Gesellschaftswandel

  • Hallo Ihr Lieben,


    kann sein, dass ich schon mal thematisiert habe, aber gerade bei den älteren Generationen, wo ich dazu gehöre also 50 plus hat man schon das Gefühl, dass sich da Einiges in den letzten Jahren stark bzw. in den letzten Jahrzehnten Einiges getan hat.


    Für mich ist zunehmende Technisierung verantwortlich, also Vieles was Heute unentbehrlich für Viele ist, war in meiner Jugend und in den 90er Jahren noch nicht so präsent. Ich glaub zuerst kamen die Medien mit einer Unzahl an Fernsehprogrammen, die im Laufe der Jahre nicht nur das Programm insgesamt schlechter machten sondern vor allem die Mainstreamprogramme mehr und mehr zur Verblödung der Menschen beitrugen. Ziemlich zeitgleich bzw. Mitte der 90 Jahre setzte das Internet seinen Siegeszug ein, parallel dazu kamen die Handys, jetzt in den letzten Jahren sind die Smartphone gekommen, dass man sozusagen immer online ist.


    Was mir auf jeden Fall auffällt ist, dass die Menschen auch durch die Bequemlichkeit, nämlich der Bequemlichkeit alles und immer verfügbar zu haben faul geworden sind, in jeder Richtung, sie machen keine oder kaum noch Bewegung und alles was anstrengend wäre, sprich gesund gerät mehr und mehr in den Hintergrund. Die ganze Kommunikation hat sich verändert, die Menschen sprechen kaum noch miteinander, sondern es wird gemailt, per social media kommuniziert oder SMS. Es wird viel telefoniert, aber die Menschen treffen sich kaum noch persönlich.


    Weiter hat man das Gefühl, dass das Leben insgesamt nichts mehr wert ist, also egal, ob es jemand gut geht oder nicht, ich habe die letzten Tage mal Hilfe gebraucht um etwas zu tragen, hab einige Leute auf der Straße gefragt und auch Geld angeboten, niemand hat mir geholfen.


    Wenn ich auf die Straße gehe oder so wie heute spazieren, dann fahren Motorroller durch Parks, wo große Schilder stehen, dass das verboten ist, nein steht nicht dort, nur Fahrräder, aber ich denke ein Motorroller ist dann auch verboten, wobei eine Radfahrerin kam auch an und klingelte mich heftig vom Gehsteig, leider hab ich erst danach verstanden, dass die da gar nicht hingehört.


    Was passiert nun wenn man die Menschen auf die Einhaltung "gewisser" Regeln aufmerksam macht? Genau man bekommt den Stinkefinger gezeigt, siehe Autofahrer, die mit Handy in der Hand durch die Gegend fahren unsicher oder das man einfach über die Straße geht und sich drauf halt verlässt, dass alle einen sehen, auch wenn weit und breit keine Ampel, Zebrastreifen in der Nähe ist, das sind auch junge Leute die telefonieren oder SMSen halt gerade, also keine Zeit.


    Also ich könnte da wirklich unglaublich viele Beispiele aufzählen, das ist ja nur ein geringer Auszug, ist auch beim Arzt immer lustig, bei jedem hängt ein Riesenschild Handy nein, aber einige telefonieren trotzdem und das ganze Wartezimmer hört gespannt die interessante Gespräche zu, was man den zu Abend essen wird usw.


    Ich will eigentlich generell sagen, dass ich zwar Regeln auch nicht immer toll finde, aber dass sich gar keiner mehr dran hält gefällt mir nicht und wie gesagt, man hat auch das Gefühl das Leben bzw. ob man selbst da ist oder nicht interessiert niemanden mehr.


    Wobei abschließend möchte ich noch zum gelebten Buddhismus kommen, auch das ist schwer, weil man gnadenlos ausgenutzt wird, wenn man nur die Grundregeln befolgen will, nämlich Mitgefühl und Verständnis.


    Also "unsere" Religion oder Glaube wie auch immer wird meiner Ansicht nach im Alltag bzw. von "bösen" Menschen gnadenlos ausgenutzt, auch das gefällt mir gar nicht, abgesehen davon total schwer zu leben im Arbeitsleben, nämlich sich von deinem vielen negativen Einflüssen aktiv wie passiv fernzuhalten.


    Gut, ich hoffe, ich wiederhole mich hier nicht, aber ich komme ehrlich gesagt immer weniger mit dieser Gesellschaft deren ich ja ein Teil bin nicht mehr zurecht und ich sehe es sogar so, dass die Gesellschaft immer mehr verfällt und das rasant schnell.


    Weil was sind den gute und wichtige Sachen für uns? Meditation, ein gutes Leben zu führen, bewusst und ethisch zu leben, aber aufgrund des immer stärken werdenden Angebots werden viele Menschen eben immer träger und lassen sich lieber passiv berieseln als aktiv was zu tun.


    Nun, das beobachte ich halt und manchmal ärgert es mich leider, worüber ich mich dann ärgere, dass mich das ärgert, LG Son

  • Liebe Grüße Son,


    ich wünsche Dir ein gutes langes Wochenende.
    Einige Deiner kulturpessimistischen Ideen teile ich, andere erlebe ich so nicht.


    Besonders die Sache mit dem Helfen anderer im öffentlichen Raum kann ich kaum nachvollziehen. Da ist bei uns beiden wahrscheinlich viel selektive Wahrnehmung im Spiel. Ich sehe immer wieder, wie hilfsbereit Menschen im allgemeinen sind und ich helfe meist auch, wenn es nötig ist.


    Ich bin auf folgendes angesprungen:

    Zitat

    Also "unsere" Religion oder Glaube wie auch immer wird meiner Ansicht nach im Alltag bzw. von "bösen" Menschen gnadenlos ausgenutzt, auch das gefällt mir gar nicht, abgesehen davon total schwer zu leben im Arbeitsleben, nämlich sich von deinem vielen negativen Einflüssen aktiv wie passiv fernzuhalten.


    Wie kann eine Religion (als solches) ausgenutzt werden? Ich akzeptiere die Aussage, daß Menschen oder Gemeinschaften unter religiösem Vorwand ausgenutzt werden. Bei Gemeinschaften, etwa staatlichen Organisationsformen wird es schwer, wenn die die ausnutzen gleichzeitig die Regeln festlegen können.


    Beim Einzelnen liegt die Entscheidung selber. Dazu eine kleine Geschichte, die nichts mit Religion zu tun hat (?)


    Zitat

    Herr Keuner und der hilflose Knabe
    Einen vor sich hin weinenden Jungen fragte Herr Keuner nach dem Grund seines Kummers. Ich hatte zwei Groschen für das Kino beisammen, sagte der Knabe, da kam ein Junge und riß mir einen aus der Hand, und er zeigte auf einen Jungen, der in einiger Entfernung zu sehen war. Hast du denn nicht um Hilfe geschrieen? fragte Herr Keuner. Doch, sagte der Junge und schluchzte ein wenig stärker. Hat dich niemand gehört, fragte ihn Herr Keuner weiter, ihn liebevoll streichelnd. Nein, schluchzte der Junge. Kannst du denn nicht lauter schreien? fragte Herr Keuner. Nein, sagte der Junge und blickte ihn mit neuer Hoffnung an. Denn Herr Keuner lächelte. Dann gib auch den her, sagte er, nahm ihm den letzten Groschen aus der Hand und ging unbekümmert weiter.


    Brecht Keunergeschichten

  • Hallo,


    nun, ich erlebe es genauso, lebe aber in einem anderen Land als ihr, so gesehen ist das vielleicht in Deutschland wirklich anders, vielleicht auch in meinem Land, dass ich eben genau in so einem Teil des Landes lebe, wo das so ist, auch das schließe ich nicht aus.


    Als pessimistisch sehe ich meine Aussagen nicht, sie entsprechen meinen persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen, die auch andere teilen, die vielleicht weniger Leid geprüft sind als ich.


    Also ich stehe da wirklich leider zu jedem Wort, ist wirklich schlimm bei uns, bei mir kommt noch dazu dass ich in einem großen System arbeite, wo ich tagtäglich mitbekomme, wie die Menschen miteinander umgehen und das hat sich auch stark verändert.


    Wie gesagt hier den Buddhismus nur ansatzweise in die Praxis rüber zu bringen ist schwer.


    Na ja gewisse Regeln, die der Staat erfunden hat finde ich schon nicht ganz unwichtig, wie im Straßenverkehr, dass man auf den Schwächeren aufpasst. Menschen zu bestrafen, weil sie statt 30, 35 km/h fahren finde ich nicht sinnvoll. Aber nochmal ich möchte nicht pauschalieren, nicht alle Staatsdiener sind schlecht, genauso wenig wie alle reichen Menschen schlecht sind, wobei dies nur Beispiele sind.


    Ich bin schon sehr enttäuscht, andererseits hat mich meine Lebenserfahrung auch gelehrt, dass ich kaum noch Verantwortung tragen muss, also könnte es mir eigentlich egal sein, ich beobachte auch nur, im Prinzip sollte ich mehr Gleichmut tragen.


    Aber nochmal man soll die Welt nicht mit der Gesellschaft verwechseln. Die Welt ist nach wie vor okay und es gibt ja auch grad viele buddhistische Menschen, die eigentlich sagen, wenn man sie fragt, was läuft falsch - gar nichts, alles ist gut, wie es ist, ich denke, das ist unsere Lebensphilosophie, die uns auszeichnet, LG Son

  • Es stimmt mit dem Ausnutzen.
    Es gibt Leute, die Friedfertigkeit, Zurückhaltung, Zuwendung und Haltung auszunutzen wissen.
    Ich bin immer gleichmütiger geworden. Nichts ändern können und beeinflussen hat auch was Gutes.

  • Jede Zeit hat ihre eigenen Probleme. Radikale Technisierung ist ein der Problem der heutigen Zeit, aber früher war man der Härte der Natur weit mehr ausgeliefert.
    Das Grundproblem sind die unheilvollen Auswirkungen maßloser Begierde, die es immer schon gegeben hat. Früher hat sie sich im Rahmen einer strengen Hierachie eher auf eine ausbeutende Elite beschränkt, heute haben alle was davon. Es hat aber auch alles zwei Seiten - z.B. gehe ich lieber heute zum Chirurgen als ich es im Mittelalter getan hätte.


    Betrüblich finde ich den Niedergang an Weisheit und Entsagung, die wenigen Menschen die sich dem ernsthaft gewidmet haben, werden noch weniger - Mönche, Nonnen, Asketen, Philosophen. Dafür gibt es in säkularen, materialistischen Gesellschaften keinen staatlich sanktionierten religiösen Fanatismus mehr wie Verfolgung, Folter und Vernichtung Andersdenkender. Und es gibt leichten Zugang zu allem Verfügbaren was die Menschheit über die Welt und das Dasein gedacht und herausgefunden haben, etwa zum Buddhismus.


    Ich liebe diesen Zeitgeist nicht besonders, aber wie es aussieht hat es keine Zeit gegeben wo er neben edlen Zügen nicht auch eine hässliche Fratze hatte. Dukkha ist immer mit der Welt verbunden, es ändert nur die Erscheinungsform. Und es lässt sich in jeder Situation daran arbeiten, seine Ursache zu beseitigen.

  • Ach Son, dieser Weltschmerz ist schon so alt wie die Menschheit.
    Es läuft halt nicht alles so, wie wir es uns wünschen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo,


    ja, das mag schon sein, dass es diesen Weltschmerz schon immer gab und das jede Zeit Vor- und Nachteile hatte. Ich kann die Welt ja nur aus meiner Sicht beurteilen, kann es wer aus einer anderen, als seiner eigenen Sicht beurteilen?


    Für mich waren einfach 70er Jahre, 80er-90er Jahre eine bessere Zeit, im Sinne von ruhiger, die Menschen waren da einfach anders und ich vergleiche ja auch nur mit dieser Zeit und ja es ist ein Klagen auf hohem Niveau, weil wir uns hier in Westeuropa geht es auch heute noch relativ gut, wenn man sich so die Welt ansieht.


    Ich behaupte auch, dass heute zig-Mal so viele Menschen psychisch krank sind, als vor 30 Jahren, also da gibt es sicher einen Grund und ja die Medizin hat sich weiterentwickelt, aber es gibt viele Dinge, da stehen sie komplett daneben, wie eben psychische Erkrankungen, Epilepsie usw. - sie glauben was zu haben, aber das ist ein Irrtum, sie haben nichts.


    Und nochmal die Bequemlichkeit, von der ich sprach, die gilt einfach für Vieles, dass wir zwar wissen, was gut ist für uns und andere, es aber aus Bequemlichkeit nicht mehr tun, auch weil es einen Überfluss an Angeboten gibt und Informationen, das überfordert viele Menschen. Für was brauche ich bitte 50 verschiedene Fruchtjoghurts? Ich gehe auch lieber in ein Restaurant wo 7 Sachen auf der Karte stehen, als 7 Seiten mit verschiedenen Gerichten, das überfordert mich.


    Unser Gehirn muss in Sekundenbruchteilen entscheiden, sobald wir in der Öffentlichkeit sind, was an Information wichtig ist und sinnvoll und was nicht, auch wenn wir glauben, wir hören oder sehen diese Informationen nicht, tun wir doch und das stresst.


    Und hat der Neandertaler wirklich schlechter gelebt als wir? Ich meine, was bekannt ist, ist dass er zwei Stunden am Tag für seinen Lebensunterhalt verbringen musste, wie jagen, sammeln - den Rest des Tages hatte er Zeit für seine Sippe. Okay, jetzt ist der nur 25 Jahre geworden, aber wenn ich rechne, dass man bei uns mit 3 Jahren in ein Ausbildungsbildungssystem kommt, wie der Name schon sagt ist es dann übrigens "aus" mit der Bildung, dann ist man da drinnen bis man 18 Jahre ist und dann studiert bzw. arbeitet man 45 Jahre in einem Hamsterrad bis zur Rente sofern man diese erreicht, also ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob wir aufgrund unseres höheren Lebensstandard auch mehr leben als die Urvölker?


    Was richtig ist, wir haben die Natur besiegt, doch jetzt schlägt sie zurück oder? Wir brauchen zwar keine Angst mehr haben vor Tigern oder Löwen gefressen zu werden, aber die Natur hat auch andere Waffen (siehe Klimawandel), und was hat uns den der technische Fortschritt noch gebracht, was hat uns denn das Schießpulver gebracht? Die Erfindung des Rads, der Fund des Erdöls, viel oder? Komisch, nur dass es in der ganzen Natur kein Lebewesen gibt, was Räder hat, wie kommt das? Technischen Fortschritt zu nützen ist gut, aber halt in Maßen, wo es Sinn macht. Wobei die Diskussion ins Leere führt. Man kann immer was dagegen halten natürlich, dass es früher halt wieder andere Probleme gab. Das ist richtig, ich denke allerdings, dass Menschen in 200 Jahren, nicht mehr darüber nachdenken werden, wie es früher war, weil es kein früher mehr geben wird, weil wir nämlich alle angelogen werden und es keine Zukunft geben wird, weil jedes Mal, wenn wir die Zukunft erreicht haben, ist sie schon wieder zur Gegenwart degradiert, kein Mensch war je in der Zukunft, wir hecheln ihr nur hinterher, anstatt im Hier und Jetzt zu sein, und ja genau das lehrt der Buddhismus eigentlich.


    LG und schönen Feiertag, Son

    Einmal editiert, zuletzt von Son ()

    • Offizieller Beitrag
    Son:

    nun, ich erlebe es genauso, lebe aber in einem anderen Land als ihr, so gesehen ist das vielleicht in Deutschland wirklich anders, vielleicht auch in meinem Land, dass ich eben genau in so einem Teil des Landes lebe, wo das so ist, auch das schließe ich nicht aus.


    In welchem Land bist du denn? Und was hat sich denn da alles verändert?

  • Ich lebe in Österreich und nein, das mag zwar ähnlich kulturell sein wie Deutschland, aber es ist trotzdem anders und auch hier gibt es freilich Unterschiede, wo man lebt, ich gebe zu, es gibt durchaus Teile, wo die Menschen ein wenig anders denken und auch leben als hier in dem Teil, wo ich lebe, aber ist das bei euch nicht auch ähnlich, ich meine, ob ich in München oder Berlin lebe wird anders sein, ob ich am Land oder in einer Großstadt lebe?


    Ich lebe übrigens in einer sagen wir Kleinstadt, aber das schon lange und über das was ich geschrieben habe, das bestätigen mir viele Menschen, also das ist nicht nur meine Sicht, da hat sich was getan und ja Gleichmut wäre eine gute Strategie generell, LG Son

  • Son, was Du siehst, ist lediglich durch Deine momentane Stimmung gefiltert. Wärest Du besser drauf, würdest Du andere Dinge verstärkt wahrnehmen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Son:

    Weiter hat man das Gefühl, dass das Leben insgesamt nichts mehr wert ist, also egal, ob es jemand gut geht oder nicht, ich habe die letzten Tage mal Hilfe gebraucht um etwas zu tragen, hab einige Leute auf der Straße gefragt und auch Geld angeboten, niemand hat mir geholfen.


    Das ist schon ein heftiges Erlebnis. Ich erlebe es eher wie fotost, dass Menschen grundsätzlich eher hilfsbereit sind. Es kommt manchmal auf die Situation drauf an; gibt ja Untersuchungen, dass je mehr Menschen an einem Ort versammelt sind, man eher weniger mit Hilfe in brenzligen Situationen rechnen darf, weil keiner sich "blamieren" will. Aber in deinem Fall ging es ja mehr um eine Gefälligkeit. Oder war das Transportgut so schwer, dass die Leute Angst um ihren Rücken haben mussten?


    Das "andere Land" von dem du redest ist vermutlich Österreich, soweit ich mich erinnere. Ich komme auch aus Österreich bin auch noch regelmäßig da und ich sehe keine größeren Unterschiede zu Deutschland, wo ich jetzt lebe. Eher finde ich in Österreich noch mehr willige Helfer, weil zumindest in unserer Gegend jeder jeden kennt und alle per Du sind.


    Womöglich gibt es größere Unterschiede, ob man nun im ländlichen Bereich lebt oder in Großstädten wie Wien oder Berlin.

  • Hallo Doris,


    also wie ich es sehe, sehen es viele andere auch mit denen ich spreche, da sind auch kluge Menschen drunter, aber sicher hast du auch recht, wenn ich mich in einer relativ perfekten "Welt" bewege wird man die Dinge positiver sehen. Es kommt eben immer auf die jeweiligen Lebenserfahrungen auch an und die sind zugegebener Weise subjektiv.


    Übrigens nur damit ich es nicht vergesse, alles was ich hier schreibe, sind zwar meine Gedanken, aber nicht meine Erfindungen, heißt alles ist nur was ich wahrgenommen habe, ja, schon eigene Erfahrungen, aber die Gedanken sind nicht neu, weil alles was ich schreibe ist mein konditioniertes ICH, also was ich wo gesehen habe, gelesen, erlebt, gehört, wie auch immer man es nennen mag. Das was ich damit sagen will, es gibt eigentlich wenig neues Wissen sondern das meiste ist angelernt oder noch krasser eben Dinge, die man irgendwann erkannt hat und nun eben wieder erkennt.


    Was ich über die gesellschaftliche Entwicklung schrieb das empfinden wie gesagt viele Menschen bei uns so, aber ich hab mir grad selbst gedacht, egal was ich drüber denke, schreibe oder spreche, es wird sich genau nichts dadurch verändern. Ich werde und kann die Gesellschaft nicht ändern, außer mein Verhalten dazu, sprich eben mehr Gleichmut.


    Dass die Menschen hilfsbereiter geworden sind, also diesen Eindruck kann ich leider gar nicht bestätigen, vielleicht in ländlichen Gegenden oder wo Armut herrscht, aber sonst wie ich schon erwähnte, ich kann diese Beobachtung gar nicht bestätigen. Ich arbeite in einer wirklich großen Firma und was ich da jeden Tag beobachte spricht nicht für ein Füreinander.


    Wobei deine Beobachtung, dass Menschen eher helfen, wenn es weniger sind, das glaub ich schon, deine Erklärung dazu ist auch schlüssig.


    Die Mitglieder in diesem Forum leben vermutlich auch anders und wenn man tief verwurzelt ist in seinem Glauben oder seiner Lebensphilosophie und das auch im Alltag lebt, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man die Dinge deutlich positiver sieht als ich es in dem Beitrag getan habe.


    Ich habe viel Außenkontakte in der Arbeit aber auch privat, Menschen die mehr zurückgezogen leben werden auch die Gesellschaft bzw. die Welt anders wahrnehmen. Wenig zu denken, wenig zu sprechen zum Beispiel lenkt den Fokus im Leben ganz in eine andere Richtung, und das sind ja auch keine Strategien von mir sondern wie alles angelerntes Wissen, LG Son

  • Ich bin als Kind in den 1980er Jahren mal bei Frankfurt in den Main gefallen- ich hatte hinterher tagelang juckende Kopfhaut und Hautausschlag. Heute kann man ein paar Kilometer weiter flussaufwärts sogar wieder im Main baden.
    Als ich ein Kind war, hatten wir im Rhein-Main-Gebiet bei bestimmten Wetterlagen immer Smog. D.h. man konnte vor lauter Abgasen nichts sehen. Das Ozonloch wurde immer größer usw.
    Was ich damit sagen will: Samsara ist und bleibt Samsara. Es ist grundsätzlich leidvoll und verändert sich. Der Umweltschutz wird besser, der Umgang mit Technik schlechter. Gleichzeitig ist der Alkoholkonsum pro Kopf in Deutschland seit Jahren rückgängig, während die Unterschiede zwischen Armen und (Super-)Reichen immer krasser werden. Ich habe zu all dem eine Position, denke aber, es ist als Buddhist wichtig, da auch mal einen Schritt zurück zu treten und das ganze, je nach eigener Praxis, als leer und illusionär zu sehen.

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Hallo Yeshe,


    das ist schön, dass der Alkoholkonsum rückläufig ist, informiere dich mal über die Zahl an Psychopharmaka, die täglich verschrieben werden. Wurde in einem anderen Beitrag thematisiert, aber ich halte diese Substanzen um nichts unbedenklicher als Alkohol, sprich sie verändern das Bewusstsein der Menschen massiv und hat vermutlich den Alkohol schon längst abgelöst, warum Menschen nicht mehr arbeiten können und aus allen sozialen Systemen rausfliegen. Das wird die Seuche des 21. Jhds., aber wie du bzw. andere schreiben, ja es ist wie es ist und früher hat es schlechte Dinge gegeben und heute auch, wobei ich halt nicht grad optimistisch bin, was den Fortbestand der Menschheit angeht, weil da wird gelogen, dass sich die Balken biegen, man kann ja zusehen jeder von uns, wie rasant sich das Klima verändert hat.


    Die Gesellschaft ist auch nicht überall gleich, auch das wäre ein fataler Irrtum, meine Wahrnehmung ist sehr subjektiv, auf mein Land bezogen, eine Freundin von mir war einige Monate in einem der Nordländer und hat mir ganz was anderes berichtet, nämlich, dass die Menschen dort ganz anders sind als bei uns, nicht generell, aber weitgehend, was ich damit sagen will, ist, dass es scheinbar durchaus noch genug Kulturen und Länder auf dieser Welt gibt, wo der Gesellschaftswandel wie bei uns nicht so schlechte Auswirkungen hat. Das alles war jetzt positiv gemeint, weil ich will ja auch nicht immer alles schlechtreden, LG Son