Wie damit umgehen?

  • Hallo werte Community,


    ich habe hier ein sehr klassisches Anfänger Problem, welches ich gerne mit den Leuten teilen möchte, die um einiges mehr vom Thema verstehen als meinereiner.


    Es geht darum bewusst in einen Konflikt gehen zu müssen. Das Spiel / Drama ist nicht mein Drama, es wird mir aber von einer nahestehenden Person
    aufgezwungen. Ich konnte das ganze Thema bis jetzt sehr gut kontrollieren und auch durchschauen, aber nach einigen Wochen voller Negativität, läuten
    meine internen Alarmglocken. Meditieren tu ich über das Thema, es bringt mich auch immer wieder zur gleichen Antwort, die Person konfrontieren und das Negative
    so ausräumen. Nur ist das nicht gewiss...


    Früher hätte ich mit gepolter der Person das an den Kopf geworfen und in einem heftigen Gespräch das entladen.


    Heute kann ich das nicht mehr. Ich strenge mich sehr an, durch die Praxis sehr mitfühlend zu sein und der Person zu helfen, doch da stößt es auf wenig
    Verständnis bei der Person.
    Wünschenswert wäre ein klärendes Gespräch, was sehr ehrlich und auf rechte Rede zurückzuführen ist, doch kommt der Gedanke, dass es die Person,
    egal wie man es dreht und wendet, verletzt werden wird - da das Ego sich richtig in meine Worte beißen wird und dann passiert der unbewusste Tanz auf einer neuen Ebene.
    Es ist einfach gerade kein heilsames Umfeld, zwar möchte ich gerne helfen und unterstützen - doch leider merke ich, dass je länger das geht es mich mehr negativ beeinflusst.
    Von der Lehre her oder von eurer Erfahrung rührend, wie kann man dies auflösen oder kann man es gar nicht auflösen ohne das es in verletzen Ego's / Stolz endet?


    Vielen Dank.

  • Deine Beschreibung ist sehr vage.
    Geht es konkreter?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo, es klingt zermürbend was ihr da miteinander habt. :? Ich kenne so "Reibungspartner".
    Will diese Person denn deine Hilfe? Und hast DU ein Problem mit der Person oder sie mit sich?
    Aus eigener Erfahrung: ändere du dich und du wirst staunen was es mit den anderen macht. Ich versuche persönlich zu sprechen(ala GfK) und bei mir zu bleiben. Was natürlich Übungssache ist und nicht dazu dient den anderen zu überzeugen. Daher muss man schon Abstriche machen: Will ich daß sich der andere ändert weil es MIR nicht gefällt oder sieht das Gegenüber womöglich kein Problem wo ich eines sehe?
    Wie gesagt, nur meine persönliche Erfahrung. Bin gespannt ob noch jemand andere Ideen hat.

  • Kann da gerne etwas ins Detail gehen.


    Die Person ist leider klinisch Depressiv und das Verhalten ist auf dei Krankheit zurückzuführen.
    Medi's wurden vor kurzen abgesetzt, es sieht aber aus, als ob die Krankheit nun wieder verstärkt Auftritt.
    Die Person möchte sehr gerne Hilfe, die Krankheit hindert aber daran diese in Anspruch zu nehmen.
    Wenn man 24/7 wütend, traurig, fertig und müde ist, dann ist es schwer an sich zu arbeiten.
    Meine Person kann da nur am Rand stehen und zusehen wie der Mensch langsam aber sicher kaputt geht.
    Einerseits möchte ich helfen, andererseits auch mir, denn diese Situation belastet auch mich und konfrontiert mich
    mit wenig heilsamen, sondern mit unheilsamen. So lange bin ich noch nicht am praktizieren, als das ich das alles
    ausblenden und transzendieren kann :(
    Es ist kompliziert und tolerieren kann ich viel, auch akzeptieren, nur wenn meine Seele schaden nimmt, dann sollte ich
    doch etwas tun?


  • Danke. Damit kann ich was anfangen.


    So eine Depression beeinträchtigt auch die Umwelt in starkem Maße. Das kostet viel Kraft und zermürbt. Man wird gnadenlos mit seiner Hilflosigkeit konfrontiert.
    Außer der Person vorbehaltlos beizustehen und zu versuchen darauf einzuwirken, dass dieser Mensch sich wieder in Behandlung begibt, kannst Du nicht viel machen.
    Du kannst also nur da sein. Wie das dann aussieht, musst Du für Dich herausfinden, also Deine Grenzen erkennen.
    Manchmal kann man jemanden einfach nur im Arm halten oder eine Suppe für ihn kochen oder seine Wohnung aufräumen, den Hund Gassi führen … Wie bei jedem anderen Kranken auch.
    Wenn Dir sehr viel an diesem Menschen liegt und Du keine Distanz findest, dann solltest Du Dir Hilfe suchen. Du könntest therapeutische Hilfe einholen oder Dich mit anderen Angehörigen von Erkrankten austauschen. Dann kannst Du vielleicht besser akzeptieren, dass Du Dich so fühlst und dass das in Ordnung ist.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo zusammen,


    um an dem Thema anzuschließen - Freitag wurde die Person von jemand anders konfrontiert mit einer anderen Sache.
    Das führte dazu, dass die betreffende Person zum absoluten Tiefpunkt gelangt ist - sehr heftige psychische und physische Reaktion
    hat dies ausgelöst. Ich konnte nur Trost spenden - mein Schmerzkörper hat aber sehr viel negatives an diesem Tag aufgesaugt...
    Am Samstag wurde das nicht besser, so dass sich der ganze Frust, in der betreffenden Person, an mir entladen hat, bis zu dem Punkt wo ich dann auch sagen
    musste, bis hier hin und nicht weiter - Hilfe suchen! Hier werden meine Grenzen verletzt und das kann ich nicht gut heißen!
    Das schien Wirkung zu zeigen, da wohl dieses drastische einen Impuls gegeben hat, die Person wurde ruhiger und konnte sich wieder öffnen.
    Ergebnis, Person will sich nun wieder Hilfe suchen, in Form von Therapie. Wichtig ist, die Person von der erstgenannten Person
    erstmal fern zu halten, da diese zwei Pole sich extrem anziehen und heftig entladen bei Berührung.
    Es scheint die Intuition war richtig an der Stelle, auf sich selbst acht zu geben, sich nicht alles bieten lassen zu müssen und
    Grenzen aufzeigen. Auch wenn man viel Drama ertragen oder durchschauen kann, irgendwann kann man es auch unterbinden, damit es garnicht
    erst soweit kommt. Es nützt nichts, nur ein guter Mensch zu sein, wenn man nichts tut!


    ~Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen.~


    Viele Grüße

  • Da war eine Freuden wohl über zwanzig Jahre. Die wurde immer aufdringlicher. Da ich Nähe von Menschen nicht ertragen kann die mich mit ihrem Willen und Glauben bedrängen kam es irgendwann zu einem Bruch. Sie kam mir zu nahe und ich ging. Ich kann es nicht ertragen wenn jemand die Grenzen überschreitet die ich bekannt gegeben habe. Nach etwa einem Jahr hörte ich von ihr . Sie rief mich an weil sie in Not war. Sie sagte das sie mit Magenkrebs im Krankenhaus lag und das sie fest davon überzeugt war das sie diesen nur bekommen hätte weil ich sie verlassen habe. Nach einigem hin und her habe ich das Gespräch mit den Worten beendet: Ich werde immer für Dich da sein. Du weißt wie Du mich erreichen kannst. Ich wünsch Dir alles Gute! Dann legte ich auf Sie hat nicht angerufen und ich suchte nicht das Gespräch, nach vier Monaten habe ich erfahren das sie verstorben war. Damit war dann auch dieses Kapitel beendet. Für mich war das eine Lehre die ich schon viel früher erkannt habe: Ich begebe mich nie wieder in Beziehungen in der der andere glaubt das ich selbstverständlich für ihn da bin, einfach nur weil er glaubt darauf ein Recht zu haben. Ein Ergebnis ist voll zu verstehen was der Satz bedeutet: Glauben Sie doch was sie wollen und werden sie allein glücklich damit.
    Finger weg von Menschen die man geschwächt verlässt, es ist leichter mit den Selbstvorwürfen fertig zu werden als mit diesem andauernden ausgelaugt werden von den Ansprüchen anderer.

  • Ellviral:


    Finger weg von Menschen die man geschwächt verlässt, es ist leichter mit den Selbstvorwürfen fertig zu werden als mit diesem andauernden ausgelaugt werden von den Ansprüchen anderer.


    Schwer sich das einzugestehen.
    Das versteckt eingebrachte Forderungen durchaus auch Momente passiv aggressiven Verhaltens besitzen können.
    Das man, um helfen zu können, zuerst einmal selbst stabil und gesund bleibt/bleiben muß.


    Manchmal ist es sogar schwer, zu merken, daß man jemanden geschwächt verläßt, weil das Helfersyndrom ein angenehmes Gefühl verschafft.

  • fotost:
    Ellviral:


    Finger weg von Menschen die man geschwächt verlässt, es ist leichter mit den Selbstvorwürfen fertig zu werden als mit diesem andauernden ausgelaugt werden von den Ansprüchen anderer.


    Schwer sich das einzugestehen.
    Das versteckt eingebrachte Forderungen durchaus auch Momente passiv aggressiven Verhaltens besitzen können.
    Das man, um helfen zu können, zuerst einmal selbst stabil und gesund bleibt/bleiben muß.


    Manchmal ist es sogar schwer, zu merken, daß man jemanden geschwächt verläßt, weil das Helfersyndrom ein angenehmes Gefühl verschafft.

    Sicher dauert das eine ganze Weile. Das eigentliche Problem ist das erste Mal. Das tut dann schon weh aber was nicht weh tut hat auch keinen Wert gehabt. Das gilt nur nach dem ersten Mal. :)
    Ich hab da Übung drin. Das machte mein Lebensumfeld so seit meine 13. Lebensjahr. Wenn ich mich entscheiden musste weiterhin um Zuneigung zu betteln oder einfach die Lage so nehmen wie sie ist. Bis heute merke ich nur, an zufällig aufschnappten Gerede, das man mich mag, das nicht mögen wird mir ins Gesicht gesagt. Das muss eben reichen. Andererseits gehe ich auch schon seit Jahrzehnten gegen Lob an, das hatte immer ein ABER zur Folge und damit war es wertlos, geheuchelt.
    Mit diesem Hintergrund an Grund-Wirklichkeiten wird es immer leichter Kraft-koster zu beseitigen. Kein Mitleid aber Mitgefühl. Ich verstehe habe doch kein Verständnis. Mit mir nicht! Lieber lebe ich allein als das ich hinter Helfen-wollenden, Hilfe-gierenden herzukriechen. Mit Geld bezahlen ist besser als die ewige Dankbarkeit fordernden "Freunde".
    Ich mag die Menschen was gehen mich ihre Persönlichkeiten an.
    Wie damit umgehen? Garnicht! Das tun was wirklich NOT-Wende-ig ist, mehr ist nicht drin. Hört sich Gefühllos an? Das Mitgefühl ist so voller Gefühl das es mich manches Mal erschüttert. Aber eben ohne Gefühlsduselei.
    Für den Anfängerbereich vielleicht zu "kalt", aber eine schlechte Nachricht wird immer schlechter durch nicht sagen.

  • Hallo,


    meine bittere Erfahrung ist, dass man mit bestimmten Menschen gar nicht reden kann, entweder man tut was sie sagen oder man geht. Sich selbst zu ändern wäre in diesem Fall nur eine komplette Unterwerfung und Anpassung. Ich habe diese Situation selbst und da muss man entscheiden irgendwann. Es gibt Menschen, wo nicht nur der Buddhismus abprallt sondern auch sämtliche anderen Ansätze, da kann man wirklich nur kapitulieren.


    Es ist für mich erstaunlich wie viele es von diesen Menschen gibt, quer durch alle Gesellschaftsschichten und auch jeden Alters und Geschlecht. Es gibt auch Menschen, die in ihren Erziehungssystemen so aufgewachsen sind, dass eine Veränderung ihrer Meinung oder Sichtweise schlichtweg nicht möglich erscheint. Ich will und kann darauf nicht tiefer eingehen, aber ich kenne solche Menschen zur Genüge und nein es liegt in dem Fall nicht an mir, ich kann definitiv vernünftig reden und kommunizieren, auch nach den Regeln der Rechten Rede.


    LG Kevin

  • Hallo Kevi05


    Diese Menschen sind einfach unwissende und vom ICH EGO besessen und wissen nicht was sie tun.
    Reflexartig wie Tiere .


    Da Hilft nur Geduld und Achtsamkeit
    und mit der eigenen Ausstrahlung auf diejenigen eine Spiegelung der positiven Phänomene
    zu erwirken. Aber manchmal hilft wirklich nur Abstand zum Wohle des Eigenen Wohles.


    LG

  • Hallo zusammen,


    um meinen kleinen Post weiterzuführen, am Wochenende hat sich leider wieder sehr viel ergeben in der Richtung.


    Es ist spannend wie sehr dir das Leben zeigt, wie weit du auf deinem Weg bist und wer und wie noch Knöpfe gedrückt werden können.
    Ich werde das alles so wiedergeben ohne Wertung und Groll.


    => Die betroffene Person (welche aktuell an Deprission leidet) hatte am Freitag wieder ein Erlebnis, dass die Person sehr getroffen und runtergezogen hat.
    Es war etwas banales, wo man sich aufregen kann, aber Rational denkend es auch schnell wieder abtun kann.
    Vermutlich ist es aber bei dem Krankheitsverlauf nicht so, denn diese eine Sache, führte dazu, dass die Person in ein tiefes Loch fiel und ihren Zorn, Ärger und Wut wieder gegen
    ihre Umwelt richtete. Zu dem Post oben so wegen Tier, verwundete Tiere sind die Gefährlichsten :lol:


    Normalerweise wird das aber am nächsten Tag besser, was aber leider nicht so kam. Wieder wurde mein selbst schwer beschossen mit Zorn und Unheil.
    Es war sehr viel Leid was da auf mein Selbst einprasselte. Ich zog es dann vor mich zurückzuziehen, ich wanderte draußen in der Natur, laß ein Buch, meditierte unter einem Baum (holte mir dabei einen Sonnenbrand :lol: ).
    Und so sehr ich das Problem und meine Gefühle betrachtete, ich kam zu wenig Erkenntnis.
    Selbstreflexion, was hast DU falsch gemacht? Wie hat es zu dieser Situation geführt? Kannst DU helfen? Muss die Person sich selbst helfen? Kann sich die sich Person selbst helfen?
    Die Antworten waren sehr klar, mein Selbst konnte nicht viel machen aber es muss Hilfe her.
    Vor ein paar Wochen, versprach die Person das zu tun und sich nach Hilfe umzusehen, was leider nicht passierte...
    Ich musste mich dann an eine andere Person offenbaren und schildern was vorgefallen ist und das ich dass nicht mehr lange mitmachen kann!
    Die andere Person hilft mir nun und es blieb nur eine Chance übrig: "Rechte Rede" - sag was du sagen musst um dich zu schützen.
    Als ich die Person wieder traf, war sie noch immer in ihrem "Film" gefangen und wollte so gar nicht mit mir sprechen.
    Ruhig bleiben, ruhig die Argumente vortragen und andeuten - wenn es sich nicht bessert, dann wird es Konsequenzen in unserem Paradigma geben. In dem Fall meinen vollständigen Rückzug vom unheilsamen!
    Klar Position beziehen, Hilfe suchen, um Hilfe bitten, Verbal um sich schlagen ist eine Sache, aber dann muss man das Echo vertragen können.
    Der Schutz der eignen Gesundheit , ob körperlich oder geistig ist sicher Achtsam.
    Zu erkennen das man im Dukkha festsitzt und sich davon lösen möchte.



    Die Person saß noch in ihrem Leid eine weile Fest, wurde aber nach dem Gespräch etwas ruhiger, bis zur Entspannung.
    Meine Botschaft war gesendet, meine Grenze gezogen | bis hier und nicht weiter.
    Die Beobachtung wird nun auf die nächsten Wochen fallen. Wird sich die Person nun Hilfe suchen und aktiv die Krankheit bekämpfen oder sich wieder
    in die eigene "Hölle" begeben?
    Es ist auf jeden Fall eine Prüfung, wie reagiert mein Geist und mein Körper auf dies, wie wird die Person reagieren?
    Noch schwer zu sagen. Der Versuch liegt darin, weiterhin Achtsam zu sein, den Dienst am Menschen zu tun aber sein selbst nicht außen vor zu lassen.


    http://www.palikanon.com/buddh…eilslehre/heilslehre2.htm


    Werde weiterhin berichten von diesem Fall und an dieser Sache wachsen.
    Über Tipps und Hinweise, wie ich meine Praxis hier noch intensivieren kann, bin ich sicher dankbar.
    Es ist bewusst, es geht hier um irrationales / Krankheit, nur muss man selbst Gesund bleiben.


    Viele Grüße
    der Uhltak

  • Danke mkha!
    Wenn ich mir gerade den letzten Post des Threaderöffners so ansehe, dann sehe ich schon eine viel zu tiefe Verwicklung und eine große Selbstbezogenheit.


    Lieber Uhltak,


    die Krankheit eines Anderen darf niemals dazu missbraucht werden, den eigenen spirituellen Fortschritt zu überprüfen.
    Du sagst zwar, dass Du Deine Grenze gezogen hast, ich kann das aber nicht erkennen. Im Gegenteil. Die kranke Person scheint mir zu Deinem Versuchsobjekt gemacht worden zu sein.
    Damit bist Du schon zu einem Teil der Krankheit geworden und hast Deine Kompetenzen weit überschritten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dein Gegenüber das spürt.


    Ich will auch ganz ehrlich sein: Solche Grenzüberschreitungen – und mir scheint es, dass Du es bist, der Grenzen überschreitet – sind krankheitsfördernd und schaden dem Anderen. Deshalb rate ich Dir, Dich zurückzuziehen und Deine eigene Rolle und Dein Selbstbild einer genauen Prüfung zu unterziehen. Darum geht es übrigens im Buddhismus.


    Ich bin mit mkha einer Meinung: Informiere den Arzt Deines Freundes über den Zustand, hole Dir Rat von Ärzten und Gruppen, die sich damit auskennen. Aber höre unbedingt damit auf in irgendeiner Form therapeutisch einzugreifen. Du kannst praktische Hilfe bei der Bewältigung des Alltags leisten z.B. Einkaufen, Kochen, Haushalt, Kinderbetreuung, Du kannst bei Behördengängen entlasten, Dich um Steuersachen usw. kümmern und ein Auge darauf haben, dass der Mensch nicht in Schwierigkeiten deshalb kommt, aber bitte mache keine weiteren Versuche emotional einzugreifen. Und vor allem, benutze ihn nicht als Versuchskaninchen.


    Viel Glück!
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ich denke, dass "die Person" auch einen Krankheitsgewinn dabei hat. Und möglicherweise deshalb auch sich nicht aus der Depression lösen kann. Ich empfehle da einfache praktische körperliche Übungen. Spaziergänge z.B. zusammen mit "der person". Eine gewisse Co-Abhängigkeit scheint mir hier auch gegeben.


    Depression ist ja auch eines der Hindernisse - nivarana - und da gibt es eben den Rat von Buddha sich zu bewegen - also einfache Tätigkeiten zu machen.


  • Eine sehr interessante Betrachtung, die ich noch nicht ins Auge gefasst habe.
    Hatte gerade schon sehr viel Text geschrieben hierzu. Doch nichts wird dem gerecht was wirklich in mir vorgeht.
    Soviel ist gesagt: Ja ich hafte an dieser Person an, da ich ihr sehr nahe stehe und verbunden bin.
    Wenn ich dies nicht tun würde, dann wäre ich sicher schon gegangen und würde nicht Helfen wollen.
    Es liegt mir fern sie zu einem "Versuchsobjekt" zu machen, eher liegt der Versuch meine Rolle zu finden und die richtige Rolle zur richtigen Zeit einzunehmen.
    Bin kein Therapeut und kein Arzt, einzig der wo da ist um zu helfen.
    Ich bedanke mich für diesen Post und werde mich intensiv damit auseinander setzen um nicht wieder in die spirituelle Egofalle zu laufen.


    Viele Grüße
    der Uhltak

  • Lieber Uhltak,


    Anhaften ist kein Problem. Wenn man jemanden mag, dann ist da eine Verbindung, eine Beziehung. Wir Menschen sind so geschaffen und brauchen das. Die Frage ist, was läuft da noch nebenbei? Diese Dinge sind meist auf der unbewussten Ebene verortet, z.B. könnte man in der Familie schon als Kind eine Erwachsenenrolle zugewiesen bekommen haben und sich für das Wohl der Erwachsenen gefühlt haben. Dieses Muster setzen wir dann auch in späteren Jahren fort. Gerade Kinder von depressiven Eltern übernehmen oft diese Rolle, von der sie im Erwachsenenalter nicht lassen können. Das kann zu großen Verstrickungen führen. Hilfe, die eigentlich heilsam und bindungsfördernd ist, wird dann zum Konfliktpotential, ohne dass man versteht warum.


    Hilfsbereitschaft ist sehr wichtig und ein Ausdruck von Mitgefühl und einem guten Herzen. Mir geht es also nicht darum, dass Du jegliche Hilfe unterlassen sollst, sondern darum zu erkennen welche Hilfe der andere wirklich benötigt und welche Hilfe Du wirklich leisten kannst. Es geht um Euer Beide Wohl. Dazu gehört auch zu lernen, dass man nicht alles verändern kann.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Hallo,


    pathologisch betrachtet ist das kein Bild was von den Eltern übernommen wurde, sondern eine chronische Sache was direkt mit dem Gehirn zu tun hat.
    Sozusagen ein "Hardware" Problem. Mit Tabletten wurde es besser, aber nicht ganz gut, vor allem da die Tabletten sehr heftige Nebenwirkungen hatten.
    Erst wo weniger Tabletten genommen wurden, war es sogesehen "gut" und auch ihr fiehl eine Besserung auf.


    Die Hilfe die sie von mir verlangt ist wechselhaft. Mal soll ich Motivator sein, mal Zuhörer, mal der Gummimann auf den man einschlagen kann, der Schuldige der an allem Schuld ist.
    Es wird immer was anderes gebraucht. Was aber gebraucht wird, dass wird dir nicht verraten und so wird es zum Topfschlagen im Minenfeld.
    Zu 90% erledige ich bereits die anfallenden Aufgaben, aber ich komme hier an Belastungsgrenzen.
    Meine Sorge gilt, sie nicht an die Krankheit zu verlieren, nicht mich selbst zu verlieren, nicht sie nur als Patentien zu sehen, sondern als ganzes, mit allem was dazu gehört.


    Viele Grüße
    der Uhltak

  • Zitat

    pathologisch betrachtet ist das kein Bild was von den Eltern übernommen wurde, sondern eine chronische Sache was direkt mit dem Gehirn zu tun hat.
    Sozusagen ein "Hardware" Problem. Mit Tabletten wurde es besser, aber nicht ganz gut, vor allem da die Tabletten sehr heftige Nebenwirkungen hatten.
    Erst wo weniger Tabletten genommen wurden, war es sogesehen "gut" und auch ihr fiehl eine Besserung auf.


    :D
    Ich habe mich nicht mit möglichen Ursachen für die Krankheit Deiner Freundin beschäftigt, sondern habe Dich gemeint und meine, dass Du den Blick auf Dich und Deine Motive werfen solltest. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich besser mit schwierigen Situationen umgehen kann, wenn ich meine Mechanismen und blinden Flecken kenne. Auch belastet mich das Unglück Anderer dann weniger und ich bin viel kreativer im Finden von Problemlösungen.
    Was ich anführte war einfach nur ein Beispiel und bedeutet nicht, dass dies Deine Geschichte sein muss. Deine Motive kannst nur Du selbst kennen.


    Zitat

    Die Hilfe die sie von mir verlangt ist wechselhaft. Mal soll ich Motivator sein, mal Zuhörer, mal der Gummimann auf den man einschlagen kann, der Schuldige der an allem Schuld ist.
    Es wird immer was anderes gebraucht. Was aber gebraucht wird, dass wird dir nicht verraten und so wird es zum Topfschlagen im Minenfeld.
    Zu 90% erledige ich bereits die anfallenden Aufgaben, aber ich komme hier an Belastungsgrenzen.


    Ja, diese Krankheit saugt an allen Beteiligten.
    Es ist wohl Zeit, dass Du Dich wieder mehr um Dein eigenes Wohl kümmerst. Gibt es im Umfeld keine anderen Menschen, die sich mit Dir die Aufgabe teilen können?
    Es geht mir wirklich nicht darum einen kranken Menschen im Regen stehen zu lassen, nur weil seine Krankheit psychisch ist. Aber Du kannst das nicht alleine schultern, diese Last muss verteilt werden. Wende Dich an den Hausarzt, den Sozialpsychiatrischen Dienst, die Caritas usw. und richte Deine Energie darauf Dir Entlastung zu verschaffen. Eventuell muss Deine Freundin auch eine Zeit lang stationär behandelt und medikamentös eingestellt werden.


    Da ist wahrscheinlich ein Haufen Angst dabei, dass Deine Freundin sich was antut, sobald Du sie etwas aus den Augen lässt. Diese Angst ist bei dieser Erkrankung nicht unberechtigt. Dennoch halte ich es für klüger runterzuschalten, es nützt Euch beiden viel mehr. Sonst gibt es zwei kaputte Leute.


    Pass bitte auf Dich auf!
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Guten Morgen,


    nach dem was Doris an interessanten Aspekten aufgebracht hat, habe ich das gestern in meiner Complentation untersucht und bin zu einem Ergebnis gekommen.
    Meine Motive kamen / kommen von Herzen, dass muss man mir ohne mich zu kennen und übers Internet so glauben.
    Der Impulse zu helfen kann aus meinem Herzen und war aufrichtig. Das Ego wollte gerne beleidigt sein, konnte aber nicht, da die Gründe aufgelöst wurden, warum dass so ist und passiert.
    Ihr Drama kommt von wo anders und ich bin der Blitzableiter gewesen - der aber auch schmelzen kann bei zuviel Spannung und Stromstärke.
    Muss mich mehr um mich sorgen und darf und kann mich nicht komplett aufreiben.


    Auch habe ich gestern ein langes Gespräch mit ihr über das was am WE passiert geführt, denn ich kann es für mich von der Seite betrachten, aber um vollens alles zu sehen braucht es ihre Meinung.
    Wie es ihr dabei ging, wie es mir dabei ging? Wie habe ich auf sie gewirkt? War das was ich gesagt habe für sie sinnvoll oder blödsinn?
    Fühlte sie sich benutzt oder gemaßregelt?
    Sie konnte alles nur verneinen. Sie fand es im Nachhinein richtig, da sie dadruch runter und aus ihrem Drama kam. Sie fühlte sich geliebt und gestützt, schämte sich aber
    und hoffte das ich sie nicht hasse für ihr Verhalten - wie könnte ich, so ein Gefühl ist mir mehr als Fremd geworden - spüre da anstelle Mitgefühl und den Schmerz.
    Es ist bekannt, man kann viel sagen aber was man denkt erzählt man nicht - darum muss ich ihre Aussage so stehen lassen.
    Auch erklärte sie weiter was sie wirklich gerade bedrückt und immer wieder triggert. Diese trigger lösen praktisch die schwere der Depression aus und wiederrum
    hemmt die Krankheit aus dem Kreislauf auszubrechen.
    Sie findet die Idee für eine Therapie sehr gut, möchte aber es ohne Medis schaffen (ist ermessen des Arztes) und wir suchen nun nach einem Therapeult der helfen kann.
    Habe auch zu meiner Entlastung ihre Mutter mit an Bord geholt, die sich nun auch um Dinge kümmern wird.
    Schauen wir was die Zukunft bringt und in der Zeit bleib ich in der Gegenwart und versuche so achtsam wie möglich zu sein.


    Viele Grüße
    der Uhltak

  • Es ist wichtig einen Menschen der nicht mit seinen Vorstellungen klarkommt dahin zu führen was jetzt ist. Eine ganz einfache Frage kann das bewirken: Welches Datum ist gerade? Scheint die Sonne? Hast Du eine Hand? Wo bist du? Je überraschender die Frage kommt je stärker werden die Gedankenketten unterbrochen. Beim Spazierengen: Da! Hast Du den Elefanten gesehen? Unterbricht die Nachdeckströme nachhaltig. Zumal es zum Lachen führen kann das noch weiter und nachhaltiger unterbrechen. "Ernste" Gespräche einfach unterbrechen und sagen das man jetzt was kochen will, raus will, Sterne gucken. Das auch machen und fragen gehst Du mit, och komm stell dich nicht so an. Rausholen aus den Gedankenwelten in die Welten dessen was jetzt da ist. Aus der Vergangenheit, der möglichen Zukunft abholen in die Gegenwart führen. Mal einfach loslachen wenn einem da ein bescheuerter Satz auffällt.


    Sei doch einfach mal normal hier in dieser Zeit und an diesem Ort mit diesem Menschen vergess doch einfach mal die Person und wende dich dem zu was die Persönlichkeit versteckt. Das lachende sich über eine Blüte freuende, staunende fühlende Wesen. Wenn wieder eine Krise da ist frag einfach mal mittendrin in diesem Gedankenwirrwarr: Wie spät ist es? 11 Uhr! Ich meinte in Tokio! Dann beobachte mal womit der Gedankenkreis wieder anfängt.
    Klatsch in die Hände so richtig überraschend, erhebe deinen Zeigefinger ohne Zusammenhang mit zu Tadelndem. Es ist ganz einfach Welten des Nachdenkens zu zerstören und Menschen in die Welt die jetzt da ist zu bringen, wenn man es nur mal macht. Er Therapeut bracht viel zu lange. Du kannst das schnell und in wenigen Sekunden. Es geht nicht darum den Bus zu erreichen es geht darum den Bus zu erreichen und zu aller erst gut aus der Haustür zu kommen um überhaupt dahin zu kommen. Ich musste sehr viel Techniken erfinden, mich zum Affen machen, um Menschen in die Wirklichkeit ohne Nachdenken zu holen. Aus den Welten der Vorstellung und des Glaubens. Rinzai Zen ist voll davon.