Was bedeuten Krankheiten im Buddhismus?

  • Hallo,
    seit 8 Jahren habe ich eine seltsame "Verspannung" im Lendenbereich.(nach der Geburt meines Sohnes).
    Ich habe nun alle gängigen Wege ausprobiert- ohne Erfolg.
    Da ich plötzlich mit Sport aufhörte und einen (noch) schwachen Geist habe :oops: , habe ich 10 kg zugenommen. Nun kann ich als ehemalige Leistungssportlerin nicht einmal mehr richtig laufen. Zudem macht mir die Sitzposition beim Meditieren Probleme. Kann ich auch im Liegen meditieren?


    Gibt es im Buddhismus eine Erklärung dafür?
    Gibt es ganzheitliche Ansätze?
    Ist Krankheit eine Art "Selbstentfremdung"?


    Danke für Eure Antworten.

  • Ich würde sagen, Krankheiten im buddhistischen bzw. spirituellen Sinne allgemein entstehen durch Extreme bzw. fehlende Harmonie.


    In der Krankheit, wie im Chaos, steckt aber auch immer eine neue Chance auf eine bewusstseinserweiternde Erfahrung.

  • Was sind denn die "gängigen Wege"?
    Was sagen denn die Ärzte?
    Gab es besondere Probleme bei der Geburt? (Das will ich nicht wissen, ich könnte dazu nichts sagen. Ist eher als Fragestellung für Dich gemeint.)
    Hat sich da was im Becken verschoben? Wirbelsäule in Ordnung? CT gemacht? MRT? Verwachsungen?
    Vielleicht war da schon vor der Geburt nicht in Ordnung?
    Kopf untersucht worden? Halswirbelsäule? Füße – sind die in Ordnung?


    Krankheit ist Krankheit. Manchmal ist da mehr Psyche und mal weniger Psyche beteiligt. Sag ich als Laie. :D
    Bei meinen Sachen sind mir auch jahrelang psychische Probleme angedichtet worden. War dem aber nicht so. Manchmal muss man hartnäckig sein bei den Doctores.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ich kann auch nur laienhaft antworten - für mich sind Krankheit und Leid ein normaler Teil des Lebens, egal welcher Religion man angehört. Ich glaube auch Buddha war nicht frei von Krankheit und Schmerz, irgendwo hab ich mal gelesen im Alter auch Rückenschmerzen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der Buddhismus dafür eine spezielle Erklärung hat, ja vielleicht im Sinne, dass es wie Buddha eben in den 4 edlen Wahrheiten so sagt, dass es eben Leid gibt und Leid immer eine Ursache, das ist auch richtig so, aber wie gesagt, ich persönlich kenne kaum jemand, der frei von jeglichem Leid ist, egal welchen Alters, vielleicht am ehesten noch Kinder, die aufgrund ihrer Altersstruktur her noch relativ frei davon, aber seien wir doch ehrlich bei den Erwachsenen hat doch fast jeder irgendwelche Probleme und je höher das Alter desto mehr werden auch die Leiden.


    Du klingst von deinem Beitrag her noch nicht alt, aber trotzdem - ich denke nicht, dass deine Schmerzen ein Zeichen von dem sind, dass du was falsch gemacht hast in Sinne, du hast Leid gestreut und deshalb jetzt Leid bekommen, klar funktioniert dieses Prinzip auch, aber grad in deinem Fall ist das sehr daher geraten für mich. Es gibt wohl auch Dinge, die weder der Buddhismus noch andere Religionen oder Weise schlüssig erklären können.


    Meine Erfahrung mit Ärzten ist übrigens, dass sie relativ oft keine Ahnung haben, egal um welche Schmerzen oder Erkrankungen es sich handelt, ich dachte früher immer anders, aber heute sehe ich das sehr pragmatisch, dass auch sie sehr viele Grenzen haben.


    Aber um auf dein Thema konkret zu antworten - im Buddhismus gibt es wohl die Erklärung für Leid, dass man leidvolle Handlungen gesetzt hat und deshalb Leid erfährt, was man wieder mit heilsamen Handlungen verbessern kann, oder dass man eben ein schlechtes Karma mit in sein nächstes Leben mitgenommen hat. Also du kannst es dir aussuchen, vermutlich gibt es noch mehrere Erklärungen im Buddhismus.


    Aber auf unser jetziges Dasein ist es für mich nicht immer schlüssig, ich kenne sehr viele gute Menschen, wie ich glaube, die sehr von Leid geplagt werden und welche die bewusst schlechte Handlungen setzen und denen es bestens geht oder auch noch einfach gefragt, eine Frage christlich geprägt, warum werden sehr oft schlechte Menschen, die sowohl von ihrem Lebensstil her wie auch von ihren Handlungen her sehr schlecht gelebt haben uralt und umgekehrt sterben junge, die gut gelebt haben und gute Handlungen gesetzt haben sehr jung. Die Frage habe nicht ich erfunden, aber was ich damit sagen will ist, dass es nicht auf alles Antworten gibt. Wenn man Antworten finden will, dann wird man sie finden, wie gesagt, der Buddhismus würde mit dem Karma aus früheren Leben antworten denke ich mal, ob es so ist, ich weiß es nicht, LG Son

  • Zitat

    Kann ich auch im Liegen meditieren?


    Das geht, Problem ist dabei nicht die Konzentration zu verlieren und einzuschlafen. Ein Weg das zu schaffen ist während des Liegens ständig den ganzen Körper wahrzunehmen. Dies wird Bhavana (*) genannt. Habe ich mal ausprobiert und es hat funktioniert. Hier ist en sehr schöner Text dazu, den mal ein Kollege hier im Forum gepostet hat: http://www.ahandfulofleaves.or…Mind_Kampol_2007-2011.pdf


    Zitat

    Gibt es im Buddhismus eine Erklärung dafür?


    Kommt darauf an, ob es einen Kausalzusammenhang gibt. Jemand reist im Urlaub nach Indien und fängt sich dort einen Virus, bei dem die Ärzte zurück in Deutschland verzweifelt ein Antibiotikum nach dem anderen ausprobieren, aber keines wirkt. Hier gibt es keinen Kausalzusammenhang. Der Urlauber war vorher nicht in Indien und kann dort niemanden was Böses getan haben. Der Virus weiß eh nichts von Gut und Böse. Wer in die Tropen reist, kann sich eine Tropenkrankheit holen, muss aber nicht.


    Die Lehre Buddhas richtet sich gegen geistige Leiden. Bei körperlichen Leiden kann sie nichts tun. Man den Geist schulen körperlichen Leiden besser auszuhalten, aber man kann nicht mit Geistesschulung die Ursache von körperliche Leiden angehen.


    * https://en.wikipedia.org/wiki/Bhavana

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn