Fragen zur Meditation

  • Hallo! :)


    Ich hätte da noch ein paar klitzekleine Fragen ... ich habe gestern und heute meine ersten "Gehversuche" in Richtung Meditation gemacht (Achtsamkeitsmeditation, d.h. im Schneidersitz auf einem Kissen sitzen, die Hände auf den Oberschenkeln, Blick defokussiert 1 m vor mir auf den Boden gerichtet und den Atem beobachten).


    Das Ergebnis hat mich etwas verunsichert - eigentlich hatte ich mir als Anfänger erstmal nicht viel außer einem verspannten Rücken erwartet, aber irgendwie hatte das ganze etwas von einem Drogen-Trip - also z.B. Ohrensausen, seltsame Lichterscheinungen (obwohl ich mich bemüht habe, keinen Punkt starr zu fixieren), das Gefühl, als würde sich mein Gesichtsfeld extrem ausdehnen usw. Das ganze war zwar nicht unbedingt unangenehm, aber doch im Nachhinein irgendwie irritierend.


    Sind das Anfängerprobleme und legt sich das bei längerer Praxis? Muss sich das Gehirn vielleicht erst an die Meditation gewöhnen und produziert deshalb diese seltsamen Dinge? Kann man bei der Meditation auch ganz gravierend etwas falsch machen (so dass man sich statt geistiger Weiterentwicklung am Ende eine Neurose einhandelt oder so)?


    Vielen Dank für Eure Geduld! :)
    Liebe Grüße
    Think

  • Karuna: Vielen Dank für deine Hilfe! :)


    Karuna:

    Was heißt Achtsamkeitsmeditation bei dir? Schneidersitz ist nicht die beste Haltung. Der volle oder halbe Lotus bzw. der burmesische Sitz sollte es schon sein. Die Knie müssen den Boden berühren.


    Die Knie den Boden? :shock: Ach du liebe Zeit ... ich schaff nicht mal den halben Lotus ... naja, dann heißt es wohl üben, üben, üben ...


    Karuna:

    Der Blick sollte nicht defokussiert werden, sondern ganz normal sein.


    Wie vermeidet man dann, dass man einen Punkt anstarrt? Darf man die Augen während der Meditation bewegen? Ich sehe nämlich immer sofort Flimmern und Sternchen, wenn ich zu lange auf einen Punkt starre (nehme an, das ist normal?) Wie vermeidest du das? Oder ist es egal, wenn es flimmert?


    Karuna:

    Ansonsten sind solche Erscheinungen möglichst so zu betrachten, wie man die Gedanken betrachtet - sie kommen und gehen. Nichts fest halten.


    Alles klar! Danke! :)


    Karuna:

    Wenn man psychische Probleme hat, dann sollte man zu einem Therapeuten gehen und nicht glauben, die würden sich durch die Meditation von sich legen. Und an sonsten ist es ratsam einen Lehrer zu finden, der mit seinen Erfahrungen dich begleitet und mit dem du dich austauschen kannst.


    Psychisch gesund bin ich soweit (oder sagen wir halt, so gesund wie der durchschnittliche Mitteleuropäer ;)). Aber stimmt, ich sollte vielleicht mal schauen, ob es ein buddhistisches Zentrum in meiner Nähe gibt. Für den Anfang wird es ja noch nicht so wichtig, sein, ob Zen, Theraveda oder Diamantweg, nehme ich an ... es hat ja jede buddhistische Richtung ihre Vorzüge und da sollte man vielleicht auch einfach "ins kalte Wasser springen" und sich ein wenig umsehen.

  • think:


    Wie vermeidet man dann, dass man einen Punkt anstarrt? Darf man die Augen während der Meditation bewegen? Ich sehe nämlich immer sofort Flimmern und Sternchen, wenn ich zu lange auf einen Punkt starre (nehme an, das ist normal?) Wie vermeidest du das? Oder ist es egal, wenn es flimmert?


    Ich mache es so dass 5-10 Minuten die Augen geöffnet bleiben bis eine gewisse Ruhe im Geist herrscht.Dann schließe ich die Augen.Dieses vermeidet einerseits das erwähnte Flimmern und andererseits kann ich mich so besser auf das Meditationsobjekt konzentrieren.Ich weiss dass viele Lehrer empfehlen die Augen geöffnet zu halten,ich habe mit geschlossenen Augen bessere Erfahrungen gemacht.Natürlich sollte man darauf achten nicht der Schläfrigkeit anheim zu fallen. ;)

  • nikaya:

    Ich mache es so dass 5-10 Minuten die Augen geöffnet bleiben bis eine gewisse Ruhe im Geist herrscht.Dann schließe ich die Augen.Dieses vermeidet einerseits das erwähnte Flimmern und andererseits kann ich mich so besser auf das Meditationsobjekt konzentrieren.Ich weiss dass viele Lehrer empfehlen die Augen geöffnet zu halten,ich habe mit geschlossenen Augen bessere Erfahrungen gemacht.Natürlich sollte man darauf achten nicht der Schläfrigkeit anheim zu fallen. ;)


    Kann es sein, dass es bei der Frage der offenen oder geschlossenen Augen ohnehin in erster Linie darum geht, nicht einzuschlafen? Falls ja, droht mir da sicher erstmal keine Gefahr ;). Dass Menschen im Lotussitz einschlafen können, ist mir vollkommen unbegreiflich ... :shock:


    Nudel:

    Mach dir aber die Gelenke nicht kaputt! Da wärst du nicht der erste. Hocker oder Stuhl tut es auch.


    Danke für die Warnung! Wahrscheinlich wäre es so gesehen kein Fehler, vor und/oder nach der Meditation ein paar Dehnungs- oder Yogaübungen zu machen, oder (um die Gelenke zu lockern und Verspannungen usw. entgegenzuwirken)?


    nikaya:

    Hier gibt es eine gute Anleitung (inkl. Alternativen):
    http://www.zenkreis-bremen.de/index.htm?/rituale/zazen.htm


    Vielen Dank! Jetzt weiß ich auch endlich, was der burmesische Sitz ist - den kriege ich glücklicherweise schmerzfrei hin!!! :D


    Danke an alle und liebe Grüße
    Think

  • Zitat

    Mit 'Dummheitsmeditation' meine ich die Beobachtung, dass einige die Meditation des Ruhigen Verweilens (Sanskrit: shamatha) so praktizieren, dass sie ohne Klarheit bloß dumpf dahindämmern. Dadurch tritt zwar eine körperliche Entspannung und Beruhigung ein, doch die eigene Dumpfheit wird damit nur verstärkt. Ziel des Ruhigen Verweilens ist die Zunahme von Klarheit und anderen Qualitäten eines Buddha. Wer nur dumpfes Dahindämmern übt, kann nicht erwarten, dass dadurch die Qualitäten eines Buddha hervortreten. Bei manchen Übenden zeigt sich die Klarheit des Bewusstseins darin, dass sie sich der eigenen turbulenten Gedanken bewusst werden. Sie interpretieren dieses Phänomen auch als Vermehrung ihrer Gedanken und kommen zu dem Schluss, dass es Ziel der Übung des Ruhigen Verweilens ist, die vermehrten Gedanken zu unterdrücken, damit endlich Ruhe einkehrt. Dies ist ein Missverständnis."
    Tsoknyi Rinpoche


    hallo an alle, kann mir da vll wer weiter helfen und vll auch genauer erklären.. ich hab nämlich das gefühl, dass sich meine meditation in diese richtung entwickelt hat... wenn ich einen guten tag, habe kommen zb oft gar keine gedanken.... aber wenns mir schlecht geht, dann entfaltet die mediation voll ihre wirkung und ich erkenne... in ersterem fall bin ich nacher echt wie auf einer beruhigungstablette, da is mir dann ziemlich viel egal und ich kann oft für kurze zeit einfach nur dasitzen (also nach der meditation) im stuhl und in die luft schaun und es is voll chillig

  • stippe:
    Zitat

    Mit 'Dummheitsmeditation' meine ich die Beobachtung, dass einige die Meditation des Ruhigen Verweilens (Sanskrit: shamatha) so praktizieren, dass sie ohne Klarheit bloß dumpf dahindämmern. Dadurch tritt zwar eine körperliche Entspannung und Beruhigung ein, doch die eigene Dumpfheit wird damit nur verstärkt. Ziel des Ruhigen Verweilens ist die Zunahme von Klarheit und anderen Qualitäten eines Buddha. Wer nur dumpfes Dahindämmern übt, kann nicht erwarten, dass dadurch die Qualitäten eines Buddha hervortreten. Bei manchen Übenden zeigt sich die Klarheit des Bewusstseins darin, dass sie sich der eigenen turbulenten Gedanken bewusst werden. Sie interpretieren dieses Phänomen auch als Vermehrung ihrer Gedanken und kommen zu dem Schluss, dass es Ziel der Übung des Ruhigen Verweilens ist, die vermehrten Gedanken zu unterdrücken, damit endlich Ruhe einkehrt. Dies ist ein Missverständnis."
    Tsoknyi Rinpoche


    hallo an alle, kann mir da vll wer weiter helfen und vll auch genauer erklären.. ich hab nämlich das gefühl, dass sich meine meditation in diese richtung entwickelt hat...


    Wer sollte dein Gefühl überprüfen können außer du selbst? Dumpf oder klar, das ist die Frage.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Zitat


    Wer sollte dein Gefühl überprüfen können außer du selbst? Dumpf oder klar, das ist die Frage.


    Wie soll man Gefühle "überprüfen" können?!? Merkwürdiger Sprachgebrauch..


    Zitat

    Prüfe, wer sich ewig bindet....


    meint nicht die Prüfung der "Gefühle", sondern die Prüfung der "Angaben"...(der Verlobungspartner)


    aber so ist Sie nun mal, die "Verholzung der Umgangssprache" durch Entlehnungen unpassender Termini...
    ...aber was nicht paßt, wird halt passend gemacht...gut Holz sagen da die Leute vom "Bau"...


    oh je,oh je, wie wird es dann erst "Buddhas Wort" ergehen.... :!::shock:


  • Ist dir langweilig?


    Er schrieb:

    Zitat

    ich hab nämlich das gefühl, dass sich meine meditation in diese richtung entwickelt hat...


    Darauf wurde korrekt erwidert:

    Zitat


    Wer sollte dein Gefühl überprüfen können außer du selbst? Dumpf oder klar, das ist die Frage.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58


  • Den "Fehler" eines anderen zur Begründung seines eigenen "Fehlers" heranzuziehen, ist entweder nicht nobel, eine Ausrede oder einfach nur unsachlich. Warum folgst Du Deinem Buddha nicht in der Achtsamkeit und in der Wahrung der Rechten Rede? Du bist doch sonst auch sehr genau.....bist Du müde?
    :|

  • Dualcore:
    ByangChub:

    Er schrieb:


    Darauf wurde korrekt erwidert:


    Den "Fehler" eines anderen zur Begründung seines eigenen "Fehlers" heranzuziehen, ist entweder nicht nobel, eine Ausrede oder einfach nur unsachlich. Warum folgst Du Deinem Buddha nicht in der Achtsamkeit und in der Wahrung der Rechten Rede? Du bist doch sonst auch sehr genau.....bist Du müde?
    :|


    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58


  • Tja, nobody is perfect und Buddhas Wort rettet ja wohl aus jeder Tinte: Das unterscheidet dann wohl auch Gesinnungsethiker von Verantwortungsethiker, also die Lippenbekenntnisse von den Gestaltern......
    Finde ich lustig: Dürfen wir dann doch noch von "Seele" sprechen, auch wenn wir dafür von ihm die Ohren langgezogen bekommen!?! Ist nur normaler Sprachgebrauch: Seele gleicht Geist, Geigt leist Lelele! :grinsen:

  • Dualcore:

    Finde ich lustig: Dürfen wir dann doch noch von "Seele" sprechen, auch wenn wir dafür von ihm die Ohren langgezogen bekommen!?! Ist nur normaler Sprachgebrauch: Seele gleicht Geist, Geigt leist Lelele! :grinsen:


    Niemand kann dir verbieten von irgendwas zu sprechen, das es nicht gibt. Wenn du aber entsprechende Begrifflichkeiten in einem buddhistischen Forum verwendest, musst du damit rechnen, dass du Widerspruch erntest.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Zitat


    Niemand kann dir verbieten von irgendwas zu sprechen, das es nicht gibt. Wenn du aber entsprechende Begrifflichkeiten in einem buddhistischen Forum verwendest, musst du damit rechnen, dass du Widerspruch erntest.


    Na endlich: Ein Bekenntnis zur Existenzaussage!
    Bitte Byan Chub:
    Was ist Seele?
    Was ist Geist?
    Was ist Bewußtsein?
    Was ist Nirvana?
    Was ist ein Gnom?
    Was ist Deoxiribonucleinsäure? :grinsen:

  • Dualcore:
    Zitat


    Niemand kann dir verbieten von irgendwas zu sprechen, das es nicht gibt. Wenn du aber entsprechende Begrifflichkeiten in einem buddhistischen Forum verwendest, musst du damit rechnen, dass du Widerspruch erntest.


    Na endlich: Ein Bekenntnis zur Existenzaussage!


    Bitte? Was soll das sein?



    Schau doch hier nach:
    http://www.google.de/

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58