Was ist Karma

  • Was ist Karma? Im Kern dreht es sich um die eigene Denkweise und das eigene Empfinden, was eine zweispurige Beziehung zum eigenen Verhalten hat. Das Verhalten eines Lebewesens führt zu Reaktionen der Umgebung. Diese Reaktionen wiederum beeinflussen das eigene Verhalten und somit auch die Denkweise und das Empfinden. Unter dem Begriff Karma verbirgt sich nicht nur die Erkenntnis dieser Naturgesetze der Dynamik, sondern auch die optimalen Konfliktlösungsstrategien. Wie seht ihr das?

  • Zitat

    Das Verhalten eines Lebewesens führt zu Reaktionen der Umgebung.


    Das ist natürlich so. Wichtig ist zusätzlich, dass nur schon das eigene Denken eine Rückwirkung auf einen selbst hat ohne dass es eine Rückwirkung von außen gegeben hat. Sieht man einen enorm wertvollen Gegenstand, der sich gerade im Moment völlig problemlos stehlen ließe, und denkt man darüber nach, ob man ihn stehlen sollte, wird man in dem Moment in Gedanken zum Dieb. Die Gedanken sind vielleicht noch nicht so stark, dass man diesen Gegenstand tatsächlich stiehlt. Dies kann sich weiter aufschaukeln. Es kann aber auch wieder verschwinden, indem man den Gedanken ziehen lässt und ihn nicht festhält. Ich denke dies ist auch ein Grund warum beim Meditieren das Ziehenlassen von Gedanken geübt wird. Trotzdem war man in dem Moment als man darüber nachgedacht hat zu stehlen für einen Moment wiedergeboren als Dieb - ohne dass eine Rückwirkung von außen stattgefunden hat. Auch das ist Karma.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Die meisten Gedanken exisitieren nur in Bezug auf unsere Umwelt.
    "Das ist schönes grünes Gras"
    "Der Wind nervt mich"
    "Das Essen sieht lecker aus"


    Gedanken gehören zur Landschaft mit dazu. Wenn ich Steine werf zu dem Vogel auf dem Baum damit er ruhig ist wird es ihn in 50 Meter Höhe nicht stören :) Den einzigsten den es nervt und weiterwirft stört es, mich. Da Gedanken aber auch zur Landschaft dazugehören - ignorieren wie den Vogel und vorbeiziehen lassen. Je mehr man wie bei dem Vogel dagegen ankämpft umso mehr kommt zurück. Sieht man sie aber als Teil von allem an, dann wirds angenehmer :) Handlung=Karma, keine Handlung, kein Karma.

  • Nakashimanda:

    Dann würde der Gedanke alleine schon schlechtes Karma auslösen?
    Oder eher gutes wenn ich mich danach aus Mitgefühl umentscheide?


    Gedanken gelten als Taten, ja- so wie das Wort und die Handlung. Es gibt heilsame, unheilsame und gemischte. Die Gedanken des Erwachten sind karmisch neural ( "leer" von... Hass, Gier und Verblendung * ). Bevor man da aber nun auf Kontrolle setzt, ist es besser zu verstehen, dass Mitgefühl und Weisheit dem (Nicht-)Geist von "Natur" aus "innewohnen" - Buddhanatur- Das bedeutet, wenn du die Gedanken ziehen oder ruhen lässt, beruhigt und klärt sich der Geist. Wolken oder Nebel verbergen den Mondschein, aber er ist immer da. Es ist günstig gerade un heilsame ( dunkle ) Gedanken, bevor sie im Wort und der Tat einen Ausdruck finden fallen zu lassen und sich in Metta zu üben. Andererseits überwiegt der gemischte Zustand ( heilsam-unheilsam) von Gedanken da sie (*) getrübt sind. Ebenso verhält es sich mit Karma. Deswegen kommt hier das Sitzen ins Spiel. Zumindest in Zazen lässt man dann alle Gedanken, Gefühle und Vorstellungen los, vom Groben bis ins Feinste, je nach Befähigung. So klärt sich der Geist auch von "Befleckung"(Eindrücken, Karma) Die Merkmale ( heilsam, unheilsam, neutral, gemischt ) von Gedanken, Gefühlen und Vorstellungen entstehen selber bereits durch das "Vor"-Karma. Es ist deswegen günstiger, nicht auf unterscheidende Kontrolle ( erzeugt Anspannung ), sondern auf werturteilsfreie Achtsamkeit ( plusminus Gelübde ) zu setzen.



    oder so . teutsche sprache schwere sprache . lies man lieber die "experten" ( meister ) dazu.


    Grüße
    Blue_

  • keks:

    Die meisten Gedanken exisitieren nur in Bezug auf unsere Umwelt.
    "Das ist schönes grünes Gras"
    "Der Wind nervt mich"
    "Das Essen sieht lecker aus"


    Gedanken gehören zur Landschaft mit dazu. Wenn ich Steine werf zu dem Vogel auf dem Baum damit er ruhig ist wird es ihn in 50 Meter Höhe nicht stören :) Den einzigsten den es nervt und weiterwirft stört es, mich. Da Gedanken aber auch zur Landschaft dazugehören - ignorieren wie den Vogel und vorbeiziehen lassen. Je mehr man wie bei dem Vogel dagegen ankämpft umso mehr kommt zurück. Sieht man sie aber als Teil von allem an, dann wirds angenehmer :) Handlung=Karma, keine Handlung, kein Karma.


    keks:

    Handlung=Karma, keine Handlung, kein Karma.

    Keine Handlung heißt in "Versenkung sein" oder zerfallen/verstorben. Handlung = Karma erzeugt aus der Motivation: GierHassVerblendung immer Dukkha. Dukkha das vor einiger Zeit erzeugt wurde wird fälschlicherweise als Karma bezeichnet weil die Tat erkannt wird und deren Folge/Wirkung.
    Da ist aber kein Karma mehr sondern Dukkha durch eine Handlung/Karma.
    Karma geschieht nur jetzt.
    Daraus kann sich Dukkha entwickeln und wirken. Die fehlerhafte Tat hat die Wirkung Dukkha und nicht Karma. Dukkha verlangt(ist Ursache) Karma um Dukkha zu beenden, aber nur wenn Dukkha als selbst-erzeugt erkannt wird durch eine Handlung die selbst getan wurde.
    Das bedeutet aber auch das es nach dem Zerfallen kein Karma mehr gibt, die letzte Handlung ist sterben und die Wirkung ist Zerfallen. Die Wirkung der Handlungen des Zerfallenden können aber noch sehr lange wirken, als Dukkha oder als "Frieden" bringend. Nicht die gesamten Handlungen wirken als Karma sondern nur als Wirkungen, denn der Zerfallene hat seine letzte Tat getan. Die Wirkungen verbleiben und sind Ursache für Karma der nicht Zerfallenen, nicht mehr für den der die Handlung begangen hat.

  • Nakashimanda:

    Dann würde der Gedanke alleine schon schlechtes Karma auslösen?


    Unheilsame Gedanken erzeugen unheilsames Karma.
    Heilsame Gedanken erzeugen heilsames Karma.
    Neutrale Gedanken erzeugen neutrales Karma.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Anandasa:
    Nakashimanda:

    Dann würde der Gedanke alleine schon schlechtes Karma auslösen?


    Unheilsame Gedanken erzeugen unheilsames Karma.
    Heilsame Gedanken erzeugen heilsames Karma.
    Neutrale Gedanken erzeugen neutrales Karma.

    Gedanken erzeugen garnichts. Ergreifen der Gedanken um Vorstellungen zu bilden erzeugen Karma, wenn diese Vorstellungen zu Handlungen führen. Wirkungen die zu Leiden führen gehen aus Handlungen die aus Vorstellungen hervorgehen die von GierHassVerblendugn getragen sind. Dukkha ist nicht Karma. Karma ist nicht Dukkha.

  • Ellviral:

    Gedanken erzeugen garnichts. Ergreifen der Gedanken um Vorstellungen zu bilden erzeugen Karma, wenn diese Vorstellungen zu Handlungen führen. Wirkungen die zu Leiden führen gehen aus Handlungen die aus Vorstellungen hervorgehen die von GierHassVerblendugn getragen sind. Dukkha ist nicht Karma. Karma ist nicht Dukkha.


    Es kommt auf die Intention an ob das Karma heilsam, unheilsam oder neutral ist. Die Intention kann nur in den Gedanken liegen. Es muss nicht zu einer Handlung kommen, damit eine Intention vorhanden ist. Handlungen sind ein "Überlaufen" der Gedanken.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Anandasa:
    Ellviral:

    Gedanken erzeugen garnichts. Ergreifen der Gedanken um Vorstellungen zu bilden erzeugen Karma, wenn diese Vorstellungen zu Handlungen führen. Wirkungen die zu Leiden führen gehen aus Handlungen die aus Vorstellungen hervorgehen die von GierHassVerblendugn getragen sind. Dukkha ist nicht Karma. Karma ist nicht Dukkha.


    Es kommt auf die Intention an ob das Karma heilsam, unheilsam oder neutral ist. Die Intention kann nur in den Gedanken liegen. Es muss nicht zu einer Handlung kommen, damit eine Intention vorhanden ist. Handlungen sind ein "Überlaufen" der Gedanken.

    Handlung/Karma ist das Eingreifen in das bedingte Entstehen. Karma verändert das bedingt Entstandene und Entstehende. Alle Lebewesen greifen durch Handlung in des bedingte Entstehen ein, sonst würde es Evolution nicht geben. Das ist beim Menschen anders. Der kann durch Intention seine Handlungen ausführen. Der Mensch kann sich mit der Vorstellung von Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft Handlungen erdenken die er nicht ausführen muss. Der Mensch kann sich, bevor er handelt, vorstellen was wie geschieht oder geschehen soll. Gedanken machen ist kein Karma kann aber zu Dukkha führen.
    "Das ist eben Karma!" ist eine falsche Aussage, wenn sie sich auf Dukkha bezieht das durch Handlung oder Sorgenmachen entstanden ist. Richtig ist sie wenn sie sich auf vorschnelle, plötzliche Handlung bezieht. Ich drehe den Wasserhahn auf und meine Kalt "Autsch!" Hand verbrüht. Ich fasse den Griff vom Topf an und schon ist die Blase da. Ich tretet auf die Bremse und schieß nach vorn. Löst Dukkha aus aber Karma/Handlung wird deutlich.

  • Verrückter:

    Was ist Karma?



    Verrückter:

    Unter dem Begriff Karma verbirgt sich nicht nur die Erkenntnis dieser Naturgesetze der Dynamik, sondern auch die optimalen Konfliktlösungsstrategien. Wie seht ihr das?


    das klingt etwas kompliziert für meinen Geschmack


    Karma heißt einfach „Handlung“ (action)


    Grüße

  • Genau! Und diese Erkenntnis des universellen Zusammenhangs zwischen Tat und Folge führt idealerweise zu den optimalen Problemlösungsstrategien für mich und die Umwelt.

  • Verrückter:

    Erkenntnis des universellen Zusammenhangs zwischen Tat und Folge führt idealerweise zu den optimalen Problemlösungsstrategien für mich und die Umwelt.


    ok


    welche optimalen Lösungsstrategien sind das für dich und deine Umwelt idealerweise?

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    Verrückter:

    Erkenntnis des universellen Zusammenhangs zwischen Tat und Folge führt idealerweise zu den optimalen Problemlösungsstrategien für mich und die Umwelt.


    ok


    welche optimalen Lösungsstrategien sind das für dich und deine Umwelt idealerweise?


    Es gibt keine pauschale Lösung, das muss jeder für sich, seine/ihre Situation und sein/ihr Problem entscheiden.

  • Verrückter:

    Was ist Karma? Im Kern dreht es sich um die eigene Denkweise und das eigene Empfinden, was eine zweispurige Beziehung zum eigenen Verhalten hat. Das Verhalten eines Lebewesens führt zu Reaktionen der Umgebung. Diese Reaktionen wiederum beeinflussen das eigene Verhalten und somit auch die Denkweise und das Empfinden. Unter dem Begriff Karma verbirgt sich nicht nur die Erkenntnis dieser Naturgesetze der Dynamik, sondern auch die optimalen Konfliktlösungsstrategien. Wie seht ihr das?



    Karma ist für mich nur ein anderes Wort for Aktion-Reaktion oder Ursache und Wirkung. Wir leben in einer äußerst komplexen Welt, in der alles mit allem verwoben ist. Nur ein Beispiel: Die Anschläge vom 11. September in den USA haben zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak geführt. Dadurch wurde der nahe Osten destabilisiert und in Bürgerkriege verwickelt, wodurch wir heute in Europa eine Flüchtlingskatastrophe haben. Das zeigt ganz schön, wie die Tat von ein paar Leuten ganze Länder und Kontinente beeinflussen kann.


    Ich sehe Karma auch nicht als vorherbestimmt, sondern eher als ein Zufallsprozess. Denn oft kann niemand vorhersagen, welche Reaktion auf eine Gewisse Aktion folgen wird. Das ist wie mit dem Flügelschlag eines Schmetterlings, der irgendwo am anderen Ende der Welt einen Sturm auslösen kann.


    Ich sehe jedoch nicht, wie Karma zu optimalen Lösungsstrageien beitragen soll. Wenn alles mit allem zusammenhängt, gibt es keine optimale Strategie, da jede Strategie neues Karma erzeugt, was für jeden einzelnen gut oder schlecht sein kann. Anders ausgedrückt, bei jeder Lösungsstrategie gibt es Gewinner und Verlierer.


    VG
    Christian

  • Und was sagt der Buddha dazu?