bedingtes dasein

  • was ist die urerste ursache des bedingten daseins
    wieso ist nicht nur nirvana
    wieso erleb ich mich als bedingtes lebewesen das versucht sich selbst mit hilfe des pfades aufzuheben


    und zu nirvana
    was soll nirvana sein wenn es niemanden gibt der es erlebt


    hab die definition gelesen


    das es höchstes glück ist
    vollständiges aufhören von begehren übelwollens und verblendung
    das restlose erlöschen von körper und geist


    aber wenn es höchstes glück ist - wird das ja auch erlebt nur von wem
    auch wenn es nichts ist die grosse leere - wird diese auch erlebt nur von wem


    freu mich auf eure antworten


    alles liebe
    johannes

  • hanujo:

    wieso ist nicht nur nirvana


    ist nur nirvana - wieso erkennen wir es nicht? ;)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

    Einmal editiert, zuletzt von Joram ()

  • Hallo johannes,


    hanujo:

    das es höchstes glück ist
    vollständiges aufhören von begehren übelwollens und verblendung
    das restlose erlöschen von körper und geist


    aber wenn es höchstes glück ist - wird das ja auch erlebt nur von wem
    auch wenn es nichts ist die grosse leere - wird diese auch erlebt nur von wem


    was soll nirvana sein wenn es niemanden gibt der es erlebt


    Es kommt bloß ein Verstehen, dass es kein beständiges Ich gibt.
    Der Ich-Glaube geht unter. Dieser 'jemand' wird zum 'niemand'.
    Unter anderem. Ansonsten bleibt alles beim alten ;)

    • Offizieller Beitrag
    hanujo:

    was ist die urerste ursache des bedingten daseins
    wieso ist nicht nur nirvana
    wieso erleb ich mich als bedingtes lebewesen das versucht sich selbst mit hilfe des pfades aufzuheben


    Warum ist nicht nichts? Der Buddhismus gibt dazu keine Anwort und erklärt diese Frage sogar zu den "müssigen Fragen", denen nachzuhängen nichts bringt. Es ist eben so und da kann man viel herumspekulieren. Da könnte man sich beispielsweise fragen, obe es vielleicht ja insgesamt wirklich nichts gibt und ein Universum ist die Ausnahme von der Regel ist? Ein statistisches Rauschen, aus dem sich zufällig eine Form ergeben hat, die stabil genug ist um sich selbst zu erhalten? Und daraus sind dann andere Formen enstanden, die dazu tendieren sich zu erhalten.


    Ständig davon bedroht ins Rauschen zurückzufallen bleiben dann die Formen erhalten, deren innere Dynamik besonders auf das Festhalten der eignen Form gepolt ist. Stabile Naturgesetzte, stabiler Raum, stabile Atome, stabile Moleküle, bis hin zu uns Lebewesen, die sich unter wechselnden Bedingungen selbst zu erhalten suchen, und diese Situation als eine Situation von Spannung und Unsicherheit erleben - als Leiden eben. Ob beim Kücheputzen oder beim Kinderzimmeraufräumen: Das menschliche Schicksal ist ein ausichtloses Ringen mit der Entropie. Geborgte Oasen der Ordnung inmitten von Chaos und dreckigen Suppenschüsseln. Soweit meine müssige Spekulation.


    hanujo:


    was soll nirvana sein wenn es niemanden gibt der es erlebt


    Naja, Buddha ist ja nach seiner Befreiung nicht einfach verschwunden sondern lebte noch ein halbes Jahrhundert. Er lehrte, antwortete auf Fragen und meisterte auch sonst seinen Alltag. Was da "restlose erlöschen von körper und geist" bezeichnet wird ist das Erlöschen derjenigen Funktionen, die zum verblendeten Ich-Glaube beitragen. Also zu der Haltung, die davon ausgeht, etwas vom Rest Unabhängiges zu sein.

  • Hi,
    da gibt es schon eine buddh. Genesis, die erklärte warum wir auf dieser Erde sind und auf ihr leiden.Im Wesentlichen ist es so, dass durch kosmische
    Katastrophen Lichtwesen auf die Erde gelangt sind und durch Nahrung materiell wurden und deshalb haben wir diese Sache mit dem Leiden am Hals. Gotamo Buddho zeigt den Weg, wie man sich aus dem Kreislauf der Wiedergeburten entfernen kann und zwar mit dem Achtfachen Pfad.
    Dabei ist nibbanam oder nirvana nur eine Treppe auf den acht Stufen der Freiungen (Jhanas).
    Das Endziel heisst: Auflösung der inneren und äußeren Wahrnehmbarkeit.
    Was ich so gut finde ist die Beschreibung von Nbbanam in drei Worten:" Nichts ist da".
    sakko

  • void:

    Was da "restlose erlöschen von körper und geist" bezeichnet wird ist das Erlöschen derjenigen Funktionen, die zum verblendeten Ich-Glaube beitragen. Also zu der Haltung, die davon ausgeht, etwas vom Rest Unabhängiges zu sein.


    salut hanujo


    du denkst dich, als eine art kontinuum (ansammlung) des erfahrenen, in dem bewusstsein, dass es nicht statisch ist. irgendwie musst du dich ja auch erinnern können, iwas muss mitfühlen können und eine gewisse urteilsfähigkeit brauchst du auch,usw. sonst wäre der buddha nicht weise gewesen. aber du versuchst dich nicht mehr mit konkreten dingen zu identifizieren und sie festzuhalten/abzustoßen und siehst dich eher als dynamisches kontinuum im moment, mit dem wissen, dass alles was du wahrnimmst, durch deine wahrnehmung geschieht, aber dadurch, dass du weder abgeneigt noch zugeneigt bist, ist deine wahrnehmung weniger selektiv wie davor und du "siehst" klarer/mehr. und dieses denken, dass du nichts bist, hilft dir quasi dabei. aber in der realität existierst du sehr wohl und formst dein umfeld mit. ein niemand könnte durch den tisch gehen. versuchs mal.
    durch die gedankenhilfen der drei tore (unzulänglichkeit, vergänglichkeit und nichtidentifikation) fällt es leichter, die frustration (dukkha) zu mindern.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung


    die defintionen sind allgemein und nicht buddhistisch. hilft mir aber beim entwirren.
    ich teil's in zwei kategorien ein. denken im leben und denken außerhalb dessen:


    realität: das was im "normalen" leben ist. du existierst, hast erfahrungen und das hat auch auswirkungen und formt dein umfeld mit. innerhalb dessen, gibt es psychologische konzepte, die einen bestimmten zweck erfüllen.
    wirklichkeit: weiß keiner genau. vllt ist alles traum/matrix/... da kannst du dir alles vorstellen zb niemand zu sein. aber die absolute wahrheit orientiert sich nicht am menschen und wird dadurch widersprüchlich, weil das leben nicht der maßstab ist. dieses denken ist nutzlos für die realität, weil wir im leben sind. spiel all die konzepte kurz durch und dann schau, was es dir gebracht hat für dein persönliches leben.


    versuch es grob einzuteilen (philosophie oder lebenspraxis), damit du nicht unnötig verwirrt bist.



    menschliches denken tendiert zum dualismus (vereinfacht: anhaftung/abstoßung oder sein/nicht-sein, usw), dort gibt es keinen dualismus, nur prozesse und umwandlungen. wenn du das konzept "geist" verstehst, dann wird es klarer. der geist ist eine art überlebenstrieb (quaaasi), daher kommt sozusagen der dualismus (gute beeren, schlechte beeren), aber nach dem geist kommt bewusstsein und das verständnis für die prozesse und den geist (die beeren sind für mich gut oder schlecht, in wirklichkeit sind es einfach nur früchte eines strauchs und dienen seiner vermehrung), sowie die zügelung des geistes (5kilo beeren sind ungesund, sowie jede andere form der exzessiven egosucht).


    also:
    was ist die urerste ursache des bedingten daseins?
    der urknall vllt? ich glaube das weiß niemand so genau
    es is n kreislauf (stark runtergebrochen und nicht ganz korrekt):
    körper, reiz und labiler geist, wahrnehmung (unbewusst), subjekt-objekt-beziehung, aktivierung der 6sinne, glaube der 1. berührung, empfindung, verlangen (werdensdurst durch den geist), "prägung",usw. daraus entsteht wieder etwas.
    weil du aufgrund deiner prägungen ja denkst und handelst und dein umfeld dementsprechend beeinflusst oder "formst". beim erleuchteten sieht der kreislauf anders aus.


    wieso ist nicht nur nirvana?
    siehe bedingtes entstehen. da gibt es anhaftung und abneigung, gut und böse
    und psychologische mechanismen dazu zb hemmungen, zweifel, angst, usw.


    wieso erleb ich mich als bedingtes lebewesen das versucht sich selbst mit hilfe des pfades aufzuheben ?
    du hebst dich nicht auf, sondern deine frustration/leid.


    was soll nirvana sein wenn es niemanden gibt der es erlebt?
    nirvana ist ein innerer zustand... und "niemand" siehe oben.


    auch wenn es nichts ist die grosse leere - wird diese auch erlebt nur von wem ?
    leere = http://de.wikipedia.org/wiki/Shunyata#Leerheitsbegriff


    ich hoffe das hilft etwas weiter. cheerio, jazz

  • ich weißt nicht, ob der palikanon, bei der frage nach grundbegriffen des palikanons, ne gute antwort ist.
    erklär es jemanden der fragt "wer nimmt nirvana wahr?" so, dass er mit dem begriff "leerheit" erstmal arbeiten kann, wenn wiki totaler müll ist. der wikilink kam nach meiner erklärung. ich denke, dass es so erstmal greifbar ist.


    liebe grüße, jazz

  • Jazzica:

    ich weißt nicht, ob der palikanon, bei der frage nach grundbegriffen des palikanons, ne gute antwort ist. erklär es jemanden der fragt "wer nimmt nirvana wahr?" so, dass er mit dem begriff "leerheit" erstmal arbeiten kann


    Gerade M121 ist so einleuchtend.




    Herzlich,
    Mirco

  • "was ist die urerste ursache des bedingten daseins
    wieso ist nicht nur nirvana?"


    Der Buddha hat soweit ich weiß keine klare Aussage gemacht, ob und warum der Kreislauf begonnen hat. Der allgemeine Konsens ist daher, dass es seit unendlicher Zeit läuft. Im Theravada gibt es aber teilweise die Ansicht, dass es irgendwann einen Anfang gab, und auch ein Ende geben wird, nämlich wenn alle Wesen befreit sind. Den Grund für den Ursprung kann aber auch keiner sagen.

  • demian:

    "was ist die urerste ursache des bedingten daseins
    wieso ist nicht nur nirvana?"
    Der Buddha hat soweit ich weiß keine klare Aussage gemacht, ob und warum der Kreislauf begonnen hat. Der allgemeine Konsens ist daher, dass es seit unendlicher Zeit läuft. Im Theravada gibt es aber teilweise die Ansicht, dass es irgendwann einen Anfang gab, und auch ein Ende geben wird, nämlich wenn alle Wesen befreit sind. Den Grund für den Ursprung kann aber auch keiner sagen.


    Was nicht alles für Vorstellungen gibt. :)
    Ich habe allerdings noch nie gehört das es im Theravada teilweise die Ansicht
    geben würde es würde einen Anfang und ein Ende geben. Nach der Lehre des
    Buddha gibt es keinen Anfang und ein Ende nur wenn Nibbana erlangt würde.
    Einen wirklichen Ursprung gibt es nicht und kann es auch prinzipiell nicht geben.
    In dem Beispiel vom verwirrten Kranken der von einem Giftpfeil getroffen
    wurde sind diese Dinge vom Buddha lang und breit dargelegt worden und es
    ist nicht anzunehmen, das diese große Lehrdarlegung im Theravada unbekannt sein sollte.

  • stimmt. der kreislauf ist interpretation und nicht korrekt. excusez moi und danke fürs korrigieren.

  • demian:

    Im Theravada gibt es aber teilweise die Ansicht, dass es irgendwann einen Anfang gab, und auch ein Ende geben wird, nämlich wenn alle Wesen befreit sind.


    Du verwechselst das mit dem Mahayana.
    Mit der "Befreiung aller Wesen" hat man im Theravada wenig zu tun.


    Samsara ohne Anfang und Ende.
    Was zuerst war, spielt im Theravada keine Rolle und sich Gedanken darüber zu machen fällt unter Weitschweifigkeit (papañca)


    Vergangenes ist vergangen und können wir nicht mehr ändern und die Zukunft ist reine Spekulation (papañca)


    Wir können nur mit dem arbeiten, was wir im Moment bei uns "selber" vorfinden.


    ()


  • Wenn das die Grundaussagen des Therevada sind ist mir gerade klar geworden was mich stört am Mahayana.
    Kann das zwar noch nicht genau darlegen aber das wird wohl noch. :)

  • Ellviral:

    Wenn das die Grundaussagen des Therevada sind ist mir gerade klar geworden was mich stört am Mahayana.
    Kann das zwar noch nicht genau darlegen aber das wird wohl noch. :)


    Vergiss nicht dass Buddah 45 Jahre gelehrt hat....
    Also doch "Befreiung aller Wesen", wobei "aller" wird etwas kleiner geschieben...


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:
    Ellviral:

    Wenn das die Grundaussagen des Therevada sind ist mir gerade klar geworden was mich stört am Mahayana.
    Kann das zwar noch nicht genau darlegen aber das wird wohl noch. :)


    Vergiss nicht dass Buddah 45 Jahre gelehrt hat....
    Also doch "Befreiung aller Wesen", wobei "aller" wird etwas kleiner geschieben...


    _()_


    Befreiung aller Wesen, wovon?
    Von Dukkha.


  • Jeht dit einfach so oda jibts da ne beschtümmte Technik :?:

  • Joram:


    Vergiss nicht dass Buddah 45 Jahre gelehrt hat....
    Also doch "Befreiung aller Wesen", wobei "aller" wird etwas kleiner geschieben...


    Was hat die Lehrzeit des Buddha mit "Befreiung aller Wesen" zu tun?
    Er hat z.B. nur in einem Gebiet von ca 600 km Durchmesser gelehrt.


    Er lehrte in den 45 Jahren einzig und allein wie man es selber machen kann.
    Nämlich Dukkha zu beenden und Nibbana zu realisieren.
    Und das alles mittels des Edlen Achtfachen Pfades.


    ()

  • Sukha:
    Joram:


    Vergiss nicht dass Buddah 45 Jahre gelehrt hat....
    Also doch "Befreiung aller Wesen", wobei "aller" wird etwas kleiner geschieben...


    Was hat die Lehrzeit des Buddha mit "Befreiung aller Wesen" zu tun?


    Na, ich dachte es ist klar: Wenn Theravada "ach so egoistisch" WÄRE, hätte Buddha nach seiner Erleuchtung wohl nicht 45 Jahre gelehrt, oder? ;)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:
    Sukha:

    Was hat die Lehrzeit des Buddha mit "Befreiung aller Wesen" zu tun?


    Na, ich dachte es ist klar: Wenn Theravada "ach so egoistisch" WÄRE, hätte Buddha nach seiner Erleuchtung wohl nicht 45 Jahre gelehrt, oder? ;)


    _()_


    Hi Joram


    Der Buddha beschäftigte sich nicht damit, dass alle Wesen befreit werden würden. Meines Wissens ist das eine spätere Vorstellung, die zur Entspannung dient, damit man sich nicht zu sehr auf die eigene Praxis verkrampft, wie das zB bei Leuten der Fall ist, die Gurus oder Jhanas hinterherjagen.


    Als der Buddha nach Befreiung aller Wesen gefragt wurde, schwieg er sich aus, siehe http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=53&t=10595.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • du siehst hanujo, wir sind uns alle einig und die sache is im grunde ganz einfach.


  • schön auf den punkt gebracht .. :) total klar.


    "dieses" denken .. ja . ein nicht wirklich "erfassbares" denken. eine klarheit, die spürbar sein wird, aber kaum erklärbar.
    mag es das denken aus dem nicht-denken heraus sein oder das intuitive gespür bezüglich geschehnissen und situationen
    oder der geist im wissen oder das wissen selber.


    was "interessiert" dann noch die alltäglichkeit?
    sie ist um "dich" herum. aber berührt nicht mehr.


    mit übung wird vllt. ein dauernder zustand von sinnenfreiem glück erreicht und "das" kann
    auf dein umfeld abfärben


    betta

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