Meditation - Atemübung

  • Hallo liebe Community!


    Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Meditation und stehe nun vor Fragen, die ich nicht selbst beantworten kann.


    Ich habe vor kurzer Zeit damit begonnen, mit etwas Zeit zu nehmen und mich nur auf meine Atmung zu konzentrieren. Nun zum Problem: Ich denke ständig über alles mögliche nach und bin einfach nicht in der Lage, mich nur auf die Atmung zu konzentrieren. Ich fühle mich unterfordert und schweife ab. Ich finde mich i.d.R. erst nach 5 Minuten wieder. Dann schweife ich wieder ab.


    Dies bringt mich zu meinen Fragen: Worum geht es bei dieser Meditationstechnik? Geht es darum, die Atmung zu üben oder darum, sich von Gedanken loszulösen? Was, wenn man sich von seinen Gedanken nicht lösen kann, diese jedoch (relativ) emotionslos und mit ruhiger Atmung betrachtet? Würde vielleicht eine andere Art der Meditation mir mehr bringen oder habe ich den Sinn dieser Technik noch nicht begriffen?

  • Keine Panik, du machst alles richtig !


    Sinn dieser Übung ist das Erlangen von Geistesruhe. aber bevor der Geist aufhört zu plappern, bedarf es eben einiger Übung.


    Ein Trick der mir geholfen hat: stell dir deinen Atem als Lichtbogen vor, der aus deiner Nase hervortritt, wenn du ausatmest und den du beim Einatmen wieder in die Nase zurück ziehst.


    Wenn deine Gedanken abschweifen, kehr einfach wieder zu deinem Meditationsobjekt Atem zurück.

  • Verrückter:

    ...Nun zum Problem: Ich denke ständig über alles mögliche nach und bin einfach nicht in der Lage, mich nur auf die Atmung zu konzentrieren. Ich fühle mich unterfordert und schweife ab. Ich finde mich i.d.R. erst nach 5 Minuten wieder. Dann schweife ich wieder ab...


    Na und?
    Es geht also darum, seinen Atem zu beobachten, Ablenkungen wahrzunehmen und wieder zum Atem zurückzukehren.
    Das du dich unterfordert fühlst ist normal. Dein Geist ist es gewohnt, sich mit allen Möglichen Dingen zu beschäftigen und wehrt sich erst mal mit Händen und Füßen. :D
    Einfach mit Fassung tragen und weitermachen.Es kann Jahre dauern, bis du etwas ruhiger wirst.
    Dies ist eine Übung, die du dein ganzes Leben lang immer wieder machen kannst.



    Verrückter:

    Dies bringt mich zu meinen Fragen: Worum geht es bei dieser Meditationstechnik?...


    Sinn und Zweck dieser Übung ist es, sie zu machen. Mehr nicht.
    Du gehst, auf Grund deiner Gewohnheitsmuster, Ziel- oder Ergebnis orientiert an die Übung heran und hältst allein schon dadurch dein Gedankenkarussell am Laufen.
    Deine Suche nach Sinn und Ergebnis ist kontraproduktiv :lol: Du schießt dir damit selbst ins Knie.


    LG
    Ji'un Ken

  • Danke! Was würdet ihr zu den Gedanken sagen, sollte man sie zulassen oder ist es wichtig, dass man sich auf die Atmung konzentriert? Nicht selten fällt mir während des Meditierens etwas ein, was ich so noch nicht gesehen habe und mich motiviert, ein großes Problem auf´s neue anzupacken. Ich persönlich bin der Meinung, dass es sehr gut ist, nur eben auch nervig weil es mich vom meditieren abhält... obwohl man ja nur meditiert, um zu meditieren... puh ^^ Begriffen habe ich den Sinn der Meditation noch nicht ganz, aber es hilft mir auf jeden Fall.

  • Verrückter:

    Danke! Was würdet ihr zu den Gedanken sagen, sollte man sie zulassen oder ist es wichtig, dass man sich auf die Atmung konzentriert? Nicht selten fällt mir während des Meditierens etwas ein, was ich so noch nicht gesehen habe und mich motiviert, ein großes Problem auf´s neue anzupacken. Ich persönlich bin der Meinung, dass es sehr gut ist, nur eben auch nervig weil es mich vom meditieren abhält... obwohl man ja nur meditiert, um zu meditieren... puh ^^ Begriffen habe ich den Sinn der Meditation noch nicht ganz, aber es hilft mir auf jeden Fall.


    Deine Gedanken kommen sowieso. Betrachte sie einfach, lass sie weiter ziehen und konzentrier dich wieder auf deinen Atem.

  • Du bist nicht "unterfordert" sondern "überfordert".
    Denn die Konzentration beim Atem verweilen lassen ist nicht einfach und brauch jede Menge Übung.
    Auch alle Gedanken komplett "ausschalten" ist während der Medi schwer (bzw. als Anfänger so gut wie gar nicht) möglich. Irgendwann, nach einiger Übung, kommt aber der Punkt wo du von deinen Gedanken nicht mehr mitgerissen wirst, sondern es mitbekommst wenn sie auftauchen und sie einfach beobachten kannst. Und dann verschwinden sie auch einfach wieder von alleine. Dann bist "Du" nicht mehr deine Gedanken (bist du sowieso nicht, aber es kommt dir womöglich so vor). Die Gedanken kommen dann einfach und gehen wieder von ganz alleine und du verweilst die ganze Zeit bei deinem Atem und beobachtest nur was alles in dir vorgeht (Gedanken, Gefühle, Wahrnehmung und Bewusstsein Phänomene etc.).


    Im Endeffekt machst du alles richtig. Es braucht nur jede Menge konstante und auerhafte Übung und Geduld. Fortschritte kommen dann...


    Weiterhin viel Erfolg! :D

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Hallo Verrückter,


    mir hat auch geholfen mehr auf das Heben und Senken der Bauchdecke zu schauen und dieses einfach zu bemerken, statt mich auf den Atem direkt zu konzentrieren.
    Oder die Aufmerksamkeit allgemein mehr auf den Körper und Körperempfindungen zu lenken und diese nur zu bemerken. Also das was man allgemein als Vipassana bezeichnet.
    Ist ein bisschen mehr "Aktion" als nur den Atem zu beobachten. Jedenfalls empfinde ich das so. Und ich habe das Gefühl es bringt mich mehr zu mir und in den Moment.
    Es viel mir dann leichter wieder zum Meditationsobjekt oder dem was eben gerade passiert, zurückzukommen und mich nicht von meinen Gedanken fortreißen zu lassen.
    Es gibt ja auch so viele Formen von Vipassana.
    Ich merke auch bei mir, dass es verschiedene Phasen gibt. Manchmal fühle ich mich mehr zu Atembetrachtung oder das was man als "Entwicklung von Geistesruhe" oder "ruhiges Verweilen" bezeichnet (Samatha), hingezogen und manchmal mag ich etwas "Aktion" und fühle mich wohler bei Vipassana, in meinem Fall vor allem Wahrnehmen von Körperempfindungen, um es einfach auszudrücken.
    Beide, Vipassana und Samatha, gehören im Grunde aber zusammen und können ineinander übergehen. Die Unterscheidungen sind für mich nur Anhaltspunkte, wenn ich nicht weiter weiß oder allgemein Unklarheit herrscht.
    Für mich ist das alles mehr ein Experimentieren und Herausfinden was mir jetzt, in diesem Moment, gut tut. Und das "praktiziere" ich auch im Alltag so gut es geht. Ich schaue immer wieder was mir jetzt hier wirklich gut tut, was sich richtig anfühlt, in diesem Moment. Ohne die ganze Zeit darüber nachdenken zu müssen was mir jetzt gut tut, so ist das nicht gemeint.
    Es geht eher um ein Erspüren was ich wirklich brauche.
    Aber wie Ji'un Ken schon schrieb, das ist ein jahrelanger Prozess des Schauens, Probierens, Fehlermachens und Lernens. Darin unterscheidet sich für mich Meditation nicht vom Alltag. Es bedingt sich sogar gegenseitig. Das ist für mich etwas sehr Ganzheitliches.
    Und es braucht alles seine Zeit, wie die anderen ja auch schon geschrieben haben.


    Das Buch fand ich damals ganz hilfreich, falls du es noch nicht kennst, es gibt aber auch andere: http://www.dhamma-dana.de/buec…a_bhikkhu-anapanasati.pdf
    Oder allgemein: http://www.dhamma-dana.de/


    Aber schau darauf was dir davon gut tut. Bei mir haben diese Sichtweisen von Mönchen auch in gewisser Weise einen Druck erzeugt, etwas tun zu müssen. Etwas übers Knie zu brechen.
    Es geht für mich aber nicht darum mit Meditation jetzt noch einen weiteren Streßfaktor zu haben, neben dem streßigen und verrückten Alltag, sondern erst einmal zu mir zu finden. Zu sehen wie sich Frieden anfühlen kann. Der Rest ergibt sich.
    Aber als Grundlage für formale Meditation, als ein Teil des Werkzeugkastens, fand ich diese Seite sehr hilfreich.


    Liebe Grüße

  • P.S.: Nochmal kurz zum Thema "Vipassana": Ich habe zum Beispiel damit angefangen die Empfindungen in meinen Fingerspitzen und Fingern zu bemerken, aber beschäftige dich dazu besser mit Anweisungen von Lehrern, wenn es dich interessiert.


    Alles Gute. :)

  • Danke. Ich verstehe es jetzt ein wenig besser. Vielleicht könnt ihr mir auch bei der nächsten Frage weiterhelfen. Ich würde gerne nochmal zurück auf die Grundpfeiler der Atemübung kommen.


    Als wesentlich sehe ich jetzt folgendes bei der Atemübung:
    - Konzentration auf die Atmung.
    - Langsam atmen, tief ein- und ausatmen, den Atem am Höhe- und Tiefpunkt etwas halten.
    - Gedanken vorbeiziehen lassen.
    - Gerade und entspannt sitzen.


    Nur das Sitzen an sich erfordert ja schon Anspannung. Ich stelle mir nun die Frage: Wo ist die Grenze zwischen An- und Entspannung? Es fällt mir z.B. schwer meine Augen geschlossen zu halten, ohne eine Anspannung in meinen Augenbrauen aufzubauen. Ist es tatsächlich Teil der Meditation zu lernen, meine Augen schließen zu können ohne "böse zu gucken"?


    Und noch etwas: Ist meine Annahme richtig, dass akustische Hilfsmittel vorteilhaft sind oder besteht die Gefahr, dass man sich "abhängig" macht?

  • Verrückter:

    - Langsam atmen, tief ein- und ausatmen, den Atem am Höhe- und Tiefpunkt etwas halten.


    Noch einfacher: Atmen. Nix mit dem Atem "machen". Solang Du nicht wegen zu wenig oder zu viel Atmung umkippst, ist es alles prima. Es gibt keinen zu erreichenden Atem. Weder in Tiefe, noch in Rhytmus. Er ist schon Deiner. Du sollst ihn nur spüren. So, wie er gerade ist. Das ist immer mal unterschiedlich. Gut so.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Verrückter:

    Ich stelle mir nun die Frage: Wo ist die Grenze zwischen An- und Entspannung?
    ...
    Und noch etwas: Ist meine Annahme richtig, dass akustische Hilfsmittel vorteilhaft sind oder besteht die Gefahr, dass man sich "abhängig" macht?


    Hallo Verrückter,


    das sind eben genau solche Dinge die man schlecht theoretisch erklären kann. Ich jedenfalls. :D
    Du mußt es selbst herausfinden und spüren. Aber vielleicht hat ja der eine oder andere noch Tips für dich, wie du das herausfinden kannst. Oder du hast die Möglichkeit Lehrer zu treffen.
    Ansonsten bleibe einfach dabei, wenn es dir gut tut. Das entwickelt sich alles natürlicherweise.


    Mir hilft glaube ich am meisten, alles so zu lassen wie es ist. Ohne mich dazu zu zwingen, alles so zu lassen. ;)


    Liebe Grüße

  • alles so lassen wie es ist, wenn man das streng verfolgt, darf man auch nicht antworten

  • euh:

    alles so lassen wie es ist, wenn man das streng verfolgt, darf man auch nicht antworten


    Hallo euh,


    deswegen habe ich geschrieben: "...Ohne mich dazu zu zwingen, alles so zu lassen."
    Also nicht ganz so streng. Es sei denn es tut mir gut. ;)


    Liebe Grüße


  • Den Atem bitte nicht beeinflussen. Atmen musst du sowieso, schau dir nur innerlich dabei zu ohne die Frequenz deines Atems zu beeinflussen.


    Ich weiß nicht ob es nur im tibetischen Buddhismus so ist, aber wir meditieren mit geöffneten Augen. Wir richten den Blick ein paar Finger breit von der Nasenspitze ins Leere.


  • Ich bin die ganze Zeit dabei mich zu erinnern welches Buch mir Meditieren beigebracht hat. Es sind wahrscheinlich mehrere Bücher mehr als zwanzig Jahre vor Zen und 25 Jahre vor Buddha Dhamma. Wenn es da war hab ich es ignoriert, ich wollte ja keiner der durchgeknallten Buddhisten werden. :D:)
    Darin stand den Atem BEOBACHTEN, JEDER Gedanke, JEDE Erscheinung (Licht,Töne Empfindungen der Freude) sind Illusionen und müßen abgeschnitten werden. Das heißt sie sollen wenn sie erkannt werden bewusst nicht mehr bedacht, weiterbedacht werden. Die Ohren brauchen keine Töne, wie willst Du den Ton den deine Ohren sowieso erzeugen jemals erkennen, es gibt auch Töne die während der Meditation erzeugt werden die müßen erkennt und unterscheidend getrennt werden vom Grundton. Die Augen sind leicht geöffnet und der "Blick" ist auf einen Ort etwas 1,5 Meter vor Dir gerichtet ohne zu fixieren oder zu starren, wenn dieses geschieht ist es abzuschneiden.
    Ganz nebenbei Meditieren ist ganz einfach wenn ein paar Regeln bedacht werden: Nur sitzen und das Sein ertragen was jeder Mensch nur ist, die Leerheit, nicht Leere.
    Es gibt absolut nichts das von Außerhalb dazu beitragen könnte auch nicht Gedanken die sich mit dem Außerhalb beschäftigen. Wenn alles in Dir still ist gibt es kein Außerhalb mehr denn dann bist Du ALLES.
    Auch dies ist nur das zeigen auf den Mond wenn Du glaubst das ich auf den Mond zeige. Da ist nur ein Finger.
    liebe Grüsse
    Helmut
    Dogen hat das alles schon in einem sehr kurzen Text geschrieben. Bitte den Link einstellen hab keinen Bock den zu suchen.

  • Verrückter:

    Ich fühle mich unterfordert und schweife ab


    Hallo "Verrückter",


    Du meinst wohl, Du fühlst Dich überfordert, Dich auf den Atem zu konzentrieren ?
    Irgendwann habe ich mal festgestellt, dass jeder Atemzug anders ist. Diese Erkenntnis half mir ein wenig bei der Konzentration aber wenn ich gut bin, dann schweife ich erst nach dem 5. Atemzug ab :) Dann nehme ich dies lächelnd hin und versuche ganz entspannt, mich wieder auf den Atem zu konzentrieren u.s.w.
    LG Matthias

  • Turmalin:

    Hallo Verrückter!
    oder meinst du unterfordert in dem Sinne, dass der Atem dir als Meditationsobjekt zu langweilig ist? Kann ja sein....


    Wem zu langweilig? Dem Ego ist es zu langweilig. Und dieses "Ego" bzw "Selbst" gilt es ja zu enttarnen. Und das geschieht wenn man gesammelt ist und einfach nur die Skhandas wirken sieht ohne sich einzumischen oder mit-zu-ziehen (mit den Gedanken oder dem Bewusstsein etc.).
    Im Grunde wird es doch erst "intressant" wenn es dem Ego langweilig wird. Dann weiter zu beobachten was geschieht und sich (übertrieben gesagt) standhaft gegen das Ego zu stellen und weiter zu machen und zu beobachten wie alles vergeht, entseht, also fließt und das das ergreifen zu Leid führt und das alles somit kein Selbst ist, ist doch der Sinn...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • kommt drauf an, was Verrückter nun dazu sagt. Ob er wirklich unterfordert gemeint hat, oder eigentlich überfordert meinte.
    Was soll man machen, wenn einem das ewige Bekämpfen des Ego auf den Senkel geht? :lol: Ich such mir dann halt ein anderes Meditationsobjekt, wenn mir der Atem zu langweilig ist. :D

  • Zum Thema Ego würde ich auch gerne was schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. Zur Frage der Unter-/Überforderung: Ich finde, das hat in diesem Fall dieselbe Bedeutung. Ich hatte den Eindruck der Unterforderung, weil meine Gedanken mich von der Konzentration auf die Atmung wegzogen. Man kann es aber auch als Überforderung oder "genau richtig" bezeichnen, weil es doch gerade darum geht, sich auf die Atmung zu konzentrieren und die Gedanken geordnet schweifen zu lassen, bis man zur Atmung zurückfindet. Richtig?


    Nun der eigentliche Grund, der mich schon lange zum Grübeln bringt und ein update über meine Meditationserfahrung: Syia und malsehen haben hier geschrieben, man solle nicht tief atmen sondern "einfach nur atmen". Ich habe in den letzten Übungen nicht mehr tief geatmet und muss sagen, dass ich bei dieser Art überhaupt nicht mehr von meinen Gedanken loskomme. Ich habe den Eindruck, dass mich das tiefe Atmen sehr entspannt und mir so erleichtert, mich auf die Atmung zu konzentrieren und meine innere Ruhe zu finden. Gerade die Entspannung ist doch ein wichtiger Teil der Meditation.


    Gibt es dazu noch andere Meinungen und/oder Erläuterungen? Warum sollte man den Atem nicht beeinflussen? Gibt es andere Meditationstechniken, in denen die tiefe Atmung eine wesentliche Rolle spielt?

  • Ich glaube, Du bist auf der klassischen Leimspur des "da sollen aber doch keine Gedanken sein". Ich bin ja bestenfalls ambitionierter Hobby-Meditateur, aber in den Phasen, in denen ich mich intensiver drauf eigelassen habe, bin ich auch immer wieder auf der Spur kleben geblieben. Ich trudel grad mal wieder auf eine solche Phase zu, und ich freu mich jetzt schon drauf, wie ich auf dem Leim stehen werde…
    Kein Gedanke, der Dich beim Meditieren fesselt ist falsch. Nicht einer, nicht hundert, nicht tausend. Ob Du in einer Sitzung 50 mal abschweifst, oder du merkst, dass Du von 20 Minuten nur 10 Sekunden "da" warst und ansonsten in den Gedanken-Mustern unterwegs. Das ist nicht nur egal, sondern es muss.
    Mach Dir nicht das Ziel der Gedankenlosigkeit. Es geht um das Erleben, das Gedanken gehen können, ohne, dass man dran hängt. Wie soll man das Lernen, wenn sie nicht erst einmal gekommen sind? Ob man nun 10 Sekunden oder 10 Minuten dran gehangen hat, ist völlig unerheblich. Ist kein Sport, und da steht keiner mit dem Kittel und dem Klemmbrett hinter Dir und führt Strichliste, wenn Du es nicht selbst tust. Erleben, dass sie kommen, dass sie da sind, und dass sie wieder gehen. Wieder und wieder.


    Du kannst keinen Ball fallenlassen, den Du nicht vorher in der Hand hältst.


    Und selbst in meiner beschedenen Hobby-Erfahrung kann ich sagen: Dieser Blickwinkelwechsel hat mich viel viel unaufgeregter gemacht, weil ich nicht mehr ständig das Gefühl hatte, etwas fürchterlich falsch zu machen. Und das wieder und wieder gehen lassen verändert sich und das was da passiert. Ganz von alleine. Und dann gibt’s noch andere Zustände. Ich hörte zumindest davon. Kann ich Dir nichts zu raten, weil ich ja nur Hobby-Sitzer bin und das nicht kenne. Würde ich Dir auch nichts zu sagen wollen, weil es Dein Weg ist.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:

    Ich glaube, Du bist auf der klassischen Leimspur des "da sollen aber doch keine Gedanken sein". Ich bin ja bestenfalls ambitionierter Hobby-Meditateur, aber in den Phasen, in denen ich mich intensiver drauf eigelassen habe, bin ich auch immer wieder auf der Spur kleben geblieben. Ich trudel grad mal wieder auf eine solche Phase zu, und ich freu mich jetzt schon drauf, wie ich auf dem Leim stehen werde…
    Kein Gedanke, der Dich beim Meditieren fesselt ist falsch. Nicht einer, nicht hundert, nicht tausend. Ob Du in einer Sitzung 50 mal abschweifst, oder du merkst, dass Du von 20 Minuten nur 10 Sekunden "da" warst und ansonsten in den Gedanken-Mustern unterwegs. Das ist nicht nur egal, sondern es muss.
    Mach Dir nicht das Ziel der Gedankenlosigkeit. Es geht um das Erleben, das Gedanken gehen können, ohne, dass man dran hängt. Wie soll man das Lernen, wenn sie nicht erst einmal gekommen sind? Ob man nun 10 Sekunden oder 10 Minuten dran gehangen hat, ist völlig unerheblich. Ist kein Sport, und da steht keiner mit dem Kittel und dem Klemmbrett hinter Dir und führt Strichliste, wenn Du es nicht selbst tust. Erleben, dass sie kommen, dass sie da sind, und dass sie wieder gehen. Wieder und wieder.


    Du kannst keinen Ball fallenlassen, den Du nicht vorher in der Hand hältst.


    Und selbst in meiner beschedenen Hobby-Erfahrung kann ich sagen: Dieser Blickwinkelwechsel hat mich viel viel unaufgeregter gemacht, weil ich nicht mehr ständig das Gefühl hatte, etwas fürchterlich falsch zu machen. Und das wieder und wieder gehen lassen verändert sich und das was da passiert. Ganz von alleine. Und dann gibt’s noch andere Zustände. Ich hörte zumindest davon. Kann ich Dir nichts zu raten, weil ich ja nur Hobby-Sitzer bin und das nicht kenne. Würde ich Dir auch nichts zu sagen wollen, weil es Dein Weg ist.


    Da sind noch ein paar Hobbys: Das Sehen ohne zu sehen = ohne das was gesehen wird zu bedenken oder zu bedeuten. Das Hören.... Das Riechen..... Das Schmecken...... 'Das Tastende Erfahren....
    Dann erst wenn ich die ganzen Hobbys weg lasse und alles gleichzeitig öffne und plötzlich Ping das biste. Hellwach und ganz Da ohne an einem Ort zu sein einfach nur Da. Ich glaube das geht erst wenn alle Hobbys durchhgekaut sind, ich weiss es nicht hat sich noch keiner zu geäußert. Kann ich heute auch auf dem Weg zur Bushaltestelle erreichen, is nicht schwer nur "einfach", ohne Wahl. Genau so die Welt sinnend erkennen alsob sie ein Zengarten ist, ohne Fragen ohne Deutungen ohne Gedanken Sinnen wie es eben ist.

  • Verrückter:

    Nun der eigentliche Grund, der mich schon lange zum Grübeln bringt und ein update über meine Meditationserfahrung: Syia und malsehen haben hier geschrieben, man solle nicht tief atmen sondern "einfach nur atmen". Ich habe in den letzten Übungen nicht mehr tief geatmet und muss sagen, dass ich bei dieser Art überhaupt nicht mehr von meinen Gedanken loskomme. Ich habe den Eindruck, dass mich das tiefe Atmen sehr entspannt und mir so erleichtert, mich auf die Atmung zu konzentrieren und meine innere Ruhe zu finden. Gerade die Entspannung ist doch ein wichtiger Teil der Meditation.


    Du hast nun schon von den verschiedensten Usern gute Tipps bekommen. Probier sie aus. Lass dich darauf ein. Und zwar nicht nur drei Mal sondern mindestens drei Jahre.


    Ich habe nicht den Eindruck, dass du wirklich etwas ändern willst. Im Grunde soll alles beim alten bleiben. Du heulst dich ein bisschen aus, benutzt das Forum als Ventil um etwas von deinem inneren Druck los zu werden und machst dann im alten Trott weiter.
    Lieber bis zum Hals in der Scheiße, aber warm, als herauskommen und riskieren, erst einmal zu frieren.


    LG
    Ji'un Ken

  • Zitat

    Du bist auf der klassischen Leimspur des "da sollen aber doch keine Gedanken sein". [...] Du kannst keinen Ball fallenlassen, den Du nicht vorher in der Hand hältst.


    Man übt sozusagen das Loslassen des Gedanken, jetzt ergibt´s für mich viel mehr Sinn.


    @Ji´un Ken: Klassischer Fall von Vorurteil. Vielleicht übst du das nochmal.

  • Lieber Verrückter,


    du hast hier eine Frage gestellt, Antworten bekommen und dann schreibst du uns, dass du es doch lieber so weiter machen willst wie vorher und suchst möglichst noch eine Meditations-Methode, die sich deinen vermeintlichen Defiziten anpasst.


    Das steht dir natürlich frei, aber uns steht es dann doch auch frei unsere Zeit nicht mehr mit Antworten an dich zu verschwenden, oder ? Vielleicht betrachtest du mal Ji'un Ken's Antwort aus diesem Blickwinkel.