Einen Lehrer finden

  • Heyoo,


    ich bin ein relativer Meditationsbeginner. Habe mich allerdings seit 2 Jahren intensiv mit der Literatur zum Thema Buddhismus / Meditation auseinander gesetzt.
    Allerdings musste ich feststellen, dass alle Autoren aus allen Traditionen fast ausnahmslos raten einen qualifizierten Lehrer zu finden, der einem beim Erreichen der (Vipassana-) Jhanas helfen kann.


    Ich komm aus dem Raum Kiel und suche daher einen prakmatischen Lehrer, der auf unnötige Dhogmen verzichtet und selber die Stufen der Jhana realisiert hat.
    Kennt jemand so eine Gruppe/Lehrer, die das bieten? :?:


    Ich freue mich auf eure Antworten. :)


    centre

  • centre:

    ...
    Kennt jemand so eine Gruppe/Lehrer, die das bieten? :?:


    Ich freue mich auf eure Antworten. :)


    centre


    Ich kann dir hier nur empfehlen, über Google oder die DBU Gruppen in Kiel und Umgebung zu suchen und dann dort anzurufen und die Lehrer direkt zu fragen.
    Ansonsten kann ich dir leider nicht weiter helfen.

  • Die Suche wird einfacher, wenn du sie eingrenzen kannst nach der Tradition, die du bevorzugst. Der Rest ist dann probieren und das ist bereits Teil der Übung.

  • centre:

    Ich komm aus dem Raum Kiel und suche daher einen prakmatischen Lehrer, der auf unnötige Dhogmen verzichtet und selber die Stufen der Jhana realisiert hat.
    Kennt jemand so eine Gruppe/Lehrer, die das bieten? :?:


    In Kiel weiß ich nicht. In Köln gibt es so einen Lehrer: Akincano Marc Weber (http://www.akincano.net/). Vielleicht kann er dir helfen, jemanden in Norddeutschland zu finden.

  • Zitat

    suche daher einen prakmatischen Lehrer, der auf unnötige Dhogmen verzichtet und selber die Stufen der Jhana realisiert hat.


    Ich möchte dich fragen, centre, wie du das feststellen willst oder ein anderer das feststellen will?

  • Sollte nicht ein jeder "Meister" diese Jhanas verwirklicht haben, zumindest zu großen Teilen? Das sind doch ziemliche Basics oder seh ich das falsch?

    "Love is a flame that burns everything other than itself. It is the destruction of all that is false and the fulfillment of all that is true." - Adyashanti

  • Wie willst du die vier formlosen jhana in einem "Meister" verifizieren? Wie soll, wenn er dir begegnet, auch nur "weder wahrnehmen noch nicht-wahrnehmen" verifizierbar sein?

  • Man kann den Lehrer fragen.
    Ein Zenlehrer würde keine Auskunft geben, oder mit einer Gegenfrage antworten.
    Das ist nicht in allen Schulen so.

  • berndschneider:

    Wie willst du die vier formlosen jhana in einem "Meister" verifizieren? Wie soll, wenn er dir begegnet, auch nur "weder wahrnehmen noch nicht-wahrnehmen" verifizierbar sein?


    Ich beziehe mich bei den Jhanas auf die Stufen, die z.B. Daniel M. Ingram in seinem Buch, oder Culadasa als Jhana bezeichenen... Diese scheinen doch recht markant zu sein. Natürlich kann jeder von sich behaupten, dass er diese Punkte bereits erfahren/erreicht hat und genau deswegen habe ich diese Frage auch gestellt, in der Hoffnung, dass bereits einige von euch Erfahrungen mit Lehrern in und um Kiel gemacht haben.


    Cheers

  • Zitat

    Man kann den Lehrer fragen.


    Ich werde jetzt einfach auch ein Buch wie Daniel Ingram schreiben, der wurde ja jetzt innerhalb weniger Tage hier gleich mehrfach erwähnt. Dabei zeigt schon seine Website (integrateddaniel.info), dass er überhaupt nicht klar ist, sondern vollkommen kompliziert, also nichts von dem erreicht haben kann, was er behauptet.


    Natürlich wird man von so genannten Lehrern belogen.


    Viel besser ist, sie zu reizen, zu attackieren, zu beobachten. Schnell wird sich zeigen, wie es um ihre Gemütsruhe und ihren Klarblick bestellt ist.
    Und man achte auf Details und vergleiche mit dem, was einen an dem geschriebenen Buddha-Wort fasziniert. Dafür nehme man sich besonders viel Zeit. Wie würde sich wohl Klarblick äußern? Würde sich jemand dann klar oder unklar ausdrücken? Wie würde sich wohl Loslassen äußern? Würde jemand nun sein Wissen verschenken oder auf alles einen Preissticker kleben? Wieso sagt jemand, er habe die jhana des Palikanon verwirklicht, verweist aber nicht zuallererst auf die Lektüre des Palikanon, sondern auf ein Sammelsurium seiner eigenen Veröffentlichungen, wenn doch alles schon da war? (Hoppla, obwohl das so ist, gibt es Hunderte von Schulen und Methoden, und jedes Jahr entstehen neue - wie kann das sein?) Denken, denken, denken und kritisch hinterfragen.

  • Zitat

    Viel besser ist, sie zu reizen, zu attackieren, zu beobachten. Schnell wird sich zeigen, wie es um ihre Gemütsruhe und ihren Klarblick bestellt ist.


    Und wann ist genug gereizt?
    Mancher gerät erst beim Anblick einer Kalaschnikow oder einem Flammenwerfer ins Wanken.


    Jedenfalls verrät der Post viel darüber, wie Du drauf bist.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • centre:
    berndschneider:

    Wie willst du die vier formlosen jhana in einem "Meister" verifizieren? Wie soll, wenn er dir begegnet, auch nur "weder wahrnehmen noch nicht-wahrnehmen" verifizierbar sein?


    Ich beziehe mich bei den Jhanas auf die Stufen, die z.B. Daniel M. Ingram in seinem Buch, oder Culadasa als Jhana bezeichenen... Diese scheinen doch recht markant zu sein. Natürlich kann jeder von sich behaupten, dass er diese Punkte bereits erfahren/erreicht hat und genau deswegen habe ich diese Frage auch gestellt, in der Hoffnung, dass bereits einige von euch Erfahrungen mit Lehrern in und um Kiel gemacht haben.


    Cheers


    Du willst von anderen, deren Qualifikation du nicht kennst und auch nicht beurteilen kannst, Urteile über Lehrer in und um Kiel? Denk' mal ganz scharf darüber nach.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Viel besser ist, sie zu reizen, zu attackieren, zu beobachten. Schnell wird sich zeigen, wie es um ihre Gemütsruhe und ihren Klarblick bestellt ist.


    Und wann ist genug gereizt?
    Mancher gerät erst beim Anblick einer Kalaschnikow oder einem Flammenwerfer ins Wanken.


    Jedenfalls verrät der Post viel darüber, wie Du drauf bist.


    Hauptsache er hat sein Passwort wieder gefunden.

  • Aiko:
    centre:

    Ich beziehe mich bei den Jhanas auf die Stufen, die z.B. Daniel M. Ingram in seinem Buch, oder Culadasa als Jhana bezeichenen... Diese scheinen doch recht markant zu sein. Natürlich kann jeder von sich behaupten, dass er diese Punkte bereits erfahren/erreicht hat und genau deswegen habe ich diese Frage auch gestellt, in der Hoffnung, dass bereits einige von euch Erfahrungen mit Lehrern in und um Kiel gemacht haben.


    Cheers


    Du willst von anderen, deren Qualifikation du nicht kennst und auch nicht beurteilen kannst, Urteile über Lehrer in und um Kiel? Denk' mal ganz scharf darüber nach.


    Nunja... sowas ist üblich, man fragt andere Menschen, die sich mit der Materie vermutlich besser auskennen um Rat. Dabei geht es nicht darum über jemanden oder etwas zu urteilen, sondern viel mehr darum Meinungen und Ideen zu hören. Wenn man dann eine Vielzahl an Meinungen gehört hat, ist der Durchschnitt der Aussagen vermutlich ein guter Anfang.


    Ich bin ziemlich verwundert darüber, wie schnell eine so einfache Frage ein Forum mit hoffentlich praktizierenden Buddhisten vom Hocker haut. Wer praktiziert muss sich meiner Meinung nach genau mit dieser Frage auseinander gesetzt haben... anderenfalls ist die Meditation wenig zielführend und eher socialicing. :roll::roll:


    Zum Thema Daniel M. Ingram: Ganz abgesehen davon, ob er wirklich ein Arahnt ist oder nicht, bietet er in seinem Buch eine ziemlich detailierte Beschreibung von der Essenz der Meditation. Das Buch ist kostenfrei auf seiner Website zu erhalten und kann daher auch nicht aus wirtschaftlichen Gründen entstanden sein.
    Mahasi Sayadaw sagt in seinem Buch, dass ein Buddhist unter keinen Umständen schlecht über jene Reden darf, die die vollen Stufen der Einsicht erreicht haben. Verletzen solche fundamentlosen "Anklagen" nicht den Grundsatz der Toleranz im Buddhismus, falls D. Ingram tatsächlich ein Arahant ist?
    Ich persönlich habe noch keine Meinung zu dem Herrn Ingram, aber ich habe es schon häufiger mitbekommen und finde es höchst interessant, wie wenig Anderen "Erfolge" gegönnt werden - bzw. immer in Abrede gestellt werden. :|:?


    Cheers

  • centre:

    Heyoo,
    ich bin ein relativer Meditationsbeginner. Habe mich allerdings seit 2 Jahren intensiv mit der Literatur zum Thema Buddhismus / Meditation auseinander gesetzt......


    centre:

    ... Wer praktiziert muss sich meiner Meinung nach genau mit dieser Frage auseinander gesetzt haben... anderenfalls ist die Meditation wenig zielführend und eher socialicing. :roll::roll: ....


    Centre,
    du bezeichnest dich als Meditationsbeginner, der sein Wissen aus einem, aus seiner Sicht intensiven, zweijährigen Literaturstudium bezieht.
    Gleichzeitig glaubst du zu wissen, womit sich Praktizierende auseinander gesetzt haben müssen, damit ihre Meditation zielführend ist.
    Ich sehe hier schon, ganz vorsichtig ausgedrückt, einen Widerspruch. Natürlich wirst du dir eine Meinung gebildet haben. Da spricht ja auch nichts dagegen. Aber mehr ist es auch nicht.


    centre:

    ...Nunja... sowas ist üblich, man fragt andere Menschen, die sich mit der Materie vermutlich besser auskennen um Rat. Dabei geht es nicht darum über jemanden oder etwas zu urteilen, sondern viel mehr darum Meinungen und Ideen zu hören. Wenn man dann eine Vielzahl an Meinungen gehört hat, ist der Durchschnitt der Aussagen vermutlich ein guter Anfang...


    Richtig. Erst einmal fragen ist nicht der schlechteste Weg. Aber was ist, wenn einem die Antworten nicht gefallen? Haben es dann die, die geantwortet haben, einfach nicht gepeilt?
    Vielleicht erhältst du ja noch Antworten, die deiner Meinung entsprechen. Wenn nicht, muss das nicht unbedingt an den Antwortenden liegen.
    Und warum überhaupt fragen, wenn man nur Antworten hören will oder akzeptiert, die ins eigene Denkschema passen? ;)

  • centre:


    Nunja... sowas ist üblich, man fragt andere Menschen, die sich mit der Materie vermutlich besser auskennen um Rat. Dabei geht es nicht darum über jemanden oder etwas zu urteilen, sondern viel mehr darum Meinungen und Ideen zu hören. Wenn man dann eine Vielzahl an Meinungen gehört hat, ist der Durchschnitt der Aussagen vermutlich ein guter Anfang.


    So ist es vielleicht üblich, aber es ist auch unsinnig in diesem Fall.
    Im Kalamer Sutta macht Buddha deutlich, wie man einen Lehrer findet und beurteilt:

    Zitat

    Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen


    Es bleibt dir nichts anderes übrig, als selbst zu suchen, zu finden und selbst zu erkennen bzw. zu erfahren.

  • Zitat

    Mahasi Sayadaw sagt in seinem Buch, dass ein Buddhist unter keinen Umständen schlecht über jene Reden darf, die die vollen Stufen der Einsicht erreicht haben.


    Klar, nachdem er den Eindruck erweckt hat, dass er einer derjenigen ist, die die "vollen Stufen der Einsicht erreicht haben". Damit schützt er sich dann gleich vor Kritik. Genau das macht mir solche Leute suspekt. Das ist für mich ein Trick aus einem Rhetorikkurs.


    Noch einmal: Die meisten Menschen können gar nicht erkennen, ob einer diesen Zustand erreicht hat, und wären demnach darauf angewiesen, ihm zu glauben, und er wäre dann, weil er/sie es selbst behauptet, gleich noch über Kritik erhaben. So kann das nicht laufen. Selbst Shakyamuni hat den Menschen die Möglichkeit gelassen, ihn zu kritisieren. Und wir leben in einer Demokratie, nicht in einer Militärdiktatur wie der Sayadaw, wo man gerne mal anderen den Mund verbietet.


    Zitat

    wie wenig Anderen "Erfolge" gegönnt werden - bzw. immer in Abrede gestellt werden


    Vom Zen her ist es etwas anders: Es handelt sich beim Erwachen nicht um einen "Erfolg", sondern um den natürlichen Grundzustand des Menschen, nach einer gängigen Deutung (etwa der allen gemeinsamen Buddha-Natur, u.a. bei Dogen Zenji). Nicht, dass man dazu nichts beitragen könne, man muss ja sozusagen erst mal drauf kommen und das vor allem im Alltag leben - darum hat es nach einer anderen Richtung auch Schulungsmethoden wie Koan usf. Aber es gibt von meiner Seite aus eine gewisse Aversion gegen Leute, die meinen, man könne die "Stufen des Erwachens" wie in einem Prüfungsbogen abhaken.


    Ich missgönne Ingram nichts, ich bedaure einfach, dass er - was für mich eben feststeht - auf dem falschen Dampfer ist. Genau wie der Pa Auk.


    Ein treffendes Beispiel habe ich in dem anderen Thread von Same gegeben. Ingram schreibt einfach von anderen ab. Selbst Same hat bei seinen Anfängerübungen aber schon erkannt, dass es - im Gegensatz zu den Anweisungen im Palikanon und bei Ingram - beim Atmen auch eine Pause gibt. Wie, wenn Ingram selbst praktizieren würde, was er schreibt, hätte er das je übersehen können? (Siehe "Insight Practice Instructions") Stattdessen lesen wir wieder nur vom Ein- und Ausatmen. Als wäre seit über zweitausend Jahren keiner auf einen anderen Gedanken gekommen, als nachzuplappern. Und noch anders formuliert: Wie kann ein moderner Buddhist übersehen, was schon ein "American Sniper" (Filmempfehlung in Hinblick auf die Bedeutung der Pause) erkannte?


    Meine Kritik hat ihre Wurzeln auch in einer bestimmten Lesart des Palikanon: Zu Shakyamunis Zeiten schien es notwendig, für bestimmte Menschen gangbare Wege z.B. in Form von jhana zu formulieren, aber es handelt sich dabei nicht um die höheren Weihen der Buddha-Lehre. Heute leben wir in einer Zeit, wo wir diese höheren Weihen extrahieren sollten, und den ganzen Bullshit (meine Meinung) wie Wiedergeburt, Höllen- und Geisterglaube, Wunderkräfte etc. einer harschen Kritik unterziehen. Dies ist ein andauernder Prozess, der sich u.a. auch in alternativen Bewegungen wie dem säkularen Buddhismus, marxistisch-philosophischer Kritik (wie bei Wallis) usw. zeigt.


    Wenn man das nicht tut, kommt das heraus, was ich gerade auf einer Lama Ole-Seite in einem Clip mit ihm aus dem Jahr 2008 sah. Er behauptet, der Buddhismus - und natürlich "vor allem der Diamantweg" - würde immer beliebter im Westen, weil der Buddha wie der Weihnachtsmann Glück brächte und die Reichen eben mit ihrem ganzen Besitz nicht zufrieden seien und sich deshalb nach innen wendeten. Wie sieht es aber wirklich aus, wenn man nur ein bisschen drüber nachdenkt? Der Buddhismus ist dort am verbreitetsten und aktivsten, wo die Menschen arm sind, nämlich in Südostasien. (Auch Bhutan gehört nicht zu den reichen Ländern dieser Welt.)


    Aufklärung und Kritik tut also unbedingt Not.



  • Also beim besten Willen... Wo habe ich denn eine Antwort bekommen. Alles was ich bekommen habe war Kritik an einem Autor, den weder ich noch sonst wer in diesem Forum persönlich zu kennen scheint.
    Ich habe weder Ideen oder Anregungen zur Lehrerfindung bekommen. Bis auf einen Beitrag, vielen Dank dafür.


    Diesseitigen hat das nichts mit intensivem Literaturstudium zu tun, wenn man davon ausgeht, dass alle mal vor einem solchen Problem standen... Wie unfreundlich ist dieses Forum eigentlich Beginnern gegenüber?

  • Ich stand nie vor diesem Problem, centre und ich gehe meinen Weg schon fast dreißig Jahre.

  • Zitat

    Diesseitigen hat das nichts mit intensivem Literaturstudium zu tun, wenn man davon ausgeht, dass alle mal vor einem solchen Problem standen...


    Ich habe kein Problem gesehen. Ich bin über ein Buch gestolpert, dann habe ich hinten den Adressteil gelesen und gesehen, dass ein Zentrum in meiner Stadt ist. Dann bin ich hin. Ich hatte null Ahnung. Nach zwei Jahren habe ich gemerkt, dass die Gruppe nichts für mich ist und bin in ein anderes Zentrum, weil es in meiner Nähe ist. Suche fertig. Ich hatte anfangs keine Ahnung von Traditionen, Richtungen, irgendwelchen Konflikten usw.. Vielleicht ist das nicht das Schlechteste?
    Vor einigen Jahren war ich wieder in den USA bei meiner Familie. Ich hatte Lust mir was zu Trinken zu kaufen und einfach zu gucken, was es dort so in einem Supermarkt zu kaufen gibt. Da stand ich dann vor der Kühltheke mit den Milchprodukten. Ohne Übertreibung: Allein die Milch nahm 16 Meter ein. (Ich hab das mit Schritten ausgemessen.) Es gab Kuhmilch, Ziegenmilch, Schafmilch. Alles mit Laktose, ohne Laktose, fettreduziert, fettlos, ohne Fett und Laktose, mit Vitaminen angereichert, mit Omega3-Fettsäuren versetzt, pasteurisiert, homogenisiert, halb Kuh halb Ziege, biologisch, biodynamisch, konventionell, ohne Cholesterin, extra für Babys aufbereitet, in Minigröße, in Halbliter, in Liter, in Gallonen, in Platikkanistern, in Flaschen, in Verbundverpackung … und weiß der Himmel noch was alles. Und immer von mehreren Firmen. Ich bin ohne Milch nach Hause. So wäre es mir wohl gegangen, hätte ich mich am Anfang für einen Lehrer und eine Richtung entscheiden müssen.
    Daher ist es praktisch, das Erstbeste zu nehmen, einfach anzufangen und sich zu öffnen. Der Rest ergibt sich im Laufe der Zeit.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Danke, Doris.


    Ich hab' das mal mit Senf erlebt in einem Riesensupermarkt - meterweise Senf. Mit dem "Lehrer" ging es mir genauso - ich hab' ein bißchen gelesen und mit dem Ausschlußverfahren gearbeitet, bis was übrig blieb, das praktisch war, in meiner Nähe. Ich will da nicht einen riesenbohei machen und kilometerweit irgendwohin fahren. Ich kannte nicht die Leute, Tradition war mir schnurz, ich wollte nur wissen, wie das geht, mit dem Zazen. Und da bin ich dann da geblieben, weil ich ja gefunden hatte, was es für mich gibt. Ich war dann sehr froh, dass ich in all' diesen Broschüren mit Angeboten nicht mehr rumsuchen brauchte.


    Mein Rat - nimm' den erstbesten und sieh, wie weit du mit ihm kommst. Manchmal hält das lebenslang.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Diesseitigen hat das nichts mit intensivem Literaturstudium zu tun, wenn man davon ausgeht, dass alle mal vor einem solchen Problem standen...


    Ich habe kein Problem gesehen. Ich bin über ein Buch gestolpert, dann habe ich hinten den Adressteil gelesen und gesehen, dass ein Zentrum in meiner Stadt ist. Dann bin ich hin. Ich hatte null Ahnung. Nach zwei Jahren habe ich gemerkt, dass die Gruppe nichts für mich ist und bin in ein anderes Zentrum, weil es in meiner Nähe ist. Suche fertig. Ich hatte anfangs keine Ahnung von Traditionen, Richtungen, irgendwelchen Konflikten usw.. Vielleicht ist das nicht das Schlechteste?
    Vor einigen Jahren war ich wieder in den USA bei meiner Familie. Ich hatte Lust mir was zu Trinken zu kaufen und einfach zu gucken, was es dort so in einem Supermarkt zu kaufen gibt. Da stand ich dann vor der Kühltheke mit den Milchprodukten. Ohne Übertreibung: Allein die Milch nahm 16 Meter ein. (Ich hab das mit Schritten ausgemessen.) Es gab Kuhmilch, Ziegenmilch, Schafmilch. Alles mit Laktose, ohne Laktose, fettreduziert, fettlos, ohne Fett und Laktose, mit Vitaminen angereichert, mit Omega3-Fettsäuren versetzt, pasteurisiert, homogenisiert, halb Kuh halb Ziege, biologisch, biodynamisch, konventionell, ohne Cholesterin, extra für Babys aufbereitet, in Minigröße, in Halbliter, in Liter, in Gallonen, in Platikkanistern, in Flaschen, in Verbundverpackung … und weiß der Himmel noch was alles. Und immer von mehreren Firmen. Ich bin ohne Milch nach Hause. So wäre es mir wohl gegangen, hätte ich mich am Anfang für einen Lehrer und eine Richtung entscheiden müssen.
    Daher ist es praktisch, das Erstbeste zu nehmen, einfach anzufangen und sich zu öffnen. Der Rest ergibt sich im Laufe der Zeit.



    Danke ;) Das Beispiel fand ich sehr anschaulich... Ich werde mich in der Umgebung mal umhören und einfach irgendwo den Anfang machen. lg

  • Hier hast du einen zweiten konkreten Rat.


    Da du bereits gemerkt hast, dass in Büchern das Wesentliche zu finden sein kann: Verzichte auf einen Lehrer!
    Besorg dir interessante Bücher, übe selbst, überprüfe das Geschriebene, sei dir selbst der Lehrer.
    Erst dann, mit einer selbst über längere Zeit gewonnenen Einsicht und Grundlage, frage dich nochmal, ob du einen Lehrer brauchst und wie du den finden könntest.


    Wenn du Buddhismus verstehen willst, belege einen Kurs an einer Hochschule als Gast oder Student, wo ausgewiesene Experten unterrichten.
    Die meisten Lehrer, die du außerhalb findest, bewegen sich auf einem vergleichsweise flachen intellektuellen Niveau, weil das in der Regel kein Kriterium für ihr Lehrerdasein ist. An den meisten Hochschulen, die Buddhismus unterrichten, finden sich im Übrigen auch Meditationsangebote. Das Umfeld ist da einfach weniger sektiererisch.