gefangen, in der fremdbestimmung

  • huhu...


    schon der weg, hin zur geburt, ist fremdbestimmt.


    fötus zu sein und sich im leib der mutter richtig zu entwickeln, ist fremdbestimmt.


    das säuglingsalter, ist fremdbestimmt.


    das erworbene denken und deren begrifflichkeiten, ist bishin zur gründung, fremdbestimmt und das über sehr viele generationen...


    die pupertät, ist grösstenteil fremdbestimmt, die möglichkeiten der entwicklung auch....


    erdanchte selbstbestimmung, durch werthafte selbst bestimmung, sind von aussen gekommen und sind somit fremdbestimmt...


    die physischen handlungsmöglichkeiten, sind uns aufgegeben und somit fremdbestimmt...


    mittem im leben und im alter gleitet man durch abbau des physischen, in eine fremdbestimmung und auch diese fremdbestimmung, entsteht wiederum durch gedanken konzepten, der fremdbestimmten möglichkeiten...



    nur eine aufzählung, die den buddhismus manifestiert... also es gibt keine sicherheiten, auch keine selbstsicherheiten... sich des lebens bewusst zu werden, heisst, im detail, die nuancen zu erkennen, die einen immer mehr in einunfähigkeit drängen, da nicht von bestand bleibt. erfahrung, die unter der fremdbestimmten hand, entstehen und sich entwickeln, dienen lediglich dem entschiedenen hin. also, dass man ne wahrheit erkannt hat.


    wenn man sich nun unter der fremdbestimmung sieht und nur erahnt, aushalb zu stehen, der erkennt, wie abhängig man ist und wie unwissen wir sind, da die dinge nicht aus einem selbst heraus existieren und entstehen.


    somit ist man einmal mehr ein konstrukt, was unfähig ist, sich selbst und sein eigen ich zu beurteilen, ausser festzustellen, dass man es in einer neutralen phae zu erleben, ohne die grossen extreme einzugehen, da sie einen noch stärker, in posi, wie negative LEIDENschaften führen...


    LG Ronn

  • Und nun??
    Was heißt das für dein Leben, Ronn?

  • hallo...


    ja das ist ne sehr sensibler frage, der ich mich noch stellen muss.


    es war bisher nur nen kurzer blick, in die leerheit des seins und die akzeptanz, dass es mich möglicher weise nicht so gibt, wie ich mich erlebt und es teilweise noch tue.
    aber auch das blettern, in buddhas lehren, zeigt auf, dass es nen schrittweiser prozess, hin zur loslöung ist.


    in der meditation, die für mich mehr und mehr, eine konzentrationsübung ist, den geist zu fixieren, auch mal zu formen und zu bewegen und auch mal ausserhalb meines körpers zu sein. mir wurde klar, dass aufmerksamkeit geist ist und es bedarf noch viel übung, um auch länger zu halten...


    ich denke, wenn ich das erwachen, nicht schon in diesem leben erreiche, dann wird die annahme, des geistes vielleicht nicht so schwer sein, wenn ich den körper ablegen muss. aber auch da, steht geschrieben, auch diese oder andere realitäten, nicht für selbstverständlich zu nehmen... anatta, nennt man es glaube ich...
    die drei merkmale...

  • Du hast dich auf einen spannenden Weg begeben. :)
    Übst du für dich allein oder hast du die Gelegenheit mit anderen zu üben?

  • ich war mal in meerane, da hatten zwei buddhisten von lama deschen losang chöma dort und gaben einen einführenden abend zur meditation. ich fand schon spannend.
    überwiegend übe ich für mich allein und habe mir extra nen buch zu den lehren gekauft..


    also es ist schon heftig, sich von so manchen dingen zu lösen, und es wirft viele fragen auf, wenn man sich mit dem anhaften beschäftigt.
    habe nebenbei, noch ne weihung in die ersten beiden grade des reiki und spreche das gebt des dai komio und konzentriere es auf die energiezentren und versuche es mit den körperkonzentrationen zu verbinden.


    es war auf jedenfall, ne sehr anstrengende zeit, mit vielen reinigungsprozessen der vergangenheit.
    heute, bin ich wesentlich beruhigter.


    auch das erlesen, der neueren wissenschaften, brachte mich auf die gedanken, des memplex, also den gedankeneinheiten, und versuchte zu verstehen, wie sie sich verhalten im raum. autisten berichten, sie glühen wie kleine funken oder sterne, die man auch wieder verliert und aufnehmen kann.


    schwierig ist es, die dinge, die einen gute aufstrebten, am vortag oder vor einer woche, wiederzuholen am morgen danach :D

  • Hallo ShinChan,


    woher kommt dein Eindruck, dass alles so fremdbestimmt ist? Hast du da schon eine Ahnung davon oder in dich hineinhören können? Ich hatte auch mal eine Phase, während der ich mir fremdbestimmt vorkam und deswegen wütend war. Achtung, jetzt kommt die Geschichte 781, die so heißt, weil ich sie schon 781 mal erzählt habe (aber zum Glück nicht hier)...


    In meinem Beruf kann man auch gut zu Hause seinen eigenen kleinen privaten Projekten nachgehen und damit über das Internet mit der großen weiten Welt kommunizieren. Ist richtig toll. Ich bin so mit der Zeit in ein Denken hereingeschlüpft, dass ich diese Freiheit wie zu Hause auch im Beruf haben möchte. Dort ist aber eine ganz andere Welt. Dann wurde dieser Gegensatz noch durch schlechte Chefs verstärkt und ich war abends nach der Arbeit oft richtig sauer. Irgendwann begriff ich, dass durch die kleinen privaten Projekte sich eine Gier herangebildet hat und diese sich mit der Zeit ausgewachsen hat. Entweder ich beherrsche meine Gier oder sie beherrscht mich. Letzteres ist echt besch... Also war die Motivation die Gier zu beherrschen und im Schach zu halten da und jetzt geht es mir viel besser. Die Erfahrung, dass die Gier mich beherrscht, wenn ich nicht sie beherrsche, war mehr wert als 100 Buddhimus-Bücher. Die haben mir jedoch geholfen zu verstehen was los ist.


    Ich kenne auch Leute, die es überhaupt nicht leiden können, wenn nicht alles genau mit ihnen im Voraus abgestimmt wird. Meines Wissens haben sie diese Probleme, weil ihnen als kleine Kinder von den Eltern alles diktiert wurde. Die Entstehungsgründe sind so natürlich indivuell verschieden.


    Aber so wie ich dich verstehe geht es dir ganz um eine Sicht, dass der Mensch allgemein sehr fremdbestimmt ist. Für mich klingt das etwas einseitig und damit unheilsam. Das sage ich nicht, weil ich immer alles kritisieren muss. Aber ich kenne das von mir selbst, dass einseitiges Denken zu Anhaftung an negative Gedanken führt. Es gibt auch viele positive Punkte, die einen aus der Fremdbestimmung heraustragen: Mitgefühl, Mitfreude, Freundschaft, Großzügigkeit, Gelassenheit, Wohlwollen. Auch gibt es Momente beim Meditieren, während der man sich wohlig fühlt, weil der Gedankenbalast abgefallen ist.


    Jo, ich weiß nicht, ob ich deinen Post verstanden habe. Aber der Wille war da ;-).


    Gruß, Anandasa

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn


  • Da fragt sich wo die Trennlinie ist zwischen dem Fremden und dem Eigenen, wo das äußere Andere beginnt und das innere Ich endet. Mir scheint eine solche Trennlinie ist nicht auffindbar, alles beeinflusst sich gegenseitig und hängt voneinander ab, demnach gibt es eigentlich keine Fremdbestimmunng und keine Selbstbestimmung, kein Ich und kein nicht-Ich, nur Entstehen und Vergehen als ständiger Wandel in einer Verkettung von Ursachen und Wirkungen.


  • Das hast Du gut gesagt, werter Mukti :!:

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • huhu...


    naja, das erkennen, meine fremdbestimmung,i st für mich nur weiter, ein iditz für die ichlosigkeit und die bedingte abhänigkeit eines willens.
    die werte der grundbedürfnisse, bringen mich nahe an einen altruismus der allgemeinen notdurften der wesen.
    es lässt erkenne, wie unnötig übergeordnete, fremdbestimmte bedürfnisse sind.
    es führt hin, zur betrachtung jedglicher bedürfnisse.


    lg shin

  • Ich habe gerade diesen interessanten Vortrag (*) von Ajahn Brahmali angehört. An etwa der Stelle 35:05 redet er davon, dass als Folge von Begierde der Wunsch entsteht die Dinge kontrollieren zu wollen, so dass das Ziel der Begierde erreicht werden kann. Wenn man sieht, dass dies nicht gelingt, beginnt Wut aufzusteigen. Es bildet sich Ärger in verschiedenen Formen. Wenn man einsieht, dass man die Dinge nicht kontrollieren kann und der Wunsch dies tun zu wollen nur Wut erzeugt, sieht man ein, dass die Dinge kontrollieren nur leiden erzeugt.


    Der Votrag von Ajahn Brahmali ist aber eigentlich über das Nicht-Selbst. Wenn man das Nicht-Selbst verstanden hat, erkennt man, dass die Dinge ihren Lauf nehmen und man nur sehr wenig beeinflussen kann. Wenn man das Nicht-Selbst versteht, hört man auf die Dinge beinflussen zu wollen, da die Dinge und man selbst ohnehin substanzlos sind.


    * https://www.youtube.com/watch?v=QVQpdbAWSS8

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Anandasa:

    . Wenn man das Nicht-Selbst versteht, hört man auf die Dinge beinflussen zu wollen, da die Dinge und man selbst ohnehin substanzlos sind.


    Sie sind nicht substanzlos.
    Dinge haben Substanz. Sind fest oder weniger fest.
    Jedoch bestehen sie nicht aus sich selbst, sondern aus einer ungezählten Ansammlung von Komponenten.
    Zu den Komponenten gehört auch das Zusammenkommen von Dingen (paticca samupaddha).


    es ist quasi einfach reine Physik.
    .
    Allerdings ist es gut, über den Dingen stehen zu können (altes germanisches (?) Sprichwort).


    Wir können durchaus den Fluss ändern und zwar indem wir ihn überschreiten (um mal wieder zum Dharma zu kommen).
    .

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an