Augen bei der Meditation?

  • Hallo,
    vielleicht eine richtig doofe Frage, aber manchmal wundere ich mich über Kleinigkeiten. In verschiedenen Anleitungen finden sich verschiedene Aussagen darüber, was man mit den Augen während der Meditation macht. Geschlossen - offen - halboffen. Da steht aber immer nur wie man es macht und nie warum. Ich finde die Begründungen nicht. Ist es einfach egal, je nach persönlicher Vorliebe? Unterscheiden sich die buddhistischen Richtungen in dieser Hinsicht? Gibt es objektive Begründungen für das eine oder andere? Wie macht ihr das und warum? Vielen Dank und LG!

  • Vielleicht ist es besser, Du probierst die verschiedenen Arten für Dich aus. Da kann man nichts mit falsch machen.
    Da bekommst Du dann die Begründung, was am ehesten passt für Dich.


    Z.B. Bei den Tibetern heißt es "Augen offen". Ich kenne einige Leute, die das trotzdem nicht so machen, weil es für sie irgendwie doof ist.
    Ich hab auch lange Zeit mit geschlossenen Augen meditiert, weil ich das so gewohnt war und die Umgewöhnung störend wirkte.
    Nun nutze ich die offenen Augen manchmal, wenn ich z.B. vielleicht müde bin, oder bei was anderem. Ich mache es jetzt mal so mal so.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    Einmal editiert, zuletzt von Lirum Larum ()

  • "Ganz geschlossen" habe ich noch von niemanden gehört oder gelesen. Ich würde da sofort einschlafen 8)


    Aber steckst du dir Ohrstöpsel ins Ohr oder lässt du die offen?
    Was machst du mit dem Körper, damit du nichts mehr spürst? Oder machst du da nichts?


    Warum einen Sinn abschalten und die anderen nicht?

  • Die einen sagen: Augen zu.


    Die anderen sagen: Augen auf.


    Probiere beides aus - und nimm das, was am besten funktioniert.


    Charlie

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Hallo und vielen Dank!
    Dann ist es egal? Spontan würde ich die Augen zumachen. Einschlafgefahr besteht bei mir nur, wenn ich sehr müde bin. Ich mag aber auch gerne verstehen, warum ich was mache. Wieso werden meistens offene bzw. halboffene Augen empfohlen? Nur weil man die anderen Sinne nicht ausschalten kann? LG

  • Wenn du mit geschlossenen Augen nicht eindöst, kannst du sie ruhig geschlossen halten. Ich empfinde die Ausschaltung visueller Reize durchs Augenschließen als sehr angenehm und meiner Konzentrationsfähigkeit zuträglich.


    An "Bildern" besteht auch bei geschlossenen Augen kein Mangel.

    Charlie

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Hallo,
    mir gehts wie dir, Charlie. Vielleicht ist das mit den offenen Augen auch nur ungewohnt für mich (habe keine Übung). Daher meine Frage. Sollte ich jetzt mit offenen Augen üben, damit ich mich dran gewöhne oder ist das egal. Gibts unterschiedliche Ansichten? LG

  • Laleni:

    Hallo,
    mir gehts wie dir, Charlie. Vielleicht ist das mit den offenen Augen auch nur ungewohnt für mich (habe keine Übung). Daher meine Frage. Sollte ich jetzt mit offenen Augen üben, damit ich mich dran gewöhne oder ist das egal. Gibts unterschiedliche Ansichten? LG


    Hallo Laleni,
    es gibt unterschiedliche Ansichten. Wenn du lieber mit geschlossenen Augen übst, ist das völlig ok. Es ist nicht "besser", mit offenen Augen zu meditieren. Meine Meinung. Es gibt sehr viele Buddhastatuen, die den Buddha mit geschlossenen Augen zeigen.
    Charlie

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Charlie:

    Es gibt sehr viele Buddhastatuen, die den Buddha mit geschlossenen Augen zeigen.


    Der Eindruck täuscht womöglich. Wenn die Augenlieger abgesenkt sind, heißt das noch lange nicht, daß man sie geschlossen hat. Ist besonders bei asiatischen Gesichtszügen wegen der fehlenden 2. Augenfalte nicht einfach zu erkennen.
    i.d.R. sind die Anweisungen traditionsgebunden. Im Zazen sollten sie "halboffen" sein, Augenlieder abgesenkt. Der Grund ist: Zazen ist keine Versenkung in sich selbst, sondern offene Aufmerksamkeit.


    _()_

  • Es gibt Meditationsformen, bei denen das visuell wahrgenommene durchaus eine Rolle spielt, beispielsweise:


    Zitat

    "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zur Entfaltung der acht Erlösungen [4] verkündet. Von Form (erfüllt) sieht man Formen: dies ist die erste Erlösung. Während man innerlich Form nicht wahrnimmt, sieht man äußerlich Form: dies ist die zweite Erlösung. Man ist nur zum Schönen entschlossen: dies ist die dritte Erlösung. Mit dem völligen Überwinden der Formwahrnehmung, mit dem Verschwinden der Wahrnehmung der Sinneseinwirkung, mit Nichtbeachtung der Vielheitswahrnehmung, indem man sich vergegenwärtigt 'Raum ist unendlich', tritt man in das Gebiet der Raumunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die vierte Erlösung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Raumunendlichkeit, indem man sich vergegenwärtigt 'Bewußtsein ist unendlich', tritt man in das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit ein und verweilt darin: dies ist die fünfte Erlösung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit, indem man sich vergegenwärtigt 'da ist nichts', tritt man in das Gebiet der Nichtsheit ein und verweilt darin: das ist die sechste Erlösung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Nichtsheit tritt man in das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung ein und verweilt darin: dies ist die siebte Erlösung. Mit dem völligen Überwinden des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung tritt man in das Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl ein und verweilt darin: dies ist die achte Erlösung. Und dadurch verweilen viele meiner Schüler, nachdem sie die Krönung und Vervollkommnung der höheren Geisteskraft erreicht haben." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m077z.html)


    Oder auch:


    Zitat

    "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zur Entfaltung der acht Überwindungsgebiete [5] verkündet. Während man innerlich Form wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, begrenzt, schön und häßlich; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das erste Überwindungsgebiet. Während man innerlich Form wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, unbegrenzt, schön und häßlich; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das zweite Überwindungsgebiet. Während man innerlich Form nicht wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, begrenzt, schön und häßlich; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das dritte Überwindungsgebiet. Während man innerlich Form nicht wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, unbegrenzt, schön und häßlich; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das vierte Überwindungsgebiet. Während man innerlich Form nicht wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, blau, von blauer Farbe, mit blauer Erscheinung, mit blauem Leuchten. So wie eine Flachsblüte, die blau ist, von blauer Farbe, mit blauer Erscheinung, mit blauem Leuchten, oder wie auf beiden Seiten geglättetes Benarestuch, das blau ist, von blauer Farbe, mit blauer Erscheinung, mit blauem Leuchten; genau so sieht man auch, während man innerlich Form nicht wahrnimmt, Formen äußerlich, blau, von blauer Farbe, mit blauer Erscheinung, mit blauem Leuchten; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das fünfte Überwindungsgebiet. Während man innerlich Form nicht wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, gelb, von gelber Farbe, mit gelber Erscheinung, mit gelbem Leuchten. So wie eine Kaṇṇikārablüte, die gelb ist, von gelber Farbe, mit gelber Erscheinung, mit gelbem Leuchten, oder wie auf beiden Seiten geglättetes Benarestuch, das gelb ist, von gelber Farbe, mit gelber Erscheinung, mit gelbem Leuchten; genau so sieht man auch, während man innerlich Form nicht wahrnimmt, Formen äußerlich, gelb, von gelber Farbe, mit gelber Erscheinung, mit gelbem Leuchten; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das sechste Überwindungsgebiet. Während man innerlich Form nicht wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, rot, von roter Farbe, mit roter Erscheinung, mit rotem Leuchten. So wie eine Hibiskusblüte, die rot ist, von roter Farbe, mit roter Erscheinung, mit rotem Leuchten, oder wie auf beiden Seiten geglättetes Benarestuch, das rot ist, von roter Farbe, mit roter Erscheinung, mit rotem Leuchten; genau so sieht man auch, während man innerlich Form nicht wahrnimmt, Formen äußerlich, rot, von roter Farbe, mit roter Erscheinung, mit rotem Leuchten; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das siebte Überwindungsgebiet. Während man innerlich Form nicht wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, weiß, von weißer Farbe, mit weißer Erscheinung, mit weißem Leuchten. So wie der Morgenstern, der weiß ist, von weißer Farbe, mit weißer Erscheinung, mit weißem Leuchten, oder wie auf beiden Seiten geglättetes Benarestuch, das weiß ist, von weißer Farbe, mit weißer Erscheinung, mit weißem Leuchten; genau so sieht man auch, während man innerlich Form nicht wahrnimmt, Formen äußerlich, weiß, von weißer Farbe, mit weißer Erscheinung, mit weißem Leuchten; indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.' Dies ist das achte Überwindungsgebiet. Und dadurch verweilen viele meiner Schüler, nachdem sie die Krönung und Vervollkommnung der höheren Geisteskraft erreicht haben."(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m077z.html)


    Anders ist es beispielweise bei der Entfaltung der "Atemachtsamkeit":


    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet? Da setzt sich ein Bhikkhu [3] nieder, nachdem er in den Wald oder zum Fuße eines Baumes oder in eine leere Hütte gegangen ist; nachdem er die Beine gekreuzt, den Oberkörper aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich verankert hat, atmet er völlig achtsam ein, achtsam atmet er aus. Wenn er lang einatmet, versteht er: 'Ich atme lang ein;' oder wenn er lang ausatmet, versteht er: 'Ich atme lang aus.' Wenn er kurz einatmet, versteht er: 'Ich atme kurz ein;' oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: 'Ich atme kurz aus.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei den ganzen Atemkörper [4] erleben;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung des Körpers [5] beruhigen;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen.' So wie ein geschickter Drechsler oder sein Gehilfe versteht, wenn er eine lange Drehung macht: 'Ich mache eine lange Drehung;' oder wie er versteht, wenn er eine kurze Drehung macht: 'Ich mache eine kurze Drehung;' genauso versteht ein Bhikkhu, wenn er lang einatmet: 'Ich atme lang ein;' oder wenn er lang ausatmet, versteht er: 'Ich atme lang aus.' Wenn er kurz einatmet, versteht er: 'Ich atme kurz ein;' oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: 'Ich atme kurz aus.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen.'"(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m010z.html)


    Hierbei geht es um uneingeschränkte Aufmerksamkeit auf Körper- und Atemwahrnehmung, und dabei können geöffnete Augen hilfreich (gegen Müdigkeit, Gedankenwandern, Tagträume, ...) oder eben hinderlich sein (Ablenkung durch visuell wahrgenommene Dinge, Bewegungen, ...). Analoges gilt für die Fortsetzung bis hin zur Vertiefungsmeditation:


    Zitat

    "Dann schult ihn der Tathāgata weiter: 'Komm, Bhikkhu, verweile, indem du den Körper als einen Körper betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit dem Körper verbunden sind; verweile, indem du Gefühle als Gefühle betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit Gefühlen verbunden sind; verweile, indem du Geist als Geist betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit dem Geist verbunden sind; verweile, indem du Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit Geistesobjekten verbunden sind [2].'"


    "Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. ... (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m125z.html)


    ... wobei hier wieder die Aufmerksamkeit auf den Atem das "Meditationsobjekt" sein kann. In jedem Fall wichtig ist aber das Überwinden der fünf Hindernisse:


    Zitat

    "Der Erhabene, Brahmane, pries nicht jede Art der Meditation, noch verdammte er jede Art der Meditation. Welche Art der Meditation pries der Erhabene nicht? Brahmane, da verweilt jemand mit einem Herzen, besessen von Sinnesbegierde, eine Beute der Sinnesbegierde, und er versteht das Entkommen von der Sinnesbegierde nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Sinnesbegierde in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Übelwollen, eine Beute des Übelwollens, und er versteht das Entkommen vom Übelwollen nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Übelwollen in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Trägheit und Mattheit, eine Beute von Trägheit und Mattheit, und er versteht das Entkommen von Trägheit und Mattheit nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Trägheit und Mattheit in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, eine Beute von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, und er versteht das Entkommen von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Rastlosigkeit und Gewissensunruhe in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Zweifel, eine Beute des Zweifels, und er versteht das Entkommen vom Zweifel nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Zweifel in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Der Erhabene pries jene Art der Meditation nicht." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m108z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Hallo Elliot,
    in Deinem ganzen ellenlangen Gepaste steht nix, aber auch überhaupt nix zum Thema drin. Wenn Du frei assozieren möchtest, bitteschön, aber das mit derart ausufernden "Zitaten" zu hinterlegen, find ich ziemlich anmaßend.


    _()_

  • Ich schließe mich der Ansicht an. Ich sehe diese Zitate vielmehr als irreführend zu diesem Thema. Hat mit der Eingangsfrage nix zu tun.
    Wenn man die Augen geschlossen hat, dann ist es leichter sich in seinen Gedanken-Tagträumen zu verfangen.

  • bel:

    in Deinem ganzen ellenlangen Gepaste steht nix, aber auch überhaupt nix zum Thema drin.


    Lieber bel,
    vermutlich hast Du denn Sinn des Beitrags nicht begriffen. Die Eingangsfrage lautete doch:


    Laleni:

    ... Geschlossen - offen - halboffen. Da steht aber immer nur wie man es macht und nie warum. Gibt es objektive Begründungen für das eine oder andere?


    Und das liegt nun unter anderem daran, dass es verschiedene Meditationsformen gibt, vielleicht ist DIr das entgangen. Bei einigen ist es sogar erforderlich die Augen geöffnet zu halten, bei anderen kommt es auf etwas anderes an und da ist es dann der persönlichen Neigung überlassen, die Augen geöfnet, halbgeöffnet, dreiviertelgeschlossen oder geschlossen zu halten, je nachdem, wie das eigentliche Ziel besser erreicht werden kann. Und damit die Unterschiede deutlich werden, habe ich auch gleich die Quellen dazu mit angegeben, so kann Laleni bei Bedarf ihre eigenen Anleitungen damit vergleichen. Es mag natürlich sein - spielt für mich aber keine Rolle - dass Dir das nicht in den Kram passt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    bel:

    in Deinem ganzen ellenlangen Gepaste steht nix, aber auch überhaupt nix zum Thema drin.


    Lieber bel,
    vermutlich hast Du denn Sinn des Beitrags nicht begriffen. Die Eingangsfrage lautete doch:


    Laleni:

    ... Geschlossen - offen - halboffen. Da steht aber immer nur wie man es macht und nie warum. Gibt es objektive Begründungen für das eine oder andere?


    Und das liegt nun unter anderem daran, dass es verschiedene Meditationsformen gibt, vielleicht ist DIr das entgangen


    Richtig, und es ist mir nicht entgangen, sondern ich habe es sogar ausdrücklich betont.
    Nur steht da nix von Augen offen/geschlossen in Deinen Zitaten.
    i.Ü. sollte man sich nicht seinen persönlichen Neigungen überlassen.


    Elliot:

    Und damit die Unterschiede deutlich werden, habe ich auch gleich die Quellen dazu mit angegeben, so kann Laleni bei Bedarf ihre eigenen Anleitungen damit vergleichen. Es mag natürlich sein - spielt für mich aber keine Rolle - dass Dir das nicht in den Kram passt.


    Anstatt sich mit zum Thema nichtssagenden Zitaten auseinanderzusetzen, sollte man sich in eine Lebendige Tradition begeben und den Anweisungen des Lehrers folgen.


    _()_

  • bel:

    Richtig, und es ist mir nicht entgangen, sondern ich habe es sogar ausdrücklich betont.


    Die knappe Anmerkung, Anweisungen seinen traditionsgebunden, halte ich nun nicht für ein ausdrüchlickes Betonen der Tatsache, dass es grundverschiedene Meditationsformen gibt.


    bel:

    Nur steht da nix von Augen offen/geschlossen in Deinen Zitaten.


    Anscheinend hast Du sie noch nicht einmal gelesen? "Von Form (erfüllt) sieht man Formen ... Während man innerlich Form wahrnimmt, sieht man äußerlich Formen, ... indem man sie überwindet, nimmt man so wahr: 'Ich weiß, ich sehe.'" Die ersten beiden Meditationsformen.


    bel:

    i.Ü. sollte man sich nicht seinen persönlichen Neigungen überlassen.


    Doch natürlich. Diese Anweisung beispielsweise:


    Zitat

    Dann schult ihn der Tathāgata weiter: 'Komm, Bhikkhu, verweile, indem du den Körper als einen Körper betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit dem Körper verbunden sind; verweile, indem du Gefühle als Gefühle betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit Gefühlen verbunden sind; verweile, indem du Geist als Geist betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit dem Geist verbunden sind; verweile, indem du Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit Geistesobjekten verbunden sind [2].'"(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m125z.html)


    ... sagt überhaupt nichts darüber aus, wie die Augen dabei zu halten sind, sie sagt aber, worum es dabei eigentlich geht. Es wäre also viel eher anmaßend, zu behaupten, dies "keine Gedanken hegen" sei nur mit geöffneten Augen möglich und das gelte für jeden gleichermaßen.


    bel:

    Anstatt sich mit zum Thema nichtssagenden Zitaten auseinanderzusetzen, sollte man sich in eine Lebendige Tradition begeben und den Anweisungen des Lehrers folgen.


    Das mag Deine persönliche Meinung sein, geht aber am Thema vorbei, da Laleni nicht von Lehrern, sondern von Anleitungen sprach, mit denen sie sich beschäftigt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Hallo und vielen Dank für die Beiträge! Bitte nicht streiten wegen meiner Frage!


    bel:
    Charlie:

    Es gibt sehr viele Buddhastatuen, die den Buddha mit geschlossenen Augen zeigen.


    Der Eindruck täuscht womöglich. Wenn die Augenlieger abgesenkt sind, heißt das noch lange nicht, daß man sie geschlossen hat. Ist besonders bei asiatischen Gesichtszügen wegen der fehlenden 2. Augenfalte nicht einfach zu erkennen.
    i.d.R. sind die Anweisungen traditionsgebunden. Im Zazen sollten sie "halboffen" sein, Augenlieder abgesenkt. Der Grund ist: Zazen ist keine Versenkung in sich selbst, sondern offene Aufmerksamkeit.
    _()_


    Ich muss gestehen, so genau habe ich mir Buddhastatuen noch gar nicht angeschaut. Ich bin aber gleich mal ins Wohnzimmer und habe nachgeschaut :lol: . Ergebnis: Kann ich nicht erkennen! Ganz offen sicher nicht, aber halboffen oder geschlossen wäre möglich. Das mit der offenen Aufmerksamkeit habe ich jetzt verstanden, danke! Ich werde es also jetzt mal eine Weile mit offenen (bzw. halboffen) Augen versuchen und sehen, ob ich damit zurecht komme. Ist wahrscheinlich Übungssache, oder? LG

  • Elliot:
    bel:

    Anstatt sich mit zum Thema nichtssagenden Zitaten auseinanderzusetzen, sollte man sich in eine Lebendige Tradition begeben und den Anweisungen des Lehrers folgen.


    Das mag Deine persönliche Meinung sein, geht aber am Thema vorbei, da Laleni nicht von Lehrern, sondern von Anleitungen sprach, mit denen sie sich beschäftigt.


    Die einzige "lebendige Tradition" hier bei mir am Ort ist ein Schafkopfstammtisch. Ich glaube, so hast du das nicht gemeint, oder Bel? :grinsen: Sonst hast du natürlich recht. Für ellenlange Quellenstudien bin ich nicht der Typ, glaub ich. Das ist nicht als Kritik gemeint, nur bin ich schon froh, wenn ich halbwegs kapiere worum es in den Zitaten inhaltlich geht und praktisch noch was rauszuziehen ist mir dann doch zu hoch. LG

  • Wie gesagt: da gibt es unterschiedliche Auffassungen.
    Im Zen macht man gerne jedes kleine Haltungs-Detail zum Fetisch: welche Hand muss auf welcher liegen, wie sollen sich die Daumen berühren, wie die Neigung des Kopfes sein... und, und, und. Viele Wege führen nach Rom.
    Es spricht nichts dagegen, mit geschlossenen Augen zu meditieren. Außer gewissen Zen-Doktrinen.
    Charlie

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Hi,


    mach es wie du magst. Es gibt je nach Tradition und Schulrichtung unterschiedliche Standpunkte. Besser oder schlechter gibt es für mich nicht.


    Sei einfach geschickt in der Wahl der zur Verfügung stehenden Mittel.


    Wenn offen, dann mindestens halb geschlossen. Fokus weit oder fixiert auf einen Punkt. Der Punkt kann ca 1 m vor dir liegen. Entscheide selbst was zur Beruhigung Deines Wesens beiträgt, fokussierte Wahrnehmung eines Punktes oder weit fokussiert ohne bestimmende, visuelle Wahrnehmung. Die Verschiebung des fixierten Punktes auf 1,5 m hat vielleicht auch wieder eine Wirkung, einfach probieren.


    Nutze manchmal am Anfang einer Sitzung halbgeöffnete Augen um runterzukommen oder zu später Stunde, wenn eine gewisse Grundmüdigkeit nicht weichen will.


    Manche Argumentieren, dass der Ablenkungsfaktor und die Entstehung von Müdigkeit mit geschlossenen Augen höher ist. Ich empfinde dem ist nicht so. Für die Übung und Entwicklung von Konzentration, halte ich für mich die geschlossenen Augen für förderlicher. Ansonsten geht es um die geschickte Wahl der Mittel vor, während und nach der Versitzung.


    Nun ist es aber so, dass manche nur sitzen, andere visualisieren Buddhas, andere möchten Licht sehen, andere die Welt mit Ihrem Herzen durchdringen undsoweiter. Es gibt verschiedene Techniken die sich im Lauf der Zeit herausgebildet haben, je nach Tradition und Schulrichtung. In den Lehrreden des Palikanons sind die Techniken glücklicherweise nur rudimentär überliefert, daher die Vielzahl der beschriebenen oder besser gelehrten Methoden.


    Alles Gute

  • Hallo Charlie und No Name,
    vielen Dank, das hilft mir jetzt auch sehr weiter! Ich werde also Verschiedenes ausprobieren. Mir ist nur wichtig (daher meine Ausgangsfrage), dass ich wenigstens ungefähr weiß, was ich da tue und warum und bei den vielen unterschiedlichen Informationen, die ich bisher gefunden habe, was Käse ist und was nicht :? . LG

  • Laleni:

    Die einzige "lebendige Tradition" hier bei mir am Ort ist ein Schafkopfstammtisch. Ich glaube, so hast du das nicht gemeint, oder Bel? :grinsen: Sonst hast du natürlich recht. Für ellenlange Quellenstudien bin ich nicht der Typ, glaub ich. Das ist nicht als Kritik gemeint, nur bin ich schon froh, wenn ich halbwegs kapiere worum es in den Zitaten inhaltlich geht und praktisch noch was rauszuziehen ist mir dann doch zu hoch.


    :lol: aber man kann ja mal vom Sofa rutschen.
    Ich lese sehr gern Quelltexte, aber man versteht das allermeiste nicht, wenn man es nicht vorgemacht bekommt und in Praxi erlebt, selbst ausübt. Erst durch diese Praxis werden die Texte lebendig und dann braucht man die Texte nicht mehr als Autoritäts"beweis". Man kanns dann auch selbst sagen.


    _()_

  • Charlie:

    Im Zen macht man gerne jedes kleine Haltungs-Detail zum Fetisch: welche Hand muss auf welcher liegen, wie sollen sich die Daumen berühren, wie die Neigung des Kopfes sein... und, und, und.


    Man macht es so aus guten Gründen, welche das sind, habe ich ja im Nachbar-Thread illustriert.


    Charlie:

    Viele Wege führen nach Rom.
    Es spricht nichts dagegen, mit geschlossenen Augen zu meditieren.


    Wenns dafür gute Gründe gibt, warum nicht.


    _()_

  • Charlie:

    Wie gesagt: da gibt es unterschiedliche Auffassungen.


    wenn diese auffassungen auf wissen basieren.

    Zitat

    Im Zen macht man gerne jedes kleine Haltungs-Detail zum Fetisch: welche Hand muss auf welcher liegen, wie sollen sich die Daumen berühren, wie die Neigung des Kopfes sein... und, und,


    1. aus rein biomechanischer sicht ist die haltung der wirbelsäule entscheidend, das hat nun mit zen nix zutun.
    2. aus energetischer sicht (meridianlehre) ist die haltung der wirbelsäule ebenfals entscheidend, da es nicht viel sinn macht wenn man den zentral kanal so wie die körpermeridiane blockiert. auch dass, hat was die korrekte ausrichtung der wirbelsäule mit zen erstmal nichts zu tun.
    .

  • Hallo Bel,


    bel:

    Ich lese sehr gern Quelltexte, aber man versteht das allermeiste nicht, wenn man es nicht vorgemacht bekommt und in Praxi erlebt, selbst ausübt. Erst durch diese Praxis werden die Texte lebendig und dann braucht man die Texte nicht mehr als Autoritäts"beweis". Man kanns dann auch selbst sagen.
    _()_


    Das sehe ich auch so. Ich habe zwar mit Buddhismus keine Erfahrung, aber viel mit Theorie und Praxis und das Problem ist nicht selten. Nutzt nur nichts, mein Sofa ist zu weit weg von irgendeiner regelmäßigen Möglichkeit. LG

  • Hallo Sumedhâ,


    sumedhâ:

    1. aus rein biomechanischer sicht ist die haltung der wirbelsäule entscheidend, das hat nun mit zen nix zutun.
    2. aus energetischer sicht (meridianlehre) ist die haltung der wirbelsäule ebenfals entscheidend, da es nicht viel sinn macht wenn man den zentral kanal so wie die körpermeridiane blockiert. auch dass, hat was die korrekte ausrichtung der wirbelsäule mit zen erstmal nichts zu tun.


    Dass einige "Kleinigkeiten" wichtig sind und praktisch einen Unterschied machen, habe ich schon mitbekommen. Daher meine Frage. Vielen Dank dir auch! LG