Ich hab mal eine ganz blöde Frage an euch. Seit einiger Zeit meditiere ich nun täglich, wenn auch oft nur sehr abgelenkt und vermutlich zu kurz (wenn es - aus meiner subjektiven Sicht - gar nicht anders geht, sind es auch mal nur 10 Minuten, ansonsten für gewöhnlich zwischen 20 und 30 min). Dass mein Weg bei meinem unruhigen, phlegmatischen Geist ein langer, mühseliger sein wird, ahne ich, aber darum geht es heute nicht. Immerhin ist es nun so, wie mir unsere Tara mal im Chat prophezeit hat, dass ich Meditation nicht mehr als lästige, zeitraubende Pflicht ansehe, sondern ein Bedürfnis danach verspüre. So wie es einem auch ergeht, wenn man anfängt Sport zu machen.
Ich schweife ab. Also: Es ist ja immer die Rede davon, dass man mit der Zeit achtsamer wird, schneller bemerkt, wenn man während der Medi sich in Grübeleien verstrickt. Stelle ich auch bei mir fest, ebenso außerhalb der Meditationszeiten. Nur: Es heißt ja, dass der Beobachter, also dem, dem das auffällt, nicht derselbe ist, der rumgrübelt, also ich (?) oder so. Falls ich das nicht falsch verstanden habe.
Empfinde ich mich nun als Beobachter anders, als ich mich als Ich empfinde? Für mich fühlt es sich einfach so an, dass „ich“ feststelle, dass „ich“ rumgrüble. „Das“, was das festgestellt, empfinde ich genauso wie mein Ich, das in Phantasien schwelgt.
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich genug ausdrücke, was ich meine. Ich frage deshalb, weil ich Erinnerungen an meine Kindheit habe, wo das mal anders war. Als ich so sechs oder sieben Jahre alt war, hatte ich ein „Spiel“, das ich „Wer bin ich?“ nannte. Auf längeren Autofahrten mit meinen Eltern oder ähnlichen Situationen, konzentrierte ich mich auf diese Frage und hatte nach einiger Zeit das Gefühl, als würde da jemand an Elke denken und ich fühlte mich als dieser Jemand und mich selbst als fremde Person und das war ein ganz gruseliges, aber auch faszinierend-angenehmes Gefühl. Ich weiß nicht, wie ich auf dieses Spiel kam und irgendwann habe ich damit auch aufgehört oder es vergessen. Ich muss eben in letzter Zeit öfter daran denken, seit ich mich wieder ernsthafter mit Buddhismus bzw. Meditation beschäftige und ich denke mir, ich müsste nun heute dasselbe empfinden, wenn ich mich beim Grübeln ertappe. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
Wie ist das bei euch? Versteht ihr überhaupt, was ich meine?