Ein Jahr ins Kloster, aber wo?

  • Hallo zusammen :D
    ich betreibe seit ungefähr 3 Jahren Meditation und beschäftige mich in letzter Zeit intensiv mit Buddhismus
    und buddhistischer Philosophie. Ich bin noch ein blutiger Anfänger, das ist klar, aber ich habe Energie und Begeisterung und bin mehr als lernwillig. Mein Ziel ist es immer gelassener, zuversichtlicher, weiser (hoffe das stößt jetzt nicht auf), ruhiger (das heißt sich nicht mehr von Gefühlen überwältigen zu lassen), freundlicher und toleranter gegenüber meinen Mitmenschen zu werden. Nun möchte ich das ganze intensivieren und dazu für ein Jahr in einem buddhistischen Kloster mitleben, wirken und arbeiten. Jetzt ist die Frage wo sich dieses Kloster befindet. Da ich gleichzeitig auch gerne etwas von der Welt sehen möchte sollte es sich außerhalb Europas befinden, wobei ich auch für Emfehlungen innerhalb Europas offen bin, würde dort dann vieleicht ein kurzer Aufenthalt werden um schonmal reinzuschnuppern ins Klosterleben.
    Über Ideen, Anregungen, links oder Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen. Es muss auch nicht unbedingt ein klassisches buddhistisches Land wie Thailand sein da ja auch die Rahmenbedingungen wichtig sind, das heißt in welchen Ländern ist es überhaupt möglich als Deutscher ein ganzes Jahr (oder auch deutlich länger!) in einem Kloster mitzuleben, wie ist die politische Situation vor Ort usw.
    Vielen Dank für eure Hilfe

  • Hallo Lichtsucher,

    Lichtsucher:

    Es muss auch nicht unbedingt ein klassisches buddhistisches Land wie Thailand sein da ja auch die Rahmenbedingungen wichtig sind, das heißt in welchen Ländern ist es überhaupt möglich als Deutscher ein ganzes Jahr (oder auch deutlich länger!) in einem Kloster mitzuleben, wie ist die politische Situation vor Ort usw.
    Vielen Dank für eure Hilfe


    da Du Thailand als Beispiel angibst, nehme ich mal an, dass es Richtung Theravada gehen soll. Fragen wie Deine habe ich schon oft gelesen und oft waren die Antworten so: "Wenn es Dir um viel diszipliniertes üben geht, viel meditieren geht, dann geh nach Thailand, ansonsten könntest Du z.B. nach England gehen". Was nicht heißt, das außerhalb des nordöstlichen Thailands nicht diszipliniert geübt wird :) . Dort gibt es große Klöster in der Tradition des ehrwürdigen thailändischen Waldmeisters Ajahn Cha. Er war der erste, der in den 1970ern im thailändischen Wald ein Kloster fuer Ausländer eingerichtet hat (Wat Pah Nanachat) und nicht viel später das erste in England gegründet wurde. Dort gibt es auch die größten Klöster in seiner Linie.


    Gruß

  • Lichtsucher:

    Da ich gleichzeitig auch gerne etwas von der Welt sehen möchte sollte es sich außerhalb Europas befinden, wobei ich auch für Emfehlungen innerhalb Europas offen bin, würde dort dann vieleicht ein kurzer Aufenthalt werden um schonmal reinzuschnuppern ins Klosterleben.


    Mich interessiert auch diese Frage. Aber wenn man ein ganzes Jahr in einem Kloster bleiben will, ist doch egal wo, oder? Man kann nicht viel von der Welt sehen. Und ich frage mich, ob für ein Kloster normal wäre, wenn ein Ausländer rein und raus will. Mir scheint es ein bisschen unseriös.


    Ein Mal habe ich über ein spanischer Reisender gelesen, der etwas Interessant tat. Der Man war weder Buddhist noch von irgendwelchen Glaube. Weil er zu wenig Geld für Reisen hatte, stellte er sich in jedem Kloster als Pilger/Lehrling vor. So konnte er in vielen buddhistischen und nicht buddhistischen Klöster übernachten. Dort hat er manchmal gearbeitet oder sogar eine kurze Zeit gewohnt. Laut ihm hat er eine Menge über Buddhismus gelernt und viele Länder kennengelernt.


    Grüße.

  • Viele Millionen schwere Manager aus der oberen Wirtschaft der Konzerne verbringen wenn sie ausgebrannt sind ein Jahr in meist japanischen Klöstern um wieder Bodenhaftung zu bekommen.
    Geld spielt wahrscheinlich keine Rolle, Hauptsache sie sind wieder fit um weiter im lukrativen Hamsterrad der westlichen Wirtschaft ohne schlapp zu machen laufen zu können.
    Die Frage ist, ob so ein Aufenthalt im Kloster die Lösung ist oder ob man nicht vor Ort die Lebenskunst praktiziert um zu erwachen?

  • Das Land hängt stark von der buddhistischen Richtung ab an die du glaubst.
    Wenn es Hinayana/Theravada ist, dann wäre Thailand eigentlich ideal, da man dort als Mönch quasi automatisch ein Visum bekommt.


    Natürlich solltest du nicht gleich schon zu beginn sagen dass du nach einem Jahr wieder entroben willst, aber WENN du dann nach einem Jahr wieder entrobst, ist dies nicht unbedingt ungewöhnlich, da viele sogar nach noch kürzerer Zeit wieder gehen :roll:


    Aber es stellt sich natürlich die Frage wo da dann der Sinn ist Mönch zu werden, wenn du eigentlich eh schon weißt dass es nicht wirklich was für dich ist und du dich bereits entschieden hast wieder aufzuhören bevor du überhaupt angefangen hast :roll:

  • Hallo Emmanuel,

    Emmanuel Goldstein:

    Aber es stellt sich natürlich die Frage wo da dann der Sinn ist Mönch zu werden, wenn du eigentlich eh schon weißt dass es nicht wirklich was für dich ist und du dich bereits entschieden hast wieder aufzuhören bevor du überhaupt angefangen hast :roll:


    mir stellt sich die Frage angesichts des Vorhabens nicht, denn
    a) jeder Tag als Mönch oder Mönchsanwärter ist aus meiner Sicht (und der des Palikanons) ein Gewinn und
    b) kann ich(man) zwar alles mögliche planen, so auch das Entroben, nicht aber das Ergebnis. Wer weiß schon, ob Pläne aufgehen und ob es nicht anders kommt, wenn erst mal neue Verhaltensweisen angenommen wurden. Ich kann mich jederzeit umentscheiden und meine Absichten und Pläne ändern.


    Gruß

  • Mirco:

    Hallo Emmanuel,

    Emmanuel Goldstein:

    Aber es stellt sich natürlich die Frage wo da dann der Sinn ist Mönch zu werden, wenn du eigentlich eh schon weißt dass es nicht wirklich was für dich ist und du dich bereits entschieden hast wieder aufzuhören bevor du überhaupt angefangen hast :roll:


    mir stellt sich die Frage angesichts des Vorhabens nicht, denn
    a) jeder Tag als Mönch oder Mönchsanwärter ist aus meiner Sicht (und der des Palikanons) ein Gewinn und
    b) kann ich(man) zwar alles mögliche planen, so auch das Entroben, nicht aber das Ergebnis. Wer weiß schon, ob Pläne aufgehen und ob es nicht anders kommt, wenn erst mal neue Verhaltensweisen angenommen wurden. Ich kann mich jederzeit umentscheiden und meine Absichten und Pläne ändern.


    Gruß


    Ich teile das, was Mirco sagt.


    Gruß
    Florian

  • Hallo 🙏 kennt jemand in Indien, buthan oder Tibet ein Kloster das fuer eine Shamata Klausur geeignet ist und wo man 6 Monate in Klausur meditieren kann? Wo idealerweise ein Lama ist der einen führt und den Pfad zeigt. Also kein überlaufener Pilgerort oder touristenashram. Ich bin nicht ordiniert und spreche kein tibetisch, sondern nur Deutsch und Englisch.

  • Wenn Du weitere Infos benötigst könntest Du auch gerne direkt im Buddha-Haus mit anfragen.


    Unser Verein unterstützt ja auch direkt vor Ort und es gibt die entsprechenden Verbindungen.

    Alles Gute❤️🙏

  • Hallo SGM vielen Dank für den Hinweis. Habe das Buddha Haus angeschrieben. Kann mir aber die Spende von 50 eur pro Tag nicht leisten die auf deren Webseite empfohlen wird. Wenn ich ein 6 Monate retreat machen möchte ist das ja ein kleines Vermögen das ich nicht besitze. Werde mir glaube ich eine Höhle oder Zelt im Wald bauen müssen... Scheinbar sind Klausuren und retreats was für reiche Leute.

  • Hi mkha danke für die Hinweise. Die Klausurhütten in der Lüneburger Heide kosten leider unbezahlbar 30 eur pro Tag. Und es fehlt das wichtigste. Ein Lama. Anyway I keep searching

  • Hallo SGM vielen Dank für den Hinweis. Habe das Buddha Haus angeschrieben. Kann mir aber die Spende von 50 eur pro Tag nicht leisten die auf deren Webseite empfohlen wird. Wenn ich ein 6 Monate retreat machen möchte ist das ja ein kleines Vermögen das ich nicht besitze. Werde mir glaube ich eine Höhle oder Zelt im Wald bauen müssen... Scheinbar sind Klausuren und retreats was für reiche Leute.

    Schau mal auf die Seite der Metta-Vihara; ein längerer Aufenthalt ist möglich, wenn Du bereits Meditationserfahrung hast, krankenversichert bist und dort mitarbeitest.

    Waldkloster Metta Vihara – Buddha-Haus

    🙏

  • 6 Monate im retreat, inklusive 3 visaruns nach Kambodscha, inklusive ca 7 urlaubstage haben mich damals ca 1700 Euro gekostet.


    1 Jahr im retreat, auch in Thailand, hat mich ca 2600 Euro gekostet. Inklusive visaruns nach Burma, Kambodscha, Krankenversicherung und ca 7 Tage Urlaub.


    Was hast du denn für ein Budget?


    Ich habe auch in Nepal und Indien praktiziert, aber nur für kurze Zeit.

    Wenn dich Theravada nicht interessiert, würde ich versuchen ein längeres Visum für Indien zu bekommen und mich in bodhgaya niederlassen. Aber nur zwischen November und Februar. Und da kriegst du dann auch die entsprechenden Infos und Kontakte für einen längeren Aufenthalt.


    Alles Gute für Dich!

  • Nachtrag : Die retreats in Thailand und Myanmar sind meistens gratis, aber es wird erwartet das man ein paar Stunden am Tag im Kloster arbeitet. Man bereitet die Meditationshalle vor, man hilft den Mönchen bei der Almosenrunde, man kehrt die Blätter weg. Das dauert ungefähr 3 Stunden am Tag.

    Am Anfang braucht man ein paar Euro für waschpulver, zahnpasta, shampoo usw. Aber oft teilen die monastics das alles mit dir.

    Einer meiner besten Freunde macht seit 7 Jahren in Myanmar ein retreat, und braucht dort etwa 300 Euro im Jahr für Nebenkosten.

    Das teure in Thailand sind die visaruns und problematisch sind die verschärften einreisebestimmungen.

    Der Aufenthalt vor Ort ist günstig.


    Ich wollte damals von Nepal nach Tibet, was aber nicht möglich war, weil die Chinesen das Gebiet damals abgeriegelt haben. Tibet ist für uns wrestler, definitiv kein Ziel für einen längeren Aufenthalt.

  • Hallo SGM vielen Dank für den Hinweis. Habe das Buddha Haus angeschrieben. Kann mir aber die Spende von 50 eur pro Tag nicht leisten die auf deren Webseite empfohlen wird. Wenn ich ein 6 Monate retreat machen möchte ist das ja ein kleines Vermögen das ich nicht besitze. Werde mir glaube ich eine Höhle oder Zelt im Wald bauen müssen... Scheinbar sind Klausuren und retreats was für reiche Leute.


    Hallo Chlorella

    da Du mir nicht sofort Deine finanziellen Details genannt hattest habe ich Dir das Buddha-Haus

    lediglich erste einmal als VERBINDUNG in die Welt genannt.:earth:


    Möglicherweise geht es hier bei Deinem Klosteraufenthalt um Vorstellungen die ich nicht nachvollziehen kann/konnte.

    Eine Rundumversorgung mit Lehrerbetreuung, Dach über dem Kopf, Mediation und Verpflegung wie von Dir gewünscht ist natürlich Aufwand

    der von Dir getragen werden muss. Ob hier oder im Ausland.

    Wobei die Unterschiede entsprechend der Aufwände dann natürlich größer sind bzw. angepasst an die jeweiligen Ländern.


    Hoffe Du bekommst Deine benötigten Infos und wünsche Dir Alles Gute auf Deinem Weg..._()_

  • Hallo SGM vielen Dank für den Hinweis. Habe das Buddha Haus angeschrieben. Kann mir aber die Spende von 50 eur pro Tag nicht leisten die auf deren Webseite empfohlen wird. Wenn ich ein 6 Monate retreat machen möchte ist das ja ein kleines Vermögen das ich nicht besitze. Werde mir glaube ich eine Höhle oder Zelt im Wald bauen müssen... Scheinbar sind Klausuren und retreats was für reiche Leute.

    Hallo und noch ein herzlich Willkommen Chlorella,

    hinzufügen möchte ich noch, dass es hier in Deutschland (überhaupt im Westen) nicht üblich ist, die Klosterbewohner mit Spenden zu versorgen wie in den asiatischen Ländern. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass dies von den finanziell besser gestellten Retreat-Teilnehmern mit übernommen wird.


    Gerade deshalb ist es wichtig, seine Motivation genau zu überprüfen. Warum will ich in ein Kloster? Will ich vor "der Welt fliehen"? Will ich ein günstiges Zuhause, weil ich arbeitslos bin? Oder was ist der Grund wirklich?


    Ein Retreat ist keine einfache Zeit. Wer da die falsche Motivation hat, wird nervlich ziemlich angegriffen und enttäuscht sein.


    Allein zelten im Wald ist auch ziemlich krass. Bereits das Alleinsein - sogar unter günstigen Bedingungen - in einem kleinen Haus mitten im Wald wurde für eine Freundin von mir zur Katastrophe.

    Aber wenn Du das kannst, wünsche ich Dir dabei alles Gute.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • In der Nähe von Straßbourg gibt es ein Zen-Kloster aus der Taisen Deshimaru Linie.


    Dort kostet der Aufenthalt pro Monat 305 € für Studierende, Auszubildende, Arbeitslos usw., ansonsten 415 € pro Monat.


    Ich habe dort eine Weile verbracht und allzu schlimm war es nicht ;)


    Link:

    Kalender & Preise | Kosan Ryumon Ji


    (für den Aufenthalt im Alltag sehr weit runter scrollen)

  • Danke Katrin für den Tipp. Will eigentlich nur sitzen und shamata meditieren solange bis ich es verwirklicht habe. idealerweise wo auch ein Lama oder Geshe-la ab und zu erreichbar ist im Einzelretreat.

  • Hallo Monikadie4 danke für deine Erläuterungen. Ist mir alles bewusst. Will Shamata meditieren, 6-12 Monate bis ich es verwirklicht habe. Brauch und will dazu keine Gesellschaft. Im Einzelretreat ohne jeglichen Kontakt mit anderen Menschen. Idealerweise wo ein Lama in der Nähe ab und zu mal erreichbar ist um Hindernisse auf dem Pfad zu erläutern.

  • Hallo SGM danke für die Erläuterung. Ich will nichts umsonst nur bin ich kein spiritual tourist der 50 eur pro Tag hinlegen kann. Mein Budget liegt so bei 20 eur pro tag plus Dana für den Lama. Das ist fair für alle. Ich esse einmal am Tag und schlafe gerne auf dem Fussboden. Will einen leeren am besten unmöblierten kleinen Raum oder Hütte. Brauch kein WiFi oder Strom. Kochen kann ich selber. Will meditieren einfach nur sitzen in einem dazu förderlichen Ort. Buddhahaus hat geantwortet das sie keine solche wie von mir gewünschten Einzelretreats anbieten. Ich sollte mich an das Mettha vihara wenden. Die haben identisch geantwortet...

  • Hallo Mkha. Danke für Deine Ausführungen. Ist mir alles ein Begriff und ich habe mir auch etwas Geld zur Seite gelegt nur ist 50 eur pro Tag für Unterkunft jenseits meines Budgets. Bin auch gerne willig tibetisch zu lernen und mitzuhelfen, das ist überhaupt kein Thema. Aber Ziel des Aufenthalts im Kloster ist die shamata meditation in Klausur um dann in Vipasana die Lehrheit direkt zu erfahren und kein kultureller Austausch oder Urlaub. Nach dem retreat kann das alles erfolgen. 🙏