Wiedergeburt ohne Seele?

  • Eine der Grundlehren des Buddhismus, die mich übrigens auch am meisten ansprechen, ist das anatman, die Einsicht, daß alle Dinge impermanent und wesensmäßig leer sind und es daher keinen unveränderlichen Wesenskern, keine Seele gibt.


    Wenn es aber keine Seele gibt, warum sprechen dann viele Buddhisten von Wiedergeburt? Wenn es keine Seele gibt, was sollte dann wiedergeboren werden?


    Ich hört diesbezüglich die Auffassung, die Ich-Illusion konstruiere sich sofort neu. Das stimmt sicher, zumal die Wirkursachen, aus denen sich die momentane Illusion meines "Ichs" zusammensetzen, ja nicht aufhören, zu existieren. Aber mein "Ich", das ohnehin nur illusioniert ist, hört doch mit dem Tod auf zu existieren. Was sollte also bitteschön wiedergeboren werden? Das "Ich", das es ohnehin nicht gibt?


    Ich wäre sehr froh, wenn Ihr mir mit Euren Ansichten Anregungen geben könntet. M.E. machen die Lehren vom anatman und von der Wiedergeburt gemeinsam keinen Sinn bzw. schließen sich gegenseitig aus.