Praxis ?

  • Hallo Zusammen,
    kann mal jemand etwas über die Praxis im Shin-Buddhismus berichten.


    Besten Dank und Grüße


    Kai-Tha

  • In der Jodo Shinshu steht die Rezitation des nenbutsu im Zentrum. Das nenbutsu ist bei der Jodo Shinshu die Rezitation der Zufluchtnahme zu dem Buddha Amida ("namu amida butsu"). Anders als in anderen Schulen des Reinen Landes wird das nenbutsu als Dank gegenüber Amida verstanden, der durch sein Gelübde die (Hin-)geburt im Reinen Land ermöglicht hat. Neben dem nenbutsu wird als tägliche Praxis andere wichtige Texte der Tradition des Reinen Land Buddhismus rezitiert. Meditation ist kein Bestandteil der Jodo Shinshu.

  • Namaste!


    Auf auf dieser Seite findest Du einen Erfahrungsbericht zur Morgenandacht im Nishi Hongwanji.


    Leider funktioniert aktuell der Download-Link für das Andachtsbuch nicht.


    Soweit mir bekannt ist, werden täglich zumeist zwei Andachten vor dem eigenen Hausaltar (Butsudan) oder im Tempel abgehalten, eine am Morgen und eine am Abend.


    Neben dem Nenbutsu werden auch längere Texte rezitiert, z. B. Auszüge aus den "Drei Sutren des Reinen Landes", das "Junirai", das "Juseige" oder das "Shoshinge" und kürzere Texte aus dem "Tannisho" oder Shinrans "Jodo Wasan".


    Wahrscheinlich wird auch jeweils die Dreifache Zuflucht praktiziert und vielleicht auch die Vier Großen Gelübde (Shiguseganmon).


    < gasshô >


    Benkei


    PS: Junirai, Juseige und Shoshinge habe ich irgendwann mal von einem englischen Text übersetzt und jetzt eingestellt: siehe hier.

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Namaste!


    Sorry, ich habe gerade festgestellt, dass ich das längere "Shoshinge" nicht übersetzt habe, sondern stattdessen das kürzere "Sanbutsuge".


    Naja, ich war eben schon immer eine faule Haut!


    Nix für Ungut!


    Einen schönen Abend noch!
    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Eigentlich spielt im Shin-Buddhismus (jedenfalls wenn ich von Shinrans Sicht ausgehe) formelle Praxis keine besonders große Rolle. Nach Shinran hat sich das ein wenig geändert.
    Aus meiner Sicht ist eine der Hauptpraktiken das Erkennen, daß alles was ich tue, mich nur zur Hölle, zu Leid führen kann. Das Anerkennen des bedingten Entstehens und der Ohnmacht des Ichs. Die Einsicht, daß ich nie erleuchtet werden kann.
    Daraus entspringt das Anvertrauen in die andere Kraft, die Kraft, die aus dem Nicht-Ich, dem Nicht-bedingten, Nichtgeborenen entspringt. Dies wird im Namu Amida Butsu ausgedrückt.


    Dies wird dann oft als Shinjin bezeichnet, die Verwirklichung des nicht-Ich, das der Punkt ist, wo man den buddh. Pfad betritt. Aber nicht die verwirklichung durch jemand, durch mich, sondern durch das grenzenlose, ungeborene.
    Meiner Meinung nach entspricht das auch dem Eintreten in die Rechte Sicht und dem Stromeintritt.

  • Namaste!

    jeff:

    ..rezitieren von Texten, Heimtempel, etc ...recht das nenbutsu nicht aus ? :roll:


    Das ist wohl immer eine sehr individuelle Frage.
    Als "Allein-Praktizierender" muss das jeder mit sich selbst ausmachen.


    Wenn man zu einer örtlichen Sangha gehört und sich regelmäßig trifft, dann wird man auch an den Ritualen der Gruppe teilhaben wollen.


    Wenn man gar einer institutionellen Tradition angehört, dann wird man zwangsläufig deren Rituale (vielleicht nicht alle) übernehmen; andernfalls brauchte man dieser Tradition ja nicht beitreten.


    Neben den beiden Möglichkeiten, absolut alles zu übernehmen oder alles außer der wesentlichen Praxis zurückzuweisen gibt es noch viele Mittelwege.
    Ich denke es ist wichtig, bei einer Religion die gerade erst in Europa Fuss fasst (ich meine hier allgemein den Buddhismus, gilt natürlich auch für Shin), solch einen Mittelweg zu gehen.
    Gerade die instututionellen Traditionen tun sich hier allerdings schwer. So kommt es wohl, dass man in manchen Zentren sogar Texte in fremden Sprachen rezitiert, obwohl es sich dabei auch nur um Übersetzungen handelt (beispielsweise Gebete in japanisch, die vorher aus dem Sanskrit ins Chinesische und dann ins Japanische übersetzt wurden). [Mantren, Dharanis und ähnliches gehören natürlich nicht übersetzt!]


    Als Meister Deshimaru das Sôtô-Zen in Frankreich einführte, konzentrierte er sich bei den Rezitationen auf das Herz-Sutra in japanischer Form, was zu Anfang wohl befremdlich gewirkt haben mag. Anstatt also gleich die ganze Sôtô-Litanei zu lehren oder gar nur Zazen und Kinhin zu praktizieren, hat er einen Mittelweg gewählt.


    Dieser Ansatz ist ein gutes Beispiel für eine Anpassung des Dharmas an veränderte Gegebenheiten.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Namaste!

    Ryonin:

    Ich würd gern auf den blog von Andreas Ludwig hinweisen, bezogen auf dieses Thema besonders: http://shinbuddhismus.wordpres…-das-nembutsu-einrichten/


    Danke für diesen Link!
    Die verschiedenen Beiträge in diesem Blog sind wirklich sehr hilfreich. Beim Lesen merkt man gleich: das schreibt jemand der wirklich Ahnung hat (nicht nur informative, sondern auch erfahrungstechnisch).


    Ryonin:

    Auch wär mal wieder auf Ein Dialog über die große Übung von Lynn Myoshin Olson (unter http://www.zenforum.de/modules…de=thread&order=0&thold=0 nachzulesen) hinzuweisen.


    Den Text hatte ich schon ganz aus den Augen verloren, seitdem das Forum selbst geschlossen wurde.
    Auch dafür meinen herzlichen Dank!


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Namaste!


    Kann mir jemand erklären, wie man von "Namu-Amida-Butsu" zu Namandabu kommt?


    Das kurze "N'Amida-Bu" verstehe ich ja noch, aber "Namandabu"?


    Hat da jemand Amida mit irgendeiner Amanda verwechselt?
    (Spass beiseite, ist eine wirklich ernst gemeinte Frage!)


    < gasshô >


    Benkei


    Namo-Amitabha-Buddha

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Namaste!


    Benkei:

    Kann mir jemand erklären, wie man von "Namu-Amida-Butsu" zu Namandabu kommt?


    Das kurze "N'Amida-Bu" verstehe ich ja noch, aber "Namandabu"?


    Hat da jemand Amida mit irgendeiner Amanda verwechselt?


    Ich habe andernorts eine detaillierte Antwort bekommen - meinen herzlichen Dank!


    Namandabu


    < gasshô >


    Benkei


    Namo-Amitabha-Buddha[/quote]

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin