Ist die Wiedergeburt als Mensch so toll?

  • Es wird hier immer davon erzählt, dass die Wiedergeburt als Mensch, die günstigste sei. Zum Erreichen des Nirvana. Gut.


    Aber ist es wirklich auf Karma zurückzuführen, dass ein Kind in einem indischen Steinbruch wiedergeboren werde und von morgens bis abends Steine zu klopfen? Ist es auf Karma zurückzuführen, dass ich so arm bin und meine Niere verkaufen muss, um mein Familie zu ernähren? Hatte halb Japan ein schlechtes Karma als sich das Erdbeben und der Tsunami ereigneten? Hat ganz West-Afrika ein schlechtes Karma und wird deshalb mit einem Virus infiziert???


    Irgendwas kann doch da wohl nicht stimmen ...


    Manchem Hund geht es in Deutland besser als einem Menschens-Kind in Bangladesch!

  • Creme21:

    Manchem Hund geht es in Deutland besser als einem Menschens-Kind in Bangladesch!


    Zumindest ist es riskant, sich als Mensch wie ein Hund zu benehmen:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Hi!


    Ja - es ist vergleichsweise gut als Mensch wiedergeboren zu werden.


    Ganz einfacher Grund: Die anderen Wesen können die Lehre nicht hören, nicht lernen und nicht danach handeln. Weil sie durch physische oder geistige Einschränkungen daran gehindert sind!


    Karma ist ja hier immer wieder eine Diskussion. Und grad die exemplarischen (und auch berechtigten) Beispiele die du hier gibst, sind die, bei denen sich die meisten Menschen gegen das Prinzip Karma währen.
    Solange Karma irgendwie für uns Menschen in einem moralischen Rahmen arbeitet (du schimpfst mich, dafür wirst du beschimpft oder du betrügst mich dann wirst du auch betrogen usw usw) können die meisten ja noch was anfangen damit.


    Wenns um solche heikleren Themen geht, dann eben nicht mehr.


    Meiner Meinung nach ist ALLES Karma! Jede Wirkung hat eine Ursache. Und auch die Tatsache, dass weltweit Kinder hungern und in Minen arbeiten usw usw und auch Kriegsopfer und dergleichen sind genau so ein Produkt von Karma. Sie sind die Wirkung einer vorrangegangenen Ursache!
    Achja: und nichts ist nur sein eigenes Karma, ich bin auch überzeugt davon, dass man je nach Beziehung zu anderen Wesen auch eine Art "gemeinsames" Karma teilt. Ist nur meine Ansicht.


    Und man darf bei der Karma Geschichte auch nicht darauf vergessen, dass ja laut dem Dhamma die Welt schon sehr sehr lange existiert und es gibt auch sehr sehr viele fühlende Wesen die viel Karma Dinge am Laufen haben :)


    Um das alles richtig zu durchschaun muss man wohl zumindest eine gewisse Realisierung wenn nicht sogar Erleuchtung erlangt haben.


    My 2 Cents

    mani-tibetan.jpg

  • Creme21:

    Es wird hier immer davon erzählt, dass die Wiedergeburt als Mensch, die günstigste sei. Zum Erreichen des Nirvana. Gut.


    Aber ist es wirklich auf Karma zurückzuführen, dass ein Kind in einem indischen Steinbruch wiedergeboren werde und von morgens bis abends Steine zu klopfen? Ist es auf Karma zurückzuführen, dass ich so arm bin und meine Niere verkaufen muss, um mein Familie zu ernähren? Hatte halb Japan ein schlechtes Karma als sich das Erdbeben und der Tsunami ereigneten? Hat ganz West-Afrika ein schlechtes Karma und wird deshalb mit einem Virus infiziert???


    Irgendwas kann doch da wohl nicht stimmen ...


    Natürlich nicht!


    Im Anguttara Nikaya, A.III.62 (http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html) wird vom vom Buddha überliefert, wie er 3 Glaubensstandpunkte verwirft, darunter diesen:


    Zitat

    Jene Asketen und Priester nun, die da behaupten und der Ansicht sind, daß alles bedingt sei durch frühere Tat, diese habe ich aufgesucht und also gefragt:


    »Ist es wahr, Verehrte, daß ihr, wie es heißt, behauptet und der Ansicht seid: was auch immer der Mensch empfindet, sei es Wohl oder Wehe oder weder Wohl noch Wehe, daß dies alles bedingt ist durch frühere Tat?« (*5) Derart von mir befragt, stimmten jene mit »Ja« bei. Ich aber sprach zu ihnen: »Demnach also, Verehrte, würden die Menschen infolge früherer [vorgeburtlicher] Tat zu Mördern, Dieben, Unkeuschen, Lügnern, Zuträgern, Schimpfbolden, Schwätzern, Habgierigen, Gehässigen und Irrgläubigen?« (*6) Wahrlich, ihr Mönche, denjenigen, die sich auf frühere Tat als das Entscheidende berufen, fehlt es an Willensantrieb und Tatkraft und [an einem Anlaß] dieses zu tun oder jenes zu lassen. Weil sich nun aber hieraus wirklich und gewiß keine Notwendigkeit ergibt für ein [bestimmtes] Tun oder Lassen, so verdienen solche geistig Unklare und unbeherrscht Lebende nicht die Bezeichnung als Asketen. Dies ist mein erster begründeter Vorwurf gegen jene Asketen und Priester, die solches behaupten, solcher Ansicht sind.


    Zunächst geht es bei Karma überhaupt nur um das, was der Mensch empfindet, also um das was in seinem Geist stattfindet und als Tat folgt nicht um die sog. "äußeren Umstände", nicht darum, ob jemand in einer armen Familie geboren wird oder in einer Erdbebenzone, es ist in diesem Sinne eben nicht "alles ist Karma".
    Und weiter, was nun aus diesen Umständen im Geiste folgt, ist auch nicht ausgemacht.
    Unter den selben (bedrängenden) Umständen reagieren Menschen sehr unterschiedlich: Einige versuchen alles, den Mitleidenden eine Stütze zu sein, andere nehmen denen auch noch das Letzte - und genau das ist "Tat" (Karma).
    Auch unter scheinbar auskömmlichen Umständen in Deutschland ist das Leiden völlig unterschiedlich ausgeprägt, manche verlassen vor lauter Angst vor Menschen nicht mehr die 4 Wände, manches Leben als "Reicher" ist vollständig durch die Angst bestimmt, wie er seinen Reichtum vor Verlust schützen kann. Ich kenne solche Fälle alle persönlich und es ist wirklich schrecklich, Tiere und Hungergeister.


    Im oben ziterten Sutta gibt der Buddha letztendlich auch eine positive Antwort, was er tatsächlich gelehrt hat: Bedingtes Entstehen (Paticcasamuppada) - und dabei geht es weder um persönlich Wiedergeburt, und nicht um äußere Umstände, die durch Karma geprägt seien. Es geht allein um die Bewegung des Geistes. Die Verfälschung mit der sog. "3-Leben-Interpretation" fand Jahrhunderte später statt. Nichts davon findet man in den Lehrreden.


    Noch ein Wort zu "Alles ist Karma", oben hab ich gesagt, man kann das nicht auf "äußere Umstände" beziehen.
    Allerdings, was haben wir denn eigentlich vom "Äußeren", eigentlich nichts, denn alles Äußere wird durch unsere Sinne, durch unseren Geist, unsere Vorlieben und Ablehnungen gefiltert, nichts kommt davon unverfälscht an. In diesem Sinne ist "Alles", alles was haben, das innere Erleben. Und dieses Erleben wird wie oben schon gesagt völlig unterschiedlich verarbeitet, führt zu unterschiedlichen Taten. Das bedeutet "Alles ist Karma".

  • Creme21:

    Es wird hier immer davon erzählt, dass die Wiedergeburt als Mensch, die günstigste sei. Zum Erreichen des Nirvana. Gut.


    Aber ist es wirklich auf Karma zurückzuführen, dass ein Kind in einem indischen Steinbruch wiedergeboren werde und von morgens bis abends Steine zu klopfen?


    Die Wiedergeburt bestimmt den Startpunkt, aber nicht den gesamten Verlauf des Lebens. Karma ist nicht Schicksal.


    Creme21:

    Manchem Hund geht es in Deutland besser als einem Menschens-Kind in Bangladesch!


    Schön für die Hunde in Deutschland. Was hat das jetzt mit Wiedergeburt zu tun?


    Namaste

  • Danke für das Zitat!


    Sehr wohl sind die Neigungen und auch die Daseinsbereiche vom eigenen Karma beeinflusst.
    Als Mensch hat man die Vorraussetzungen das zu ändern und das best mögliche aus seiner Situation zu machen!


    Das bedeutet, wenn wir hier gut behütet leben können und sogar das Glück haben den Dharma zu hören, sollten wir so vielen Wesen wie nur möglich dabei helfen ihre karmischen Neigungen, ihre Störgefühle, ihre Verblendungen zu beseitigen und somit auch ihr leid zu lindern. Das fängt an bei nachbars Lumpi, wo der Besitzer immer mit der Würgekette mit Stacheln in Richtung Hals spazieren geht, bis hin zu Hilfe bei den ärmsten der ärmsten - so gut jeder eben kann!


    Die anderen Daseinsbereiche haben nur äusserst schlechte Bedingungen ihren Geist zu reinigen und ihr Leid zu mindern, da sie - wie erwähnt - aus physischen und auch "geistigen" Gründen wenig Chance haben ihre Situation zu erkennen und nach den Lehren Leid zu vermeiden.


    Wahrlich, ihr Mönche, denjenigen, die sich auf frühere Tat als das Entscheidende berufen, fehlt es an Willensantrieb und Tatkraft und [an einem Anlaß] dieses zu tun oder jenes zu lassen. -> erklärt doch schon: Man wird karmisch von seinen vorleben und von anderen beeinflusst, aber auch die eigenen Schleier im Geist führen einen zu solchen Taten und Situationen. Rauskommen muss man selber. Wer sich nur darauf beruft (das ist doch mein Karma ich kann ja gar nichts dafür), der wird dort bleiben wo er ist und es wird auch nicht besser.

    mani-tibetan.jpg

  • Hallo Creme 21,


    Vielleicht sollte man die sog. "karmischen Verstrickungen" und die Leiderfahrung nicht so vereinfacht betrachten.


    Grundsätzlich gilt wohl, dass jeder Mensch leidet.
    Vielleicht sollten uns davon frei machen, Leid generell als "schlechtes Karma" oder wie in anderen Religionen, gar als "Strafe" oder "Prüfung" anzusehen.


    Ich denke nicht, dass ein herzensguter "Pechvogel", der aufgrund der Ereignisse weder ein noch aus weiss, ein schlechtes Karma haben muss. Vielleicht gibt ihm die Überwindung des Leids ein völlig neues Leben?
    EIn Kind, dass unter für uns schlimmsten Bedingungen arbeiten und leben muss empfindet sein -von uns aus betrachtet- kümmerliches Leben, vielleicht ganz anders? Und wieviele wohlsituierte kennt nicht jeder von uns, die ganz anders und massiv leiden? So sehr, dass manche nur den Suizid als Lösung sehen.


    Ok-ich hoffe, es ist jedem bewusst, dass ich Kinderarbeit und sog. 3-Welt-Symptome nicht gutheisse, in keinster Weise.
    Ich möchte damit nur sagen, dass jeder Mensch leidet, und dass wir nicht den Grad des individuellen Leidens ermessen können und vielleicht auch nicht sollten.
    Jedoch sollten wir unbedingt versuchen, in unseren eigenen Möglichkeiten stehend, kein neues Leid zu erzeugen,m und so wir können, Leid der anderen zu mindern.


    Zu Deiner Eingangsfrage, ob sich die Wiedergeburt als Mensch lohnt?
    Ich denke schon, denn wir scheinen die einzige uns derzeit bekannte Lebensform zu sein, die aktiv aus dem Kreislauf des Leidens ausscheiden kann.


    Was uns all das , also die Schule des Lebens, so bringt, werden wir erfahren, wenn es an der Zeit ist, den Schulabschluss zu machen. :)

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • In der buddhistischen Kosmologie gibt es neben dem Menschen noch fünf weitere Arten von Lebewesen. Diese haben jedoch im Vergleich zum Menschen erhebliche Nachteile darin den Pfad der Befreiung gehen zu können. Die fünf sind:


    Devas/Götter: Sie leben tausende oder millionen von Jahren. Der Tod ist also für sie noch viel weiter entfernt als für uns Menschen. Zudem erleben sie so viel Glückseligkeit, dass sie gegenüber den subtilen Formen des Dukha blind sind.


    Tiere: Zwar gibt es auch vergleichsweise intelligente Tiere. Jedoch würde es da zahlreiche Komplikationen geben ihnen die Lehre näherzubringen.


    Asuras/Zornige Dämonen: Ihr ständiges Kämpfen und der enorme Hass lenkt sie von ihrem Leid ab.


    Pretas/Hungrige Geister: Sie sind so verzweifelt bei dem Versuch ihren unstillbaren Hunger zu beenden, dass auch sie von ihrem Leid abgelenkt sind.


    Wir Menschen hingegen leben weder so lange wie die Götter, sind sehr viel reflektierter als die Tiere, noch erleben wir so viel Wut und Verzweiflung wie die Höllenbewohner. Ob es diese Daseinsbereiche wirklich gibt, wer weiß? :P
    Man könnte es aber auch auf uns Menschen beziehen: Wenn wir an konzentrativen Samadhis festhalten und an formlosen Ayatanas sind wir nicht anders als die Götter oder werden eventuell als einer wiedergeboren. Handeln wir instinktiv und dumm, unterscheiden wir uns kaum von Tieren. Jede Form der Sucht kann in uns den Durst eines hungrigen Geistes auslösen. Ebenso kann Wut und Hass aus uns einen zerstörerischen Dämonen machen. All diese Hindernisse würden uns davon abhalten Nicht-Wissen zu beenden.



  • Jede Wiedergeburt ist das eigene Produkt von
    Saat und Ernte
    Karma ist Entschluss und somit Wirkung -
    wer kann so weit zurueck-blicken ?


    LG, Gitte


    Buddha !

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Creme21:


    Aber ist es wirklich auf Karma zurückzuführen, dass ein Kind in einem indischen Steinbruch wiedergeboren werde und von morgens bis abends Steine zu klopfen? Ist es auf Karma zurückzuführen, dass ich so arm bin und meine Niere verkaufen muss, um mein Familie zu ernähren? Hatte halb Japan ein schlechtes Karma als sich das Erdbeben und der Tsunami ereigneten? Hat ganz West-Afrika ein schlechtes Karma und wird deshalb mit einem Virus infiziert???


    Lassen wir mal den 'Wieder' Teil weg und fragen: 'Ist es so toll, als Mensch geboren zu werden?'


    Und dann machen Deine Zweifel plötzlich (einen anderen) Sinn. Nein, es ist nicht immer toll als Mensch geboren zu werden. Von den 70 Milliarden Menschen, die bisher etwa geboren wurden ist die Hälfte krepiert bevor sie 5 Jahre alt wurden, meist vor Hunger oder an brutalen Krankheiten. Und die hatten nie die Chance sich zu entwickeln.


    Zitat


    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.


    Auf der anderen Seite - welche Lebensformen sonst kennst Du, die Fragen wie Deine stellen könnten? Manchmal ist es eben doch toll ein Mensch zu sein. Lass' uns was draus machen 8)

  • fotost:


    Lassen wir mal den 'Wieder' Teil weg und fragen: 'Ist es so toll, als Mensch geboren zu werden?'
    Und dann machen Deine Zweifel plötzlich (einen anderen) Sinn. Nein, es ist nicht immer toll als Mensch geboren zu werden. Von den 70 Milliarden Menschen, die bisher etwa geboren wurden ist die Hälfte krepiert bevor sie 5 Jahre alt wurden, meist vor Hunger oder an brutalen Krankheiten. Und die hatten nie die Chance sich zu entwickeln.


    Auf der anderen Seite - welche Lebensformen sonst kennst Du, die Fragen wie Deine stellen könnten? Manchmal ist es eben doch toll ein Mensch zu sein. Lass' uns was draus machen 8)


    Daraus ergibt sich eine Frage die ich mir gestellt habe, in den 70igern: Was kann ich tun damit ich es wieder gut finden kann das Menschen geboren werden? Wie das mein Leben beeinflusst hat will keiner wissen da es zu uncool ist. Außerdem konnte ich mich nicht durchsetzen, ich konnte nichtmal eine Diskussion auslösen, die Folgen meiner Entscheidung waren 99% zu brutal. Ich konnte viel zu früh bis zum Ende denken.


    Was mir gerade auffällt ist wie stark meine früheren Leben mein jetziges Leben gelenkt haben. Richtige Entscheidungen haben sich bis heute gehalten und wurden unbemerkt von "Helmut den Wollenden" geübt. Es ist immer wertvoll ein Leben als Mensch wieder zu leben!

  • Geht es mir schlecht wenn ich im Gefängnis eingesperrt wäre ?
    Ich hätte die Möglichkeit meine Erkenntnisse zu vertiefen.
    Ich hätte massig Zeit zum meditieren.
    Geht es mir da nun tasächlich schlechter als draussen ?
    Durch meditieren kam ich zu der Einsicht - immer wenn ich die Betrachtung auf mich selbst lenke und nicht nach draussen - dann bin ich zuhause, überall.


    Der Prinz in Dubai wird sich denken: den Menschen in Deutschland geht es schlecht, sie müssen immer arbeiten gehen, haben nur eine kleine Wohnung.


    Ich kann mit der Betrachtungsweise nichts anfangen - dem oder dem geht es schlechter als mir. Das ist immer nur der persönliche Standpunkt der so nicht stimmen muss.


    Ist Wiedergeburt als Mensch toll ? Ja, immer.

  • Hallo abel,


    soviel ich gehört habe kann es schon möglich sein, dass ein Mensch unter bestimmten Umständen z.B. auch Pretas sehen könnte. Grundsätzlich hat der Mensch den Vorteil durch Versenkung verschiedene Daseinsbereiche sehen zu können. Es wird auch gesagt, dass man ja neben anderen Siddhis durch sehr tiefe Samadhis auch zugang zur Bavhanga (auch Alaya-Bewusstsein genannt) erhalten kann. Dort sind alle Erinnerungen an alle vergangenen Leben gespeichert und man könnte theoretisch sehen als was man schon so alles unterwegs gewesen ist.
    In diesem geistigen Kontinuum hinterlassen alle karmischen Einflüsse einen Impuls.


    Achja, es wäre korrekter wenn ich geschrieben hätte, dass die Hauptemotion der Asuras Neid ist, da sie gerne die Macht der Devas hätten. Ausserdem gibt es noch den Daseinsbereich der Naraka, diese sind die eigentlichen Höllenbewohner.


    Diese Kategorien sind schon sehr alt. Wahrscheinlich gelangen sie aus Indien nach China wie auch der Buddhismus. Dort haben sich dann natürlich auch eigene kulturelle Einflüsse und Traditionen eingemischt.


    Was Bücher zu dem Thema angeht habe ich nicht wirklich was parat. Ich glaube aber, dass es besonders häufig aus dem Vajrayana vieles zu den Daseinsbereichen geben könnte. Hier hab ich was kostenloses gefunden, leider nur auf englisch:


    http://books.google.de/books?i…20asuras%20pretas&f=false

  • Da nun hob der Erhabene ein bißchen Staub mit der Nagelspitze auf und wandte sich an die Mönche:


    "Was meint ihr, ihr Mönche, was ist mehr, das bißchen Staub, das ich mit der Nagelspitze aufgehoben habe oder die große Erde?"


    "Diese große Erde, o Herr, ist mehr: Wenig nur ist das bißchen Staub, das der Erhabene mit der Nagelspitze aufgehoben hat. Es zählt nicht; es kann damit überhaupt nicht verglichen werden. Es ist nicht ein Bruchteil: das bißchen Staub, das der Erhabene mit der Nagelspitze aufgehoben hat, gegenüber der großen Erde".


    "Ebenso nun auch, ihr Mönche werden wenige Wesen unter den Menschen wiedergeboren; viel mehr sind es der Wesen, die außerhalb des Menschentums wiedergeboren werden,


    Aññatra Sutta

  • fotost:


    Du Glücklicher!!


    Du beurteilst nach Äusserlichkeiten. Ich sehe da ein Kind, geht es ihm gut ? schlecht ? Keine Ahnung, ich mag es. Die Zeiten als ich Unterschiede gemacht habe sind vorbei. Das passt zwar manchen nicht aber he ? Ist nicht mein Problem. Wenn alle trauern lächle ich dennoch, wer trauern möchte solls tun, nicht mein Bier.


    http://www.bonsai-als-hobby.de/fotos/hainbuche-3-2012-1.jpg das ist ein Baum


    http://textblog.files.wordpress.com/2006/08/baum.jpg das ist ein Baum


    Einer findet den kleinen schöner, ein anderer findet den selben hässlich. Dennoch bleibt es beidesmal Baum.


  • Auf den ersten Blick können wir uns natürlich glücklich schätzen in einem Land zu leben, dass und sehr viel Sicherheit und Freiheit gibt.
    Aber auch in den westlichen Ländern gibt es enormes Leid. Ich meine damit nicht nur die offensichtlichen Leiden wie Krankheiten. Sondern es ist ein subtileres Leiden der Psyche.
    aus buddhistischer Sicht könnte man auch sagen, dass wir in einem Bereich der Götter oder Halbgötter im Westen leben. Wir haben viel materiellen Reichtum, aber um genau diesen Aufrecht zu erhalten
    zahlen wir auch unseren Preis. Immer schneller, besser, flexibler zu sein lässt die Menschen in eine geistig gefährliche Situation geraten. Die Orientierung auf materielle Dinge verursacht auch ein leiden, dass viele verzweifeln lässt und depressiv macht oder in eine Sucht führt. Das menschliche Leben ist ja deshalb so wertvoll und für die Erleuchtung geeignet, da wir ja beides erleben. Freude und Leid. Wenn wir das Leid nicht erfahren könnten würden wir auch nicht motiviert sein uns auf den Weg der erleuchtung zu begeben. Ich denke wir sollten jeden Tag aufs neue dankbar sein für die Möglichkeiten die wir haben und uns nicht durch die vielen weltlichen Verlockungen vom Weg abbringen lassen. Alter, Krankheit und Tod sind leiden die wir alle erfahren. Im westen wird dies gerne Verdrängt. Jack Kornfield beschreibt in seinen Büchern, dass in den 60er und 70er Jahren in vielen kleinen asiatischen Ländern viele Menschen trotz der materiellen Armut sehr glücklich waren. Sie sahen sich selbst als Reich an. Durch den Geist des westlichen Konsums wurden viele dieser Kulturen zerstört und viele Menschen sind jetzt in diesen Ländern deswegen unglücklich, da sie neidisch auf den die materiellen Dinge schauen, die sie sich nicht leisten können.

  • stiller_raum:

    Jack Kornfield beschreibt in seinen Büchern, dass in den 60er und 70er Jahren in vielen kleinen asiatischen Ländern viele Menschen trotz der materiellen Armut sehr glücklich waren. Sie sahen sich selbst als Reich an.


    Auch heute noch. Das Problem ist, dass wir Geld haben und denken, dass alle die keines haben unglücklich sein müssen.
    Vergleicht man dann aber mal, welche Völker mehr unter Depressionen leiden dann wird schnell deutlich - die Asiaten sind es nicht sondern ausschliesslich die westlichen Länder. Leider kam bei ihnen auch der Konsum dazu so dass nun viele immer mehr wollen - dieses mehr führt aber nicht zu mehr Glück.

  • Besser ist die Wiedergeburt als Bodhisattva. Wer erleuchtet und voller Liebe ist, lebt besser als die meisten Menschen. Das Leben eines normalen Menschen ist ein Wechselspiel aus Freude und Leid. Sinnvoll ist das Menschenleben, weil man es zum Wachstum zur Erleuchtung nutzen kann.

  • Namaste


    Karma ist keine Schuldzuweisung.
    Karma gibt uns die Möglichkeit so lange zu leben, bis wir bereit sind den Daseinskreislauf zu verlassen.
    Wir haben alle Zeit der Welt dies zu tun.


    If all seems so stupid, it makes me want to give up, but why should I give up when it all seems so stupid ?
    ( Depeche Mode )



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Creme21:

    Es wird hier immer davon erzählt, dass die Wiedergeburt als Mensch, die günstigste sei. Zum Erreichen des Nirvana. Gut. Aber ist es wirklich auf Karma zurückzuführen, dass ein Kind in einem indischen Steinbruch wiedergeboren werde und von morgens bis abends Steine zu klopfen? Ist es auf Karma zurückzuführen, dass ich so arm bin und meine Niere verkaufen muss, um mein Familie zu ernähren? Hatte halb Japan ein schlechtes Karma als sich das Erdbeben und der Tsunami ereigneten? Hat ganz West-Afrika ein schlechtes Karma und wird deshalb mit einem Virus infiziert??? Irgendwas kann doch da wohl nicht stimmen ... Manchem Hund geht es in Deutland besser als einem Menschens-Kind in Bangladesch!


    Servus Creme,


    wer den achtfachen Pfad ein Weilchen geht, dem kann die Einsicht und Wissen über das Wesen von Kamma direkt zuteil werden.
    Herbeidiskutieren lässt sich das leider nicht.


    Schöne Grüße


  • Der Begriff Schuld ist in diesem Zusammenhang ungenau. Buddha sagte auch nicht, dass man seine Schulden bezahlen muss um Befreiung zu erlangen.
    Versuche vielleicht mal anstatt Schuld den Begriff Unbewusstheit zu verwenden. Dieser Begriff ist nicht so wertend und in der modernen Sprache klarer.
    Solange wir unbewusst bleiben und uns mit Dingen Identifizieren, werden wir weiter leiden. Wir müssen aber diese Unbewusstheit nicht abarbeiten. Ein kurzer bewusster Augenblick,
    ein Satori kann genügen die Unbewusstheit zu durchbrechen. Und damit wird unwiderruflich ein Prozess des bewusst Werdens in Gang gesetzt. Dieser Prozess kann vielleicht noch als Leid erfahren werden,
    und man kann ihn durch bestimmte Mittel und Verhaltensweisen beschleunigen, aber es ist in diesem Zusammenhang ungünstig von Schuld zu sprechen. Wenn wir uns einer Sache nicht bewusst waren, dann waren wir auch nicht voll Schuldfähig. Eine volle Schuld setzt vor allem ein Motiv, eine Absicht voraus und dies ist meist gar nicht der Fall.

  • Frank1:

    Hallo stiller_raum,


    mit Deinen Ausführungen stimme ich mit meinem Denken überein. Es ist m.E. sehr gut beschrieben.
    Ich denke jedes Verhalten hat eine Absicht, aber was Du meinst, ist wohl die Absicht etwas bewusst Schlechtes und Falsches zu tun.
    Ich wollte nur eine Brücke schlagen, zwischem dem christlichen Schuldgedanken und dem buddhistischen Karma.


    Frank


    Wenn man im Christentum das Wort Schuld durch unbewusstheit ersetz bekommt auch das Thema Vergebung, dass auch für den Buddhismus zentral ist, eine klarere Bedeutung. Jesus sagte: "Vergib ihnen den sie wissen nicht was sie tun". Da sie unbewusst waren, wussten sie nicht was sie tun. Dadurch entsteht zwar weitere unbewusstheit, aber durch Vergebung löst sich auch das negative Karma des schuldingen (unbewussten) auf. Das erklärt auch die Heilung von Krankheiten. Unbewusstheit kann körperliche und geistige Krankheiten hervorrufen. Jemand der wirklich vergeben kann und die unbewusstheit durchschaut und damit den anderen nicht verurteilt, hat kann damit zum Heilungsprozess beitragen. Heilung in diesem Sinne wäre bewusst werden und somit weniger zu leiden. Das Karma kann im Buddhismus schnell falsch verstanden werden und deswegen ist es so wichtig Mitgefühl und Vergebung zu üben.