Sôhei:bel:
Ich hab den Eindruck, du solltest noch mal grundsätzlich klären, was "Karma" im buddhistischen Sinne ist. "Karma" ist ein vorbuddhistisches Konzept, daß der Buddha umgedeutet und mit einem spezifischen Inhalt - in Abgrenzung von anderen Auffassungen - versehen hat. In seiner eigenen Lehre, dem "Bedingtes Entstehen", kommt "Karma" überhaupt nicht vor.
Paticcasamuppada ohne Karma...?
Nyanatiloka, Buddhistisches Wörterbuch: "Durch Unwissenheit bedingt sind die Karmaformationen (avijja-paccaya sankhara)." Und: "Durch die Karmaformationen bedingt ist das Bewusstsein." Siehe auch die Erläuterungen dazu, sowie zu "Durch den Werdeprozess bedingt ist die Geburt".
Ohne Karma, die Idee einer irgendwie beschaffenen Beziehung zwischen Handeln (im Sinne von Tatabsicht bzw. Gedanken, Worten, und körperlichen Aktionen) und Wirkung (wenngleich diese meines Wissens nach weder im Buddhismus noch in der westlichen Philosophie lückenfrei erklärt werden konnte), macht jedenfalls der gesamte buddhistische Weg doch überhaupt keine Sinn. Oder wie meinst du das?
"Karmaformation" ist ja eine recht freie Übersetzung für sankhara, eben das was Nyanatiloka glaubensmäßig damit assoziiert, für mich heißt das einfach "(innere) Zusammengesetztheit".
Und wieso brauch ich für den Zusammenhang zwischen Handeln und Wirken ein bestimmtes Wort - zumal ein einzelnes - das dann mehr verschleiert als klarmacht.
Deshalb lehrt ja der Buddha "Bedingtes Entstehen" als Ganzes.
Sôhei:ohne....macht jedenfalls der gesamte buddhistische Weg doch überhaupt keine Sinn
Auf diesem Ohr bin ich völlig taub solche Behauptungen sind idR völlig unbegründet.