Studium

  • Hallo an Alle!


    Also, Theravada, Mahayana und Vajrayana, Vaibhasika und Sautrantika, Unterschulen,
    Sarvastivada, Tantrayana, Chan, Zen, Son, Thien, Saddharmapundarika, Nyingma,
    Kadam, Kagyü, Gelug…,
    …Asanga, Dharmakirti, Dogen, Fazang, Nagarjuna, Vasubandhu, Manjushrimitra usw.
    Ganz ehrlich, ich Blick nicht wirklich durch. Hat jemand eine logische oder/und
    bewährte Vorgehensweise (Lehrplan) zum Studium des Buddhismus??? Habe bis jetzt
    vieles kreuz und quer gelesen, aber nicht wirklich den Eindruck, dass ich auf dem
    richtigen Weg bin, dass für mich korrekte System/Ansicht/Philosophie zu finden!


    Danke im Voraus.

  • Hallo Thor


    ab 2016 startet die Buddhistische Online Akademie (Fernstudium) https://www.youtube.com/watch?v=kyJNCu760Ow die mein Lehrer Rodrigo Gonzalez Zimmerling (Samadhi Sangha) entwickelt zur Zeit...


    Vielleicht wäre das etwas für dich....


    Das Basisprogramm (1 Video pro Woche = 10€ PayPal) geht über 1 jahr und dann kann man als Fortgeschrittener weiter machen...


    Gruß


    JayJay

    6Pf0txj.gifHabe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen, und übernimm Verantwortung für deine Taten.6Pf0txj.gif
    Rückzug aus dem Forumgeschehen. Hat sich leider nicht zum Besseren geändert :doubt:

  • Genauso wie in anderen Religionen, gibt es im Buddhismus auch eine Vielzahl von unterschiedlichen philosophischen Traditionen und Lehrmeinungen.
    Hier findet sich eine gute Übersicht mit einigen kurzen Erklärungen:
    http://www.mb-schiekel.de/phil2.htm
    http://www.wat-lao.org/PDFs/Bi…hulen%20und%20Systeme.pdf
    http://www.bernhardpeter.de/Bu…/buddhismusrichtungen.htm
    http://info-buddhismus.de/index.html
    https://www.buddhismuskunde.un…hichte-und-gegenwart.html
    http://www.buddhismus-fortbildung.de/
    http://www.buddhismus-studium.…s-studium.de/material.php


    An Literatur kann ich folgende Bücher empfehlen:


    Geschichte der buddhistischen Philosophie Taschenbuch, von Volker Zotz (Autor)
    Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart,von Heinz Bechert und Richard Gombrich
    Philosophie des Zen-Buddhismus (Reclams Universal-Bibliothek), von Byung-Chul Han
    Buddhismus: Stifter, Schulen und Systeme (Diederichs Gelbe Reihe), von Hans Wolfgang Schumann
    Der Buddhismus in Süd- und Südostasien: Geschichte und Gegenwart. Herausgegeben von Ernst Steinkeller, von Heinz Bechert
    Eine kurze Geschichte der zwölf japanischen buddhistischen Schulen, von Bunyiu Nanjio und Bunyu Nanjo
    Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren: Ursprung und Gegenwart, von Hans Wolfgang Schumann
    Die Welt des Buddhismus, von Heinz Bechert und Richard Gombrich
    Buddhismus, Staat und Gesellschaft in den Ländern des Theravada-Buddhismus. Bd. 1. Grundlagen, von Heinz Bechert
    Buddhismus, Staat und Gesellschaft in den Ländern des Theravada-Buddhismus. Bd. 2. Birma, Kambodscha, Laos, Thailand, von Heinz Bechert

  • Wenn man sich für das geistige Umfeld interessiert, in dem der Buddhismus entstand, ist nach wie vor empfehlenswert:


    Helmuth v. Glasenapp:
    Die Philosophie der Inder. Eine Einführung in ihre Geschichte und ihre Lehren.
    Stuttgart 1974
    ISBN 3520195038


    -ein Klassiker der Religionswissenschaft, immer noch aktuell. Aber für einen Einstieg noch vor dem eigentlichen Einstieg vielleicht eine etwas zu hohe Hürde.
    In religionswissenschftlichen Einführungsseminaren zum Buddhismus gehören - so weit ich sehe - derzeit vor allem zwei Werke zur Standardlektüre:


    Michael von Brück:
    Buddhismus - Grundlagen, Geschichte, Praxis
    ISBN 3579007238


    sowie


    Heinz Bechert, Richard Gombrich
    Der Buddhismus
    Geschichte und Gegenwart
    ISBN: 34064213


    M. von Brück schätze ich persönlich nicht sonderlich, aber das muss ja nicht jedem so gehen. Recht brauchbar ist mE immer noch:


    Hans Wolfgang Schumann:
    Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme
    ISBN 3424011231


    Mein persönlicher Favorit - wenn auch schon etwas angejahrt - ist Edward Conze:


    Edward Conze
    Der Buddhismus
    ISBN: 3170135058


    vertiefend, allerdings keine ganz einfache Kost:


    Edward Conze
    Buddhistisches Denken: Drei Phasen buddhistischer Philosophie in Indien
    ISBN: 3458349480


    Da Du Dir vermutlich nicht gleich eine ganze Bibliothek zulegen möchtest, würde ich persönlich einen Einstieg mit Bechert / Gombrich empfehlen. Auf dieser Grundlage könnte eine fundierte 'Richtungsentscheidung' schon möglich sein. Vorher wären Literaturempfehlungen für spezielle Zweige des Bodhibaumes mE wenig sinnvoll.


    Mein persönlicher Weg ging übrigens - wie schon bei vielen deutschen Buddhisten der ersten Generationen - von Schopenhauer aus. Erst nach dessen Studium (und einem guten Stück Lebenserfahrung) fand ich Zugang zu den Sutten des Palikanon und konnte etwas damit anfangen - es war eine von Hermann Oldenberg gut zusammengestellte und kommentierte Anthologie, die mir den 'Einstieg' bot. Nāgārjuna und die Prajñāpāramitā-Literatur, das Bi Yän Lu (natürlich Gunderts leider unvollendet gebliebene Übersetzung) und schließlich Dōgen kamen dann nach und nach hinzu. Insofern vollzog ich unbeabsichtig und weitgehend zufällig ein Stück weit auch die historische Entwicklung nach. Die Abzweigung nach Tibet habe ich irgendwie verpasst - die Entdeckung des Chan ließ mich der chinesischen Rezeption des Madhyamaka (Sanlun) folgen. Durch die Entdeckung Dōgens fand ich dann nach etlichen Jahren als 'Nashorn' (s. http://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_i03_75.html) auch zu einer Sōtō-Praxisgemeinschaft.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ich habe in der buddhistischen Klosterschule in Päwesin das Lamrim-Studium kennengelernt, die Stufen des Pfades zur Erleuchtung.
    Ein grundsätzlicher Überblick ist hier zu finden: http://kadampa.org/de/buddhism/lamrim-die-stufen-des-pfades

    Dafür wurde mir von Pabonka Rinpoche "Befreiung in unseren Händen" Band 1+2 empfohlen.
    Hier findet man eine Buchsbesprechung dazu: http://www.tibet.de/tib/tibu/2002/tibu61/61buecher.html
    Die Bücher führen durch verschiedene Lektionen den Pfad entlang.


    Sicherlich erkennt man jetzt schon ein wenig, woher dort der Wind weht. Die Klosterschule lehrt den Mahayana-Buddhismus.


    Mir wurde empfohlen, mir einen Lehrer/Guru/Lama zu suchen. Ich will es aber erst einmal im Selbststudium versuchen, indem ich es ritualisiere.
    Gucken wir mal, was es bringt.


    Ist alles nur ein Vorschlag. Niemand muss irgendetwas tun.

  • Es hätte sich sicherlich angeboten Lama Dechen als Guru auszuerwählen, aber mein Bauch hat mir gesagt, das sie nichts für mich ist. Warum auch immer.
    Sie als verwirrt zu bezeichnen ist in meinen Augen anmaßend, zumindest habe ich sie als bodenständig, klar, konstruktiv und rücksichtsvoll erlebt.

  • Hallo Thor,


    ich habe das gleiche Problem wie du. Ich mache es so, dass ich mich erst einmal an die Lehren Buddhas selbst halte, d.h. ich halte mich an den Palikanon und den Theravada. Wobei Theravada nicht gleich der Lehre Buddhas ist, sondern eine bestimmte Interpretation des Palikanon ist mit Betonung bestimmter Elemente und Vernachlässigung anderer Elemente. Alles andere erkunde ich stichprobenweise. Ich mag was der Dalai Lama auf Youtube sagt, aber ich tauche nicht zu tief in Mahayana und Vajrayana ein. Ist einfach sonst viel zu viel und erzeugt nur ein riesen Durcheinander. Zum Beispiel ist Leerheit in der Lehre Buddhas und in anderen buddhistischen Richtungen nicht genau das Gleiche. Wenn man das nicht weiß, meint man das hätte jetzt Buddha so gesagt. Bei vielen anderen Dingen ist es auch so. Ich habe das Buch "Buddhismus für Dummies", das ich als Einstieg empfehlen kann. Dort wird gut in leicht verständlicher anfängergerechter Form erklärt was in Theravada, Mahayana, Vajrayana, Zen jeweils anders ist und was die eigentliche Lehre Buddhas ist.


    Grüße, Anandasa

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Lhundup:

    Es hätte sich sicherlich angeboten Lama Dechen als Guru auszuerwählen, aber mein Bauch hat mir gesagt, das sie nichts für mich ist. Warum auch immer.
    Sie als verwirrt zu bezeichnen ist in meinen Augen anmaßend, zumindest habe ich sie als bodenständig, klar, konstruktiv und rücksichtsvoll erlebt.


    Auch Lama Dechen ist bezogen auf den Vorwurf, seit Jahren sektenartige Strukturen und Methoden in ihrer Sangha zu etablieren, kein unbeschriebenes Blatt:


    http://www.tibet.de/fileadmin/…nzin%20peljor-tibu102.pdf


    http://info-buddhismus.de/Miriam_Schoen.pdf

  • Anandasa:

    Ich mag was der Dalai Lama auf Youtube sagt, aber ich tauche nicht zu tief in Mahayana und Vajrayana ein. Ist einfach sonst viel zu viel und erzeugt nur ein riesen Durcheinander.


    Möchte nur sagen dass es mir da genauso geht, dem Dalai Lama höre ich mit dem Herzen zu und da kann ich viel von ihm lernen. In den Vajrayana einzutauchen würde darüber hinaus ein spezifisches Studium und Praxis erfordern, da orientiere ich mich lieber am Palikanon, und am Theravada als dessen verfügbare Repräsentanten. Es ist wohl besser wenn man sich auf eine Sache konzentriert, die einem am Besten passt. Wenn man Wasser will, muss man einen Brunnen tief bohren, nicht mehrere nur seicht.


  • Es ist wie sonst auch: Wenn jemand studieren will, geht er nicht an die Uni und zieht sich alle Vorlesungen rein, die es gibt, sondern er studiert das Fach, das ihn interessiert. Was einen interessiert können andere natürlich nicht wissen. ;)
    Der eine mags eher gefühliger, der nächste streng und asketisch, wieder einer bunt und phantasievoll, einen anderen interessiert nur das Philosophische, weil er bei Religion einen allergischen Anfall bekommt, wieder ein anderer sucht Inspiration für seinen Job ... worauf stehst du? was suchst du?

  • Wenn man sich die drei Hauptströmungen im Buddhismus anschaut und einen Favoriten hat, weiß man wie der Weg weiter geht.
    Die Kunst besteht wohl darin, dass 2500 Jahre alte Chaos auszuhalten und das geht am besten wenn man im 'Jetzt' lebt,
    dann versucht man gar nicht Ordnung in die Vielfalt zu bringen. Der eigene Weg kommt eh von innen und weniger über die Theorie.
    Das Aufzählen vieler buddhistischer Begriffe klappt wunderbar aber es ist schnöde Theorie. Buddha ist in einem oder nirgends.