Die Vier? Buddhistische Logik (nicht Die edlen Wahrheiten)

  • Hallo,
    Ich bin neu hier im Forum und habe gleich eine etwas rätselhafte Frage.
    Vor etlichen Monaten, als ich mich intensiver mit Buddhismus beschäftigt habe, stieß ich auf 4 Sätze die sinngemäß ähnlich den Folgenden waren:
    Es ist wie es ist
    Es ist wie es nicht ist
    Es ist nicht wie es ist
    Es ist nicht wie es nicht ist
    Klingt erst mal banal und war auch etwas anders formuliert. Meiner laienhaften Meinung nach ging es um Objekt vs. Subjekt oder auch um die Welt vs. das Wahrnehmen der Welt
    Ich bin mir sicher, die Sätze waren etwas anders als hier aufgeschriebenen (denn sonst würde ich sie wohl im Netz finden). Leider habe ich mir die Quelle nicht gemerkt, habe es aber auch auf Wikipedia gelesen (bin aber wiederum unsicher ob auf deutsch oder englisch).
    Kann mir jemand hier im Forum vielleicht auf die Sprünge helfen? Was ist das? Wo kommt es her? Ist es ein Koan? Wie lauten die Sätze wirklich?
    Bin über jeden Hinweis dankbar.

    Steffen

  • Google mal nach Tetralemma.


    Oder hier:

    Zitat

    Die Vierfache Weise der Beweisführung: Jedes Problem, das eine Antwort in Form von Ja oder Nein erfordert, kann auf vierfache Weise gelöst werden:


    Ja
    Nein
    Ja und Nein (je nachdem)
    weder Ja noch Nein (weder noch)


    http://www.philolex.de/buddhism.htm

  • Klingt verwirrend...aber denke das ist auch der Sinn.
    Zu erkennen und erahnen, dass der Verstand die Absolute Wahrheit hinter den Dingen nicht in Worte packen kann bzw. dass die Wahrheit nicht definierbar ist.


    Darum schmunzel ich auch immer in letzter Zeit, wenn ich die kölschen Grundgesetze lese die bei mir an der Wand hängen:


    Zitat

    Artikel 1: Et es wie et es.
    („Es ist, wie es ist.“)
    Sieh den Tatsachen ins Auge, du kannst eh nichts ändern.


    Artikel 2: Et kütt wie et kütt.
    („Es kommt, wie es kommt.“)
    Füge dich in das Unabwendbare; du kannst ohnehin nichts am Lauf der Dinge ändern.


    Haben einen Kern Weisheit in sich und helfen im Alltag...aber jetzt nach Beschäftigung mit der buddhistischen Lehre seh ich das alles einiges relativer.


    1. Man kann seine Sichtweise ändern...immer
    2. Man kann sein Bestes geben, immer nur erdulden und fügen muss auch nicht richtig sein :D (wobei man sich natürlich in seinen Tod fügen muss...dennoch kann man achtsam mit seinem Körper umgehen und ihn wertschätzen)


    Viele benutzen diese Zeilen in Momenten des Selbstmitleids bzw. hab ich lange Zeit.
    Nach dem Motto: "Ja...musst Du halt jetzt leiden, Du armer Kerl, alles schrecklich"...da war mir nicht "bewusst" dass man seines eigenen Glückes Schmied ist.

  • Danke für die schnelle Antwort, das Tertralemma und den Link hatte ich bei meiner Suche auch gefunden. Es ist sehr nah dran und was ich suche basiert sicher darauf. Ich habe da konkrete ausformulierte Sätze in Erinnerung. Gerne mehr Hinweise.

  • ah, ich glaube ich habe es:



    aus:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nagarjuna

  • Die Niganthas - Zeitgenossen des Buddha - hatten sogar sieben:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • molden:


    Kann mir jemand hier im Forum vielleicht auf die Sprünge helfen? Was ist das? Wo kommt es her? Ist es ein Koan? Wie lauten die Sätze wirklich?



    Hi & willkommen molden



    das bekannteste Tetralemma (die bekannteste »Vierer-Annahme«) im Buddhismus ist die Frage nach Buddhas Wiedererscheinen nach dem körperlichen Tod:




    (siehe auch Majjhima Nikaya 72)


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.