Alleinsein-Einsamsein

  • Hallo,


    ich habe meinen Betreff so gewählt, weil Alleinsein und Einsam zu sein, zwei unterschiedliche Dinge sind, zumindest aus meiner Sicht, weil Alleinsein ist ja kein unbedingt negativer Zustand, Einsam sein eher schon, es sei denn man liebt es einsam zu sein, wobei ich denke, dass man dann was verwechselt, nämlich die zwei Begriffe.


    Ich bin seit einigen Monaten leider allein und fühle mich manchmal auch einsam, einfach aus mangels von sozialen Kontakten, weil ich habe leider privat keine und aufgrund meiner Gesamtkonstellation, dass ich ja nicht so gesund bin, wie ich es gerne hätte auch nicht so rausgehen kann, wie andere es vielleicht könnten.


    Nun den einzigen Bezug, denn dieser Beitrag zum Buddhismus hat ist das ich Buddhist bin, sonst finde ich leider auch wenig. Auf jeden Fall leide ich schon darunter, wobei leiden übertrieben ist, ich nehme es an wie es ist, würde mir aber wünschen, dass es anders ist. Jetzt leben wir aber in einer Gesellschaft, wo es zumindest für so alte Menschen wie mich schwer geworden ist neue Menschen kennenzulernen oder gar wieder eine Partnerschaft. Also jemand mit dem man was unternehmen kann bzw. eventuell eine Beziehung.


    Ich finde, dass das schwer ist eben aufgrund persönlicher Erfahrungen, die ich gemacht habe, weil Internetplattformen sind mehrheitlich Abzocke, also kann ich nur abraten, weil selbst sogenannte seriöse Plattformen sind es vielleicht weniger als sie von sich selbst behaupten, darüber haben ja auch Medien schon berichtet.


    Also über das Internet denk ich mir ist es schwer, also aus Sicht eines Mannes, als Frau kann ich es nicht beurteilen, denke mir aber leichter im Sinne von mehr Nachfrage, das war schon früher so.


    Ich bin ja immer fasziniert, wenn ich mitbekomme, wie einfach andere Menschen sich tun, die werden sogar angesprochen, wobei das ist mir eher noch nicht passiert, ich habe auch kein Notizbuch mit zig-Adressen.


    In Lokalen zu sitzen oder Fortzugehen mag ich nicht, ich mag auch nicht andere Menschen "belästigen", die vielleicht einfach nur einen Kaffee oder was auch immer konsumieren wollen, also kurzum, ich gehe nicht offensiv auf andere Menschen zu.


    Okay, was ist nun die Botschaft des Beitrags ich finde es schwer 2017 wieder jemand für eine Art von Beziehung zu finden, welcher Art auch immer das sein mag.


    Das Positive am Alleinsein ist allerdings auch, dass ich mehr Zeit zum meditieren habe, aber die WE sind doch manchmal sehr lange, wenn man gar keine Kontakte hat und Kontakte sollten aus meiner Sicht immer eine Balance haben, sprich gegenseitig sein, so was fehlt mir leider, alle die ich hatte und das waren immerhin einige sind leider alle nicht mehr da, um den Beitrag positiv abzuschließen, ich bin aber dankbar, dass ich diese Menschen mal hatte, weil auch das ist ja nicht selbstverständlich und da waren einige sehr wertvolle Menschen dabei, LG Son

  • Liebe Grüße Son,


    ich kann Dein Schreiben gut nachvollziehen, besonders jetzt im Älterwerden wird es mir schwerer neue Kontakte zu finden und bestehende zu pflegen.
    Da tut dann schon ein virtuelles Treffen wie dieses hier gut.


    Darf ich Dich fragen, ob Du Mitglied in einer realen Sangha bist und daran gesundheitlich gesehen aktiv teilnehmen kannst?



    Es gibt nebenbei in der Lehre durchaus Texte zum Thema


    Zitat

    Bedacht auf ihre Zwecke schließen sie sich an und dienen.
    Die nicht bedacht auf Zwecke, solch Freunde sind heut selten.
    Unreine Menschen, - gut verstehn sie eigenen Vorteil!
    Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich


    I.3. Das Nashorn (Khaggavisāna-Sutta) http://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_i03_75.html


    Ich hätte jetzt gern das ganze Gedicht zitiert, aber dann werde ich hier rausgeworfen :lol:


  • Liebe Son,


    es gibt diverse Möglichkeiten, soziale Kontakte im Real Life zu knüpfen (Single Reisen, Sportvereine, Chöre, Wandergruppen, soziales Engagement, VHS u.s.w.). Ich musste aber erst mal lernen, mit der Suche aufzuhören, mein Selbstmitleid zu beenden und Selbstbewusstsein zu tanken.
    Meine Frau (wir sind jetzt fast 20 Jahre verheiratet) lernte ich eine Woche vor einem zweimonatigen Auslandsaufenthalt kennen. Also zu einem Zeitpunkt, wo es am allerwenigsten passte. Dummes Timing. Aber auch eine gute Probe. Zur Zeit genieße ich die Phasen, wenn ich alleine bin (meine Frau arbeitet im Schichtdienst). Letztendlich ist man nie getrennt von anderen, da wir in irgendeiner Form miteinander verbunden sind (abhängiges Entstehen).

  • "Das Glück, kein Reiter wird's erjagen, es ist nicht dort und ist nicht hier. Lern überwinden, lern entsagen, und ungeahnt erblüht es dir." Theodor Fontane


    Mann kann auch in mitten von 100 Verwandten und Bekannten einsam sein oder sich selbst zu viel :)
    Bei mir ist es mehr das Gefühl von verlassen und vergessen worden zu sein ,manchmal ;)


    LG :sunny:

  • Zitat

    Menschen in Beziehungen müssen dafür damit leben nicht zu wissen, wann und wie es zuende geht. Und um dieses Ende beneide ich gerade niemanden.


    Das ist ein echt bizarrer Gedankengang. :eek:

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • @ Tsu Mie
    Das tut mir leid ,aber 06.04.2015 ist ja so neu nicht mehr ;)


    LG :sunny:

  • Kontakte ergeben sich, wenn man Kontakt aufnimmt. Auf welchem Wege auch immer.
    Wenn man nicht unter Leute geht, ist es schwieriger. Aber nicht unmöglich. Offenheit ist wichtig.


    Ich kann keinem ein Rezept geben, wie man einen Lebensgefährten findet. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Leben seltsame Wege gehen kann, man weiß nicht, was um die Ecke auf einen wartet. Ich habe meinen Mann hier im Forum kennengelernt. Mit 48 Jahren.


    Wenn man nicht angesprochen wird und kein Lust hat anzusprechen, wie soll dann Kontakt entstehen?


    Was mir gestern passiert ist:
    Ich ging zum Tierarzt ein Rezept für ein Medikament für unsere Katze abzuholen. Bis das Rezept fertig war, habe ich mich in den Warteraum gesetzt. Dort saß ein Mann mit einem goßen, offensichtlich alten Hund. Ich liebe alle Tiere und habe stets das Bedürfnis mit ihnen in Kontakt zu treten, und deshalb fragte ich den Mann, ob ich den Hund begrüßen dürfte. Schon waren wir im Gespräch. Nach nicht einmal fünf Minuten war das Rezept bereit und ich war am Gehen. Er fragte mich noch, was ich beruflich mache, und tauschten wir noch schnell Visitenkarten aus, für einen eventuellen beruflichen Kontakt. Ich sollte noch hinzufügen, dass ich schon den ganzen Tag daran dachte, wie gut es wäre, jetzt neue berufliche Kontakte zu knüpfen … Ob das was wird, weiß ich nicht. Aber es war eine kurze nette Begegnung von Mensch zu Mensch und einem schönen Hund (den ich übrigens nicht streichelte, weil er da nicht so drauf steht). Ich komme übrigens auch selten aus dem Haus.


    Von meiner Mutter habe ich eines gelernt: Mit jedem Menschen plaudern, einfach so, ohne Erwartung. Ob an der Kasse, ob auf der Straße, in der U-Bahn, im Haus sowieso, beim Arzt … Das macht einen selbst glücklich, es macht andere glücklich und man lernt die tollsten Leute kennen. Es gibt nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen, und man kann viel geben. Wie oft rettet uns die Freundlichkeit eines Menschen den Tag? Also können wir uns in die Welt begeben und Freundlichkeit schenken.


    Auch wenn man nicht oft rauskommt, eingeschränkt ist, nahezu jeder kann sich für andere Menschen engagieren. Dabei lernt man Leute kennen. Engagieren für andere kann man sich auch von zu Hause aus. Es gibt Internet, Telefon. Und es gibt unendlich viel zu tun. Du kannst z.B. die Pakete für Deine Nachbarn annehmen, und den Nachbarn und den Postboten das anbieten. Allein dadurch erweitert sich der Kreis Deiner Kontakte. Letztens hat mir unser junger Paketbote ganz spontan seine Lebensgeschichte erzählt. Ein erstaunlicher junger Mann! Du kannst ein Nachbarskind nach der Schule betreuen oder Nachhilfe geben? Für jemanden einkaufen, wenn es Dir möglich ist. … Das Glück wartet vor der Haustür.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Son,
    Dein Bericht klingt für mich sehr traurig. Und ich bin verwundert, dass Du Dich als "alt" bezeichnest. Meine Tochter ist 46 und aus meiner Sicht blutjung.
    Ich bin im 69. Lebensjahr, also nicht weit, dann 70. Und ich fühle mich nicht alt.
    Aber ich kenne das Gefühl, einsam zu sein, besonders in Deinem Alter. Einsam im Sinne von "ohne Gefährte". Vor allem am Wochenende. Trotzdem hab ich die meisten nicht um ihre Gefährten beneidet. Und ich wäre auch heute manchmal lieber wieder allein. Nicht, weil ich meinen Mann nicht liebe, sondern weil ich das Alleinsein liebe. Andererseits fürchte ich mich vor dem Verlust, wenn ich ihn aufgrund von Krankheit oder sogar Tod verlieren sollte. Denn das klopft manchmal an die Tür. Mir macht das Alter mit all seinen Schrecken Angst, wenn ich mir erlaube, darüber nachzudenken.


    Ich hab oft über diese beiden Begriffe "einsam" oder "allein" nachgedacht. Für mich hat "einsam sein" etwas mit "sich nicht einbringen (können)" zu tun. Das ist so, als litte ich unter mangelnder Berührung und Zuneigung durch meinen Partner. Ich habe jedoch festgestellt, dass dieser Mangel verschwindet, sobald ich mich entsprechend liebevoll verhalte, ihn oder auch Freunde in den Arm nehme und deren Bedürfnisse achte. Sobald ich die Liebe in mir selbst spüre, fühle ich mich nicht einsam.


    Meistens fühlte ich mich sehr erfüllt und reich. Und das wiederum hatte nichts mit finanziellem Reichtum oder ausreichender Beschäftigung zu tun. Wenn ich mich reich und und erfüllt fühlte, so kam das von innen, weil ich begeistert "an mir arbeitete", d.h. ich beschäftigte mich mit Informationen, las viel, schaute bildende Sendungen usw.


    Meines Erachtens ist ein Hauptgrund für die Sorge um das "einsame" oder "alternde" ICH eigentlich nur die mangelnde Disziplin, diese Gedanken nicht zuzulassen.


    Du fühlst Dich dem Zen zugehörig. Kennst Du "Der Geist des Zen" - von Huang Po?
    Dieses Buch lese ich immer wieder, wenn ich "vom Wege abgekommen bin".
    Ich wünsche Dir viel Kraft.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Lucy:
    Doris Rasevic-Benz:


    Das ist ein echt bizarrer Gedankengang. :eek:


    Wie du meinst, Doris.
    Für mich ist das Realität. 8)


    Klar, man kann nur verlieren, was man hat.
    Na und? Das überleben wir auch. Das ist Teil des Lebens.
    Natürlich kann man sich Leute vom Leib halten, indem man sich vorstellt, sie wieder zu verlieren, und wie weh das dann tut. Das entspricht aber nicht der menschlichen Natur, da wir soziale Wesen sind. Ich frage Dich: Möchtest Du ehrlich, dass keiner mit Dir in näheren Kontakt tritt, weil Du ja mal sterben wirst? Bist DU selbst bereit auf alle Zuwendung zu verzichten, um niemanden diesen möglichen Schmerz zu bereiten? Würdest Du, sollte Dir der Mensch Deines Lebens begegnen, auf ihn verzichten um ihm und Dir diesen Schmerz zu ersparen?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo,


    vielen Dank für die zahlreichen Antworten bzw. Ratschläge, Sichtweisen. Ich lebe leider nicht in Deutschland, bei uns sind die Dinge schon anders, ich mein, es gibt eine buddhistische Gemeinschaft, die treffen sich 1 x die Woche für 1 oder 2 Stunden. Da hab ich mal gefragt, da wurde mir gesagt, ja, ich kann mal kommen und mit meditieren, aber so wirklich einladend klang es nicht, weil mir gesagt wurde, nur weil ich ein Papier habe, wo drauf steht, dass ich Teil der Buddhistischen Gemeinde meines Landes bin und meditiere bin ich noch kein Buddhist.


    Diese Aussage hat mich eher abgeschreckt, also ein willkommen sieht für mich anders aus.


    Selbstmitleid? Hoffe ich nicht, dass ich es habe, aber wenn es niemand gibt, der noch da ist, ich denke, das ist für jeden schwer, weil der Mensch braucht ja auch soziale Kontakte, wobei ich eher meine, dass ich niemand habe, der wirklich da ist, also keine Familie mehr, keine Partnerin, keine Kinder, Freunde. Also ich wüsste nicht, wen ich anrufen könnte, wenn es mir nicht gut geht. Und nein, ich sehe mich deshalb nicht als arm an und jammere sondern ich sage ja es ist so und ich muss es akzeptieren, dass es im Moment so ist, ob es je anders wird, ich weiß es nicht.


    Ich weiß nicht irgendjemand hat mich gefragt, ob meine Angaben stimmen, ich hoffe es, weil normal sage ich die Wahrheit, also Alter ist 51 Jahre aktuell, leben tue ich in Österreich und Menschen kenne ich viele, aber meine Sicht der Menschen ist leider keine Gute und das beruht einfach auf meiner persönlichen Lebenserfahrung. Heißt bevor ich mich mit Menschen treffe, die in meinem Weltbild nicht gut sind, lasse ich es lieber und bleibe allein. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mir wird auch oft gesagt, ich überfordere andere, weil ich eben nicht so oberflächlich bin, daher können viele mit mir nichts anfangen und das respektiere ich auch. Ich zwinge niemand mit mir Kontakt zu haben, ich möchte schon, dass es gegenseitig ist.


    Meine Einschränkungen und das habe ich schon vorher mal geschrieben in anderen Beiträgen sind dass ich unter einer Sozialphopie leide unter andere bzw. generell einer Angsterkrankung und das macht es nicht grad einfach Menschen kennenzulernen und rauszugehen. Aber das ist eben Teil meiner Persönlichkeit, ich wünschte ich hätte diese Probleme nicht, aber sie sind halt da und nein, da hilft es nichts zu sagen, reiß dich zusammen. Okay, auf jeden Fall Danke fürs Erste, wobei Ziel wäre eine Partnerschaft, aber ist schwer, LG Son

  • Lucy:

    Du, das ist dein Film gerade, nicht meiner ... dazu kann und möchte ich nichts sagen. ()


    Ich habe Dich lediglich gefragt, ob das so für Dich ist. Das wär schließlich die Konsequenz aus so einem Denken.


    Was mich anbelangt, kann ich dich beruhigen. Ich habe schon so viele Menschen verloren, die mir nahestanden. Der Schmerz darüber ist furchtbar, und er wird mich mein Leben lang begleiten. Aber das sind mir diese Menschen allemal wert gewesen. Ich wurde reich beschenkt und bin zu beneiden.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hi Son,


    darf ich Fragen, ob du wg. deiner Sozialphobie schonmal in Behandlung warst? Da kann man schon was machen, wenn auch nicht von heute auf morgen, aber da geht was. Fang gleich an! Ersetze doch mal deine negativen Menschenbilder... Schritt für Schritt durch positive. Deine Meditationserfahrung ist da sicher hilfreich, versuche dich auf die guten Seiten der Menschen zu konzentrieren, wünsche ihnen positives... Du wirst sehen, schon bald werden Menschen auf dich zukommen . Wenn du eine innerlich abweisende Haltung einnimmst, dann will dich natürlich auch niemand mit seiner Anwesenheit "belästigen"....

    Einmal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • Hi Sunsun,


    ich bin damit auf die Welt gekommen denke ich, ich habe das seit ich Denken kann, also ab 4 Jahre - ich kämpfe mein ganzes Leben damit und es hat mich sehr eingeschränkt. Ich habe auch viele Therapien gemacht, verschiedene Ansätze.


    Meine Erfahrung ist, dass Menschen mit psychischen Problemen maximal eine Verbesserung durch harte und konsequente Arbeit an sich erreichen können. Heißt das einzige was wirklich hilft ist man selbst, Außenstehende können nicht helfen.


    Wenn man Betroffener ist und reflektiert, dann hat man schon eine Ahnung, was möglich ist und was nicht und ich denke, ich kann das besser einschätzen als viele sogenannte Experten.


    Das Menschenbild ändern ist schwer, weil ich in einem Umfeld bin, wo eigentlich nur Jammern, Klagen und Schlecht sprechen. Es ist schwer da noch an das Gute im Menschen zu glauben.


    Ich habe gute Menschen gekannt, aber wie gesagt, die sind leider alle tot.


    Was bleibt ist man selbst und wenn man dran glaubt auch als Buddhist Gott, LG Son

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Menschen in Beziehungen müssen dafür damit leben nicht zu wissen, wann und wie es zuende geht. Und um dieses Ende beneide ich gerade niemanden.


    Das ist ein echt bizarrer Gedankengang. :eek:


    Liebe Doris, das Bizarre ist schwer zu durchdringen ;)



    Ud.VIII.8 Visākhā http://www.palikanon.com/khuddaka/ud_seidenst/ud_08.htm


    Ich habe diesen Text hier zur Diskussion gestellt und viele kluge Antworten erhalten. Diese Antworten möchte ich gern verbreiten.

  • Zitat

    Von dem ganzen was du geschrieben hast, war nichts gemeint.
    Einfach nur, was da stand....


    Das stand da:

    Zitat

    Menschen in Beziehungen müssen dafür damit leben nicht zu wissen, wann und wie es zuende geht. Und um dieses Ende beneide ich gerade niemanden.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Lieber fotost,


    ich finde es nicht tragisch an Menschen anzuhaften. Das ist so natürlich wie die Schwerkraft. Die Schwerkraft verhindert, dass ich die Bodenhaftung verliere. Die ebenso natürliche Wirksamkeit der Fliehkraft schafft nötigen Ausgleich. Wo soll das Problem sein? Im Schmerz des Verlustes? Dem kann ich ohnehin nicht entfliehen. Selbst wenn ich ganz allein im Dschungel leben würde. Das ist einfach das Leben. Es ist voller Leiden und Schmerzen, auch. Darin kann ich kein Problem sehen, denn das ist Teil meiner Genetik.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hi Son,


    ich bin ziemlich schüchtern, aber nun traue ich mich mal hier zu schreiben und es berührt mich so sehr, was Du geschildert hast, weil dies meine Geschichte sein könnte. Mir ergeht es wie Dir. ( bin mitte vierzig, w.)


    Ich kann keinen Rat geben, aber ich kann Dich sehr gut nachfühlen.


    Liebe Grüße

  • Liebe Doris,


    ich finde es nicht tragisch, Menschen zu lieben. Schwer wird es, wenn ich erwarte, daß sich daraus etwas für mich ergeben sollte oder daß diese Menschen sich nicht verändern dürfen.




    Zum Thema Leiden gibt es eine klare Antwort


    Zitat


    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
    Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
    Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.


    Auslegung der Deutschen Buddhistischen Union (DBU; 2015.)

  • Lieber fotost,


    ich würde Dir darauf gerne im anderen Thread antworte, damit das nicht so sehr vom Thema des Threaderöffners abdriftet.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Lieber fotost,


    ich würde Dir darauf gerne im anderen Thread antworte, damit das nicht so sehr vom Thema des Threaderöffners abdriftet.


    Liebe Grüße
    Doris


    Der Eröffner dort bin ich, also keine Probleme
    Außerdem bleiben so die Gedanken zusammen
    :)

  • Hi Sona,


    ich habe dir eine PN geschickt, danke für deinen mitfühlenden Beitrag, hab mich sehr gefreut, liebe Grüße Son


  • Das passt aber nicht ganz zusammen! Denn entweder andere sind in der Lage zu helfen und/oder können dir das Leben schwer machen, in dem sie negativen Einfluss ausüben.


    Oder


    Kein Mensch kann helfen, dann kann dir aber auch keiner das Leben schwer machen, bzw. negativen Einfluss auf dich ausüben. ;)

  • Hallo Sunu,


    ich denke Menschen können in gewissem Maß helfen, aber auch schaden. In meiner Welt kenne ich kaum Menschen, die helfen wollen, aber viele die schaden, leider, das betrifft gar nicht mich alleine, sondern einfach was ich beobachte und wahrnehme.


    Sicher in gewisser Weise ist man immer alleine, vor allem in den wichtigen Augenblicken des Lebens, aber wenigstens einen Menschen zu haben, zu dem man eine liebevolle Beziehung hat, das ist schon sehr hilfreich, ich hatte wie gesagt ein paar solche Menschen, wobei am wichtigsten waren meine Eltern, Eltern lieben bedingungslos, also meine Eltern waren so.


    Ich kann alleine sein, aber nochmal es ist sehr schwer und ich kann Leid und Schmerz ertragen, ich nehme die Dinge ohnedies an, wie sie sind, aber ich bin auch Mensch, der eben wie oben beschrieben auch in dieser Welt irgend eine wirkliche Bezugsperson sich zumindest wünschen würde, wenn es nicht ist, dann muss ich es auch annehmen.


    Und ja Widersprüche kann man immer herauslesen, aber ich bin auch müde geworden mich zu erklären, nicht in Bezug auf diesen Beitrag sondern auf mein Leben und auch die Ansprüche, die an mich gestellt werden.


    liebe Grüße Son

  • Hallo Son,


    Son:

    In meiner Welt kenne ich kaum Menschen, die helfen wollen, aber viele die schaden, leider, das betrifft gar nicht mich alleine, sondern einfach was ich beobachte und wahrnehme.


    Das heißt, du kennst auch postive Ausnahmen? Das ist doch schon mal was. Manchmal kann man diese Ausnahmen anschauen, versuchen zu vergrößeren. Manchmal hat man so viele negative "aber" im Kopf. Du könntest doch... "Ja, aber... und deswegen bringt mir das nichts. Man kann das auch umgekehrt machen. So vieles ist schwer. Sozialphobie ist schwer und Allein sein und dies und jenes, aber... [kleine Ausnahme nennen] ist gut. So viele Leute wollen schaden, aber ich kenne (bzw. kannte) die Ausnahme: [Name der Person]. Und schon geht das Herz eher auf, als zu.


    Son:

    ich bin auch müde geworden mich zu erklären


    Vielleicht ging es mir ähnlich. Ich wurde auch müde mich zu erklären, zu rechtfertigen, immer wieder aufs neue. Das macht innerlich zu. Macht ein innerliches: Ich will dir nicht nahe sein. Ich will deine Fragen nicht beantworten. Ich will nicht. Auf so eine Weise, ohne Neugier auf andere, ohne die Bereitschaft fragen beantworten zu wollen, wird kaum ein angenehmer Kontakt zustande kommen. Vielleicht kannst du ja ganz neue, andere Wege, neue Bekanntenkreise suchen als bisher. Etwas, wo dein Herz aufgeht und du wieder den Willen verspürst auch die 10te Frage noch geduldig beantworten zu wollen.


    Grüße.