Meditation gegen Sozialphobie??

  • Halli Hallo!
    Ich bin neu hier und wollt mich mal vorstellen;)hoffe dass ihr mich auf meinem persönlichen Weg im Buddhismus unterstützen könnt!
    Ich hab mal eine frage zum Thema Sozialphobie und Buddhismus beziehungsweise der Ausübung der Meditation!
    Die buddhistische Lehre besagt doch, dass man sich von allem Leid und materiellen unabhängig machen soll, berichtigt mich wenn ich was falsches sage :P
    Das heiß doch, dass ich mithilfe vom Buddhismus auch unabhängig von anderen Menschen werde, oder?
    Ich leide in der Schule an einer Sozialphobie! Ich mache mir immer zu viele Gedanken was andere über mich denken, ob ich jetzt was falsches gesagt habe oder was der und der denkt wenn ich einmal irgendwo alleine stehe! Und bei einigen sehr dominierenden Menschen bin ich sehr eingeschüchtert!
    Bin auch beim Psychologen deswegen, doch weiß ich noch nicht, wie mich diese Methoden aus der Abhängigkeit von der Meinung anderer befreien soll!
    Ich hoffe, dass ich mich hier verständlich ausdrücke;)
    Gibt es eine Meditation die genau dieses unabhängig sein von anderen Menschen, die dominierend sind und vor deren Nicht-akzeptanz man Angst hat thematisiert?


    Vielen Dank im Vorraus!
    Lg

  • Ines91:

    Die buddhistische Lehre besagt doch, dass man sich von allem Leid und materiellen unabhängig machen soll, berichtigt mich wenn ich was falsches sage :P


    Das ist so nicht richtig. Man soll Unheilsames lassen und sich von Leid befreien. Das meint aber das eigene Leid und nicht das der anderen.


    Ines91:


    Ich leide in der Schule an einer Sozialphobie! Ich mache mir immer zu viele Gedanken was andere über mich denken, ob ich jetzt was falsches gesagt habe oder was der und der denkt wenn ich einmal irgendwo alleine stehe! Und bei einigen sehr dominierenden Menschen bin ich sehr eingeschüchtert!


    Dir fehlt es höchstwahrscheinlich an Selbstbewußtsein/Selbstwertgefühl, weil du deinen Wert scheinbar davon abhängig machst, wie andere dich sehen. Es gibt keine Menschen die dominieren, wenn du es dir selbst nicht einredest.


    Ines91:


    Gibt es eine Meditation die genau dieses unabhängig sein von anderen Menschen, die dominierend sind und vor deren Nicht-akzeptanz man Angst hat thematisiert?


    Ja. Du kannst Liebe zu deinen Mitmenschen und dir selbst kultivieren. z. Bsp. Metta-Meditation bei den Theravadins ... Solltest du aber mit Anleitung machen.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Herzlich Willkommen Ines,

    Zitat


    Ich bin neu hier und wollt mich mal vorstellen;)hoffe dass ihr mich auf meinem persönlichen Weg im Buddhismus unterstützen könnt!


    Ich denke, das hoffen wir auch. Allerdings hoffe ich, daß du auch einen Lehrer und eine Gruppe kennst, die dich persönlich begleiten können.

    Zitat


    Ich hab mal eine frage zum Thema Sozialphobie und Buddhismus beziehungsweise der Ausübung der Meditation!


    Die Praxis der Meditation sollte unter Anleitung von in der Meditation erfahrenen Personen kennen gelernt werden. Denn es können sich einige fehlerhafte Deutungen hier aufbauen. Z.B. deine nachfolgenden Anmerkungen zur buddhistischen Lehre.

    Zitat


    Die buddhistische Lehre besagt doch, dass man sich von allem Leid und materiellen unabhängig machen soll, berichtigt mich wenn ich was falsches sage :P
    Das heiß doch, dass ich mithilfe vom Buddhismus auch unabhängig von anderen Menschen werde, oder?


    Nein. Durch die Praxis und das Studium in einer buddhistischen Richtung lernt man sich im Zusammenhang mit Menschen genauer verstehen, und das Leiden, das aus dem Glauben an ein unabhängiges,eigenständiges Ich folgt, kann sich auflösen.

    Zitat


    Ich leide in der Schule an einer Sozialphobie! Ich mache mir immer zu viele Gedanken was andere über mich denken, ob ich jetzt was falsches gesagt habe oder was der und der denkt wenn ich einmal irgendwo alleine stehe! Und bei einigen sehr dominierenden Menschen bin ich sehr eingeschüchtert!
    Bin auch beim Psychologen deswegen, doch weiß ich noch nicht, wie mich diese Methoden aus der Abhängigkeit von der Meinung anderer befreien soll!


    Da gibt es ja einen psychischen Grund dafür, den du ja auch mit psychologischer Hilfe bearbeitest. Aber grundsätzlich sind wir alle voneinander und miteinander abhängig - das hat positive und negative Seiten. Es ist aber etwas anderes, wenn man keinen eigenen Standpunkt hat und das macht, was andere wollen - dazu muß man erst einmal eine gewisse Ich-Stärke aufbauen und Nein-Sagen lernen, wenn Nein ist und Ja-Sagen, wenn Ja ist.
    D.h. man muß auch bereit sein, den anderen etwas abzuschlagen, und das kann dann dazu führen, das die dann nicht mehr nett zu einem sind.
    Dafür gibt es eigentlich keine spezielle Meditationsmethode.

    Zitat


    Gibt es eine Meditation die genau dieses unabhängig sein von anderen Menschen, die dominierend sind und vor deren Nicht-akzeptanz man Angst hat thematisiert?


    Im Verlauf einer langjährigen Praxis verliert man Angst. Angst vor dem Sterben, Angst nicht geliebt zu werden, Angst verprügelt zu werden, Angst bestohlen zu werden, was gibt es noch für Ängste?
    Im Zen ist es so - niemand will etwas von dir - du bist ganz auf dich selbst gestellt - wenn du Rat brauchst kannst du mit dem Lehrer reden - ansonsten lässt man dich in Ruhe.

  • Danke schonmal für die Antworten!
    Ich hätte dann nochmal eine Frage zu den Gruppen bzw. dem Lehrer!
    Wie läuft das Treffen in so einer Gruppe ab? Und wie finde ich dort meinen Lehrer?
    Dauert der Prozess des Lehrerfindens länger oder wie findet man den?
    Spricht man den an und fragt ihn ob er mein Lehrer sein möchte?
    Und wann darf man sich als Lehrer bezeichnen?


    Lieben Gruß!


  • Zunächst kenne ich deine bisherige Erfahrung nicht, aber ich versuche mal deine Fragen zu beantworten.
    Es gibt in Deutschland eine Reihe unterschiedlicher Zen-Meister, auch unterschiedlicher Qualität. Grob gesagt gibt es zwei Traditionen - Rinzai und Soto - und dann noch eine dritte, der ich zugehöre - Sanbo Kyodan, die beide Traditionen zu verbinden versuchen.
    http://www.sanbo-zen.org/


    Man beginnt überlicherweise damit, daß man einen Einführungskurs - ein Wochenende Zazen macht und dabei feststellt - kann ich, geht einigermaßen, gefällt mir. Dann soll man täglich etwa eine halbe Stunde Zazen praktizieren und dann kann man sich irgendwann dann später wieder zu einem Kurs - Sesshin heißen die - anmelden - manche sind kürzer, manche länger. Man beginnt meistens mit den kürzeren und sieht wie sich das dann entwickelt.
    Während der Kurse gibt es Einzelgespräche - dokusan - mit dem Zen-Meister - da bekommt man dann Hilfen. Täglich gibt es auch ein Teisho - ein Dharma-Vortrag -, in dem der Meister den Dharma - die Lehre - auslegt und erläutert. Das hört man sich schweigend an. Überhaupt wird während des ganzen sesshins nicht geredet.


    Wenn das einem noch immer zusagt, kann man sich dann als Zen-SchülerIn bewerben - d.h. man fragt, ob man SchülerIn werden kann und dann kommt je nach Tradition eine spezielle Vertiefung der Praxis. Das weiß man dann aber schon, weil man ja schon eine Weile dabei war.


    Möglicherweise gibt es am Wohnort eine Gruppe, in der man gemeinsam Zazen übt - das ist eine Hilfe.


    Wie man Zazen praktiziert - hat nikaya hier schon mal gepostet - http://www.zenmeditation.de/


    Hier sind noch zwei links, in denen du einen kleinen Eindruck bekommen kannst


    http://web.me.com/koesterle/altbaeckersmuehle/Zen.html


    http://www.zpc-europe.org/html/zen_lehren.htm


    Ich möchte dir aber auch empfehlen, dich mit deinem Psychologen dazu zu beraten. Meditation ist keine Angelegenheit des wellness.

  • Hej Ines91,


    ich kenne das sehr gut wovon Du redest.


    Ines91:

    Gibt es eine Meditation die genau dieses unabhängig sein von anderen Menschen, die dominierend sind und vor deren Nicht-akzeptanz man Angst hat thematisiert?


    byang.chub hatte Dir die Metta-Meditation empfohlen. Dem kann ich mich nur anschließen.
    Metta bedeutet so viel wie "liebende Güte" und diese Meditationform dient der Entwicklung und Entfaltung liebender Güte.


    So eine Meditation fängt oft mit einem selbst an (für mich das Schwierigste - nicht selten laufen dann die Tränen ;) ) und geht dann weiter über Menschen die einem Nahe stehen, Menschen denen man neutral gegenüber steht hin zu Menschen, die man nicht mag und dann noch weiter bis man metta allen Wesen gegenüber aussrahlt. Dadurch lernt man so einiges... vor allem: Verzeihen.
    Und du lernst ein gewisses Maß an Verständnis und auch Gleichmut. Du siehst den Menschen den Du nicht magst anders. Du siehst wie verfangen er in seinem Ego-Trip ist und anstatt Groll entwickelst sich Mitgefühl.


    Ich war letztes Jahr Mobbingopfer in unserer Studenten-WG. Und jedes mal wenn sich "ein Vorfall" ereignete empfand ich Mitgefühl meinen egozentrischen, egoistischen Mitbewohnerinnen gegenüber. Wie traurig, dass sie sich so rücksichtslos verhalten müssen um sich selbst gut zu fühlen... daraufhin habe ich ihnen in Gedanken gegenüber Wünsche ausgesprochen: "Möget ihr in euren Herzen wohnen. Möget ihr glücklich werden und Frieden finden!"
    Du glaubst gar nicht wie befreiend das war!


    Nun, Du findest sehr viele Anleitungen zur Metta-Meditation auch im Internet. Schaue z.B. einfach mal nach Büchern/Videos/Vorträgen von Ayya Khema.
    Hier findest Du einige Sachen von ihr: http://www.wat-lao.com/Bibliothek/index-Ayya%20Khema.html


    Übrigens auch eine geleitete Metta-Meditation: Liebende-Güte-Meditation: Bester Freund


    Mir hat dies sehr geholfen.


    Ein Buch möchte ich dir noch unbedingt empfehlen: Ajahn Brahm - "Die Kuh, die weinte"
    Ein wirklich wunderschönes Buch mit haufenweise aufmunternden, lehrreichen Geschichten.

    Dank Ajahn Brahm habe ich gelernt mir gegenüber Herzenswärme zu empfinden und mir selbst zu versichern, dass die Tür zu meinem Herzen für mich immer offen stehen wird, ganz gleich wer ich sein oder was ich auch tun werde.


    mit metta ;)
    gruenkern

    "If you can learn to make the mind still, it will be the greatest help to the world."
    (Ajahn Chah)

  • Hm, meint ihr nicht, man wird ein emotionales Wrack, wenn man unterbuttert, gemobbt wird und versucht auch noch sensibler zu werden?
    Ich war früher sehr christlich (zu lieb) erzogen, lies alles mit mir machen, mich seelisch ausbeuten (hauptsache bin guuut...)bäh


    Ich kenn das mit der Sozialphobie, das haben in einer gewissen Form die meisten Leute behaubte ich mal. Die Meditation ist ein Teil des Weges um diese Angst zu lindern, reicht meiner bisherigen Erfahrung allerdings nicht.
    Kurz und knapp:
    Persönlichkeitsentwicklung! Stärkere dein Inner Game! Mach dir ein Programm..... Eine Tharapie ist meiner Meinung nach bei extremer Phobie nötig.
    Es hört sich jetzt zwar komisch an, aber ich möchte das jetzt als Erfahrung weitergeben, da es meiner Persönlichkeit einen stabileren Halt gab, ich bin aber gerade zurzeit noch dabei "sie" zu entwickeln


    Ich kann, wenn du möchtest dir noch einen guten Link zu dem Thema geben.


    Kennt ihr Pickup ? Es geht ums verführen von Frauen (oder umgekehrt Männern) }:-):shock: Was will der? wirst du dir denken! Stopp!


    Es geht dabei darum unter anderen Nerds und verschlossenen Männern (zu denen ich gehör(t)e) zu helfen auf eine Frau zuzugehen.
    Dabei muss man 1. Auf Menschen zugehen können (Ansprechangst lösen) 2. kommunikativ sein 3. ein starkes, sicheres Selbstbewusstsein haben und noch viel mehr(humorvoll, positive Geisteszustände erschaffen....)! Being a social guy!


    Dazu hab ich folgendes Programm absolviert, es gab immer einen Theorieteil (alles kostenlos)
    Man muss raus und mit Menschen interagieren! Man kann keine soziale Phobie nur mit Meditation ohne neuen sozialen Kontakt beheben (meiner Meinung nach)
    1. Woche z.b. sag zu X fremden Leuten HI
    2. Woche habe mit X fremden Leuten ein Gespräch über 2 Minuten
    .......
    Dabei konnten die Erfahrungen in einem Forum diskutiert werden.


    Mein Fehler war, dass ich zu schnell einstieg, ich stand manchmal zitternd und stotternd vor Mädels, ich war nicht locker genug.
    Jetzt mach ich folgendes, die nächsten 2 Wochen verbringe ich mit Meditation, dann Autosuggestion, Affirmationen (Glaubenssätze), ein negativer Glaubenssatz ist z.B. " ich schaffe das eh nicht".....
    Das Laser ich aus mir raus, mit Meditation, Autosug....und noch mehr.


    Wie gesagt, wer mehr davon wissen möchte, schreibt mir ne PN, dann verweis ich euch auf ein echt professionelles forum.Ich weis nicht, ob ich hier "werbung" dafür machen darf, obwohl es ja eh kostenlos ist.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Hi, Ines91,


    hast ja schon gute Ratschläge bekommen...


    Ich sage, daß Zen-Meditation bzw. Za-Zen-üben " Joriki " aufbaut- so nach und nach gewinnst Du an Kraft und wirst unabhängiger von der Meinung anderer. Das ist aber nicht der Grund zum Üben, sondern ein Nebenprodukt sozusagen...


    @ Grünkern: Deine Art sich mobben zu lassen ehrt Dich- manchmal muß man aber sich auch etwas wehren; die Samurai übten ZEN und verteidigten sich trotzdem, ebenso sahen es die Shaolin...


    Und wenn einer behauptet hier, es gäbe keine dominanten Menschen und nur Du selbst bildest Dir das ein: der ist noch nie einem Schläger begegnet. Schöne Schaumblasen sind das...


    Ich kam mal dazu, als ein Mädchen um Hilfe schrie, als sie so ein Arsch nachts vergewaltigen wollte: Ja soll ich denn da so einen Satz loslassen wie einer hier?
    Ich habe eben- trotz Pistole- zugelangt. Obwohl ich bemüht bin, niemandem zu schaden, war der eben ziemlich verletzt.


    Durch Meditation lernst Du aber auf alle Fälle, viel Leid durch Dich und andere aufzulösen.


    Selbstbewußsein kannst Du aber auch sehr schnell durch Kampf-Kunst erlangen, wie Judo, Aikido, Karate etc...
    Ich behaupte sogar, in jungen Jahren wirkt das schneller als Meditation...und gleichzeitig tust Du was für Deinen Körper.
    Ideal ist natürlich, beides zu pflegen bzw. zu üben...


    Wünsche Dir viel Erfolg und nur Mut- das Leben meistert man lächelnd oder gar nicht...sagen die Japaner...


    Lieber Gruß, crazy dragon :P

    Tag für Tag ein guter Tag

    Einmal editiert, zuletzt von crazy-dragon ()

  • crazy-dragon:

    Und wenn einer behauptet hier, es gäbe keine dominanten Menschen und nur Du selbst bildest Dir das ein: der ist noch nie einem Schläger begegnet.


    Verzeih, aber was soll an einem, der dir in einem bestimmten Augenblick als Schläger erscheint, dominant sein? Kann es sein, dass du ein ängstlicher Mensch bist?


    crazy-dragon:

    @ Grünkern: Deine Art sich mobben zu lassen ehrt Dich- manchmal muß man aber sich auch etwas wehren; die Samurai übten ZEN


    ... und wohin diese Vermengung von Samurai und Zen geführt hat, kann man am Verhalten der japanischen "Zen"gemeinde im zweiten Weltkrieg sehen.


    crazy-dragon:


    Obwohl ich bemüht bin, niemandem zu schaden, war der eben ziemlich verletzt.


    Na du bist ja ein ganz toller Kerl ... gut dass du dich hier mit deinen "Zen"-Taten schmückst. So weiß man wenigstens mit wessen Geistes Kind man hier zu tun hat.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • crazy-dragon:

    @ Grünkern: Deine Art sich mobben zu lassen ehrt Dich- manchmal muß man aber sich auch etwas wehren; die Samurai übten ZEN und verteidigten sich trotzdem, ebenso sahen es die Shaolin...


    Nun, ich war seltsamerweise sehr häufig, wenn ich mich unter Menschen befand, Mobbingopfer. Das ging schon im Kindergarten los. Liegt wohl an meiner Ausstrahlung... oder es hat irgendwas mit Karmafrüchten zu tun.


    Irgendwann merkt man aber, dass (innere) Wut alles nur schlimmer macht.


    Oder in Buddha's Worten:
    "Noch nie in dieser Welt
    Hat Haß gestillt den Haß.
    Nur liebende Güte stillt den Haß.
    Dies ist ein ewiges Gesetz."
    (Dhammapada 5)


    Zitat

    Selbstbewußsein kannst Du aber auch sehr schnell durch Kampf-Kunst erlangen, wie Judo, Aikido, Karate etc...


    Jupp, das stimmt. Ich habe mal eine Zeit lang Ju-Jutsu gemacht. Es fördert auf jeden Fall das Selbstbewusstsein und -vertrauen.
    Angewendet habe ich's aber nie, denn ich war zum Glück nie in eine wirkliche Schlägerei verwickelt. Das gelernte Abwehren von Tritten und Schlägen half mir trotzdem öfters.


    Ich habe mir vorgenommen demnächst mal beim Judo vorbeizuschauen, denn meine Ärztin sagt ich solle (wegen meines zu niedrigen Blutdrucks) endlich mal wieder Sport machen :D
    Mir geht's aber nicht darum Kampf"kunst" zu lernen, sondern um Körper-Achtsamkeit und die oben genannten Nebeneffekte.
    Eigentlich könnte ich da auch Tai Chi oder Yoga machen, aber das wäre wohl nicht im Sinne meiner Ärztin.

    "If you can learn to make the mind still, it will be the greatest help to the world."
    (Ajahn Chah)

  • @ Grünkern:


    Kampfkunst brauchst Du nicht anzuwenden- der beste Kampf ist der, den man nicht kämpft. Aber alleine durch die Übung erlangst Du mehr Selbstbewußtsein-und das spüren die Mobber instinktiv, genau wie sie mangelndes Selbstbewußtsein ahnen. Sieht man schon an Deiner Körpersprache. :shock::evil:


    Bei niedrigem Blutdruck wäre auch Jogging gut für Psyche und Körper- kann überall eingeschoben werden ohne Termindruck. Hauptsache, Du machst neben der Meditation noch was Aktives als Ausgleich. Glaube mir, das tut Dir gut. :P


    Lieber Gruß, crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

  • crazy-dragon:

    Kampfkunst brauchst Du nicht anzuwenden- der beste Kampf ist der, den man nicht kämpft. Aber alleine durch die Übung erlangst Du mehr Selbstbewußtsein-und das spüren die Mobber instinktiv, genau wie sie mangelndes Selbstbewußtsein ahnen. Sieht man schon an Deiner Körpersprache. :shock::evil:


    So wie Hunde Angst riechen? :lol:


    crazy-dragon:

    Bei niedrigem Blutdruck wäre auch Jogging gut für Psyche und Körper- kann überall eingeschoben werden ohne Termindruck. Hauptsache, Du machst neben der Meditation noch was Aktives als Ausgleich. Glaube mir, das tut Dir gut. :P


    Das glaube ich Dir auf's Wort. Ich muss meine Sportkleidung mal wieder raussuchen... :D

    "If you can learn to make the mind still, it will be the greatest help to the world."
    (Ajahn Chah)

  • Meditation ist gegen Sozialphobie wahrscheinlich wenigstens besser als alles andere (wie z.B. Drogen nehmen oder die Bibel wortgetreu auslegen.) Eine gute Gesprächs- oder Verhaltenstherapie ist sicherlich auch ein guter Ansatz, weil man Feedback bekommt.


    Das Wichtigste ist, dass man durch die Praxis immer mehr einen echten Draht zu sich selbst bekommt - um so besser merkt man dann, was hilft, wo's langgeht, wen man fragt und wen lieber nicht...


    Bei mir ist es z.B. zur Zeit so, dass ich nicht richtig regelmäßig meditiere, hab immer anderes zu tun und schaffe wenig ;):cry: . Wenn ich aber meditiere, geht es gleich so irre tief - fühle mich dadurch sehr dünnhäutig zur Zeit. Bin nah am Wasser gebaut und schreckhaft. Irgendwas mache ich verkehrt, glaube ich. Oder es ist eine Phase.
    Jedenfalls ist es ein gutes Objekt zum studieren.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Jyotsna':

    Meditation ist gegen Sozialphobie wahrscheinlich wenigstens besser als alles andere (wie z.B. Drogen nehmen oder die Bibel wortgetreu auslegen.) Eine gute Gesprächs- oder Verhaltenstherapie ist sicherlich auch ein guter Ansatz, weil man Feedback bekommt.


    Das Wichtigste ist, dass man durch die Praxis immer mehr einen echten Draht zu sich selbst bekommt - um so besser merkt man dann, was hilft, wo's langgeht, wen man fragt und wen lieber nicht...


    Bei mir ist es z.B. zur Zeit so, dass ich nicht richtig regelmäßig meditiere, hab immer anderes zu tun und schaffe wenig ;):cry: . Wenn ich aber meditiere, geht es gleich so irre tief - fühle mich dadurch sehr dünnhäutig zur Zeit. Bin nah am Wasser gebaut und schreckhaft. Irgendwas mache ich verkehrt, glaube ich. Oder es ist eine Phase.
    Jedenfalls ist es ein gutes Objekt zum studieren.


    Liebe Jyotsna'


    Sehr gut , prima weiter so , Klasse , ja man wird empfindsamer und
    versteht besser u.a. seine hilflosigkeit so manche Träne wird noch fliessen .
    Welcome in Paradies :D
    Wenn ich darf , möchte ich Dir einen Tipp geben ? Vermeide Zorn und
    Wut gewinne Abstand von Situationen die Dich stark ergreifen lass Dich
    nicht mal in Gedanken mitnehmen . Früher wo meine Grossmutter zu
    mir sagte : " Junge mach ' ne Faust in der Tasche und zähl bis zehn ."
    habe ich es wirklich nicht verstanden . Ich mache keine Faust in der
    Tasche und die Worte sind nach meinem letzten Absturz SONNENKLAR !
    Pranayama ( Atemschule ) kann auch im Alltag ne prima Praxis sein .
    Das diskursive denken wir durch das zählen der Atemzüge unterbrochen und wenn Du die Tränen nicht zurückhalten kannst dann lass sie doch einfach laufen . Eine Träne im Ozean !


    Mit ganz lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema

  • Dorje Sema:

    ....
    .... und wenn Du die Tränen nicht zurückhalten kannst dann lass sie doch einfach laufen . Eine Träne im Ozean !


    Mit ganz lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema


    Hallo Dorje Sema,


    vielen Dank für deine Ratschläge. Immer gerne.
    Du meinst also, das ist normal, so dünnhäutig zu werden?
    Wenn man beim Meditieren weint, finde ich das auch nicht weiter beunruhigend, aber z.B. hat mir letztens eine Mitarbeiterin ein Glas Marmelade gezeigt ( :) ) das war gerade neu gekauft worden. Sie schraubte den Deckel auf, hielt mir das Glas fast unter die Nase und fragte: "Was meinst Du, soll ich dieses Glas zum Laden zurückbringen?"
    Auf der unberührten Oberfläche der Marmelade prangten zwei große, weiße Schimmelkreise. Ich bekam so einen Schreck, weil ich jetzt nicht mit sowas gerechnet hatte, dass ich einen kurzen Schrei ausstieß. Wirklich wie eine Tante, der eine Maus gezeigt wird. *kopfschüttel*
    Benimmt sich so eine gleichmütige Buddhistin? :D


    Aber mit Pranayama wär ich vorsichtig - da muss man schon ein bisschen pure zu sein, damit es nicht nach hinten losgeht, hab ich gehört.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Grüss Dich Jyotsna' ,


    dadurch das man sensibler/sensitiver wird , wird man auch wesentlich empfänglicher im Sinne des erlebenden mitfühlens . Das ist normal .
    Damit läßt sich hervorragend die Praxis von Avalokiteshvara ausüben.
    Ganz sinnig finde ich hier sich ohne Erwarten und hoffen - erleben zu lassen - ohne irgendetwas zu tun , oder Gedanklich einzugreifen.
    Und andererseits die analytische Meditation ( Einsicht) in oder auf die Ichlosigkeit / Selbstlosigkeit allmählich aufzubauen. ( Wenn Du das
    möchtest ? Dann mail ich es Dir zu .) .


    Zitat

    Jyotsna' schreibt : Auf der unberührten Oberfläche der Marmelade prangten zwei große, weiße Schimmelkreise. Ich bekam so einen Schreck, weil ich jetzt nicht mit sowas gerechnet hatte, dass ich einen kurzen Schrei ausstieß.


    Ja , Klasse ! Kannst Du Dir vorstellen das Du "unbewusst" die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit im Bewusstsein integriert hast ? ( die Merkmale Samsaras )
    Sodass der kurze Schrei Ausdruck von Erkenntnis war ohne die grossen Worte
    der Philosophen , es geht nämlich auch ganz ohne das . Beeindruckend.
    No , intellectual mind
    Pranayama in seinen fortgeschrittenen Phasen sollte man IMHO tatsächlich
    von einem erfahrenen Lehrer lernen was ich meinte war das umstellen auf
    Bauchatmung und das zählen der Atemzüge während der Sitzmeditation .
    Man nimmt sich vor der Sitzung vor , mit jedem Atemzug von 1-10 zu zählen.
    Ausatmen 1 Einatmen 2 Ausatmen 3 bis zehn und dann fängt man wieder von vorne an . Wenn man dies einigermassen beherrscht dann kann man dies nur mit dem Einatmen üben oder mit dem Ausatmen je nachdem .Man kann auch den Zyklus der Zahlen verändern (schützt vor Gewohnheit ) Wenn man zu weit gezählt hat oder sich in seinen Gedanken von gestern heute und morgen
    verloren hat nimmt man dies gelassen zur Notiz schenkt dem keine Bemessenheit und fängt wieder von vorne an . ( rechte Anstrengung , führt
    spontane(ously) , zur Leerheit )


    Mit lieben herzlichen Grüssen
    Dorje Sema

  • Jyotsna':

    Benimmt sich so eine gleichmütige Buddhistin? :D


    Nein. Setzen, sechs.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • gruenkern:
    crazy-dragon:

    Kampfkunst brauchst Du nicht anzuwenden- der beste Kampf ist der, den man nicht kämpft. Aber alleine durch die Übung erlangst Du mehr Selbstbewußtsein-und das spüren die Mobber instinktiv, genau wie sie mangelndes Selbstbewußtsein ahnen. Sieht man schon an Deiner Körpersprache. :shock::evil:


    So wie Hunde Angst riechen? :lol:


    crazy-dragon:

    Bei niedrigem Blutdruck wäre auch Jogging gut für Psyche und Körper- kann überall eingeschoben werden ohne Termindruck. Hauptsache, Du machst neben der Meditation noch was Aktives als Ausgleich. Glaube mir, das tut Dir gut. :P


    Das glaube ich Dir auf's Wort. Ich muss meine Sportkleidung mal wieder raussuchen... :D


    > Ja...so ähnlich...
    > Wirst sehen, ergänzt sich gut mit Meditation...


    LIeber Gruß, crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Hi, Jyotsna`,


    " habe immer viel zu tun und schaffe wenig "- da klingt wie nach einer ausgepowerten Frau, die übermüdet ist von ihren Pflichten und deswegen nicht voll konzentriert flott arbeiten kann...dürfte weniger mit der Meditatin zusammenhängen.


    Das zeigt auch Deine Reaktion mit dem Schimmelpilz...Ich hätte da nur ein " Boah...würg...." rausgelassen.


    Versuche mal, genügend Schlaf und Ruhe zu bekommen, dazu viel frische Luft...dann sage mir Bescheid, ob es was gebracht hat...


    LIeber Gruß, crazy dragon :P

    Tag für Tag ein guter Tag

  • crazy-dragon:

    " habe immer viel zu tun und schaffe wenig "- da klingt wie nach einer ausgepowerten Frau, die übermüdet ist von ihren Pflichten und deswegen nicht voll konzentriert flott arbeiten kann...dürfte weniger mit der Meditatin zusammenhängen.


    Das könnte auch zwanghafte Ablenkung und Flucht sein und sehr viel mit Meditation zu tun haben.


    crazy-dragon:

    Das zeigt auch Deine Reaktion mit dem Schimmelpilz...Ich hätte da nur ein " Boah...würg...." rausgelassen.


    Gefasst wie ein "starker Mann" eben zu sein hat. "Schreien" überlässt man "schwachen Frauen". "Toller Kerl". Aber dennoch ist es Abneigung und Ekel ... der einzige Unterschied ist doch die Ausdrucksform, oder?

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Dorje Sema:

    (...)
    Und andererseits die analytische Meditation ( Einsicht) in oder auf die Ichlosigkeit / Selbstlosigkeit allmählich aufzubauen. ( Wenn Du das
    möchtest ? Dann mail ich es Dir zu .) .
    ...


    Klaro, immer gerne. Ob ich das dann nachvollziehen kann, steht dann natürlich auf einem anderen Blatt.


    crazy dragon:

    ... Versuche mal, genügend Schlaf und Ruhe zu bekommen, dazu viel frische Luft...dann sage mir Bescheid, ob es was gebracht hat...


    Danke, sowas in der Art hab ich mir jetzt auch gedacht. Auch ist mir aufgefallen, dass ich schon wieder lange Zeit gar keine Yogaübungen mehr gemacht habe - tz, tz, wie man immer wieder so unmerklich rausrutschen kann aus der Routine. :?


    Aber deshalb hab ich das auch in diesem Thema erwähnt: Man kann sich selbst als Studienobjekt nehmen und weiterentwickeln, und es gibt nicht unbedingt nuuuur Patentrezepte dabei.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: