vermeidung

  • ich habe da mal eine frage...
    man trifft immer menschen im leben, mit denen nicht alles glatt läuft. normalerweise denke ich immer so, dass ich mich mit genau diesen menschen beschäftigen muss, weil ich nur dadurch lernen kann, mit ihnen umzugehen. z. b. wenn sich zwei leute eigentlich wirklich sehr gerne mögen oder sogar lieben, einer von ihnen aber durch persönliche probleme den anderen immerwieder traurig macht, oder anlügt o.ä., einfach weil er/sie einen anderen durch eigene probleme mit runterzieht.
    ist es in so einer situation besser, dass sich diese menschen gegenseitig meiden, weil sie neben ein paar guten gefühlen auch viele schlechte beieinander auslösen?
    ich kann mich oft im leben nicht entscheiden, welchen weg ich nehmen soll, welcher wirklich einfacher oder schwerer ist, oder nur so scheint, und welcher davon eher anzustreben ist. tendenziell nehme ich meistens den scheinbar schwierigeren weg, ich sage scheinbar, weil beide wege vermutlich einfach andere dinge lehren. wenn der umgang mit jemandem schwierig ist, wäre es für manche wohl einfacher, den kontakt zu meiden, für den anderen wäre genau das schwierig, weil ihm andererseits auch sehr viel an der person liegt.
    also, sollte man sich bemühen, die schwierigkeiten mit personen zu bearbeiten, wissend, dass das schwer ist und vermutlich weitere verletzungen mit sich bringt, oder sollte man allgemein dingen und personen, von denen man potenziell schaden erwarten kann, aus dem weg gehen? die ganze sache wird ja erst problematisch, durch die ambivalente beziehung, die man zu dingen oder personen hat. man mag oder liebt etwas/jemanden, aber diese sache oder person tut einem weh.
    was denkt ihr darüber?
    mathilda

  • mathilda:

    ich habe da mal eine frage...
    man trifft immer menschen im leben, mit denen nicht alles glatt läuft. normalerweise denke ich immer so, dass ich mich mit genau diesen menschen beschäftigen muss, weil ich nur dadurch lernen kann, mit ihnen umzugehen.


    Das ist keine zweckdienliche Sichtweise. Die zweckdienliche Sichtweise ist, dass du durch diese Menschen lernen kannst mit dir selbst umzugehen. Du musst ihnen dankbar sein, dass sie erscheinen und du musst dir selbst dankbar sein, dass sie dir so erscheinen wie sie dir erscheinen, damit du lernen kannst.


    mathilda:


    z. b. wenn sich zwei leute eigentlich wirklich sehr gerne mögen oder sogar lieben, einer von ihnen aber durch persönliche probleme den anderen immerwieder traurig macht, oder anlügt o.ä., einfach weil er/sie einen anderen durch eigene probleme mit runterzieht.
    ist es in so einer situation besser, dass sich diese menschen gegenseitig meiden, weil sie neben ein paar guten gefühlen auch viele schlechte beieinander auslösen?


    Da kannst du lernen, was diese sog. "Liebe" ist und was dieses Traurigsein ist und was dieses "runtergezogen werden" ist und wie dies miteinander zusammenhängt bei dir und warum du auf eine solche Frage kommst.


    mathilda:


    ich kann mich oft im leben nicht entscheiden, welchen weg ich nehmen soll, welcher wirklich einfacher oder schwerer ist, oder nur so scheint, und welcher davon eher anzustreben ist.


    Dann entscheide einfach nicht, wenn du es nicht kannst.


    mathilda:


    wäre es für manche wohl einfacher, den kontakt zu meiden, für den anderen wäre genau das schwierig, weil ihm andererseits auch sehr viel an der person liegt.
    also, sollte man sich bemühen, die schwierigkeiten mit personen zu bearbeiten, wissend, dass das schwer ist und vermutlich weitere verletzungen mit sich bringt, oder sollte man allgemein dingen und personen, von denen man potenziell schaden erwarten kann, aus dem weg gehen?


    Es geht darum was unter den gegebenen Umständen für dich das richtige ist. Wenn du "Schwierigkeiten" bearbeiten willst, dann arbeite mit dir, aber versuche unter keinen Umständen die andere Person zu bearbeiten.


    mathilda:


    die ganze sache wird ja erst problematisch, durch die ambivalente beziehung, die man zu dingen oder personen hat. man mag oder liebt etwas/jemanden, aber diese sache oder person tut einem weh.


    Du tust dir selbst weh. Solange du das nicht einsiehst, wirst du dich einer Lösung nicht nähern können.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • wieso tun menschen sich selbst weh und tun dinge, von denen sie wissen, dass sie nicht gut für sie sind?
    und ist die lösung zur behebung des problems schlicht und einfach, die guten dinge anstelle der schlechten zu tun? und warum ist das so schwer?

  • Ist etwas schwierig zu beantworten, da Du scheinbar versuchst ein ziemlich konkretes Problem unnötig zu abstrahieren. Wenn Du unglücklich verliebt bist und der andere's partout nich gebacken kriegt Dich auch zu lieben oder es allgemein mehr Probs gibt als nötig, dann lässt man sowas besser, verschwendet sonst nur Zeit und kostet unnötig Nerven.
    Auf der allgemeinen Ebene stellen sich mehrere Fragen u.a. danach in wie weit man immer vorher wissen will, was einem gut oder schlecht bekommt, gerade Menschen kann man nicht immer direkt einschätzen und auch bei Objekten wandelt sich unsere Sicht dessen, was uns gefällt oder befriedet oder was uns nicht gefällt mit der Zeit. Andererseits kann einen die ANgst verletzt zu werden oder Probleme zu bekommen auch sehr stark blockieren, je ländger man das macht, umso schwieriger wirds dann aus dieser Blockade wieder herauszukommen - und wachsen kann man an Aus-Dem-Weg gehen auch nicht gerade.

  • mathilda:

    wieso tun menschen sich selbst weh und tun dinge, von denen sie wissen, dass sie nicht gut für sie sind?
    und ist die lösung zur behebung des problems schlicht und einfach, die guten dinge anstelle der schlechten zu tun? und warum ist das so schwer?


    Aus Dummheit, Angst oder Gewohnheit.

  • ämm, also wenn ich unglücklich verliebt wäre und nicht urückgeliebt werden würde, ginge ich zum kummerkasten, das ist es nicht.
    ich halte es abstrakt, weil es eine erscheinung ist, die mir immerwieder begegnet und ich jedesmal nicht weiß, ob es klüger ist, sich da jetzt durchzubeißen, auch wenn es weh tut, oder das ganze besser zu vermeiden.
    ich weiß nicht genau, wie der begriff vermeidung im buddhismus zu verstehen ist. vermeiden ist etwas umgehen. aber wenn da doch nunmal was ist, dann muss man sich damit doch beschäftigen, oder? vermeiden assoziiere ich auch mit verdrängen, und das wiederum damit, dass sich das problem aufstaut und und verschlimmert.
    also dass man negatives, dass noch nicht da ist, möglichst vermeidet, keine frage, aber was ist mit den dingen, die bereits da sind?
    es ist schwer konkreter zu sein, weil es wirklich tausend beispiele dafür geben könnte, große wie kleine.
    ich wüsste einfach gerne was ihr darüber denkt, über den umgang damit, und allgemein mehr über den begriff vermeidung im buddhismus.

  • mathilda:

    wieso tun menschen sich selbst weh und tun dinge, von denen sie wissen, dass sie nicht gut für sie sind?
    und ist die lösung zur behebung des problems schlicht und einfach, die guten dinge anstelle der schlechten zu tun? und warum ist das so schwer?


    Zitat

    Wie können sie Glückseligkeit besitzen, die nicht von Unwissenheit verunreinigt ist? Sie besitzen nicht einmal das nicht von dieser Unwissenheit verunreinigte Glück. Sie halten weiter an dem fest, was sie jetzt für Glück halten und was zu Leiden wird. Weil sie Verlangen haben nach Glück, mühen sie sich und mühen sie sich, sehnen sich und sehnen sich, schaffen aber doch nur die Ursache für schlechte Wanderungen und zukünftige Leiden. Sie erschaffen nur Leiden in diesem Leben, sind erschöpft und müde und erleben nicht im mindesten wirkliche Glückseligkeit.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • mathilda:

    wieso tun menschen sich selbst weh und tun dinge, von denen sie wissen, dass sie nicht gut für sie sind?
    und ist die lösung zur behebung des problems schlicht und einfach, die guten dinge anstelle der schlechten zu tun? und warum ist das so schwer?


    Hallo Mathilda,


    was ich zu diesem Thema zu schreiben habe, ist vielleicht nicht 100% buddhistisch, sondern eher aus meinem Erfahrungsschatz.


    1. Natürlich kannst Du Deine Fragen nur selbst beantworten. Niemand hier kann Dir raten, wie Du mit einem Menschen, der Dir wichtig ist, umzugehen hast.


    2. Ich kenne dieses Gefühl allerbestens, wenn man meint, man sollte handeln, aber man weiß nicht wie. Alle Varianten sind möglich - man weiß nicht welche richtig ist.


    Früher mal, in einer besonders verzweifelten Phase, ging ich in die Stadtbücherei, Sachbuchabteilung, mit dem Gedanken: "Ich brauche unbedingt Hilfe - ich weiß nicht mehr weiter."
    Das erste Buch, dass mich schon beim Hereinkommen "anstrahlte", war eine westliche Erläuterung zum I Ging (chinesisches Buch der Wandlungen).
    Ich befasste mich damit, kaufte mir das Original und legte mir täglich die Schafgarbenstengel, las die die Bilder und Kommentare und war oft erstaunt, wie es das Gegenteil von dem zu mir sagte, was ich nun vorher gedacht hätte, oder was Freunde mir rieten.
    Nun ist es mittlerweile 14 Jahre lang mein Begleiter (den ich heutzutage nur selten befrage), und es hat mir viel der asiatischen Lebensweisheit vermittelt: innehalten, statt Dinge über den Zaun brechen, an meine eigene Nase fassen, z.B. Aber eben auch Entscheidungshilfen gegeben.
    Ohne meine gleichzeitige Meditation, wäre das I Ging aber ein schlechter bzw. nutzloser Ratgeber gewesen - weil man dazu neigt, Dinge fehl zu interpretieren, um es sich so hinzubiegen, wie man sie gern hätte.


    Denn 3.: Es geht ja im Endeffekt darum "Was tue ich?", höchstens "Was lasse ich mit mir machen?". Vom ursprünglichen "Was tut er mir an", kann man wegkommen, weil es nichts als Streit und Leid bringt. Damit will ich aber auf keinen Fall sagen "Erdulde alles, es liegt nur an Dir."
    Nein, ich bin jemand, der viel von Trennungen und Vermeiden hält, wenn es notwendig ist.
    Nur, geht das nicht "einfach so" - man muss schon mit dem Thema fertig werden.
    Aber man muss auch an sich selbst denken - wirklich. ;)


    Gute Grüße von
    Jyotsna'

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • mathilda:

    ich habe da mal eine frage...


    Mathilda,


    ein Lama hat mir mal gesagt:


    Pie mal Daumen:


    wenn man nicht adäquat mit einer Situation umgehen kann, also vom anderen runter gezogen wird oder selber sehr stark leidet unter der Negativität oder dem Verhalten des Anderen, dann soll man jede Situation in dieser Art meiden.


    Wenn man dann irgendwann einmal durch die Fortschritte in der Praxis mit ähnlichen oder gleichen Situationen gelernt hat umzugehen und innerlich stabiler wurde, dann rein ins Gewühl, du kannst davon nur lernen. Wann und wie oft man dann in diese Situationen bewusst reingeht, entscheidest Du von Fall zu Fall.


    Nur dürfen wir nicht den Fehler machen zu glauben, dass sich andere verändern oder wir etwas Bestimmtes zurück bekommen. Diese Erwartungshaltung schränkt uns ein.


    mathilda:

    wieso tun menschen sich selbst weh und tun dinge, von denen sie wissen, dass sie nicht gut für sie sind? und ist die lösung zur behebung des problems schlicht und einfach, die guten dinge anstelle der schlechten zu tun? und warum ist das so schwer?


    Sie präsentieren ihre negativen Seiten der Welt auf dem Silbertablett und leben hemmungslos ihre Negativität aus. Nicht mehr nicht weniger. Sie leiden enorm, nur viele wissen es selber nicht weil sie überhaupt gar keinen Bezug zu ihren Gefühlen und Gedanken haben oder komplett in Konzepten verstrickt sind, an die sie selber glauben. Sie benötigen unser Mitgefühl.


    Viel Glück
    MM

  • vielen dank für die bisherigen antworten.
    ich weiß überhaupt nicht, was schafgarbenstengel sind. ich habe mir jetzt automatisch soetwas wie ein orakel :?: vorgestellt.
    es gibt menschen, die sich einfach von vornherein gar nicht in potenziell gefährliche situationen begeben, zu denen gehöre ich leider (?) nicht. ich nehme meistens den schwierigeren weg, weil ich hoffe, dadurch lernen zu können. vielleicht ist das allerdings auch nur ein weg, um langeweile zu vermeiden :) .
    oft sehe ich leute, die sich gar nicht die mühe machen, den eigentlich richtigen (ich meine z.b. einen moralisch einwandfreien) weg zu gehen, und damit ans ziel gelangen. dann gibt es leute (wie mich auch), die sich bemühen, alles richtig zu machen, aber einfach am ziel vorbeischliddern, weswegen ich mich dann natürlich oft frage, ob ich eigentlich blöd bin, diese hohen ansprüche an mich zu stellen, deren erfüllung dennoch keine garantie dafür sind, ans ziel zu gelangen, was auch immer das im einzelfall ist.
    die sache mit dem sich selbst wehtun hat vermutlich viel damit zu tun, dass der wunsch nach etwas stärker ist als die sorge um sich selbst. bei dem kummerkastenbeispiel von eben wäre es z.b. ein junge, der sich so sehr von einem mädchen wünscht, im selben umfang gemocht zu werden, dass er sich automatisch eher selbst damit weh tut, den kontakt zu diesem mächen zu suchen, dessen gefühle er nicht ändern kann, anstatt um sich selbst zu sorgen und sich zu bemühen, sich selbst zu geben was er woanders sucht.
    dennoch ist das natürlich eine sehr anspruchsvolle aufgabe, einen weg zu finden, sich nicht selbst zu verletzen, sich selbst zu geben was man vorher außerhalb gesucht hat. ich tue mir selbst auch oft weh, weil es mir nicht gelingt, mir alles selbst zu geben. doch ich sehe im buddhismus viele wege, um diesem missstand entgegenzuwirken. da ich allerdings noch so am anfang von allem stehe, weiß ich gar nicht, wo anfangen. um das eine zu erreichen, muss man erstmal das erreichen, für dieses wiederum gilt allerdings dasselbe wie für das erste usw.
    mein plan ist, mich erstmal an eine tägliche meditation zu gewöhnen, und mein leben stück für stück dahin zu bringen, was den buddhistsichen grundsätzen entspricht. ich nehme an, dass sich allein auf diesem weg schon viele dinge verändern, von denen ich jetzt noch keine ahnung haben kann, und dass sich dann vieles automatisch ergibt (wo man vorher noch soviel überlegen kann).

  • mathilda:

    ...
    ich weiß überhaupt nicht, was schafgarbenstengel sind. ...


    Ja, ein Orakel, aber nicht um die Zukunft vorauszusagen, sondern um die Situation aus einem höheren Blickwinkel zu beleuchten - wenn man also gar nicht meditiert, nützt einem das Beleuchten auch nichts. ;)


    Die Schafgarbe ist eine Wiesenblume.
    Deren Stengel kann man nach dem Trocknen zum Legen des I Gings verwenden.


    Aber meist "strahlt" ja jeden was anderes an, wenn man ganz dringend Hilfe braucht. War also nur ein Beispiel.
    Such Dir dogmafreie, (non-virtuelle), Helfer auf Deinem Weg.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo mathilda,


    Mausmaki:


    wenn man nicht adäquat mit einer Situation umgehen kann, also vom anderen runter gezogen wird oder selber sehr stark leidet unter der Negativität oder dem Verhalten des Anderen, dann soll man jede Situation in dieser Art meiden.


    Wenn man dann irgendwann einmal durch die Fortschritte in der Praxis mit ähnlichen oder gleichen Situationen gelernt hat umzugehen und innerlich stabiler wurde, dann rein ins Gewühl, du kannst davon nur lernen. Wann und wie oft man dann in diese Situationen bewusst reingeht, entscheidest Du von Fall zu Fall.


    Nur dürfen wir nicht den Fehler machen zu glauben, dass sich andere verändern oder wir etwas Bestimmtes zurück bekommen. Diese Erwartungshaltung schränkt uns ein.


    was mausmaki schreibt, möchte ich aus meiner Ecke der Welt gerne bestätigen. Es gibt Menschen und Situationen, die in einem negative Empfindungen und Leid auslösen, wobei ich es gleichgültig finde, ob diese Menschen dies bewusst im Sinne von absichtlich, oder sozusagen im Vorübergehen tun, einfach weil sie so sind wie sie sind.Wichtig ist deine persönliche Reaktion auf solche Menschen und ihre Taten, das, was Du selber empfindest,denn nur das kannst Du wirklich anschauen, alles andere wäre Urteilen. Denn Deine Reaktion sagt nichts über den anderen Menschen aus, sondern über Dich, und was genau das alles ist, ist es, was Du lernen kannst. Solange Du aber vor lauter Leid nicht in die nötige Distanz gehen kannst, solange Du nicht erkennen kannst, dass Dein Leid nicht vom anderen, sondern von Dir selbst geschaffen ist, wäre es meiner Meinung nach gut, die entsprechende Situation bzw. den Kontakt mit solchen Menschen vorerst zu beenden. Denn nicht nur Liebe, auch Leiden macht blind ;) Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das ständige Üben von Achtsamkeit den Blickwinkel ändern kann. Achtsamkeit ist die Haltung, die Dir Einsicht verschafft in Deine Emotionen, die Bedingtheit dieser Emotionen.Achtsamkeit `macht´Dich klar, bewusst, emotional unabhängig von den Handlungen anderer Menschen,und sehr mitfühlend.Trotzdem ist Achtsamkeit keine Methode, um irgendwo hinzukommen, irgednwas zu erreichen, sondern eine absichtslose Geisteshaltung, die Du einnimmst und dabei auf nichts wartest. Jo, das muss man üben,das müssen wir alle und das ist manchmal ganz schön schwer.............und trotzdem, immer und immer und immer wieder üben.
    Also mathilda, deshalb mein Tipp: Sei achtsam und denk nicht soviel nach.


    liebe Grüße
    aniccita

  • Mausmaki:


    ein Lama hat mir mal gesagt:


    Pie mal Daumen:


    Ist es wirklich nötig seinen Worten mit solchen unmöglichen "Zitaten" Nachdruck zu verleihen. Wenn man sich auf einen Lama bezieht sollte doch auch der Name und das genaue Zitat genannt werden. Ansonsten sollte man in seinen Belehrungen doch einfach zu seinen eigenen Aussagen stehen. Wider anderer Aussage ist es gar nicht so schlimm eine eigene Meinung zu haben ;) .

  • Zitat

    Ist es wirklich nötig seinen Worten mit solchen unmöglichen "Zitaten" Nachdruck zu verleihen.


    Du unterstellst, dass das die Absicht war? Ich benutze diese Zitierweise aber manchmal auch, um deutlich zu machen:
    - ich hatte so eine ähnliche Frage wie Du (hier also: wie Mathilda)
    - die Antwort ist nicht von mir (ich bin also weder dafür zu loben noch dafür verantwortlich - ich teile es erstmal mit)
    In dieser Sichtweise bietet die beanstandete Äußerung also einen gemeinsamen Standpunkt an, von dem aus das Gespräch weitergeführt werden kann. Man kann zB gemeisam über den Sinn der zitierten Worte nachdenken.
    Und wenn dem Gegenüber die zitierten Worte nicht gefallen, kann er sie in Frage stellen ("was ist denn das für ein Lama? in welchem Zusammenhang hat er das gesagt?"), ohne dass ich mich direkt angegriffen fühlen muss. Und auch das kann ja dem Miteinandersprechen förderlich sein.
    Saturn


    pS: Ich finde es interessant, dass das jetzt schon der zweite Thread ist, in dem Mathilda uns den Anlass zu Äußerungen gibst, die Du beanstandest. Was mag das zu bedeuten haben?

  • vielleicht mag das zu bedeuten haben, dass mathilda ein kleiner troublemaker ist :oops:
    am besten klärt ihr das unter euch, ich hab jedenfalls überhaupt garnichts zu beanstanden, sondern bin im gegenteil sehr erfreut und dankbar für eure antworten.
    ich finde es sehr gut, verschiedene ansichten zu diesem thema zu sehen, und hoffe, dass andere leute da auch irgendwie was von haben können.
    allein das, was bisher gesagt wurde, hat viel gutes bewirkt, und das find ich ganz wunderbar.
    leider habe ich hier gerade zu wenig zeit, um immer so antworten zu können wie ich eigentlich gerne würde :(

  • mathilda:

    vielleicht mag das zu bedeuten haben, dass mathilda ein kleiner troublemaker ist :oops:

    Ganz sicher vollkommen falsch geraten! ;)

    Zitat

    am besten klärt ihr das unter euch,


    Richtig. Es gibt sogar sowas wie eine PN-Funktion hier, wo man die Dinge oft viel besser bereinigen kann. Komischerweise - wenn das Publikum weg ist, steht man auch plötzlich nicht mehr auf der Kanzel oder am Pranger.


    Zitat

    ich finde es sehr gut, verschiedene ansichten zu diesem thema zu sehen, und hoffe, dass andere leute da auch irgendwie was von haben können.


    Das war auch noch ein Tipp, den ich bei Problemen der Entscheidungsfindung auf den Lippen gehabt hätte - so macht es mein Mann immer:
    Er bespricht ein Problem, das ihn schwer beschäftigt mit allen möglichen Leuten. Dies hat 1.) den Effekt, dass er es sich restlos von der Seele redet (@stefannbg: da hätten wir wieder das "Ventil"), und 2.) holt er mannigfaltig Ratschläge von den verschiedensten Leuten ein - daraus erstellt er sich dann ein Bild der Situation und sucht sich dann das aus, was sich für ihn am stimmigsten anfühlt.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo mathilda,


    ich fühle mich angeregt Dir hier zu antworten weil ich mich in einer Ähnlichen Lage befinde. Ich leide bzw habe ich auch darunter gelitten wie sich meine Partnerin mir gegenüber verhält. Das positive daran ist das ich mich wieder intensiver mit der buddhistischen Praxis beschäftige. Solange alles glatt läuft im Leben sieht man kaum ein Bedürfnis sich mit Spiritualität zu beschäftigen. Wobei es mir zur Zeit noch eher um die buddhistische Psychologie und weniger um Spiritualität geht. Eine Einsicht hat mir dabei gleich am Anfang weitergeholfen, Du kannst den anderen nicht ändern Du kannst nur Dich und Deine Sichtweise ändern. Das schöne daran ist das sich dadurch aber auch scheinbare Probleme wie von selber auflösen. Das Wort Liebe wird oft sehr leichtfertig gebraucht. Wenn man den anderen nur liebt wenn er sich so verhält wie man es gerne möchte ist das nur mittel zum Selbstzweck und hat mit Liebe nicht viel zu tun. Ich kann Dir die Audio Vorträge der Ayya Khema im download Bereich von http://www.buddha-haus.de/ nahelegen. Speziell die Vorträge über "Dukkha" und "Läuterung von Herz und Geist". Wenn Dir das Einsicht verschafft und Du auch noch den buddhistischen Weg der Achtsamkeit übst bringt das schon in Kürze viel Erleichterung zumindest hat es mir sehr geholfen.


    Liebe Grüsse
    Siam

  • hallo siam und vielen dank für die hinweise.
    ich erwische mich regelmäßig dabei, wie ich mich mit meiner erwartungshaltung in eine völlig falsche richtung bewege. mittlerweile bin ich davon so verwirrt, dass ich den grad auch nicht mehr bestimmen kann, wann es zeit ist, zu gehen. ich befinde mich zwar in keiner beziehung mehr, die strukturen leben aber munter weiter. ich finde das thema erwartungen sehr schwer, weil sich erwartungen schneller in mir aufbauen und verfestigen als ich ihr auftauchen überhaupt bemerken kann. und wenn ich mich versuche von ihnen abzuhalten, finde ich es oft bedauernswert, dass damit gleichzeitig eine gewisse natürliche vorfreude und auch ein vertrauen darauf, nicht im stich gelassen zu werden, verloren geht. das macht es für mich unheimlich schwer. sicher sehe ich, dass nur enttäsucht werden kann, wer erwartungen hat, und meine sind auch nicht gerade bescheiden in vielen, das fängt bei mir selbst an und erstreckt sich von dort auf andere.
    mit erwartungen weiß ich wirklich nicht umzugehen, sie vermischen sich mit hoffnung, plänen, vertrauen, freude, in die zukunft blicken etc.
    andere verändern zu wollen kenne ich auch sehr gut. die verstrickte situation in meinem fall war, dass wir beide das gleiche wollten. er war unzufrieden mit sich und seinem verhalten, ich sowieso, es hat uns beide unglücklich gemacht. da wir aber beide wollten, dass sich an seinem verhalten was ändert, hat sich in mir die ERWARTUNG aufgebaut, dass es wohl auch so passieren wird, schließlich hab ich ihm da nix aufgedrückt, sondern es kam von ihm aus. leider ist nur nie etwas passiert. mittlerweile denke ich, dass ich mir damit sehr viel selbst weh getan habe, und weiß nicht, wann das maß voll ist, weil ich einfach den grad nicht mehr festlegen kann. außerdem ist es auch sehr schwer, keine erwatungen zu haben, wenn jemand sagt, dass er sich dies und das an seinem verhalten ändern zu wollen, dass dieselben dinge sind, die einen auch stören, es versprechen und entschuldigungen gibt, die aber keine änderung mit sich bringen. da kann von vertrauen nach kurzer zeit nicht mehr die rede sein. und dennoch sehe ich es mir nach, wenn mir jemand sagt, dass er sich bemühen möchte, dass ich traurig und enttäuscht bin, wenn diese mühe nach kürzester zeit nachlässt.

  • Hallo Mathilda,


    klingt nach einem Suchtproblem seinerseits?
    Da kann man ja auch so richtig schön mit hineingezogen werden, weil der Süchtige so hilflos ist (und darin so stark)...


    Wichtig für den "Coabhängigen" ist es, wieder zu lernen, an sich selbst zu denken: "Wenn Du etwas ändern willst, lieber Suchtmensch, so wie Du und ich uns das wünschen, dann ist das sehr schön! Bitte tue es, ich will dich gern darin unterstützen. Aber ich kann es nicht für Dich ändern. Es ist Deine Sache.
    Wenn Du nichts änderst, ist es auch Deine Sache und ich bin nicht schuld. Und ich weiß dann auch, wie es mit mir weitergeht, weil ich gelernt habe, dass das Leben mehr ist, als sich ständig um Dich zu kümmern."


    (Ich weiß, ich habe jetzt vielleicht doch falsch getippt. ;) )



    Jedenfalls ist es bei mir mit den Erwartungen irgendwie anders, ich kann's am besten mit Volksweißheitssprüchen ausdrücken, weil mich diese Sache mit den enttäuschten Erwartungen schon seit meiner Kindheit begleitet:
    < Es kommt immer anders als man denkt > (was ja auch total gut sein kann), und < Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.>


    Ich bringe es nach meinen Erfahrungen gar nicht mehr fertig, die Dinge fest zu werten oder zu erwarten. Alles ist so facettenreich und hat so verschiedene Seiten.
    Was ich heut für gut und wichtig halte, kann sich morgen als Fehleinschätzung herausstellen - und dann wäre es vielleicht sogar schlimm gewesen, wenn meine Erwartungen sich erfüllt hätten.
    Deshalb lieber einfach gucken, was kommt, dem entsprechend handeln und dann kann man sich ja ruhig darüber freuen, wie es gekommen ist - gegebenenfalls. Dann braucht man sich auch nicht damit abärgern, dass es nicht den Erwartungen entsprechend eingetroffen ist. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • ja das ist interessant, dass hier das wort sucht gefallen ist!
    ja, vielleicht kann man es so sogar nennen, wobei es sich allerdings weder um drogen, alkohol (erst seit kurzem sind es wieder ziagretten) oder dergleichen handelt, sondern eher um aufmerksamkeit, süßigkeiten und frauen, wobei schnell klar wird, wo mein problem in dieser beziehung bestand.
    ich bin zwar nicht betrogen worden (zumindest nicht wie "es im buche steht"), dafür habe ich mich aber am laufenden band anderweitig schlecht behandeln lassen, im vertrauen darauf, dass wir ja eigentlich dasselbe wollen, was auch tatsächlich der fall war/ist, doch menschen ändern sich nicht so schnell, wenn sie es überhaupt tun. und eher müsste ich sagen, ich will keinen menschen verändern wollen, etwas in mir will es aber dennoch. ich weiß in diesem fall wie so oft auch nicht, ob ich sagen soll, mit dem umgang tu ich mir selbst weh, also wird der kontakt abgebrochen und gelernt, sich nicht mehr selbst zu verletzen und zu schlucken, dass das gute dabei auch flöten geht, oder mich dafür entscheiden soll, zu lernen, den menschen so zu lassen wie er ist und zu lernen, damit umzugehen, dass man sich nicht immer auf andere verlassen kann, vertrauen oft nur ein wort ist und meine erwartungen unter kontrolle zu kriegen. jetzt wird es doch eine kummerkastengeschichte! :roll:
    das ist aber auch nur eine geschichte von vielen, wo ich mir einen schweren weg aussuche und mir selbst weh tue. diese geschichten sind ein grund, weswegen ich mehr von erwartungen, verzeihen, vermeiden, und wie sie alle heißen erfahren will, weil ich in der richtung immernoch nicht weiß, was ich tun soll.
    im buddhismus sehe ich irgendwie den weg beschrieben, wie ich denke, richtig leben zu können. ich habe immer nach allem ausschau gehalten, was dazu führt, dass ich keinen schaden mehr anrichte, um die welt zu einem besseren platz zu machen. das klingt jetzt hochpathetisch, aber hier ist ja auch kein sichschönausdrückforum. also kurz gesagt habe ich nach einen weg gesucht, mich glücklich zu machen, um andere menschen dann glücklich machen zu können und den schaden, den man als mensch so verursacht, zumindest so klein wie möglich zu halten. alle überlegungen dazu, die mir sinnvoll erschienen, und ich denke da ja auch nicht erst seit gestern drüber nach, stimmen mit den grundsätzlichen ideen des buddhismus überein.
    dass das ein langer prozess ist, dass man nicht einfach eines tages glücklich ist und bleibt, ist mir alles bewusst, es geht mir hier nur darum, die grundidee zu vermitteln, woraus eigentlich mein unternehmen besteht.
    und derzeitig gehört zu diesem prozess nunmal dieser mensch, der fragezeichen aus meinen augen macht. dazu gehören auch ungezählte andere situationen, große und kleine, die mich schon fast dahinprügeln, mich hinzusetzen, zu lesen, zu lernen, veränderungen zu veranlassen, zu meditieren. und dann sitz ich da und sag mir nun los, irgendwo anfangen, dann ergibt sich die reihenfolge von selbst.
    und dann geht was ganz anderes los. dann sitz oder lieg ich da nämlich, und zähle, oder beobachte meine gedanken, denke über etwas, was ich gelernt habe oder zu lernen versucht habe nach, wiederhole eine wahrheit für mich oder etwas, was ich gern realisiert sehen würde, versuch mich irgendwie auf mich zu besinnen, mich zu sammeln, zu beruhigen, mich von meinen gedanken und gefühlen zu trennen, oder meinen kopf zu leeren.....aber immerwieder taucht die frage auf, ob das überhaupt richtig ist und falls ja, was das bewirkt und wie es in tatsächlichem zusammenhang mit dem steht, was ich mir als weg ausgesucht habe.

  • Hallo mathilda,
    da Du Dein Problem in einem buddhistischem Forum postest nehme ich an das Du in der Lehre Buddhas eine Lösung
    für Dich suchst. Ich kann Dich darin nur bestätigen Du bist sicher auf der richtigen Fährte. Allerdings ist die
    Einsicht die Du in den buddhistischen Texten finden kannst nur ein Anfang. Um davon zu profitieren musst Du Dich auch
    in der Praxis der Achtsamkeit üben. Du schreibst Du erkennst Deine Erwartungshaltung oft erst sehr spät und dann hat Sie
    sich oft bereits verfestigt. Das ist genau der Punkt, durch die Übungen der Achtsamkeit gelingt es Dir negative Gedanken
    immer frühzeitiger zu erkennen. Wenn Dir das Prinzip negative Gedanken erzeugen negative Gefühle - positive Gedanken erzeugen
    positive Gefühle einleuchtet kannst Du rechtzeitig die Notbremse ziehen. Je positiver Deine Grundstimmung ist umso positiver
    reagiert Deine Umwelt auf Dich. Du findest dadurch Gelassenheit und innere Freiheit. Nimm Buddha beim Wort lebe im Augenblick.
    Was nützen Hoffnungen und Pläne oder negative Gedanken, wir leben im Jetzt alles andere ist nur Fantasie.


    Ich will nicht sagen das ich auf meinem Weg schon sehr weit fortgeschritten bin aber zumindest kann ich erkennen das sich mein Leidensdruck
    durch die Praxis der Achtsamkeit ständig verringert.


    Ich wünsche Dir Gelassenheit und innere Freiheit.


    Ps: Ich habe Dein neues Posting erst jetzt gelesen. Was Du schreibst klingt mir sehr nach Eifersucht und der Mangel an Aufmerksamkeit sollte Dir auch aufzeigen das es Dir bei der Liebe nicht so sehr um den anderen geht sondern um Dich selbst. "Wenn du Dich nicht so verhältst wie ich mir das vorstelle dann liebst Du mich nicht wirklich". Eifersucht ist eine Form des Hasses da sind Spannungen vorprogrammiert. Du schreibst er hat Dich nicht wirklich betrogen aber Du empfindest es als Abwertend wenn Dein Partner sich nicht voll auf Deine Bedürfnisse einstellt. Wahre Liebe ist aber wenn man sich wünscht das der andere glücklich ist egal ob mit mir oder ohne mich. Wenn Du mit Liebe anstatt mit Vorhaltungen reagierst würden sich viele Spannungen auflösen. Denk mal daran wie es zu Beginn einer Beziehung ist, man erwartet sich nichts vom anderen alle Zuneigung die man bekommt nimmt man als Geschenk an. Diese Einstellung sollte man sich immer wieder vor Augen halten und dabei auch nicht vergessen das nichts von dauer ist in diesem Leben.
    siam

  • hallo siam
    ich habe eine weile versucht, mich in achtsamkeit zu üben, nichts schien mir sinnvoller und einleuchtender, bis mich eine grandiose langeweile überkam, weil ich mich versucht habe, auf das zu konzentrieren was ich tue, anstatt mit meinen gedanken überall zu sein, außerdem überkam mich eine sorge, einen gedanken zu verpassen, da ich zu den leuten gehöre, die manchmal so vor sich hindenken und machen, plötzlich kommt ein gedanke zu etwas und ich muss mir ganz fürhterlich ins fäustchen lachen, weil ich mir gerade selber so einen guten witz erzählt habe. irgendjemand hier hat an anderer stelle geschrieben, alles wäre sozusagen fad geworden, er würde sich gar nicht mehr richtig freuen, seitdem er mehr praktiziert, das erinnert mich daran. oder namenlos, die an einer stelle schrieb, sie fürchte sich etws davor, keine ironischen/sarkastischen gedanken mehr haben zu dürfen, wenn sie sich ernsthaft dem buddhismus widmen möchte.
    ja, ich habe mich einfach gelangweilt und kam mir bierernst und etwas stumpf vor, und seitdem weiß ich nicht mehr so recht...
    die positiven und negativen gedanken und wie sie funktionieren ist eine ganz klare rechnung, bloß tu ich mich schwer damit, mich von positiven zu überzeugen, dann komm ich mir immer vor wie ein amerikanischer kerl, der irgendein fünfschritteprogramm zum erfolg zu verkaufen versucht, falls du weißt was ich meine. an negative gedanken habe ich mich vor laaanger zeit gewöhnt, weil ich dachte, damit meine erwartungen kleinhalten zu können, das hab ich schon als kleines kind gemacht, ehrlich jetzt. hat aber dazu geführt, dass sich durch den pessimismus natürlich einiges negativ entwickelt hat, wo vermutlich mit anderer einstellung viel gutes hätte bei rauskommen können. positiv zu denken, ist erstens nicht so leicht, wenn man es nicht schafft, wirklich dran zu glauben (hab dabei immer das gefühl, ganz viel zu igrnorieren), zweitens halte ich realistisch und konstruktiv denken für eigentlich besser, d.h. über etwas den umständen und besten möglichkeiten entsprechend zu denken sozusagen.
    dennoch sollten mich die o. g. hürden nicht davon abhalten können, auf die art und weise wie ich denke, mehr acht zu geben, aufzupassen, ob ich da grade automatsich schwarz male, oder eben mich auf erwartungen zu konzentrieren, um sie besser hädeln zu können. ist das damit auch gemeint, mit achtsamkeit? zwischendurch mal innehalten und überprüfen, wie ich eigentlich grade denke und was die erwartungen angeht, sie immerhin als solche zu bemerken und ihnen mit etwas übung evtl. irgendwann mal vorbeuegn zu können oder besser mit ihnen umgehen zu können?

  • Hallo mathilda,


    also wenn ich mir S.H. den Dalai Lama so ansehen so scheint mir nicht als ob der ein Kind von Traurigkeit ist. :) Es geht auch nicht darum das Du Dein denken abstellst oder vollkommen umprogrammierst. Was ich eher damit gemeint habe sind die automatischen Gedanken die einem den ganzen Tag über den Kopf zermartern zu erkennen und in eine positive Richtung zu lenken. Als kleines Beispiel: meine Freundin geht Abends weg, wenn ich grundsätzlich eifersüchtig eingestellt bin male ich mir die fürchterlichsten Vorstellungen aus wie Sie in den Armen eines anderen liegt oder was auch immer. Für meine Empfindungen ist es das selbe ob das jetzt wirklich so stattfindet oder ob ich nur Fantasiere, es macht mich dem anderen gegenüber negativ eingestellt. Oder wie oft ist es Dir schon passiert das Du Dich mit jemanden gestritten hast und Dich am nächsten Tag wieder versöhnt hast? Wie viel unnötiges Leid verursachen wir oft weil wir eine Situation falsch und aus einem verzerrten Winkel beurteilen? Wenn Du Dich durch negative Gedanken und den daraus folgenden Emotionen nicht so hochschaukeln lässt kann man solche Situationen verhindern man kann angemessener reagieren. Was ist schon realistisches denken? Wir nehmen die Realität doch immer nur als einen kleinen verzerrten Ausschnitt wahr. Ich glaube fest daran das man nur durch Bewusstseinserweiterung die wahre Realität des Lebens erkennen kann und ein Weg dorthin ist die Meditation. Wir nehmen die Realität gar nicht wahr wenn zu 99 Prozent das Kopfkino eingeschalten ist.


    Ich möchte kein buddhistischer Mönch werden ich nehme mir aus der Lehre die Teile heraus die mir im Leben weiterhelfen. Wie tief ich mich darauf einlassen möchte kann ich jetzt auch noch nicht absehen.


    Liebe Grüsse
    siam

  • mathilda:

    hallo siam
    ich habe eine weile versucht, mich in achtsamkeit zu üben, nichts schien mir sinnvoller und einleuchtender, bis mich eine grandiose langeweile überkam, weil ich mich versucht habe, auf das zu konzentrieren was ich tue, anstatt mit meinen gedanken überall zu sein, außerdem überkam mich eine sorge, einen gedanken zu verpassen, da ich zu den leuten gehöre, die manchmal so vor sich hindenken und machen, plötzlich kommt ein gedanke zu etwas und ich muss mir ganz fürhterlich ins fäustchen lachen, weil ich mir gerade selber so einen guten witz erzählt habe. ?


    Vor Jahren habe ich mal in einem Zen Buch gelesen: Es ging ums sitzen und die Geisteshaltung (um was auch sonst). Der Autor beschrieb, wie die Gedanken abwandern können an dem Beispiel eines Mannes, der nicht weit von eine Frau im Zendo sitzt. Beschrieben wurde, was alles im Kopf des Mannes vorging, leichte Annäherung, erste Berührung, erster Kuss, große Leidenschaft, Kinder kriegen und so weiter. Als sich dann die Sitzung dem Ende näherte, war er bei der Scheidung angelangt. Meditiert hat er natürlich nicht.


    Will sagen, der Geist findet solche Szenarien einfach super Klasse und viel interessanter als sich 60 Minuten auf den langweiligen Atem zu konzentrieren. Nur sind diese Szenarien reine Illusion. Sie bringen absolut nichts, wenn überhaupt was, dann nur Leid. Wir haben uns an sie aber so gewöhnt, dass wir süchtig nach ihnen sind. Praktisch ist es schon auch, Heimkino - GEZ frei.
    MM

  • Nachtrag: dein Heimkino ist so lange ok, so lange du dir des Films bewusst bist. :)


    MM