Psychopharmaka und Buddhismus

  • Ich muss leider noch einen Beitrag aufmachen, weil das Thema wichtig ist und ich bin mir nicht sicher, ob und wie oft es schon thematisierrt wurde. Weil in den Mainstreammedien ist es ja ein Tabuthema.


    Ich möchte hier sofern es nicht schon früher geschrieben habe auch ein Outing machen, ich nehme seit einigen Jahren aufgrund einer Angststörung bzw. auch Schilddrüsen-OP, die mich richtig aus der Bahn warf Beruhigungsmittel und habe dank verantwortungsvoller Ärzte auch eine Toleranz entwickelt. Der Laie mag nun denke Buddhismus - alles Selbstverantwortung, sehe ich zum Teil auch so, aber zu der Zeit als sich die Toleranz entwickelte war mir die Bedeutund dieser Toleranz in keiner Weise bekannt. Ich habe vertraut eine Zeitlang, klar irgendwann verstand ich mehr, heute weiß ich dass ich eigentlich chancenlos bin, das ist sehr bitter für mich, weil damit auch mein Leben ein Stück weit gelaufen ist. Weil ich spreche hier für die die sich auskennen nicht von Alkohol, von Drogen sondern von Medikamenten und die sind eine andere Dimmension als jede Droge. Zusätzlich erschwerdend ist ja noch, dass man dafür stigmatisiert bzw. fast kriminalisiert wird, nicht ernstgenommen, lästig. Das finde ich sehr wenig okay.


    Weil und ich kenne mich da besser aus wie jeder Arzt, die Sache nämlich die ist, dass Ärzte fahrlässig handeln diese Medikamentengrupppe länger als 4-6 Wochen aufzuschreiben, mir wurde es jahrelang gegeben und jetzt kenne ich nicht einen einzigen Erfolgsfall, der das geschafft hat abzusetzen, weder im realen Leben noch im Internet, nicht einen, und ich habe mit 50 Ärzten gesprochen, das Internet durchforstet usw.


    Es ist eine Abhängigkeit, wo es nichts und niemanden gibt, der helfen kann, keine Ersatzsubstanzen nichts, keine Klinik, kein Arzt. Unter dem Motto stell dir vor, du hast ein Problem und es kann dir keiner helfen, genau so ist es für die Betrofenen und ich spreche hier von einer sehr beträchtlichen Zahl.


    Ich kann nur jeder und jedem warnend mit auf dem Weg geben Hände weg von jeglichen psychogenen Substanzen, auch Antidepressiva sind suchtmachend, auch wenn die Ärzte das nicht zugeben, außerdem sind sie nicht mal richtig erforscht. Wisst ihr was bedauerlich ist, die Medizin, die Gesellschaft geht immer mehr und mehr in dieser Richtung, sie gehen schon in die Schulen mit dem ADHS-Problem, was es eigentlich gar nicht wirklich gibt, da frage ich mich was denn aud den Kindern einmal werden soll? Wenn sie Ritalin bekommen etc. Ein Arzt hat Verantwortung und die wenigstens kommen dem nach, wenn ich heute einen Todesfall habe oder sonst was schlimmeres und gehe zum Arzt bekomme ich sofort 3 verschiedene Substanzen, wovon sicher eine abhängig macht und die anderen auch problematisch sind.


    Was ich damit warnend sagen will, dass immer mehr Menschen in diese Medikamentenfalle tappen und teilweise aus der Gesellschaft befödert werden, aufgrund der Medikamente und nicht ihrer Erkrankung, monatelange Klinikaufenthalte, diverse Substanzen, dann betreutes Wohnen, Verlust der Arbeit, Familie, Freunde soziales Netzwerk, gesundheitliche Probleme usw. - also da wir extrem fahrlässig gehandelt und niemand unternimmt was dagegen. Wie gesagt ich kenne die Haltung des Buhddhismus, keine bewusstseinsverändernden Medikamente oder Substanzen, aber ich wollte das Thema mal bringen, weil es sehr viele Menschen betrifft, vielleicht auch Buddhisten.


    LG Son

  • Klar, Medizin kann Gift sein. Aber deshalb ist doch Medizin per se (oder Psychopharmaka per se) noch nicht Gift. Suizid ist auch nicht viel gesünder als Antidepressiva.


    Ich arbeite mit geistigen Behinderten. Davon kriegen viele Psychopharmaka. Sind sie schlecht (oder gar nicht) eingestellt, werden sie aggressiv oder lethargisch. Sind sie gut eingestellt, können sie ein ziemlich normales Leben führen, was ohne diese nicht möglich wäre. Sie kann also durchaus nützlich sein.


    Aber sicher kann falscher Umgang damit schädlich sein.


    Ich hab in meinem Leben einige Leute getroffen, die exzessiv meditiert haben, und die ich später in ner psychiatrischen Station besucht hab. Deshalb würde ich aber nicht sagen, daß Meditation per se Gift ist. Ähnlich ist es auch mit Medizin/Psychopharmaka.

  • Mit Psychopharmaka wird viel zu fahrlässig umgegangen. In manchen Fällen mag das angebracht sein, aber da wird oft ohne Untersuchung alles möglich von diesem Zeug verschrieben wenn man z.B. wegen einer Verstimmung zum Psychologen geht. Ist ja auch am Einfachsten so - nimm das und schon hast du deine Probleme betäubt (anstatt sie gelöst zu haben).

  • mukti:

    Mit Psychopharmaka wird viel zu fahrlässig umgegangen.


    Teilweise sicher. Aber daran sind ja nicht die Psychopharmaka schuld.
    So gesehen eher ein Thema für ein Medizinerforum.


    Zitat

    nimm das und schon hast du deine Probleme betäubt (anstatt sie gelöst zu haben).


    Chemische Ungleichgewichte sind durchaus sinnvoll chemisch zu behandeln. Es kann also durchaus eine Problemlösung sein.
    Und manche Dinge lassen sich eben auch nicht durch einen Glauben an Psychotherapie lösen.
    Und manchmal kann betäuben auch sinnvoll sein.
    Einen Migräne-Patienten sag ich ja auch nicht: Halt mal deine Schmerzen aus.
    Man muss immer sehn, wo was angemessen ist. Und wo was schädlich.

  • Jinen:
    mukti:

    Mit Psychopharmaka wird viel zu fahrlässig umgegangen.


    Teilweise sicher. Aber daran sind ja nicht die Psychopharmaka schuld.
    So gesehen eher ein Thema für ein Medizinerforum.


    Nein, die sind nicht schuld. Ich habe einige Fälle gekannt und auch selber hat mir früher mal ein erster Kurzbesuch bei Psychologen sofort und ohne die geringste Untersuchung eine Psychopharmakaempfehlung eingebracht. Eigentlich eher eine Verordnung auf die man bei Ablehnung recht sauer reagiert hat. Und beim psychosozialen Dienst hocken die Abhängigen täglich auf einer Bank um sich Rezepte abzuholen, ansonsten werden sie alleinegelassen.
    Zugegeben, in manchen Fällen mag es notwendig sein, aber man muss kein Mediziner sein um zu erkennen dass man mit der chemischen Keule sehr vorsichtig umgehen sollte.

  • Hi Son,


    kann mir gut vorstellen, dass diese Abhängigkeit dir kaum überwindbar erscheint. Aus deinen Worten klingt heraus, dass du davon felsenfest überzeugt bist.
    Eine kurzfristige Lösung gibt es garantiert nicht, wenn die Körper-Chemie über einen längeren Zeitraum durcheinander gebracht worden ist.
    Jedoch bedeutet es nicht, dass dies völlig unmöglich ist. Der Körper ist im Stande große Veränderung zu machen; das Gehirn ist plastisch.
    Studien zeigen, dass Meditation z.B. Depressionen auf eine ähnliche Weise heilen können wie Medikamente, ohne Nebenwirkungen.


    Ich bin kein Arzt kann mir jedoch gut vorstellen, dass wenn du langfristig und regelmäßig über Jahre hinweg meditierst, dieses Problem stark reduzieren wenn nicht
    sogar komplett heilen kannst.

  • Wisst ihr die wahren Experten sind nicht Ärzte, Psychologen oder Suchtmediziner sondern die Betroffenen und ich sage, dass viele Ärzte fahrlässig im Umgang mit Verschreibung sämtlicher psychogenen Substanzen umgehen und dass es auch eine Lüge ist dass Antidepressiva nicht abhängig machen und nur die bösen Berühungsmittel. Die neuen Generation der Antidepressiva SSRI macht Betroffenen beim Absetzen enorme Absetzprobleme - man könnte es auch Entzug nennen, die Symptomatik ist nicht anders als bei Beruhigungsmittel.


    Fakt ist auch, dass Ärzte ihren Codex vergessen haben und viele nicht nach den Richtlinien verschreiben - Beruhigungsmittel dürfen nicht länger als 4-6 Wochen verschrieben werden, weil sonst schon eine Toleranz entsteht und diese Toleranz wegzubringen ist sehr schwer, bei Leuten, die das über Jahre nehmen eigentlich fast unmöglich, es gibt auch keinen Ersatz.


    Chemische Ungleichgewicht ist eine Sage der Ärzte und nicht nachweisbar, genauso wie vor kurzem in den Medien berichtet wurde, dass in den USA ein Viagra für Frauen entwickelt wurde, auch Lüge, weil es sich um ein verdecktes Antidepressiva handelt usw.


    Aber wie ihr sagt, das ist kein Medizinforum - aber der Buddhismus sagt ja auch keine Bewusstseinsverändernden Mittel und so gesehen ist es auch hier ein Thema. Um das ganze Thema nicht ganz einseitig zu sehen, ich will nicht sagen, dass alle Menschen negativ auf diese Substanzen reagieren, nur im Laufe meines Lebens habe ich sehr viele Dramen um das Thema gesehen, wo man Leute nicht helfen konnte, und das nicht nur im Netz sondern auch in der Praxis.


    Ich für mich kämpfe gegen das Unmögliche, mir ist niemand bekannt, der es je geschafft hat diese Substanz nicht mehr zu nehmen, das mag für den Laien nun unglaubwürdig klingen ist aber so und das macht schon sehr nachdenklich, weil es mein Leben nachhaltig verändert hat, nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Ich gebe auch nicht nur Ärzten die Schuld sondern stehe auch zur Selbstverantwortung, ich werde weiter kämpfen, erwarte mir aber keine Hilfe von außen sondern wie jemand geschrieben hat, vielleicht dass jahrelange konsequente Mediation, Sport und dergleichen Verbesserung bringen, aber die Pharmaindustrie soll man Klartext reden und nicht herumlügen, weil diese Substanzen sind schlimmer wie sämtlichen Drogen und die werden täglich zig-tausende Mal legal verschrieben, LG Son


    http://www.corneliastolze.de/b…/krank-durch-medikamente/

  • Son:


    Aber wie ihr sagt, das ist kein Medizinforum - aber der Buddhismus sagt ja auch keine Bewusstseinsverändernden Mittel und so gesehen ist es auch hier ein Thema.


    Ich finde dass es außerdem auch ein Thema ist weil der Buddha Medizin sogar für Mönche ausdrücklich zugelassen hat. Von stimmungsverändernden Substanzen bzw. psychogenen Drogen ist da aber nicht die Rede. Vermutlich hat es damals diese psychischen Probleme nicht oder nur selten gegeben. Ich glaube aber dass in einer solchen Situation nichts besser ist als ein guter Freund und Berater, dem man sich anvertrauen kann und der wirklich weiß wie man den Geist in den Griff kriegen kann.

  • Ich glaube, dass es damals auch kaum oder wenige psychische Krankheiten gab, allerdings dagegen spricht die gute Schilddrüse, weil die hat ja enormen Einfluss auf die Psyche, aber generell glaub ich, dass die Absatzmärkte der Pharmaindustrie auch eher Westeuropa und USA sind. Mir sind übrigens nicht wirklich Menschen bekannt die regelmäßig meditieren und Psychopharmaka brauchen. Wie gesagt, die asiatische Kultur ist sicher anders, die haben eher Probleme genug zu essen zu haben und genug Geld, aber nicht Angstzustände und Depressionen.


    Ich halte obwohl ich sie nehmen "muss" Psychopharmaka für die Seuche des 21. Jhds und das wird noch mehr, also ich kenne wenig Menschen bei denen sie hilfreich waren aber ich kenne viele denen sie so geschadet haben, dass sie aus der Gesellschaft "geflogen " sind, sprich keine Arbeit, keine Familie mehr, keine Freunde usw.


    LG Son

  • Hi,


    alles was ich heute drüber weiß bin ich eigentlich chancenlos. Die Leute, die monatelang in Kliniken sind kommen schlechter raus als rein,weil sie eben mit diversen anderen Substanzen "zugedröhnt" werden, Antidepressiva, Neuroleptika, Antipsychotika usw. - es gibt nur einen Weg es langsam zu reduzieren und zwar nur diese Substanz, aber auch hier gibt es keinerlei Erfolgsgarantie und das hat nichts mit Stärke zu tun, weil diese Medikamente eine Eigendynamik haben. Ich habe es ja vermutlich schon geschrieben, aber dieser Entzug geht über Monate und Jahre, ich kenne wie gesagt niemand der es geschafft hat und das macht schon betroffen. Weil das ist mir heute klar oder schon etwas länger aber nicht in der Anfangszeit, da hatte für mich der Arzt schon auch eine Verantwortung, da gibt es ganz klare Richtlinien normalerweise, aber nochmals das Problem global gesehen wird nicht kleiner sondern größer, weil die Pharmaindustrie grad in dem Bereich wie soll ich das formulieren sehr gezielt drinnen ist, sie gehen ja schon in die Schulen mittlerweile. Siehe ADHS und Co.


    Klar, würde ich mich sehr freuen, wenn ich mal jemanden kennenlernen würde, der so was geschafft hat, sprich der es länger genommen hat und höher dosiert, aber so jemand kenne ich nicht, nicht im wahren Leben und nicht im Internet. Es gibt wenige Themen wo ich mich so gut auskenne und ich bin hier den Ärzten überlegen ohne jetzt arrogant sein zu wollen, aber es ist schon schlimm zu wissen, dass wenn ich ein Problem habe, dass es da niemanden gibt wo ich hingehen kann, weil ich sämtliche Behandlungsstrategien kenne, es wird überall gleich vorgegangen und diese Vorgangsweise ist aus meiner Sicht falsch, daher kann ich für mich nur sagen, ich weiß es nicht, was wird. Klar versuche ich den Buddhismus dagegen einzusetzen mit Mediation, mit einer guten Lebenshaltung, mit einem guten Leben, aber ich bin mir nicht sicher ob all meine Strategien eine Chance haben werden, ich weiß es nicht. Wobei verstehen können das nur Betroffene und die werden in diesem Forum eher wenig zu Hause sein, aber mir war es mal wichtig es zu schreiben, mich auch zu outen, ich will nicht unehrlich sein und natürlich hab ich auch einen Funken Hoffnung, dass irgendwer was hilfreiches weiß, weil ich fühle mich nicht als Junky - sondern eigentlich als jemand, der wie zig-Tausende andere in die Medikamentenfalle getappt ist und dass ich heute fast stigmatisiert werde tut doppelt weh, weil ich habe mein Leben lang nicht einmal was illegales genommen, alle Medikamente waren auf Rezept. Wobei wenn ich den Buddhismus streng auslege bin ich alleine schuld, LG Son

  • Son:


    Es gibt wenige Themen wo ich mich so gut auskenne und ich bin hier den Ärzten überlegen ohne jetzt arrogant sein zu wollen, aber es ist schon schlimm zu wissen, dass wenn ich ein Problem habe, dass es da niemanden gibt wo ich hingehen kann, weil ich sämtliche Behandlungsstrategien kenne, es wird überall gleich vorgegangen und diese Vorgangsweise ist aus meiner Sicht falsch, daher kann ich für mich nur sagen, ich weiß es nicht, was wird. Klar versuche ich den Buddhismus dagegen einzusetzen mit Mediation, mit einer guten Lebenshaltung, mit einem guten Leben, aber ich bin mir nicht sicher ob all meine Strategien eine Chance haben werden, ich weiß es nicht.


    Gibt es bei euch keine buddhistischen Therapeuten? Es ist doch sehr wertvoll, wenn nicht überhaupt notwendig, dass man bei diesen "buddhistischen Strategien" eine Hilfe hat, jemand dem man vertraut und der einen dabei unterstützen kann.

  • Hi Son,


    um welches Medikament handelt es sich?


    Wie verliefen denn Deine bisherigen Versuche, es abzusetzen/auszuschleichen?


    Herzliche Grüße

  • Es handelt sich um die Gruppe der Benzodiazepine oder auf Deutsch Beruhigungsmittel (die Substanz ist Diazepam und das ist auf deutsch Valium). Entgegen dem was Laien denken, es verursacht keine Rauschzustände sondern ist gegen Angst- und Panik. Jeder der denkt, es wäre einfach der irrt, ich habe auch alle möglichen Alternativmethoden ausprobiert und ich fühle mich nur bedingt "schuldig".


    Ich brauche Hilfe, so gesehen greife ich nach jedem Strohhalm sonst hätte ich das hier nicht so offen geschrieben, schließlich ist es ja kein Thema, über das man stolz sein darf.


    LG Son

  • Son:

    Es handelt sich um die Gruppe der Benzodiazepine oder auf Deutsch Beruhigungsmittel (die Substanz ist Diazepam und das ist auf deutsch Valium). Entgegen dem was Laien denken, es verursacht keine Rauschzustände sondern ist gegen Angst- und Panik. Jeder der denkt, es wäre einfach der irrt, ich habe auch alle möglichen Alternativmethoden ausprobiert und ich fühle mich nur bedingt "schuldig".


    Ich brauche Hilfe, so gesehen greife ich nach jedem Strohhalm sonst hätte ich das hier nicht so offen geschrieben, schließlich ist es ja kein Thema, über das man stolz sein darf.


    Hallo Son,


    danke f.d. Offenheit. Ich kenne einige (viele?) Menschen, welche jahrelang Diazepam ge- und misbraucht haben und es jetzt erfolgreich nicht mehr tun.


    Wenn Du magst, schreib mir, dann kann ich Dir mehr erzählen.


    Herzliche Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Mirco ()

  • Hallo Ihr Beiden,


    vielen Dank für eure Beiträge. Mirco auf dein Angebot bin ich zurückgekommen und hab dir eine PN geschrieben.


    Zum zweiten Beitrag, ich kenne Asthon seit über 10 Jahren und all ihre Forschungen, leider kennen sie die Ärzte nicht, aber wenn es einen Weg gibt ist es wohl ihrer, das einzige wo ich mit ihr nicht konform bin ist das Tempo, es ist mir zu langsam, suchtverlängernd, aber sonst gebe ich dir recht Ashton die hat was drauf. Das einzige Psychopharmaka kritische Forum in Deutschland gibt ihre Strategien ja vorwiegend vor als die erfolgversprechendste Chance und das ist auch richtig. Ich bin auch bereit und kämpfe glaub mir, aber es ist schwer...


    Aber wenn du dort liest, wirst du sehen wie es den Menschen geht, nicht nur mit Valium sondern auch mit den anderen von den Ärzten so als harmlos angepriesenen Substanzen wie die neue Generation der Antidepressiva, die SSRIs - wenn du liest, wie es den Menschen mit dem Absetzen dieser Substanzen geht, dann verstehst du, aber ich gehe davon aus, dass du ohnedies viel Ahnung hast sonst würdest du Ashton nicht kennen, aber trotzdem Danke für den Hinweis, wie gesagt, ich gebe dir recht, nach meinem heutigen Wissensstand der vielversprechendste Weg, aber auch unheimlich schwer, LG und Danke Sonn

  • Ich kann Deine Situation nicht nachvollziehen. Ich habe nur 1 mal im Leben eine kleine Dosis Valium eingenommen, weil ich eine Muskelverspannung hatte. Ich habe keine Ahnung wie Dein Alltag aussieht, wie sich die ständige Einnahme auf Deine Psyche auswirkt. Das musst Du hier auch garicht unbedingt ausführen, wenn Du nicht willst. Aber so wie Du es schilderst, ist es wohl so, dass Du noch lange Zeit damit leben wirst müssen. Egal ob es gelingt es abzusetzen oder nicht. Deswegen frage ich mich, wo in Deinem Leben bist Du zufrieden, wo bist Du glücklich? Wenn es sowas gibt, wie kannst Du das ausbauen? Wenn es das nicht gibt, wie kannst Du Momente/Erlebnisse von Glück und Zufriedenheit in Dein Leben bringen? Wie kannst Du Dich mehr auf positive Dinge konzentrieren, Dich mit positiven Dingen beschäftigen? Ich denke das könnte Dir Helfen. Wenn mein ganzes Leben um meine Verluste kreisen würde und um meine Abhängigkeiten, dann wäre ich nicht glücklich. Wie kannst Du den Platz den diese Dinge in Deinem Leben einnehmen gestalten, damit für Dinge die Spass machen mehr Raum entsteht?

  • Hallo,


    nun, dass du meine Situation nicht nachvollziehen kannst, kann ich gut verstehen, das ist auch nicht möglich und wäre zu viel verlangt. Man kann immer nur Dinge beurteilen, wenn man sie selbst kennt und eine einmalige Einnahme eines Medikaments ist ja nicht vergleichbar. Ich verstehe auch, dass es wenig Menschen hier gibt, die diese Thematik kennen. Ich definiere es als Krankheit und nicht als etwas anderes, klar gehen hier die Meinungen auseinander. Das Medikament wurde gegen eine Angsterkrankung eingesetzt, nur dieses Medikament ist ein Notfallsmedikament und nicht länger als 4-6 Wochen einzusetzen und das wissen Ärzte, also alles was drüber hinausgeht handeln sie aus meiner Sicht fahrlässig und gegen ihren Eid. Nichts desto trotz wie ich ja schon zugegeben habe gibt es aber auch die Eigenverantwortung, weil irgendwann versteht man ja dass man da was nimmt, was nicht gut ist, wobei dann ist halt meist die Toleranz schon da.


    Wobei wenn ich das Wort Toleranz anders definiere, erwarte ich mir auch Toleranz von meinen Mitmenschen, weil da soll jeder auch auf sich sehen, ob er oder sie so fehlerfrei ist, das ist mein Zugang generell zu Fehlern, die Menschen machen, oder anders gesagt man sollte nicht urteilen.


    Aber zu deinem Beitrag, deine Fragen sind durchaus berechtigt und jede einzelne hat ihren Sinn, ich kann darauf kurz antworten, nein, ich habe keine Lebensqualität oder Lebensfreude und ja der Weg zu einer Veränderung sind die Punkte, die du unter anderem aufgezählt hast, aber diese positiven Elemente ins Leben wieder zu bringen ist ein weiter Weg aus meiner Sicht. Das Thema an sich ist ja ein gesellschaftliches und natürlich kein Thema des Buddhismus, weil was ich bis dato mitbekommen habe, gibt es hier wirklich kaum Menschen mit ähnlichen Problemen und das wundert mich ja auch nicht, vor allem nicht bei denen, die ihren Glauben sehr aktiv leben.


    Daher hab ich ja auch ein wenig schlechtes Gewissen darüber geschrieben zu haben. Wobei mir klar ist, dass wenn es denn Hilfe gibt, die vermutlich nur durch mich selbst kommen kann, so viel realitätsinn habe ich natürlich. Es gibt keine Pille, die glücklich oder angstfrei macht, vielleicht gibt es sie, aber Preis ist zu hoch, weil die Angst kommt mit doppelter Wucht danach zurück, LG und Danke für deinen wertvollen Beitrag, Son


    PS: Die Zusammenhänge mit dem Buddhismus sehe ich dahingehend, dass der Buddhismus ein wertvoller Weg für jeden ist, vor allem für Menschen die auch Probleme haben, würde Ärzte, Kliniken, Psychotherapeuten mehr die buddhistische Lebensphilosophie in ihre Therapien einfließen lassen bzw. generell die asiatische Lebensweise wäre das sicher hilfreich, passiert nur leider nicht. Wobei dazu zu sagen ist, letztendlich ist jeder Glaube wertvoller als an nichts zu glauben.

  • Son:


    Daher hab ich ja auch ein wenig schlechtes Gewissen darüber geschrieben zu haben. Wobei mir klar ist, dass wenn es denn Hilfe gibt, die vermutlich nur durch mich selbst kommen kann, so viel realitätsinn habe ich natürlich. Es gibt keine Pille, die glücklich oder angstfrei macht, vielleicht gibt es sie, aber Preis ist zu hoch, weil die Angst kommt mit doppelter Wucht danach zurück, LG und Danke für deinen wertvollen Beitrag, Son


    PS: Die Zusammenhänge mit dem Buddhismus sehe ich dahingehend, dass der Buddhismus ein wertvoller Weg für jeden ist, vor allem für Menschen die auch Probleme haben, würde Ärzte, Kliniken, Psychotherapeuten mehr die buddhistische Lebensphilosophie in ihre Therapien einfließen lassen bzw. generell die asiatische Lebensweise wäre das sicher hilfreich, passiert nur leider nicht. Wobei dazu zu sagen ist, letztendlich ist jeder Glaube wertvoller als an nichts zu glauben.


    Also ich habe jetzt einmal die Frage gestellt ob es bei euch keine buddhistischen Therapeuten gibt und einmal empfohlen so jemanden zu suchen der auf diesem Weg (ohne Medikamente) helfen kann, du bist nicht darauf eingegangen. So sage ich nochmal, dass es besonders in einer solch schwierigen Situation am Besten wäre, so jemanden zu suchen, einen guten Freund und Lehrer, mit dem man an der Sache arbeiten kann. Es ist nicht gut damit alleine zu sein und auch ein Forum kann da nicht viel helfen, nur regelmäßiger persönlicher Kontakt zu einer ausgebildeten aufrichtigen Person der man sich mit allem anvertrauen kann. Das ist meine feste Überzeugung.
    Hier in Wien habe ich kürzlich jemanden kennengelernt der 17 Jahre lang Mönch war, dann eine psychotherapeutische Ausbildung gemacht hat und seither 10 Jahre lang therapeutisch arbeitet, und zwar auch mit schweren Fällen. Es gibt solche Menschen, und man sollte sich von ihnen helfen lassen.

  • Ich gebe zu, nicht alle Beiträge in diesem Thread gelesen zu haben, aber eine pauschale Verurteilung von Psychopharmaka fände ich schlimm und fahrlässig. Psychopharmaka mögen die unterschiedlichsten Nebenwirkungen haben und oft zu vorschnell verschrieben werden, aber der Mißbrauch hebt doch den rechten Gebrauch nicht auf. Gerade bei Schizophrenie oder schwerer Depression sind solche Medikamente oft unerläßlich und haben bereits unzählige Menschenleben gerettet. Man sollte also immer beide Seiten sehen.

  • Hallo Mukti,


    das ich auf deinen Beitrag da nicht eingegangen bin tut mir leid, das ist unhöflich und respektlos gewesen, wobei es am Anfang so war, dass ich den Ursprungsbeitrag schrieb und dann glaub ich 10 Antworten kamen mit den ich damals nicht gerechnet habe und ich habe auch alle aufmerksam gelesen, aber konnte nicht auf jeden Teil eingehen.


    Aber ich erinnere mich an deine Aussage, vielleicht habe ich auch nicht Stellung dazu bezogen, weil ich zwei Menschen habe, die eine Art Lehrerfunktion haben und die beide fernab von jeder Professionalität zwar liegen aber viel wissen, also ich habe schon in der Vergangenheit Menschen gesucht, die mir helfen können. Meine Kontaktversuche mit buddhistischen Medizinern oder Mönchen ist leider komplett daneben gegangen. Also das war dezidiert nicht hilfreich, ich habe telefoniert, geschrieben, aber bekam eigentlich nur Unverständnis, wobei ich natürlich zu den eigentlichen Leuten gar nicht durchkam, weil da administrative Kräfte schon abblockten. Daher lebe ich meinen eigenen Buddhismus, ich versuche es, auch mein Versuch mit einer Gruppe, die in der Nähe ist Kontakt aufzunehmen ist eigentlich dahingehend schief gegangen, dass man mir wortwörtlich erklärt hat, dass das was ich lebe und mache mit Buddhismus gar nichts zu tun hat und ich dann auf weitere Kontakte verzichtet habe.


    Mein asiatischer Lehrer sagt zwar er sei kein Buddhist, aber all seine Aussagen sind dem Buddhismus schon ziemlich ähnlich und er betreut mich auch, aber das Problem ist natürlich, dass er zwar Ahnung hat von allen möglichen Substanzen, aber die Dimension von Medikament oder grad von Valium gar nicht einschätzen kann. Nichts desto trotz war und ist er mir eine große Unterstützung, also ich versuche mich durchaus an spirituelle Menschen zu halten. Auch mein bester Freund ist einer sehr christlichen Institution tätig und macht Seminare auf der ganzen Welt und wenn ich christlich schreibe, dann mein ich das auch so, nämlich nicht katholisch, weil das ist ein Unterschied.


    Also indirekt gehe ich den Weg, denn du vorgeschlagen hast, wobei ich nicht in Deutschland lebe und die Strukturen in meinem Land was den Buddhismus anlangt deutlich bescheidener sind und nochmals all meine Versuche zu Leute durchzudringen, die mir vielleicht aus buddhistischer Sicht helfen hätten können sind massiv gescheitert, ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass man mich da wirklich abgewimmelt hat. Mir wurden Rückrufe versprochen, die nie kamen usw. Ich hatte sogar das Gefühl, dass ich nicht würdig genug wäre mit irgendjemand Wissenden zu sprechen, zumindest empfand ich es so.


    Aber nochmals zurück zu den Lehrern, ich habe sehr viel ausprobiert an sehr ungewöhnlichen Heilmethoden, die in Europa gänzlich unbekannt sind, also es ist sicher nicht so, dass ich nichts versucht habe, LG Son

  • Zitat

    Von stimmungsverändernden Substanzen bzw. psychogenen Drogen ist da aber nicht die Rede


    Doch. Von Dampfbädern in Blättern der Hanfpflanze zum Beispiel. Siehe http://archive.org/stream/book…ipline14hornuoft_djvu.txt (suchen nach bhattgodaka oder bhangodaka).
    Cannabis gegen Rheuma sozusagen.


    Son: "Chancenlos" ist der falsche Ansatz und auch wissenschaftlich falsch. Es gibt Menschen, die den Entzug schaffen, auch wenn du vielleicht keine kennst. Und in dem Fall: "Ich bin nicht andere." Die Überzeugung, dass du es selbst schaffen wirst, scheint mir der erste wichtige Schritt. Der zweite ist, sich nicht länger damit aufzuhalten, dass Ärzte und die Pharmaindustrie daran schuld seien. Das bringt dich nicht weiter. Die fressen das gleiche Zeug wie du, wenn sie deine Probleme haben, und müssen dann auch entziehen.


    Ich habe mein Amitriptylin gleich aufgegeben, als ich merkte, wie sehr das in mein Wesen eingreift. Es war allerdings nur zur Migräneprophylaxe, ich kann also nicht nachvollziehen, inwiefern man so starke Ängste haben kann, dass dieser Selbstschutzmechanismus nicht mehr funktioniert. Denn ich fand es ungeheuerlich, was schon die kleinen Dosen mit einem machten. Das Toleranzproblem gibt es freilich auch bei anderen Medikamenten, wie du schon sagtest, die gar nichts mit der Psyche zu tun haben müssen. Refluxpatienten, die sich dran gewöhnt haben, Protonenpumpenhemmer zu nehmen, kommen auch kaum noch davon weg. Man wundert sich manchmal, dass dennoch unsere Lebenserwartung signifikant gestiegen ist. Wenn man genauer hinschaut, liegt's vielleicht sogar eher an fehlenden Weltkriegen als an der Pharmazie ...

  • Hallo Diamant,


    sicher sehe ich es so, dass ich eine Chance habe, auch wenn alles dagegen spricht, aber ich bin ja individuell und man kann nicht 8 Milliarden Menschen auf eine Ebene stellen. Ich glaube dran sonst hätte ich schon längst aufgegeben. Canabis ist leider in meinem Land verboten, obwohl er erwiesener Maßen schon auch in der Medizin sinnvoll eingesetzt werden könnte bei Schmerzen usw. - vielleicht auch für Menschen wie mich, aber wie gesagt, ich kann das nicht versuchen, weil wenn es schief geht, dann hab ich erst recht ein Problem.


    Du weißt auch viel über Medikamente, dass die PPIs auch abhängig machen wissen ja nicht viele, weil da denkt man ja am wenigstens dran, dass ein Magenschutz abhängig machen kann, der die Säure blockt. Wenn du das Amphi... länger genommen hättest, hättest du Probleme bekommen mit dem Absetzen, auch das weiß ich von Betroffenen, ich habe es selbst auch eine Zeit genommen gegen Schmerzen eher, aber die Nebenwirkungen sind auch obwohl es ein altes AD ist mehr als genug. Ich kann nur jede und jedem warnen vor sämtlicher dieser Substanzen, besser Angst haben und nichts nehmen.


    Weißt du für seelische Gesundheit sind viele Faktoren wichtig, die gemachten Lebenserfahrungen vor allem, das soziale Umfeld, Netzwerk, der Beruf usw. - bei mir sind diese Faktoren denkbar schlecht, ich "kämpfe" alleine, ich habe wie gesagt einen Lehrer und einen zweiten auch, aber mit dem hab ich nicht so viel Kontakt. Er empfiehlt mir regelmäßige Bewegung, richtige Atmung, gute Gedanken, bewusste Ernährung, Vermeidung von negativen Stress usw. - auch Akupunktur hab ich gemacht und andere exotische Heilmethoden, also wie gesagt ich habe einiges schon versucht, aber der Punkt ist ja, dass man es wirklich alleine schaffen muss, es gibt wohl kaum eine Erkrankung, wo man selbst mehr machen kann als bei einer "Sucht". Und da versuche ich die Hebel ja anzusetzen, nur haben diese Substanzen auch eine große Eigendynamik. Nochmal ich sage es ist möglich und weil ich niemanden kenne, der es geschafft hat, heißt es nicht, dass es niemanden gibt. Ich weiß es liegt an mir und ja die Schuldfrage zu Thematisieren ist bedingt hilfreich oder gar nicht, weil jetzt ist jetzt und ich brauche Lösungen und nicht Erklärungen, warum ich hier bin wo ich bin, also da bin ich ganz bei dir.


    LG und Danke Son

  • Hallo Mkha,


    vielen Dank für deinen sehr wertvollen Beitrag und die viele Zeit, die du mir gewidmet hast und vor allem der Inhalt hat es in sich. Ich bin ja noch ziemlich ein Laie was so die spirituellen Dinge angeht und wenn da jemand wie du oder auch die anderen hier schreiben beeindruckt mich das schon, auch wenn es für Euch normal sein mag.


    Wie du sagst, die Resonanz auf meinen Beitrag hätte auch geringer sein können und das finde ich sehr nett, dass mir so viele versuchen auf ihre Art und Weise zu helfen. Wirklich ein großes Danke an jede und jeden für Eure Anregungen bzw. Vorschläge und Herangehensweise.


    Aber zu deinem Beitrag, ich möchte versuchen Stellung beziehen so gut es meinem Intellekt entspricht.


    Danke für deine Zeitdefinition bzw. Erklärung, dass Zeit relativ ist und manchmal ein Stück Geduld und Gelassenheit vielleicht wirklich der bessere Weg ist als es mit allem Druck zu versuchen, denn man sich selbst auferlegt.


    „Die ´zig Einwände, die mit: „ ja schön, aber …“ beginnen, zählen nicht!“


    Das hast du recht, viele Sätze beginnen so, auch bei mir, mein Freund denkt da sehr ähnlich wie du, der sagt mir auch immer – keine Ausreden…- kein Aber…


    Ich habe mir Ziele gesetzt, aber sie sind sehr hoch, ich möchte eines Tages frei von Psychogene Substanzen leben und trotzdem Lebensqualität haben. Dass ich angstfrei sein werde, wird schwer, Angst ist ja auch ein normales Gefühl und schützt uns.


    Du kennst dich sehr gut aus, was die Thematik an sich betrifft, wie der Körper auf das Diazepam reagiert, die Haltwertszeiten usw. Wobei mein Körper schon ziemlich angegriffen ist und daher denke ich mir schon dass ich vielleicht mehr Druck habe als andere, die nach Asthon absetzen, weil ich eigentlich dem Diazepam (Valium) fast sämtliche meiner Symptome und Krankheitsbilder zuordne, das sagen mir auch die wenigen Ärzte, die sich ein kleines Stück auskennen.


    Ich hoffe wie du sagst, dass man den Körper entgiften kann, da das Diazepam sich durch das Blut ja in alle Körperteile manifestiert, das zeigen ja auch die Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenksschmerzen usw. – ich kann es nur hoffen, aber dazu muss ich mal die Null schaffen, erst dann kann der Körper wirklich entgiften und das kuriose beim Absetzen ist ja auch dass das Immunsystem in die Knie geht, je weniger Diazepam desto schwächer das Immunsystem. Das ist schon faszinierend.


    Was du über den Umgang im Entzug geschrieben hast finde ich sehr wertvoll und das werde ich mir immer vor Augen halten, gerade dieser Absatz ist besonders wertvoll für mich, sich an diesen Richtlinien, die du geschrieben hast in den Situationen dann wirklich bewusst zu erinnern und zu hinterfragen, zu reflektieren. Ich führe ja auch Tagebuch. Das Diazepam hat seine Eigendynamik das stimmt, aber Angst und andere Gefühle entstehen durch unsere Gedanken, also wenn man die Gedanken unter Kontrolle bekommt, dann hat man eine Chace denk ich. Ich weiß auch, dass mir regelmäßige Meditation und Entspannung hilft zu wachsen, ich muss es nur regelmäßig machen, damit helfe ich nicht nur mir sondern auch anderen, weil ich anders auf meine Umwelt zugehe, mit viel mehr Ruhe und Frieden und diese Ruhe und Frieden muss und kann nur von Innen kommen, davon bin ich überzeugt.


    Auch was du über den Dharma schreibst ist sehr wichtig und wertvoll und erklärend. Ich glaube schon, dass ich mich sehr bemühe, vor allem der wichtigste Punkt ist für mich in allem die Achtsamkeit, wenn ich die Achtsamkeit aufrechterhalte in allen Lebenssituationen wird das sehr hilfreich sein.


    Ja, das Forum umfasst für mich ein unglaublich weites Spektrum an Menschen mit ganz verschiedenen Ansätzen zum Leben, zu ihrem Glauben. Wie du sagst, ich bin da selbst oft überrascht, wie viele verschiedene Meinungen ich bekomme, die teilweise so sehr konträr sind und trotzdem jede Meinung für sich wertvoll und interessant. Ob mein offener Umgang mit meinem Problem gut ist weiß ich nicht, aber es spiegelt auch ein Stück Verzweiflung, weil ich wirklich über Jahre viele Wege versucht habe und wahrlich niemand bin, der nicht offen ist für Neues, und auch für Kritik. Ich bin auch dankbar für das Leid, weil das Leid hat mich geprägt und gelehrt, also ich sehe das Leid nicht nur negativ, wie gesagt, ich wäre nicht ganz der, der ich bin, weitgehend ja, aber vielleicht nicht ganz.


    Mein bester Freund schimpft immer mit mir, dass ich so offen mit meinen Problemen umgehe, er meint ich muss das mit mir ausmachen und dass mir das sehr schadet, je mehr Menschen von meinen Problemen wissen. Und ja ich gebe ihm recht damit, es hat mir schon sehr geschadet, diese Offenheit und na ja, ich möchte nicht eines Tages gehen von dieser Welt und in Erinnerung bleiben als jemand, der immer krank war und Probleme hatte sondern als jemand der mit seinem Leben ein wenig auch anderen ein gutes Leben einfach nur vorlebt ohne viele Worte.


    Und ja auch mich freut der offene Zugang der User hier, dass sie mir so viel Feedback und Hilfe geben, jede und jeder für sich. Das ist auch gelebter Glaube für mich, aber natürlich auch nicht selbstverständlich für mich, nichts ist selbstverständlich und ich bin für alles dankbar, auch für Kritik. Wobei ich das schon auch versuche trotz meiner Einschränkungen, eben für andere da zu sein und grad die Basics des Buddhismus auch im Alltag zu leben, ich nehme mir das jeden Tag aufs Neue vor und schaue am Abend, was ist mir gelungen und ich mache das automatisch ohne Hintergedanken, es ist einfach in mir, den Antrieb kenne ich nicht.


    Ich habe es ja woanders geschrieben, ich mache es natürlich in erster Linie für mich, aber ich habe es auch meiner Mama vor einigen Monaten kurz vor ihrem Tod versprochen und das ist auch Motivation für mich. Ich habe einen Suchttherapeuten bzw. auch einige gute andere Leute, wobei ich mir sehr wünschen würde auch eine buddhistischen Lehrer zu finden eines Tages, aber das scheint mir sehr schwer, nach meinen bisherigen Erfahrungen. Vor allem würde ich gerne jemand aus den Ursprungsländern finden, einen Mönch oder eben jemand, der vielleicht wirklich mich ein Stück begleiten kann. Wie gesagt bis dato bin ich da ziemlich „abgeblitzt“ und das obwohl ich ganz in der Nähe eines Klosters lebe, aber wie gesagt bis dato bin ich abgeblockt worden. Das (und nur dieser Teil Deines Satzes) ist eine korrekte Aussage, denn das Glück und die Angstfreiheit, die Du durch die Pille kurzzeitig genießt, ist eine chemische Mogelpackung.


    Abschließend ein wertschätzendes Danke für deinen Beitrag, für deine Sorge und deine Wahrheiten, man merkt auch, dass du dich wirklich gut auskennst, nicht nur mit Medikamenten sondern eben mit dem Leben an sich, dir auch alles Liebe und Gute, wie gesagt mir fehlen da fast ein wenig die Worte auch wenn ich einiges geschrieben habe, aber ich schick dir ganz viele gute Gedanken, Son


    PS: Danke auch Dir für den Hinweis Diamant über den Artikel.