kann man Yoga und Buddhismus verbinden: Ich höre mir morgens beim Yoga immer eine CD an wo das Mantra Om Mane Padme Hung gesungen wird, so wird Yoga ein wenig zur Meditation - das hängt aber davon ab ob Du den tibetischen Buddhismus praktizierst oder eine andere Richtung. Denn Mantras sind typisch für den tibetischen Buddhismus.


    Rasmuss:

    Und, ist es sinnvoll, einen Kursus zu belegen, oder reicht zum Erlernen ein Buch mit Bildern der Übungen..?


    Das hängt davon ab was Du für ein Lerntyp bist. Mein Vater hat vor mehr wie 30 Jahren Yoga mit Hilfe einer Langspielplatte gelernt und praktiziert noch heute. Ich brauchte eine Yogalehrerin, die mir zeigt wann meine Übungen nicht richtig sind und welche Korrekturen notwendig sind. Wenn man Yoga falsch macht, kann man sich selbst auch erheblich schaden.

  • Matthias65:

    Yoga ein wenig zur Meditation - das hängt aber davon ab ob Du den tibetischen Buddhismus praktizierst oder eine andere Richtung. Mantras sind typisch für den tibetischen Buddhismus.


    Ich sehe mich als Tibeter, bin aber vom Mantra zur Atembeobachtung übergegangen.


    Zitat

    Wenn man Yoga falsch macht, kann man sich selbst auch erheblich schaden.


    Das glaub ich- dann ist der Schaden groß, der Nutzen nicht. Das sehe ich ja auch immer im Sportstudio, bei diesen Jungspunden- oh Trainer und Programm irgendwelche Übungen mit zuviel Gewicht ausführen, Hauptsache viel..

  • Rasmuss:

    Ich sehe mich als Tibeter, bin aber vom Mantra zur Atembeobachtung übergegangen.


    Atembeobachtung ist ja auch nicht falsch, auch nicht im tibetischen Buddhismus. Es wäre (für mich) jedoch problematisch, eine konzentrierte Atembeobachtung während der Yogaübungen aufrechtzuerhalten. Da ist Musik, die nebenbei läuft, einfacher.

  • Matthias65:


    Atembeobachtung ist ja auch nicht falsch, auch nicht im tibetischen Buddhismus.


    Gibt es sie dort auch- oder wird dort nicht nur mit Mantren praktiziert..?

  • Gibt es dort "auch".
    Die Meditationen im tibetischen Buddhismus sind nicht auf wenige eingeschränkt sondern von großer Vielfalt und Variantenreichtum.
    Die grundlegenden Techniken, wie sie im Palikanon zu finden sind, werden natürlich nicht ausgeklammert.
    Atembeobachtung ist eine Form von Shamata (punktförmige Konzentration auf ein heilsames Meditationsobjekt = "Stilles Verweilen") - wobei der Atem eben eins von vielen möglichen Konzentrationsobjekten ist.
    Der König der Meditationsobjekte, würd ich sagen - neben dem Buddha.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Gibt es dort "auch".
    Die Meditationen im tibetischen Buddhismus sind nicht auf wenige eingeschränkt sondern von großer Vielfalt und Variantenreichtum.
    Die grundlegenden Techniken, wie sie im Palikanon zu finden sind, werden natürlich nicht ausgeklammert.


    Es ist ja auch gar nicht das Ziel hinduistischer Religionen etwas auszuschließen.
    Im Gegenteil wird alles assimiliert was zu finden und einen Namen hat.

  • Losang Lamo:

    - wobei der Atem eben eins von vielen möglichen Konzentrationsobjekten ist.


    Und welche gibt es noch- oder sind mögliche Meditationsobjekte..?

    Zitat

    Der König der Meditationsobjekte, würd ich sagen - neben dem Buddha.


    König- der Atem..?

  • Rasmuss:
    Matthias65:


    Atembeobachtung ist ja auch nicht falsch, auch nicht im tibetischen Buddhismus.


    Gibt es sie dort auch- oder wird dort nicht nur mit Mantren praktiziert..?


    es gibt spezielle Atemübungen.
    Im Tsa Lung z. B. wird durch eine spezielle Atmung das Kronenchakra geöffnet.