Karmische Konsequenzen

  • Mir sagte ein Buddhist gestern: Gute Taten erzeugen gutes Karma, schlechte Taten erzeugen schlechtes Karma.


    Wie seht Ihr die Aussage auf dem Hintergrund des Kindergartenmörders in Belgien?


    Haben die Opfer (kleine Kinder) schlechtes Karma aus ihrem Leben vorher mitgebracht?


    Wo stehen Buddhisten beim Thema der Schuldfrage: Gibt es Schuld?!? Soll man "Täter" bestrafen?


    Danke für Eure Antworten
    Ein erschütterter Nachfrager....

  • Mage:

    Mir sagte ein Buddhist gestern: Gute Taten erzeugen gutes Karma, schlechte Taten erzeugen schlechtes Karma.


    "Ein Bauer ist man durch die Tat,
    Ist durch die Tat ein Handwerksmann,
    Ein Händler ist man durch die Tat,
    Ist durch die Tat im Dienste Knecht,


    "Ein Räuber ist man durch die Tat,
    Ist durch die Tat ein Kriegsoldat,
    Ein Opfrer ist man durch die Tat,
    Ist durch die Tat ein Landesherr.


    "Getreu der Wahrheit, wohlbewährt,
    Betrachten Denker so die Tat;
    Wie eines aus dem andern folgt
    Verstehn sie, was die Tat erwirkt.


    "Durch Taten ist die Welt bedingt,
    Bedingt durch Taten ist das Volk;
    Um Taten dreht sich jedes um,
    Wie um die Achse rollt das Rad.


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=13&p=30346#p30346



  • Moin Mage


    Zitat

    Haben die Opfer (kleine Kinder) schlechtes Karma aus ihrem Leben vorher mitgebracht?


    Das weiß ich nicht und es ist mir auch egal.


    Zitat

    Wo stehen Buddhisten beim Thema der Schuldfrage: Gibt es Schuld?!? Soll man "Täter" bestrafen?


    Wo "die Buddhisten" stehen, kann ich dir nicht sagen. Aber ich kann dir sagen wo ich stehe.
    Ja, für mich gibt es Schuld und ich bin dafür, "Täter" zu bestrafen. Schuld gibt es immer in einem bestimmten Konsens. Und der ist in dieser Situation eindeutig.
    Die philosophische Diskussion, ob es Schuld gibt oder nicht, führt hier meiner Meinung nach am Thema vorbei.
    Das Strafe keines der Kinder wieder lebendig macht, ist meiner Meinung nach kein Argument, auf Strafe zu verzichten


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken


  • Erst einmal Hallo :D



    Zitat

    Gute Gedanken, Worte und Werke erzeugen gutes Karma, schlechte Gedanken, Worte und Werke erzeugen schlechtes Karma.


    Der Gedanke ist die Tat.


    Wir müssen unterscheiden zwischen dem Wirken was karma erzeugt und dem was wir ernten, die Karmawirkung (karma vipāka).
    Ursache bedingtes Entstehen. Keine Tat bleibt ohne Wirkung. Wann die Wirkung eintritt, können wir nicht überblicken. Eine Wirkung wäre z.Bsp. eine jetzige Bestrafung des Täters. Wobei die Karmawirkung damit aber nicht "abgegolten" ist. Ich versuche hier das sehr einfach zu erklären. Aber es handelt sich bei Karma um eine Verstrickung aus vielen Leben, die für uns nicht überschaubar ist.
    In den Jātaka, Wiedergeburtsgeschichten finden wir Opfer und Täter, die sich in vielen Existenzen "wiederbegegnen". Einmal bringt der eine den anderen um, dann wieder umgekehrt.
    Wir sind Eigner und Erbe unserer Taten. In diesem Leben und als Option oder Arbeitshypothese in einer "neuen" Existenzform.


    Zitat

    Soll man "Täter" bestrafen


    Wir haben Gesetze und an die soll man sich halten. (Kann man in mehreren Lehrreden lesen)


    Ich möchte das jetzt nicht relativieren, aber mal so am Rande:
    Jede Sekunde stirbt ein Mensch an den Folgen der Unterernährung, fast 100.000 sind es jeden Tag, mehr als 30 Millionen jedes Jahr.
    Davon zumeist Kinder.


    Das Leben ist halt dukkha. Von der Geburt bis zum Tod und dann das ganze von vorne.........................immer und immer wieder.....

  • -

    _()_
    Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.
    BUDDHA

    Einmal editiert, zuletzt von Isis ()

  • Mage:

    Mir sagte ein Buddhist gestern: Gute Taten erzeugen gutes Karma, schlechte Taten erzeugen schlechtes Karma.


    Wie seht Ihr die Aussage auf dem Hintergrund des Kindergartenmörders in Belgien?


    Haben die Opfer (kleine Kinder) schlechtes Karma aus ihrem Leben vorher mitgebracht?


    Hmm .... also, ich bin leider nur ein Buddhismus-Neuling und hoffe, dass ich jetzt nicht allzuviel Unsinn erzähle ;), aber ich habe mich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt und das wie folgt verstanden: Vorab - dass die Kinder sozusagen "selbst schuld" an ihrer Ermordung wären, weil sie von irgendeiner höheren Instanz für frühere Untaten "bestraft" werden, ist natürlich absurd. Das würde ja auch die Verantwortung vom Täter auf das Opfer abwälzen und so weiter.


    Karma wirkt m.W. unpersönlich, das heißt also, mit dem (eher christlichen) Konzept der persönlichen Bestrafung durch eine übernatürliche Macht hat Karma nichts zu tun. In unserem westlich/christlich geprägten Denken (unsterbliche Seele etc.) gehen wir ganz selbstverständlich von einem stark abgegrenzten "Ich" oder "Selbst" aus, das aber nach dem buddhistischen Verständnis nur eine Illusion ist. Und wo kein "Ich", kann es nur schwer ein "persönliches" Karma geben. Andererseits bleibt keine unserer Handlungen ohne Auswirkungen auf uns und andere Lebewesen, d.h. wir existieren alle in gegenseitiger Abhängigkeit und gestalten und verändern die Welt in einem ständigen Prozess von Ursache und Wirkung - oder sehr vereinfacht ausgedrückt: wenn wir uns gewalttätig verhalten, wird die Welt gewalttätiger, wenn wir uns friedlich verhalten, wird die Welt friedlicher. Und wenn wir sozusagen fleißig an einer grausamen und gewalttätigen Welt basteln, ist es kein Wunder, wenn wir dort dann wieder Grausamkeit und Gewalt begegnen.


    Mage:

    Wo stehen Buddhisten beim Thema der Schuldfrage: Gibt es Schuld?!? Soll man "Täter" bestrafen?


    Wo "die Buddhisten" in dieser Frage stehen, kann ich dir leider auch nicht beantworten. Ich habe aber bisher noch keinen buddhistischen Text gelesen, der abstreiten würde, dass jeder Mensch ist für seine Handlungen verantwortlich ist. Da das Ideal des Buddhismus in liebender Güte und Mitgefühl besteht, sollte die "Bestrafung" des Täters m.E. allerdings nicht Gefühlen wie Hass oder Rachegelüsten entspringen, sondern dazu dienen, den Täter mit seinem Fehlverhalten zu konfrontieren und ihn zur Einsicht zu bringen (dass man gefährliche Gewalttäter natürlich nicht frei rumlaufen lassen kann etc., versteht sich - denke ich - von selbst und muss hier nicht extra diskutiert werden).


    Bitte um Entschuldigung und Korrektur, falls ich mich falsch ausgedrückt haben sollte.


    Liebe Grüße
    Think

  • Verstehe ich den Grundtenor Eurer Antworten richtig?


    Ob mir Gutes oder Schlechtes im Leben widerfährt, -es hat nichts mit meinem Karma (guten oder schlechten Taten in früheren Leben) zu tun (nur bei ihrem Posting Accinca scheint mir das anders zu liegen)?


    Wenn man von Karma sprechen kann, nur in dem Sinne, daß wir alle aufeinander in Abhängigkeit bezogen sind und somit gute bzw. schlechte Taten erzeugen, die Auswirkungen auf alle haben?


    Es gibt keine "Karmaabgeltung" (ich kann nichts für ein gutes oder schlechtes Karma tun)?


    Danke
    Mage

  • Mage:

    Verstehe ich den Grundtenor Eurer Antworten richtig?


    Ob mir Gutes oder Schlechtes im Leben widerfährt, -es hat nichts mit meinem Karma (guten oder schlechten Taten in früheren Leben) zu tun (nur bei ihrem Posting Accinca scheint mir das anders zu liegen)?


    Wer sagt denn sowas? Der Buddha sagte das nicht.


    Mage:

    Wenn man von Karma sprechen kann, nur in dem Sinne, daß wir alle aufeinander in Abhängigkeit bezogen sind


    Das hat der Buddhs auch nicht gelehrt.


    Mage:


    Es gibt keine "Karmaabgeltung" (ich kann nichts für ein gutes oder schlechtes Karma tun)?


    Es liegt alles in deiner Hand. Das lehrt der Buddha. Aus Gutem folgt Gutes und aus Schlechtem folgt Schlechtes.

  • Mage:


    Es gibt keine "Karmaabgeltung" (ich kann nichts für ein gutes oder schlechtes Karma tun)?


    Zitat

    Es liegt alles in deiner Hand. Das lehrt der Buddha. Aus Gutem folgt Gutes und aus Schlechtem folgt Schlechtes.


    Heißt dies etwa, daß die ermordeten Babys in Belgien jenes, was Ihnen widerfarhren ist, selber in der Hand hatten?


    Danke
    Mage


  • Diese Wesen in ihrem hiesigen Leben hatten das nicht in der Hand. Auch die Eltern, denen dieses Leid wiederfahren ist, hatten es nicht in der Hand. Auch der Täter hatte es nicht in der Hand.

  • -

    _()_
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    BUDDHA

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  • <<Buddha sagt, der Bereich der Karmawirkung ist für den "einfachen" Menschen nicht zu durchschauen.>>
    Versucht dieser es doch verirrt er sich nur in Phantasie und Träumerei, bloßen Vermutungen oder zusammengereimten Vermeinen. Es ist wahrscheinlicher, dass derjenige, der sich darüber Gedanken macht, dem Wahnsinn verfällt als dass er der Wirklichkeit nur einen winzigen Schritt weit näher kommt.
    Tut was ihr nicht lassen könnt, doch wäre es heilsamer es zu lassen als unnütz Zeit daran zu verschwenden, da bei genauem "Betrachten" auffallen müsste, dass keine verlässliche Aussage dabei herauskommt.


    liebe grüße acinteyya

  • acinteyya:


    <<Buddha sagt, der Bereich der Karmawirkung ist für den "einfachen" Menschen nicht zu durchschauen.>>
    Versucht dieser es doch verirrt er sich nur in Phantasie und Träumerei, bloßen Vermutungen oder zusammengereimten Vermeinen. Es ist wahrscheinlicher, dass derjenige, der sich darüber Gedanken macht, dem Wahnsinn verfällt als dass er der Wirklichkeit nur einen winzigen Schritt weit näher kommt.
    Tut was ihr nicht lassen könnt, doch wäre es heilsamer es zu lassen als unnütz Zeit daran zu verschwenden, da bei genauem "Betrachten" auffallen müsste, dass keine verlässliche Aussage dabei herauskommt.


    liebe grüße acinteyya


    Vor allem wäre es noch viel heilsamer sich an das zu halten, was der Buddha lehrt und die rechte Ansicht zu pflegen und den rechten Pfad zu praktizieren.
    Die Einsicht folgt dann ganz natürlich und das Mühen um rationale Beweise ist - wie du richtig sagst, lieber Freund - unnütz verschwendete Energie.

  • Sudassana:

    Diese Wesen in ihrem hiesigen Leben hatten das nicht in der Hand. Auch die Eltern, denen dieses Leid wiederfahren ist, hatten es nicht in der Hand. Auch der Täter hatte es nicht in der Hand.


    dann hat niemand irgendetwas 'in der hand'


    .....................und


    alles ist karmisch vorbedingt, was er tut:


    auch das, was sudassana im ton unfehlbarer
    autorität hier ohne erkennbaren grundlage
    oder auch nur (vor allem schon rein logisch
    nachvollziehbare... ) begründung dozierend
    in den raum stellt.


    danach hat es auch gar nichts mit logisch
    klarem denken zu tun, sondern kann auch
    wieder nur karmisch bedingt sein, wenn ein
    leser seiner sätze irritiert ist und sich des
    eindrucks oder besser des gedankens 'nicht
    erwehren kann', irgendetwas daran könne
    nicht stimmen - müsse also logisch unsinnig
    sein.


    ist es auch!
    .


  • Ach Ingo, muss das sein? Grade eben hatten wir das, dass es dazu keine rationale, logische Darstellung gibt. Du kannst es einfach nicht bleiben lassen ;)


    Und nein, deine Schlussfolgerung dass man deswegen nichts in der Hand hat ist eben falsch.


    Schau, wenn du konditioniert bist auf eine bestimmte Art zu denken, dann lässt du dich treiben und denkst also immer wieder in die gleiche Richtung oder du lässt dich vom Buddha belehren und erkennst, was der Hintergrund dieser Konditionierung ist, was dir die Möglichkeit eröffnet dich von ihr zu lösen.


    Im erst genannten Fall hast du es nicht in der Hand und im letztgenannten Fall hast du es in der Hand, ob du weiterhin so denkst wie du konditioniert bist.
    Aber deine Konditionierung ist eben mal so wie sie ist und die hast du also nicht in der Hand.


    Und mit Taten/Gefühlen usw., die aus Denken folgen ist es ebenso. Deswegen ist es auch so wichtig, sich klar drüber zu sein, ob und was notwendigerweise aus Denken folgt, so wie du es in einem anderen Thread behauptet hast ;)



  • Moin Mage,
    es gibt Karma. Das heißt, dass was du tust hat Folgen, dass was du tust ist die Folge von etwas und legt die Ursachen für etwas.
    Ob das nun gut oder schlecht ist kommt auf den jeweiligen Kontext an.
    Ich möchte das mal an einem persönlichen Beispiel erklären.
    Ich habe in meinem Leben viel Leid erfahren. Ich habe das als schlecht empfunden. Es war wirklich nicht spassig. Das Leid, das ich erfahren habe, hat unter anderem dazu geführt, dass ich mich als Persönlichkeit weiterentwickelt habe und heute so bin, wie ich bin. Und heute bin ich sehr zufrieden mit mir.
    Vielleicht führt meine Selbstzufriedenheit dazu, dass es mir wieder schlechter geht. Wie es morgen aussehen wird, wer weiß das schon.
    Hat derjenige, der mir Leid zugefügt hat, nun schlecht an mir gehandelt, weil ich durch ihn gelitten habe, oder gut, weil ich mich durch ihn weiterentwickelt habe?
    Das was ich als schlecht empfinde, muss also, aus einer anderen Perspektive betrachtet, nicht unbedingt schlecht sein und das was ich als gut empfinde, nicht unbedingt gut.


    Du siehst, die Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
    Ich denke, du wirst deine eigene Antwort finden müssen.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • -

    _()_
    Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.
    BUDDHA

    Einmal editiert, zuletzt von Isis ()

  • acinteyya:


    <<Buddha sagt, der Bereich der Karmawirkung ist für den "einfachen" Menschen nicht zu durchschauen.>>
    Versucht dieser es doch verirrt er sich nur in Phantasie und Träumerei, bloßen Vermutungen oder zusammengereimten Vermeinen. Es ist wahrscheinlicher, dass derjenige, der sich darüber Gedanken macht, dem Wahnsinn verfällt als dass er der Wirklichkeit nur einen winzigen Schritt weit näher kommt.
    Tut was ihr nicht lassen könnt, doch wäre es heilsamer es zu lassen als unnütz Zeit daran zu verschwenden, da bei genauem "Betrachten" auffallen müsste, dass keine verlässliche Aussage dabei herauskommt.


    liebe grüße acinteyya


    Verstehe ich diese Aussagen richtig?


    1. Die Karmalehre (Wirkungen) ist nur von "nicht-einfachen Menschen"(Erleuchtete?) zu durchschauen und zu verstehen?
    2. Alles "Verstehen" dieser Lehre durch "einfache Menschen" ist "verirrt", "Phantasie", "Träumerei", "zusammengereimtes Vermeinen" und "bloße Vermutung"?
    3. Wenn sich ein "einfacher Mensch" sich über diesen Teil der buddhistsichen Lehre Gedanken macht, kommt er wahrscheinlicher in Gefahr wahnsinnig zu werden?
    4. Die Karmalehre entzieht sich dem "einfachen Menschen", er kann ihr keinen Schritt näher kommen?
    5. Der "einfach, normale Mensch" sollte sich von dieser Lehre Buddhas fern halten, weil es heilsamer(?) wäre, als seine Zeit an diesem Teil der Lehre Buddhas zu verschwenden? Heilsamer für was?
    6. Auf Grund diesen Teils der Lehre Buddhas gibt es keine verlässlichen Aussagen?
    7. Darf Ich darauf schließen, daß diese "Lehre" in Ihren Augen für den "normalen und einfachen Menschen" unsinnig und unnütz ist?


    Habe ich das so richtig verstanden?


    Danke
    Mage

  • acinteyya:

    <<Buddha sagt, der Bereich der Karmawirkung ist für den "einfachen" Menschen nicht zu durchschauen.>>
    Versucht dieser es doch verirrt er sich nur in Phantasie und Träumerei, bloßen Vermutungen oder zusammengereimten Vermeinen. Es ist wahrscheinlicher, dass derjenige, der sich darüber Gedanken macht, dem Wahnsinn verfällt als dass er der Wirklichkeit nur einen winzigen Schritt weit näher kommt.
    Tut was ihr nicht lassen könnt, doch wäre es heilsamer es zu lassen als unnütz Zeit daran zu verschwenden, da bei genauem "Betrachten" auffallen müsste, dass keine verlässliche Aussage dabei herauskommt.


    i wo, acinteyya
    niemand verfällt beim denken über komplexe oder auch nur schwierige fragen dem wahnsinn und erst recht keiner psychose! 'verwirrung' bei denkerisch ungeschulten menschen ist doch kein wahnsinn in irgendeinem sinn - außer vielleicht dem, der heutzutage in ausrufen des erstaunens wie 'ja da waaahnsinn!' üblich ist: als zeichen schlichter verwunderung! (manchmal auch der überforderung... )
    die alten texte sollten schon sinnvoll gelesen und verstanden werden! es zeigt sich immer wieder, wie wenig sinnvoll es ist, übersetzungen davon von irgendwem einfach wortwörtlich zu nehmen und sie nur deswegen, weil sie dem buddha zugeschrieben werden, auch als behauptungen von buddha anzusehen!
    auch die logischen probleme von sog. 'allaussagen' (sätze mit wörtern oder 'quantoren', also mengenbezeichnungen wie den allquantoren alle, alles, immer, jeder usw. ) sind seit langem bekannt! über die logisch - wie man will: widersprüchlichen oder unsinnigen... - folgerungen des sog. deterministischen denkens nach dem denkschema oder 'prinzip' alles ist bedingt durch... haben sich schon die griechischen philosophen der stoa lustig gemacht. darauf fallen selbst wissenschaftler immer noch rein, heute vorzugsweise hirnforscher, die auf diesem logisch falschen denken zb. unsere willensfreiheit bestreiten; sie demonstrieren damit lediglich ihren geistesgeschichtlichen oder philosophischen bildungsstand, sonst wüssten sie um die (logischen) fallen deterministischen denkens, ,die 'logical fallacies'...

  • Bei deiner wiederholten Fragestellung in gleicher Art drängt sich der Verdacht auf, dass du in eine bestimmte Richtung willst. Hast du eine Strategie?



    Das hängt davon ab, was du von verstehen erwartest. Logische Begründung?
    Es ist leicht zu verstehen wie das gemeint ist: Wenn du schlechtest tust, wird dir schlechtes wiederfahren? Oder ist das schwierig?
    Wenn du aber fragst: Warum? Dann ist das schwer zu verstehen. Aber erfahren kannst du es selbst, wenn du z.B. Handlungen aus Wut heraus begehst und schaust wie sich das anfühlt hinterher und später.


    Mage:


    2. Alles "Verstehen" dieser Lehre durch "einfache Menschen" ist "verirrt", "Phantasie", "Träumerei", "zusammengereimtes Vermeinen" und "bloße Vermutung"?


    Nein. Es ist Vertrauen und Erfahren.


    Mage:


    3. Wenn sich ein "einfacher Mensch" sich über diesen Teil der buddhistsichen Lehre Gedanken macht, kommt er wahrscheinlicher in Gefahr wahnsinnig zu werden?


    Das hat acinteyya so ähnlich ausgedrückt. Aber das ist seine persönliche Einschätzung. Ich sehe das nicht so.


    Mage:


    4. Die Karmalehre entzieht sich dem "einfachen Menschen", er kann ihr keinen Schritt näher kommen?


    Wurde oben bereits beantwortet.


    Mage:


    5. Der "einfach, normale Mensch" sollte sich von dieser Lehre Buddhas fern halten, weil es heilsamer(?) wäre, als seine Zeit an diesem Teil der Lehre Buddhas zu verschwenden? Heilsamer für was?


    Nein. Wer Befreiung sucht, kann diese nur durch Buddhas Lehre und deren Umsetzung erlangen.


    Mage:


    6. Auf Grund diesen Teils der Lehre Buddhas gibt es keine verlässlichen Aussagen?


    Alles kann nachvollzogen werden. Alles ist verlässlich. Aber nicht durch rationale Abwägung sondern durch Praxis.


    Mage:


    7. Darf Ich darauf schließen, daß diese "Lehre" in Ihren Augen für den "normalen und einfachen Menschen" unsinnig und unnütz ist?


    Schau. Du wiederholst deine Fragen in ähnlichen Worten. deswegen drängt sich der Verdacht auf, dass du etwas im Schilde führst. Die Frage wurde oben bereits beantwortet.

  • Sudassana:

    Bei deiner wiederholten Fragestellung in gleicher Art drängt sich der Verdacht auf, dass du in eine bestimmte Richtung willst. Hast du eine Strategie?


    Schau. Du wiederholst deine Fragen in ähnlichen Worten. deswegen drängt sich der Verdacht auf, dass du etwas im Schilde führst. Die Frage wurde oben bereits beantwortet.


    Ich habe lediglich die Einzelaussagen des Vorposters unterteilt, um mir Klarheit zu verschaffen. Meine Wiederholungen (wenn es denn welche sind) beruhen auf den "Aussagen, Schlüssen und Argumenten" des Vorposters.


    Was bitte schön, sollte ich im "Schilde führen"? Was soll dieser Verdacht? Und wessen werde ich "verdächtigt" bzw. "beschuldigt"?


    Danke
    Mage

  • Mage:

    Darf Ich darauf schließen, daß diese "Lehre" in Ihren Augen für den "normalen und einfachen Menschen" unsinnig und unnütz ist?


    hallo mage


    (vorweg: denkst du dir deinen nick französich ausgesprochen? wenn ja wünsche ich deinem mitwirken hier bezaubernde und wenn möglich auch zauberhafte auswirkungen! ;) )


    deine differenzierung zwischen buddhas lehre oder deren darstellung von 'irgendwem' zb. hier im forum und dessen notwendigerweise immer rein persönlicher auffassung davon finde ich im prinzip richtig und sogar nötig -


    aber sozusagen 'unmöglich' wirklich durchzuführen bzw. durchzuhalten:


    wir kennen buddhas eigene lehre nicht von ihm persönlich - und schon gar nicht kann er selbst noch persönlich auf sein verständnis davon hin befragt werden: wir haben nur darstellungen von buddhas lehre 'aus zweiter hand' - was jemand persönlich liest insb. als übersetzung kann dabei sogar die zweitausendste oder vielleicht zwanzigtausendste davon sein... ,- )


    anders gewendet: wir sitzen hier alle in demselben boot und bemühen uns von den voraussetzungen her, über die er aufgrund seines lebenshintergrundes verfügt, die überlieferten aussagen zu verstehen.


    deshalb wirken beiträge so lächerlich, die im ton der unfehlbarerkeit - und in diesem forum hier verblüffender weise dann oft auch noch in einer durchgehend unpersönlichen diktion... - buddhas lehre 'verkünden' oder autoritativ auslegen wie die trockendsten dogmatiker der katholischen kirche. natürlich hat das 'dem entsprechende' folgen wie zb. die - wie es der oft sehr genau treffende 'volksmund' schon ausdrückt - 'abkanzelung' von äußerungen anderer als zb. richtig oder falsch, obwohl die sich wie jedermann sich nur über ihr eigenes bisheriges verständnis von buddhas lehre hier schlicht und einfach nur mit anderen austauschen und von anderen (kennen)lernen möchten, zu welchen 'eindrücken' und auffassungen die von denselben texten oder lehren bisher gekommen sind.


    freu mich auf den austausch mit dir!


  • Ganz langsam, keine Beschuldigung.
    Zum Hintergrund: Alle Nase lang kommen hier Leute ins Forum, die den Usern hier "beweisen" wollen wie unlogisch und sinnlos die Lehre des Buddha ist. Der Ansatz dieser Leute (vielleicht handelt es sich ja aber auch immer nur um die gleiche Person?) ist immer der gleiche:
    keine Logik, keine rational nachvollziehbaren Sachverhalte, keine Wissenschaftlichkeit usw usf.
    Dabei werden immer Aussagen von User aus dem Kontext gegriffen und auseinandergpflückt. Das geht auch relativ einfach, Sprache und "Logik" (welche denn?) geben das her ;)


    Wenn du dir deine Fragen ansiehst, dann setzt du immer den Schwerpunkt auf "verstehe ich das richtig" und führst dabei die Aussagen eines Users so weiter, dass sie die Lehre des Buddha ad absurdum führen:


    Du setzt zwar ein Fragezeichen dahinter, aber es kommt so rüber, dass du genau das implizieren möchtest, wonach du fragst.


    Jemand der ernsthaft an Buddhismus interessiert ist, wird meiner Meinung nach nicht so fragen ...

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • acinteyya:


    <<Buddha sagt, der Bereich der Karmawirkung ist für den "einfachen" Menschen nicht zu durchschauen.>>
    Versucht dieser es doch verirrt er sich nur in Phantasie und Träumerei, bloßen Vermutungen oder zusammengereimten Vermeinen. Es ist wahrscheinlicher, dass derjenige, der sich darüber Gedanken macht, dem Wahnsinn verfällt als dass er der Wirklichkeit nur einen winzigen Schritt weit näher kommt.
    Tut was ihr nicht lassen könnt, doch wäre es heilsamer es zu lassen als unnütz Zeit daran zu verschwenden, da bei genauem "Betrachten" auffallen müsste, dass keine verlässliche Aussage dabei herauskommt.


    liebe grüße acinteyya


    Um das mal mit Quellen zu versehen: Der Buddha hat in der Tat von Spekulationen über die Wirkung von Taten im genauen abgeraten. Nicht einmal alle Arahants haben direkte Einsicht darin. Das Nachdenken darüber führt nicht zum Ziele der Leidensauflösung sondern zu Spekulationen.

    Zitat

    Vier unerfaßbare Dinge gibt es, ihr Mönche, über die man nicht nachdenken sollte, über welche nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte. Welches sind diese vier Dinge?
    Der Machtbereich der Buddhas, ihr Mönche, ist etwas Unerfaßbares, über das man nicht nachdenken sollte und über das nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.
    Der Machtbereich der Vertiefungen (*1) -
    die Wirkung der Taten (kamma-vipāka)
    das Grübeln über die Welt ist etwas Unerfaßbares, worüber man nicht nachdenken sollte, und worüber nachdenkend, man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.


    (A.IV.77) Quelle:http://www.palikanon.com/angutt/a04_071-080.html#a_iv77


    Gleichwohl gehört es zur rechten Ansicht dass es Frucht und Ergebnis guter und schlechter Taten gibt (M117).


    Und der Buddha hat immer bestritten alles zu wissen, doch das Wissen der Kamma-Gesetzlichkeit hat er eindeutig bejaht.

    Zitat

    Wer hingegen sagen würde:>Der Samana Gotama besitzt das dreifache Wissen< (nämlich Erkenntnis der Vorexistenzen, der Kamma-Gesetzlichkeit und der Vernichtung der Leidensursache), der stellt mich richtig dar.


    (M 71 §5-6) Quelle:http://www.phathue.de/buddhism…a/mittlere-sammlung/mn71/


    Es gibt also eine kammische Vergeltung. Wie und warum genau diese aussieht entzieht sich unserer Sichtweise und ein Grübeln darüber dreht sich nur im Kreise und ist nicht heilsam zur Leidensvernichtung.


    Etwas näher auf die Umstände geht der Erwachte in M135 und M136 ein.

  • Mage:

    Verstehe ich den Grundtenor Eurer Antworten richtig?
    Ob mir Gutes oder Schlechtes im Leben widerfährt, -es hat nichts mit meinem Karma (guten oder schlechten Taten in früheren Leben) zu tun (nur bei ihrem Posting Accinca scheint mir das anders zu liegen)?


    Nicht alles was als gut oder schlecht erfahren wird, ist auf
    die Taten in früherem Leben zurück zu führen. Es können
    auch Taten in diesem Leben sein. Die Zusammenhänge sind
    verwickelt und daher einer der Dinge über die es sich nicht
    lohnt in Grübeleien zu verfallen.
    Ich rede hier nicht nur über mein Meinung darüber!!!
    Ich rede darüber wie es sich in der Lehre des Buddha verhält.

    Der Buddha hat darüber verschiedene Glaubenssandpunkte gelehrte
    die er genau erklärt hat. Bezogen auf deine Frage heißt das:


    "Wahrlich, ihr Mönche, denjenigen, die sich auf frühere Tat als das
    Entscheidende berufen, fehlt es an Willensantrieb und Tatkraft und
    [an einem Anlaß] dieses zu tun oder jenes zu lassen. Weil sich nun aber
    hieraus wirklich und gewiß keine Notwendigkeit ergibt für ein [bestimmtes]
    Tun oder Lassen, so verdienen solche geistig Unklare und unbeherrscht
    Lebende nicht die Bezeichnung als Asketen. Dies ist mein erster begründeter
    Vorwurf gegen jene Asketen und Priester, die solches behaupten, solcher Ansicht sind."


    Wer sich im einzelnen über diese möglichen Glaubensstandpunkte der Lehre
    des Buddha informieren möchte dem empfehle ich diese hier nachzulesen:
    http://nibbanam.de/pk/angutt/a03_062-066.html