Ist der Beobachter das Beobachtete?

  • Hallo


    Bin neu hier. Hab eine Frage zu einem Text den ich gelesen habe.
    (aus Krishnamurti - Du bist die Welt) Der Autor erkärt u.a. wie Konflikte entstehen.


    Wenn negative Emotinen empfunden werden und man möchte sich distanzieren, dann entsteht so ein Konflikt.


    Würde man sich nicht von dieser negativen Emotion unterscheiden, also wenn man
    das Beobachtete auch als das Selbe wie den Beobachter ansieht, entsteht kein Konflikt.
    (so glaube ich das verstanden zu haben - "Der Beobachter ist das Beobachtete")


    Ich kann das schon nachvollziehen habe aber eine andere Herangehensweise.


    Ich habe mich eher als eine Plattform oder ein Gästehaus gesehen, in dem die (negativen) Emotionen sich aufhalten (dürfen)


    Das ich aber die Emotion selber bin habe nicht in Betracht gezogen.
    (Eigentlich habe ich solche Verhaltensmuster abgelegt, oder versuche sie abzulegen, die mich zu einer Idendifizierung verleitet haben)


    Ich sehe mich eher als die Aufmerksamkeit, die Bewußtheit, den neutralen Beobachter, den Gastgeber, ... der sich nicht mit der Emotion identifiziert, der sie nur wahrnimmt, nicht bekämmpft, sich aber auch nicht distanziert.


    Gerade meiner Neutralität habe ich geglaubt es verdanken zu können, das sich nicht Geschichten und Dramatisierungen um die negativen Emotionen bilden, die einem in Beschlag nehmen.


    Es war immer nur ein einfaches Umschalten auf Bewußtheit und eine aufmerksamme Zuwendung nötig um einen Konflikt zu vermeiden.


    Da dieser im Buch beschriebene Ansatz nun doch anders ist
    In wie weit ist jetzt Das Beobachtete Der Beobachter selbst?
    Ist Das Bewußtsein (Die Bewußtheit) Das Beobachtete?


    Danke für die Antworten


    Gruß

  • Vielleicht solltest du dich mit der buddhistischen Lehre befassen, wenn du verstehen willst. Warum beginnst du mit Krishnamurti, der kein Buddhist ist?

    Sei ein Yogi der Illusion.

  • Vajrakaya:

    Vielleicht solltest du dich mit der buddhistischen Lehre befassen, wenn du verstehen willst. Warum beginnst du mit Krishnamurti, der kein Buddhist ist?



    Ich habe mich schon mit buddhistischer und taoistischer Literatur befaßt.
    Auch Eckhart Tolle war recht interessant.


    Besonders Eckhart Tolle erklärt sehr gut wie man durch Egozentrisches Denken an Lebensqualität verliert.
    aus taoistischer Literatur weiß ich das Wiederstand gegen Negatives dieses stärkt.


    Wenn ich einen Text von Krishnamurti über das entstehen von Konflikten lesen kann halte ich das auch für recht interessant.
    Es geht ja hier um das Nicht-Handeln. Die Vorgehensweise (keine Distanz, Abwehr) ist doch ähnlich

  • Vajrakaya:

    Ich denke, das ist hier das falsche Forum für deinen Ansatz, der kein buddhistischer ist.


    Für mich selbst ist es nicht wichtig ob jetzt mein Ansatz ein buddhistischer ist oder nicht.
    Geglaubt habe ich aber schon das es eine buddhistische Praxis ist
    Gedanken als Gedanken zu erkennen und Emotionen als Emotionen, und diesen mit Aufmerksamkeit zu begegnen, ohne sich von ihnen zu etwas Automatischen (Konditionierung) verleiten zu lassen.


    Ein spiritueller Mensch bin ich allerdings nicht, darum orientiere ich mich nicht an einer buddhistischen Linie

  • -

    _()_
    Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.
    BUDDHA

    Einmal editiert, zuletzt von Isis ()

  • Zitat

    Es wäre ein Trugschluß, zwischen der Empfindung und einem Empfindenden zu unterscheiden


    Demnach bin ich also auch die Emotion selbst.
    Nur das Dualistische Denken läßt den Schluß zu das eine Emotion als Etwas (von mir Getrenntes) ankommt.


    Danke für die Antworten


    Ich werde jetzt den Text leichter weiter lesen können weil dieses geklärt ist.

  • Alwin:

    Demnach bin ich also auch die Emotion selbst.


    Wie sollte dies möglich sein?


    Alwin:

    Nur das Dualistische Denken läßt den Schluß zu das eine Emotion als Etwas (von mir Getrenntes) ankommt.


    Und du meinst, wenn du das oben schreibst, dann wäre das "nicht-dualistisches" Denken? ;)

    Sei ein Yogi der Illusion.

  • Alwin:

    Nur das Dualistische Denken läßt den Schluß zu das eine Emotion als Etwas (von mir Getrenntes) ankommt.


    Zitat

    Vajrakaya hat geschrieben:
    Und du meinst, wenn du das oben schreibst, dann wäre das "nicht-dualistisches" Denken? ;)


    Ich weiß nicht ob es "Nicht-Dualistisches-Denken" gibt

  • eigentlich ist da nur die emotion und kein selbst - das gilt es ja zu erkennen. aber es stimmt schon - man macht die augen zu, ist achtsam und fängt an, sich erstmal mit der identifikation mit z.B. emotionen zu lösen. dadurch entsteht das gefühl für einige momente als relativ neutraler beobachter das ganze zu beobachten und sozusagen einen schritt nach hinten zu gehen. irgendwann aber wird selbst die identifikation mit dem beobachter aufgelöst - dann wird es erst interessant ;)

  • Lieber Alwin,
    erst einmal finde ich es sehr schön, dass du eine Methode gefunden hast, die es dir ermöglicht, dass dich deine Emotionen nicht" in Beschlag nehmen" und dass du relativ leicht" umschalten kannst auf Bewusstheit" um so einen Konflikt zu vermeiden. Respekt! Ich denke mal so manche ,die sich als spirituelle Menschen bezeichnen, haben hier nach wie vor große Probleme - so wie ich z.B. :)
    Und damit bist du sicherlich am richtigen Weg, denn es ist außerordentlich entscheidend, sich nicht von den unheilsamen Geisteszuständen vereinnahmen und quasi gefangennehmen zu lassen.
    Was die Sichtweise betrifft und deine eigentliche Frage, würde ich dir so antworten, dass du weder der Beobachter noch das Beobachtete bist! Weder bist du deine Emotion noch bist du der, der diese wahrnimmt! Weder bist du der Denker noch bist du die Gedanken!
    Du selbst existierst nur als Projektion, als Konzept, als Benennung,auf der Grundlage deines Geistes und deines Körpers - du bist aber nicht dein Geist oder dein Körper und auch nicht beides zusammen.
    Das Wahrnehmende, die Bewusstheit ist der Geist - nicht du. Der wiederum ist weder eins noch verschieden von den Gedanken oder von den Emotionen.
    So sagt Wangchuk Dorje, der IX. Karmapa, der ein großer verwirklichter Meister war :
    "Der Geist und seine Gedanken sind weder dasselbe noch verschieden. Wären sie eines, gäbe es keinen Möglichkeiten, Gedanken auszuschalten oder zu beruhigen. Wären sie verschieden, könntest du Gedanken ohne einen Geist haben. Der Geist ist klar und ohne jede spezifische Eigenschaft, wie ein Spiegel! Die Gedanken sind wie die Bilder in dem Spiegel. Sie lassen sich nicht davon trennen , sind aber auch nicht dasselbe."
    Oft findet sich in den Erklärungen auch der Vergleich mit dem Meere und seinen Wellen.
    Die Fähigkeit des Geistes zum Bewusst-Sein wird aufgrund der Unwissenheit als ein "Ich" verkannt und als" verdinglicht" aufgefasst - ebenso wie die Gedanken , die Emotionen und auch die äußeren Objekte. Alles wird aufgrund unserer Unwissenheit als wirklich und als an sich vorhanden erlebt und stellt die Quelle allen Leidens dar. Aber zu diesem Thema gibt es im Forum schon jede Menge Threads und "heiße Diskussionen". ;)
    Liebe Grüße
    pema

  • Danke für die Antworten.


    Als mich selbst sehe ich eher so etwas wie, einen Körper der wahrnehmen kann.
    (Nicht als Ego, Denker, Person, ..)


    So bleibt das Beobachten und das Beobachtete (negative Emotion).
    Das verschwindet meißt sofort wenn man aufmerksam ist.