Meditation zum Entspannen

  • Hallo, ich suche eine Meditationsform, die (hauptsächlich in dem moment in dem sie ausgeführt wird) so gut wie möglich entspannt. Hintergrund ist, dass ich bisher Meditation und Autogenes Training oft zum Einschlafen nutze. Wenn ich nicht einschlafen kann, dann mache ich eins von beidem, dadurch entspanne ich mich, und das führt dann oft doch noch zum schlaf. Es soll wohl auch wissenschaftlich bestätigt sein, dass es möglich ist willentlich so sehr zu entspannen, dass man dann sehr viel schneller in den schlaf findet. Bisher praktiziere ich die meditationsform bei der man versucht keine gedanken zu haben, d.h. sobald man merkt, dass man gerade einen gedanken denkt, versucht man sich sanft von ihm zu lösen, z.b. in dem man sich vorstellt, dass der gedanke langsam am horizont verschwimmt, und dadurch schwächer wird und schliesslich verschwindet. Das hilft tatsächlich um weniger gedanken im kopf zu haben und damit zu einer gewissen ruhe und damit auch entspannung zu kommen. Progressive Muskelrelaxation habe ich ausprobiert, aber ist nicht so meins. Meine frage ist, ob ihr vielleicht eine noch bessere meditationsform (oder etwas anderes) zum Entspannen kennt.

  • Hallo Molzer,


    Ich kenne grundsätzliche 3 Arten von Enstpannungstechniken:


    1. Meditation, insbesondere MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) nach Kabat-Zinn
    2. Progressive Muskelentspannung
    3. Autogenes Training


    Meines Wissens sind alle Verfahren wissenschaftlich bestätigt. Ich würde mir deshalb ein Verfahren aussuchen, was dir am besten gefällt, und mich dann auf dieses Verfahren konzentrieren. Alle Entspannungstechniken funktionieren nicht von heute auf morgen, sondern man muss sie regelmäßig über Wochen und Monate üben, damit sie einen Effekt haben. Dieses Üben ist unerlässlich, damit die Verfahren funktionieren und das Gehirn die Entspannung erlernen kann. Deshalb ist es besser, wenn man sich für ein Verfahren entscheidet und dieses dann kontinuierlich übt, als wenn man alle Verfahren ein bisschen macht und keins richtig. Wenn du dich für ein Verfahren entschieden hast, ist es außerdem sinnvoll einen entsprechenden Kurs zu besuchen, um es besser zu erlernen und die Motivation am Üben längerfristig zu behalten.


    Viele Grüße
    Christian

  • Molzer:

    Hallo, ich suche eine Meditationsform, die (hauptsächlich in dem moment in dem sie ausgeführt wird) so gut wie möglich entspannt. Hintergrund ist, dass ich bisher Meditation und Autogenes Training oft zum Einschlafen nutze. Wenn ich nicht einschlafen kann, dann mache ich eins von beidem, dadurch entspanne ich mich, und das führt dann oft doch noch zum schlaf. Es soll wohl auch wissenschaftlich bestätigt sein, dass es möglich ist willentlich so sehr zu entspannen, dass man dann sehr viel schneller in den schlaf findet. Bisher praktiziere ich die meditationsform bei der man versucht keine gedanken zu haben, d.h. sobald man merkt, dass man gerade einen gedanken denkt, versucht man sich sanft von ihm zu lösen, z.b. in dem man sich vorstellt, dass der gedanke langsam am horizont verschwimmt, und dadurch schwächer wird und schliesslich verschwindet. Das hilft tatsächlich um weniger gedanken im kopf zu haben und damit zu einer gewissen ruhe und damit auch entspannung zu kommen. Progressive Muskelrelaxation habe ich ausprobiert, aber ist nicht so meins. Meine frage ist, ob ihr vielleicht eine noch bessere meditationsform (oder etwas anderes) zum Entspannen kennt.

    Meiner Erfahrung nach kommen die Entspannungstechniken erst zur Wirkung wenn ich erfahren haben das ich alles so getan habe wie es nach meinem besten Wissen getan hab. Ich konnte es nicht besser, richtiger machen. Ich brauche mir keine Gedanken mehr machen wenn ich den Ort meiner Taten verlasse. Es ist jetzt so wie es ist und wenn ich wieder da hin komme wird es so sein wie es jetzt ist, ganz ohne meine Taten. Wenn ich das ein Mal erkannt habe, wirklich erfahren habe, kann ich sofort entspannen. Eine wichtige Technik ist: Wo bin ich? Was habe ich in der Hand? Was ertaste ich? Geht wunderbar mit einem kleinen Gegenstand in meiner Hand den ich immer bei mir haben kann und der nur für diesen Zweck bestimmt ist. Mich ganz auf das zu konzentrieren was ich jetzt in der Hand habe. Heute kann ich in wenigen Sekunden ganz entspannen. Diese Meditation zieht dich ins "Was ist jetzt wirklich?

  • Aiko:
    Ellviral:

    Diese Meditation zieht dich ins "Was ist jetzt wirklich?


    Wird auch hier als "kognitive Methode" empfohlen:
    http://www.hogrefe.de/programm…/978-3-8017-2345-3_fb.pdf

    Das ist gut. Bei mir ist das einfach so entstanden und da es hilfreich ist bin ich dabei geblieben. Den Gegenstand habe ich verschusselt, aber ich hab ja immer irgendwas in Händen. :) Ist mir gerade eingefallen: Hab ich das erste Mal, vor etwa zwanzig Jahren, bei einem Igitt Igitt gelesen und angewendet.

  • Hallo Molzer,


    Ich kenne grundsätzliche 4 Arten von Enstpannungstechniken. Christian hat sie weiter oben schon aufgeführt:


    1. Meditation, insbesondere MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) nach Kabat-Zinn
    2. Progressive Muskelentspannung
    3. Autogenes Training
    4. Kognitive Methode, weiter oben von Ellviral beschrieben.


    Meines Wissens sind alle Verfahren wirksam, und sei es durch den Placebo-Effekt. Ich würde mir deshalb ein Verfahren aussuchen, was dir am besten gefällt, und mich dann auf dieses Verfahren konzentrieren. Alle Entspannungstechniken funktionieren nicht von heute auf morgen, sondern man muss sie regelmäßig über Wochen und Monate üben, damit sie einen Effekt haben. Dieses Üben ist unerlässlich, damit die Verfahren funktionieren und das Gehirn die Entspannung erlernen kann. Deshalb ist es besser, wenn man sich für ein Verfahren entscheidet und dieses dann kontinuierlich übt, als wenn man alle Verfahren ein bisschen macht und keins richtig. Wenn du dich für ein Verfahren entschieden hast, ist es außerdem sinnvoll einen entsprechenden Kurs zu besuchen, um es besser zu erlernen und die Motivation am Üben längerfristig zu behalten.


    Viele Grüße
    Jojo


    Edit: Der TE hat nach Entspannungsmethoden gefragt, und Christian hat das sehr gut zusammengefasst. Es stimmt, dass die Wirksamkeit per definitionem nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist, aber es ist dennoch ganz gut nachgewiesen, dass eine deutliche Wirksamkeit vorhanden ist. Vielleicht kann man angesichts von Unperfektheiten in der Terminologie anderer Leute auch hin und wieder mal ein klein wenig Nachsicht walten lassen, wenn klar und richtig ist, was sie eigentlich meinen.

  • Zitat

    Bisher praktiziere ich die meditationsform bei der man versucht keine gedanken zu haben, d.h. sobald man merkt, dass man gerade einen gedanken denkt, versucht man sich sanft von ihm zu lösen, z.b. in dem man sich vorstellt, dass der gedanke langsam am horizont verschwimmt, und dadurch schwächer wird und schliesslich verschwindet. Das hilft tatsächlich um weniger gedanken im kopf zu haben und damit zu einer gewissen ruhe und damit auch entspannung zu kommen.


    Der Versuch keine Gedanken zu haben muss scheitern.
    Du kannst aber lernen, Deinen Gedanken nicht mehr so viel Wichtigkeit zuzuordnen. Dann kannst Du überhaupt viel entspannter sein.


    Wenn Du versuchst keinen Gedanken mehr zu haben, dann wirst Du blöd im Kopf. Das ist so, als wenn Du die Lunge am Atmen hindern wolltest. Die Lunge muss atmen, das Hirn muss denken. Lass es also einfach denken, lass es seine Arbeit tun.
    Wenn Du Gedanken hast, die Dir unangenehm sind – das wird wohl der Grund sein weswegen Du sie weg haben möchtest –, dann guck sie Dir an und sieh, wie sie einfach vergehen. Ein Gedanke jagt den anderen. Sie sind ohne Bestand. Natürlich kannst Du auch erst mal schauen, was Dir da im Kopf herumgeht und ob es wichtig ist, dass Du Dich damit beschäftigst. Manchmal muss einfach erst die Auseinandersetzung mit bestimmten Themen erfolgen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Molzer,


    ich kann bestätigen, dass MBSR eine sehr gute Methode ist um einzuschlafen. Ich habe mal einen MBSR-Kurs germacht und so abends MBSR-Übungen gemacht und bin regelmäßig im Sofa eingeschlagen. Bei anderen Kursteilnehmern war das auch so. Das ist natürlich nicht Sinn von MBSR, aber am Anfang muss man sehr aufpassen nicht einzuschlafen. Wenn man es aber will, funktioniert es sehr gut ;-).


    Gestern Abend konnte ich nicht einschlafen, weil ich mich über die Firma ärgerte. Also fragte ich mich wie ich die Gedanken an die Firma aus dem Kopf bekomme. Ich hatte tagsüber "Keine Religion" von Ajahn Buddhadasa gelesen und dann kam mir der Gedanke: Keine Firma. Ich stelle keine Verbindung von der Firma zu mir her und dann geht sie mir auch aus dem Kopf und ich kann einschlafen. Die Kette von bedingtem Entstehen unterbrechen.


    Gruß, Oliver

  • Ich erweitere mal: .....unterbrechen, dem bedingten Entstehen von Leiden/Dukkha.

  • Ein weiterer guter Tipp ist noch Sport, insbesondere Ausdauersport. Sport baut aufgestaute Anspannungen ab und ermöglichet ein besseres Ein- und Durchschlafen. Bei mir funktioniert es sehr gut.

  • Molzer:

    Hintergrund ist, dass ich bisher Meditation und Autogenes Training oft zum Einschlafen nutze.
    ...
    Meine frage ist, ob ihr vielleicht eine noch bessere Meditationsform (oder etwas anderes) zum Entspannen kennt.


    Lieber Molzer,


    ich weiß nicht, ob etwas von dem, was ich hier tippe bei Dir ankommtn. Darüber habe ich keine Macht, diese irre Vorstellung darf ich loslassen und mich entspannen. Ups! Entspannen. Hier und jetzt! Na sowas, und dafür habe ich nicht mal meditiert. Ich tue es, immer wieder. Entspannen ist das Ergebnis von Spannung loslassen. Ich habe es einfach getan. Ein Trick liegt darin, es geduldig sehr oft zu wiederholen. Tausendmillionen Mal.
    Die angebliche Methode des Buddha (wer war denn schon dabei) beschränkt sich nicht auf's Sitzkissen. Entspannung durch eine formelle Meditation herbei führen zu wollen, ist nicht vorgesehen. Es ist ein Rundumpaket für jede Lebenssituation. Ganz einfach: sei immer großherzig und gut zu Dir und Allen², dann gibt's auch erfolgreiche Meditation und ruhigen Schlaf. Der Buddha hat seine Rundum-Methode angeblich nicht als Einschlafhilfe gelehrt. Ein ruhiger Geist und guter Schlaf können aber Teil des Ergebnisses dieser Methode sein.
    Fragen?


    Schöne Grüße



    ² Geben Tugend Geistesschulung Weisheit

  • Ich finde du solltest die Meditation wählen, die du schon ausgesucht hast, sie ist gut, ich mache es ähnlich, ich verbinde es noch mit einem Gebet, aber der Hauptteil ist die Gedanken zum Schweigen zu bringen, soweit das möglich ist, aber ohne Druck. Ich würde da wirklich nur das nehmen, was dein Gefühl dir sagt und nicht was es alles gibt, es gibt viele Meditiationsmethoden, aber wichtig ist, dass sie für dich effizient ist und nochmals ich finde deinen "Weg" gut, Autogenes Training und Jacobson usw. find ich nicht so gut, hat mir nicht geholfen, sondern nur die Suche nach der inneren Ruhe, es ist eben wichtig, es sehr konsequent zu machen, mit Freude, dass du dir und deiner Umwelt damit hilfst, was ja auch der Fall ist, weil wenn du dich änderst ändert sich auch um dich herum einiges. Also nicht so viel Nachdenken sondern einfach machen. Wie gesagt, ich finde du hast deine Frage schon selbst beantwortet


    Ich bin ja ein Vertreter eines sehr liberalen Buddhismus bzw. meines eigenen Glaubens, aber hat nicht auch der Dalai Lama gesagt, es ist egal ob sie an was glauben oder nicht, wichtig ist das sie versuchen ein guter Mensch zu sein. Ich finde das auch und ich finde auch Gespräche, was denn besser sei als das andere nicht sinnvoll, weil jeder die Antwort in sich finden soll und wenn man in sich geht, dann findet man sie auch, ich bleibe dabei wenn man innere Ruhe und Frieden finden will, das geht immer nur von innen nie von außen, die Menschen, die sich Hilfe von außen erwarten werden enttäuscht. Jeder muss seinen Weg finden und sich selbst helfen und versuchen seine Ideale nicht nur zu denken, zu sprechen sondern zu tun, alles Liebe und Gute, Son

  • Hallo Molzer,

    Molzer:

    Meine frage ist, ob ihr vielleicht eine noch bessere meditationsform (oder etwas anderes) zum Entspannen kennt.


    Hier ist eine Übersetzung einer rechte bekannten vom Buddha überlieferten Übungsanleitungen.
    Der fett markierte Text bezieht sich auf Deine Frage. Entspannung ist also mit drin im Programm.



    (Alta, feeeeett ;) )


    Schöne Grüße