Konzentration

  • Hey,


    da ich mich schlecht konzentrieren kann, mache ich mir Gedanken über die Meditation.
    Ich habe zwar noch überhaupt keine Ahnung wie das mit dem meditieren ist, aber ich denke schon das man sich stark auf eine Sache konzentriert oder?


    Kann man es lernen?


    MfG
    Felix

  • Grüße dich!
    Richtig, Meditation hat sehr viel mit Konzentration zu tun. Genauer: Meditation bedeutet Konzentration, und zwar auf den Geist und auf den Körper.
    Am Anfang ist die "Bewusstes Atmen"-Meditation sehr hilfreich. Bei meinen leichten Konzentrationsproblemen hat es zumindest geholfen.


    Mfg Jan


  • Meine erste Empfehlung wäre, sich erst einmal gar keine Sorgen zu machen. Meine zweite Empfehlung ist, sich einen außergewöhnlichen Meditationsmeister zu suchen und von ihm zu lernen. Es gibt viele verschiedene Meditationsformen. Du möchtest Dich dem Theravada zuwenden und in dieser Tradition gibt es andere Anweisungen als z.B. in meiner.


    Egal, aus meiner Erfahrung steht und fällt alles mit dem Lehrer und je besser dieser Lehrer selber meditiert und Erfahrungen darin gesammelt hat, auch mit verschiedenen Meditationsformen der verschiedenen buddhistischen Richtungen, desto besser lehrt er und desto besser kann er bei aufkommenden Schwierigkeiten helfen, weil er sie kennt. Einen guten Meditationslehrer erkennst Du unter anderem daran, dass er in seinen Belehrungen sehr genaue Beschreibungen liefert und Fragen von Schülern auf den Punkt beantworten kann, weil er selber diese Erfahrungen gemacht hat.


    Viel Glück beim Finden. :)


    MM


  • Du kannst alles, was Du willst...
    Das fängt schon im täglichn Leben an- immer nur eine Sache tun und die aber voll konzentriert. Nichts dabei denken, nicht nebenher fernsehen oder telefonieren.


    Achtsam sein. Dann fällt auch die Meditation leichter- und man wird langsam fähig, sich auf den Punkt zu konzentrieren.


    Lieber Gruß, crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Konzentration und Achtsamkeit will genauso trainiert werden, wie z.B. deine Muskeln, wenn Du größere körperliche Kraft gewinnen willst. Dein Training ist in dem Fall die formelle Meditation, am Anfang am besten Sitzmeditation.
    Genauso wie beim Sporttraining oder im Fitness-Center kommt es darauf an, dass Du
    1. Dich am Anfang nicht mit zu großen Gewichten / zu langer Dauer des Sitzens überforderst
    2. Du wirklich regelmäßig trainierst: im Fall der formellen Meditation, lieber kurz, aber dafür am besten täglich.
    Genauso wie im Fitness-Center entwickelt sich auch die geistige Kraft langsam, also Geduld, aber mit der Zeit wirst Du die Erfolge spüren.

    Traue keiner Erleuchtung, als deiner eigenen.

  • Jan:

    Grüße dich!
    Richtig, Meditation hat sehr viel mit Konzentration zu tun. Genauer: Meditation bedeutet Konzentration, und zwar auf den Geist und auf den Körper.
    Am Anfang ist die "Bewusstes Atmen"-Meditation sehr hilfreich. Bei meinen leichten Konzentrationsproblemen hat es zumindest geholfen.
    Mfg Jan


    Und die rechte Achtsamkeit wacht darüber, das die Konzentration nicht nachlässt.
    Die rechte Achtsamkeit (samma sati) wird bei allen Pfadglieder gebraucht und führt
    als erstes von sieben Erwachungsglieder (sati-sambojjhanga) über den Pfad hinaus
    zu Weisheit und Erlösung.


    Rechte Achtsamkeit ist:
    * eine der 5 Fähigkeiten (indriya) und Kräfte (bala),
    * eines der 7 Erwachungsglieder (bojjhanga)
    * das siebente Glied des Achtfachen Pfades (magga)
    * und ist im weitesten Sinne ein mit allem heilsamen
    * und edlen Bewußtsein untrennbar verbundene geistiger Faktor.

  • Such Dir einen guten Lehrer, wie schon von einem Vorgänger beschrieben.
    Schau ihn Dir aber genau an und hinterfrage auch ihn/sie.
    Kann er/sie Dir passende und vor allem überprüfbare Aussagen machen, dann vertraue ihm/ihr.
    Z. Bsp.: "Wann hat der Buddha was zu wem gesagt." Lebt der Lehrer selbst das was er sagt"? Ist er ein Vorbild? usw.


    Findest Du einen solchen Lehrer, wird durch eine "engmaschige" Anleitung und eigene Praxis die Achtsamkeit und Konzentration recht schnell gesteigert.
    Dieser Lehrer wird für Dich das passende Meditationsobjekt, abgestimmt auf Deinen Charakter, Mentalität, persönlichen Lebensumständen, Erfahrungen und Fähigkeiten finden.


    Meditation betreibt man den ganzen Tag. Nicht nur wenn man sich morgens/abends auf das "Kissen" setzt. Eine Grundvoraussetzung um ruhiger und achtsamer zu werden ist das Einhalten der silas (ethische Verhaltensregeln). Denn wenn man sich ethisch korrekt verhält, hat mein z. Bsp. kein "schlechtes Gewissen". So wird Geistesruhe in der Meditation erst möglich. Gleichzeitig übt man Achtsamkeit und somit Konzentration den ganzen Tag, indem man versucht bestimmte Dinge wie zum Beispiel Lügen, einfach nicht mehr zu tun.


    Ich wünsche Dir eine gute Praxis.


    Sarva Mangalam

  • Hallo,
    ich schliesse mich dem Ratschlag von free an, da ich es auch für sehr wichtig finde,dass man die silas übt.


    Aber ich habe noch eine andere Frage: Hat es vielleicht einen physischen Grund, dass Du Dich schlecht konzentrieren kannst, z.B. dass Du vielleicht Migräne hast,oder Schilddrüsenüberfunktion , ADHS oder ähliches. Dann wäre es vielleicht erst mal besser das zu beheben, oder was denken die anderern darüber?


    lieben gruss
    gabi

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • Caridina:


    da ich mich schlecht konzentrieren kann, mache ich mir Gedanken über die Meditation.
    Ich habe zwar noch überhaupt keine Ahnung wie das mit dem meditieren ist, aber ich denke schon das man sich stark auf eine Sache konzentriert oder?


    Kann man es lernen?


    Es ist eine Bewusstwerdung und nicht Unbewusstwerdung.
    Mit dem Geist verhält es sich wie mit dem trüben Wasser. Wenn man was tut, so wird es nur noch trüber, lässt man es aber geschehen und schließlich ruhen, dann wird es klar. (Loslassen.)
    Meiner Ansicht nach, ist Meditation nicht nur beim Hinsetzten wichtig, sondern zu jeder Zeit, hier und jetzt.

    Der Weg ist zwischen allen Gegensätzen und in der Veränderung. (Buddha)



  • Hallo Caridina ,


    wenn Du Zeit und Muße hast such Dir eine ruhige , stille Ecke wo Du ungestört
    praktizieren kannst und lass es ruhig und langsam angehen lieber am Anfang weniger Zeit ( 10 min . z.B.) als 30 min. ineffektiv und quantitativ .
    Nimm Dir ein ( für Dich ) bequemes Sitzkissen und manchmal ist es auch gut eine Wolldecke in griffnähe zu haben ( meist später wenn man 1- 3 Std. sitzen kann ) , doch ist es wiederum nicht falsch am Anfang gute Gewohnheiten für die Meditation aufzubauen damit Du Dich später unabgelenkt der Meditation widmen kannst .
    Ich mache vor Beginn jeder Meditation Drei x drei Verbeugungen "(oder 6x8)" und nehme Zuflucht zu Buddha Dharma und Sangha mit Körper Rede und Geist dann wenn man sitzt kann man sich vorstellen das Buddha über dem Mittelpunkt seines Kopfscheitels auf einem Lotos mit Sonnen und Mondscheibe sitzt ( dies lässt die Energie hervorragend im Zentralkanal auf und absteigen oder verweilen ) aber das sei jedem selbst überlassen ?!
    Wenn Du nun auf Deinem Sitzkissen an einem ruhigen ,stillen , ungestörtem Ort
    sitzt ( Schneidersitz - halber Lotus oder - ganzer Lotussitz dabei zu üben ist empfehlenswert ) .
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?p=14360#p14360
    Nun lässt Du einfach Deinen Atem auf und absteigen ( der Atem vertieft sich im laufe der Zeit oftmals automatisch kann man aber immer noch gesondert üben )
    und fängst an die Atemzüge zu zählen - Einatmen 1 , Ausatmen 2 , Einatmen 3 ,
    Ausatmen 4 ............ u.s.w. bis zehn , bei zehn angekommen fängst Du wieder
    von vorne an , hast Du bis 13 oder 20 so stellst Du einfach fest das dies nicht zu Deiner Übung gehört und fängst wieder von vorne an . Wichtig ist hierbei nicht
    mechanistisch zählen sondern eher mit hingebungsvoller Achtsamkeit/Aufmerksamkeit die diskursive Denkvorgänge bemerkst und eher belustigt feststellst das man nicht mal bis zehn zählen kann entweder zu weit gezählt oder sich in Gedanken von Vergangenheit , Gegenwart und Zukunft verloren , im laufe der Zeit stellt sich durch die Übung konzentrative / achtsame Meditation ein . Bitte mach erst kurze Sitzungen von max. 10 min. . Lieber am Anfang 3x 10 min. pro Tag als
    30 min. lustlos und schließlich entmutigt aufgeben , zwing Dich nicht und steck Dir keine unerreichbaren Ziele . Lieber langsam und stetig - Stück für Stück und
    Du wirst nach 1- 2 Jahren durchaus 1 Stunde voll konzentriert und hingebungsvoll praktizieren können nach und nach wird sich das zählen der Atemzüge erfolgreich auf andere Meditationobjekte übertragen lassen .
    Das langt erstmal um zu beginnen .
    Es wäre allerdings gut - (um mich meinen Vorrednern anzuschließen ) - das Du Dir einen vertrauenswürdigen , erfahrenen Meditationslehrer suchst der "individuell" auf Dich eingehen kann .


    Mit Ganz Freundlichen Grüssen
    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG

  • Caridina:

    Hey,


    da ich mich schlecht konzentrieren kann, mache ich mir Gedanken über die Meditation.Ich habe zwar noch überhaupt keine Ahnung wie das mit dem meditieren ist, aber ich denke schon das man sich stark auf eine Sache konzentriert oder?


    Kann man es lernen?


    Meditation als Konzentrations-Übung oder -Methode ist das eine, das andere sind Umstände, welche der Konzentration förderlich sind oder nicht - und damit ist alles gemeint, was den Lebenswandel außerhalb der formellen Meditation angeht. Wenn diese Umstände nicht geeignet sind, dann kann die formelle Meditationsübung unter Umständen nie zu "Erfolgen" führen.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Caridina:

    Hey,
    da ich mich schlecht konzentrieren kann, mache ich mir Gedanken über die Meditation.Ich habe zwar noch überhaupt keine Ahnung wie das mit dem meditieren ist, aber ich denke schon das man sich stark auf eine Sache konzentriert oder?


    Kann man es lernen?


    ByangChub:


    Meditation als Konzentrations-Übung oder -Methode ist das eine, das andere sind Umstände, welche der Konzentration förderlich sind oder nicht - und damit ist alles gemeint, was den Lebenswandel außerhalb der formellen Meditation angeht. Wenn diese Umstände nicht geeignet sind, dann kann die formelle Meditationsübung unter Umständen nie zu "Erfolgen" führen.


    ByangChub:


    Um das noch etwas zu erhellen, was hier gemeint war mit "Umständen des Lebenswandels außerhalb der formellen Meditationsübung, welche der Konzentration förderlich sind":
    Es sind die Umstände gemeint, welche sich aus einem Lebenswandel ergeben, der durch Entsagung geprägt ist.


    Mausmaki:


    Das würde bedeuten, dass man erst entsagen müste, um meditieren zu können.


    Das steht dort so nicht. Was dort steht ist: "Meditation als Konzentrations-Übung oder -Methode ist das eine, das andere sind Umstände, welche der Konzentration förderlich sind oder nicht" Lies einfach nochmal und erkenne deinen Trugschluss.


    Mausmaki:


    Zu warten, bis man entsagt hat - und wann hat man das tatsächlich - um dann meditieren zu können, ist eine Ausrede, um nicht zu meditieren.


    Diese Aussage ist eine Folge deines eigenen Trugschlusses.
    Richtig ist: Selbst wenn einer in Meditation Konzentration erzielen sollte, so erlangt er doch ohne Entsagung dadurch alleine keine Befreiung. Und wenn einem die Konzentration in Meditation nicht gelingt, dann kann es an dem falschen Lebenswandel der fehlenden Entsagung liegen.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Und weiterhin muss ergänzt werden, dass der OP schreibt:

    Zitat

    da ich mich schlecht konzentrieren kann


    Sein Problem ist also eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit im Allgemeinen und diese kann er - sofern sie nicht organisch bedingt ist - beseitigen indem er einen rechten Lebenswandel pflegt - ganz ohne Meditation also.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Guten Morgen alle zusammen ,


    Ich werde mal versuchen etwas nettes in punkto Konzentrative/achtsame Meditation an dieser Stelle nahe zu bringen ? (schauen wir mal ?)


    Also wie allgemein bekannt war Sariputra der intelligenteste von Buddha Shakyamunis Gelongs . Doch Sariputra bereits zig Jahre im Gefolge von Buddha Shakyamuni hatte eine Mutter und diese Mutter äußerte sich sehr abfällig über den Buddha und legte ihrem Sohn bei jeder Gelegenheit nah den Mönchsorden zu verlassen . Sariputra redete mit himmlischen Zungen auf seine Mutter ein , ja , er setzte sogar sein gesamtes intellektuelles spirituelles intelligentes bis hin zum ansatzweisen überweltlichem Wissen .
    Doch seine Mutter fand ständig "Wiederworte" und schmähte des Erhabenen Lehre bis auf das äußerste !
    Nun es sei erwähnenswert das Die Mutter Sariputras ein kleines Haus ( heute kleines Eigenwohnheim besaß ). An der Eingangstür hing eine kleine Glocke die immer läutete wenn jemand den Raum betrat .
    Da sprach ihr Sohn Sariputra zu seiner Mutter , sie möchte doch jedes Mal das "Mantra" OMMANIPADMEHUNG


    sprechen . Erst einmal fing die Mutter an mit ihrem Sohn Sariputra eine sehr intelligente Debatte zu führen , dachte aber im laufe dieser disputation das sie ihrem Sohn ja diesen gefallen tun könnte und entschied sich jedes mal wenn die Glocke an der Eingangstür läutete eben dieses "Mantra" auszusprechen und wie von ihrem Sohn erklärt zu visualsieren : OMMANIPADMEHUNG


    Na , ja es kam wie es kommen konnte und Sariputras Mutter verstarb vor ihrem Sohn .
    Aufgrund ihrer falschen Ansichten und der verleumderischen Rede wurde sie in der Hölle mit den Kupferkesseln wiedergeboren . Sie war wohl sehr
    erschrocken ,wo sie gelandet war und rief händeringend nach ihrem Sohn Sariputra das er ihr doch helfen möge ? Doch nichts geschah . Ein Dämon stand an seinem Topf und rührte in dem glühenden Inhalt . Als sie merkte das nichts geschah , verfiel sie in Schweigen , der Dämon rührte weiterhin unberührt in seinem Topf voll des rotglühenden Inhalts als er auf einmal den Topf in seiner rundung berührte .
    Sariputras Mutter erinnerte sich an die Glocke der Eingangstür und rezitierte das "Mantra" nebst eingeübter Visualisation ,
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    der Höllenbereich löste sich augenblicklich - schneller als ein Fingerschnippen auf - und "nach einigen Jahren" auf Jambudvipa erlangte Sariputras Mutter anuttara - samyak - sambodhi .


    Schöne Träume und eine friedliche Nacht ,
    !!!MORE BODHICITTA!!!


    Mit lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema


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