Meditationskissen - Worauf sollte ich achten?

  • Vor kurzem habe ich - im Rahmen einer Achtsamkeitsschulung - damit begonnen, regelmäßig im Sitzen zu meditieren. Zunächst habe ich auf einem Stuhl gesessen, seit zwei Wochen sitze ich nun mit einem Kissen auf dem Boden. Um stabiler zu sitzen, möchte ich mir gern ein Meditationskissen zulegen. Deswegen meine Frage an euch: Worauf sollte ich dabei achten? Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit bestimmten Materialien gemacht? Welche Form und Höhe empfiehlt sich? (Meine Beinhaltung ist im Augenblick am ehesten burmesisch, wobei ich die Knie mit kleinen Kissen stabil halte.)


    Mir ist bewusst, dass es am besten wäre, wenn ich ganz viele verschiedene Kissen ausprobieren könnte, bevor ich mich dann entscheide. Das kann ich aber leider nicht finanzieren. Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen gemacht, die mir bei meiner Entscheidung helfen könnten. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen und Überlegungen mit mir teilen würdet.

  • Gaukelmeister:

    Mir ist bewusst, dass es am besten wäre, wenn ich ganz viele verschiedene Kissen ausprobieren könnte, bevor ich mich dann entscheide.


    Gibt es eine buddhistische Gruppe in Deiner Nähe? Da fliegen oft zig verschiedene Kissen herum und man kann alle mal testen.


    Mein Favorit sind körnergefüllte, feste, runde Kissen. Am Anfang lieber etwas dicker, damit die Knie immer auf dem Boden sind. Eine ungebübte Beckenpartie tut sich da mit einem hohen Sitz leichter. Das kann sich aber mit der Zeit ändern weswegen ein mittelhohes, am Anfang mit einer zusätzlichen Decke darunter, vielleicht die beste Alternative ist.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • äh Gaukelmeister
    Deine Frage ist ernst gemeint ?
    Gut -.- dann möcht ich mal darauf erwidern, dass es vollkommen pillepalle ist, in welcher Haltung du meditierst.
    Es kommt darauf an, dass es deinem Körper dabei gutgeht und Du ihn nicht überstrapazierst.
    WEnn du im vollen Lotussitz meditierst, dann ist ein dickeres Kissen gut, damit die Knie gut auf dem Boden liegen.
    Allerdings kannst du auch einen Handstand machen und so meditieren.
    Du kannst dich auch mit dem Rücken an eine Wand lehnen oder du kannst auch einen Meditationsgürtel verwenden zur Stabilisierung. Und es gibt Meditierer, die wenn sie ganz, ganz lange meditieren, eine Stütze unter das Kinn klemmen, damit der Kopf nicht vornüberfällt, wie ich mal gelesen hab.
    Also der Möglichkeiten sind da Viele. Es ist an Dir, das Beste daraus zu wählen.
    Sei einfach achtsam gegenüber deinem Körper.

  • Moin Gauklermeister,
    ich liebe Kissen mit Kapokfüllung. Ich habe auch schon auf solchen mit einer Füllung aus Styroporkügelchen, aus Buchweizenspelzen und aus zusammengelegten Decken gesessen. Hat aber meine Vorliebe nicht geändert. :D
    Was die Sitzhöhe angeht, so musst du das wirklich ausprobieren. Ich habe eine ganze Zeit auf recht hohen Kissen (15 - 20 cm) gesessen und sitze jetzt auf flacheren. Wenn ich irgendwo eingeladen bin, sitze ich auf dem, was da ist.
    Was die Sitzhaltung angeht, so sollte sie stabil sein. Das heißt, beide Knie auf dem Boden und der Rücken gerade aufgerichtet und nicht angelehnt. Kleine Kissen unter den Knien sind kein Problem. Im Laufe der Zeit wirst du sie nicht mehr brauchen.


    Natürlich kann man Kompromisse machen, wenn das zu Anfang nicht geht. Aber diese Haltung sollte man sich als Ziel vor Augen halten.
    Was die Beinhaltung angeht, so sitze ich bei längeren Veranstaltungen burmesisch und ansonsten viertel oder halber Lotus.
    Ich scheue mich aber auch nicht, einen Stuhl benutzen, wenn die Schmerzen zu groß sind. Aber auch hier gilt, Rücken gerade aufgerichtet und nicht angelehnt. Das erreichst du recht einfach, wenn du ein Kissen auf die Sitzfläche legst.
    Muskeln, Sehnen und Bänder brauchen Zeit, sich zu dehnen. Gib ihnen diese Zeit.


    So weit meine Erfahrungen.
    LG
    Ji'un Ken

  • @ Bambus
    Dank dir für die Antwort. Das mit der Meditationsgruppe ist eine gute Idee. Ich werde das mal recherchieren. - Wegen der Höhe: wie hoch ist denn "mittel"? Ich finde Kissenhöhen von 10 cm bis 25 cm Höhe. Eine Quelle gibt an, dass 10 cm die gebräuchliste Höhe für die Sitzmeditation ist.


    peeter:

    äh Gaukelmeister
    Deine Frage ist ernst gemeint ?


    Ja, ich beschäftige mich gerade mit der Frage. Was ist daran so verwunderlich? Vielleicht habe ich einen unzutreffenden Eindruck von der Sitzmeditation bekommen. Dann lasse ich mich natürlich gerne korrigieren. An unterschiedlichen Stellen habe ich gelesen, dass es wichtig ist, eine stabile Sitzhaltung beim Meditieren einzunehmen. Das leuchtet mir ein. Es wird empfohlen, dazu ein Meditationskissen zu benutzen. Auch das leuchtet mir ein. Aber natürlich kann das auch Unsinn sein. Falls es nun aber stimmen sollte, dass eine stabile Sitzhaltung wichtig ist, und falls es auch stimmt, dass die Nutzung eines Meditationskissens dabei hilfreich ist, dann macht es doch auch Sinn, sich über die Wahl des Meditationskissens Gedanken zu machen - oder siehst du das anders?


    Ich muss mich der richtigen Sitzhaltung allmählich annähern, da meine Beweglichkeit eher durchschnittlich ist. Ich möchte nichts erzwingen und vertraue auch den Hinweisen von erfahreneren Meditierenden, dass sich die Beweglichkeit allmählich verbessert. Und ich vertraue auch darauf, dass es sinnvoll ist, sich über die richtige Sitzposition Gedanken zu machen. Wie gesagt, vielleicht täusche ich mich. Aber ich als Neuling muss ich zunächst einmal darauf vertrauen, was andere sagen. Vielleicht ist es ja "pillepalle", wie ich sitze. Aber genauso mag es pillepalle sein, dass ich versuche, mich auf meinen Atem zu konzentrieren, Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten und so weiter. Zum Einstieg schlucke ich erst einmal den ganzen Happen - wenn ich mehr Erfahrung habe, picke ich mir dann die Rosinen raus.

  • Deine Frage ist berechtigt und völlig in Ordnung. Ich nutze sie um einen schon öfter zitierten Link zu posten:


    http://media.audiodharma.org/d…stures_for_Meditation.pdf
    Quelle


    Mein aktuelles Kissen ist ca. 15cm hoch. Das dürfte Standard sein. Wenn der Rücken zwickt, bzw. nach längeren Pausen, sitze ich gerne auf 20+ cm. Keine Scheu vor hohen Kissen am Anfang. Es gilt keinem etwas zu beweisen indem man tief, und damit vermeintlich richtig sitzt. Das stabile Sitzen soll die Meditation unterstützen, kein Selbstzweck sein.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Ich habe auch mit einem hohen Kissen angefangen, also 20 cm. Die Füllung ist aus Buchweizenspelzen. Da das Kissen einen Reißverschluss hat, kann ich je nach Bedarf Spelzen rausnehmen oder hinzufügen.
    So lässt sich die Höhe gut regulieren.

  • Ich hab auch mal mit hohen Kissen angefangen. Hab dann irgendwann die Höhe verringert. Und weil ich vom Füllen (oder eher Leeren) noch Buchweizenspreu übrig hatte, hab ich ein einfaches 4-eckiges Kissen damit gefüllt, um ein wenig Unterstützung beim Knie-Fersen-Sitz zu haben. So auf etwa 2 cm Höhe. Inzwischen sitze ich auf dem auch im halben Lotussitz. Und es sitzt sich für mich viel besser als alle höheren Kissen.


    Also Probieren geht über Tradition.

  • Gaukelmeister:
    peeter:

    äh Gaukelmeister
    Deine Frage ist ernst gemeint ?


    Ja, ich beschäftige mich gerade mit der Frage. Was ist daran so verwunderlich? Vielleicht habe ich einen unzutreffenden Eindruck von der Sitzmeditation bekommen. Dann lasse ich mich natürlich gerne korrigieren. An unterschiedlichen Stellen habe ich gelesen, dass es wichtig ist, eine stabile Sitzhaltung beim Meditieren einzunehmen. Das leuchtet mir ein. Es wird empfohlen, dazu ein Meditationskissen zu benutzen. Auch das leuchtet mir ein. Aber natürlich kann das auch Unsinn sein. Falls es nun aber stimmen sollte, dass eine stabile Sitzhaltung wichtig ist, und falls es auch stimmt, dass die Nutzung eines Meditationskissens dabei hilfreich ist, dann macht es doch auch Sinn, sich über die Wahl des Meditationskissens Gedanken zu machen - oder siehst du das anders?


    Ich muss mich der richtigen Sitzhaltung allmählich annähern, da meine Beweglichkeit eher durchschnittlich ist. Ich möchte nichts erzwingen und vertraue auch den Hinweisen von erfahreneren Meditierenden, dass sich die Beweglichkeit allmählich verbessert. Und ich vertraue auch darauf, dass es sinnvoll ist, sich über die richtige Sitzposition Gedanken zu machen. Wie gesagt, vielleicht täusche ich mich. Aber ich als Neuling muss ich zunächst einmal darauf vertrauen, was andere sagen. Vielleicht ist es ja "pillepalle", wie ich sitze. Aber genauso mag es pillepalle sein, dass ich versuche, mich auf meinen Atem zu konzentrieren, Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten und so weiter. Zum Einstieg schlucke ich erst einmal den ganzen Happen - wenn ich mehr Erfahrung habe, picke ich mir dann die Rosinen raus.


    JA...du hast ja schon recht, dass du fragst..... :idea:
    aber es ist deine Wahl, was für dich am besten ist. Eine stabile Sitzhaltung ist sicherlich gut .. den Rücken grade, was bestimmt anfangs Schmerzen verursachen kann, aber da musst du durch oder du lehnst dich irgendwo an.
    Es liegt an deinem Körper, wie du sitzen willst. Es wird bei jedem Menschen anders sein.
    Und ob du beweglicher wirst ? Mhmmm...es mag sein, dass dein Körper sich dran gewöhnt. :arrow: Beweglicher wirst du durch Gymnastik oder Yoga .. aber durchs meditieren ?
    "Aber genauso mag es pillepalle sein, dass ich versuche, mich auf meinen Atem zu konzentrieren, Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten und so weiter. "
    nee pillepalle ist dette nicht .. ob du dich auf den Atem oder was anderes oder garnichts fokussierst (?). Meditation hat viele Formen und Herangehensweisen. Es geht eigentlich um geistige Klarheit, :arrow: losgelöst sein von all den aufkommenden Gedanken und Gefühlen. Weisst, dass ist der Kernpunkt der Meditation (unter anderem) und nicht wie hoch oder tief du sitzt. Mach es dir bequem und ab die Post.
    Ich kenne Eine, die umgibt sich mit Kissen, weil sie es mit dem Rücken hat. So z.B. . Quäle nicht deine Knochen.

  • Ich meditiere wie du burmesisch. Zu Hause habe ich eher festes Medi-Kissen ohne Körner.
    Egal wie lange ich sitze, gibt es eigentlich keine Probleme.
    Bei meinem letzten Klosteraufenthalt saß ich viel auf einem Kissen welches mit Korn gefüllt war und sich angepasst hat. Dadurch wurde mein Sitz zwar ein klein-wenig stabiler, aber mir ist mein Arsch und meine Beine oft nach 20-30 Minuten eingeschlafen.


    Hatte großes Glück mit meinem Kissen. Ist mein erstes, bin sehr zufrieden und hat nur ca. 30€ gekostet.


    Falls du ein Zentrum oder Kloster in der Nähe hast, teste dort vvielleicht mal aus was dir liegt.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Vielen Dank euch allen für die hilfreichen Antworten!


    Mich haben eure Anmerkungen noch einmal dazu ermuntert, mir etwas klarer darüber zu werden, wie ich aktuell eigentlich sitzen möchte. Nach ein bisschen experimentieren habe ich festgestellt, dass ich gut damit zurecht komme, wenn ich etwas höher als bisher sitze. Dementsprechend besorge ich mir nun zunächst einmal ein Kissen, dass etwas höher ist. Außerdem werde ich ein Kissen nehmen, wo ich die von der Körnerfüllung bei Bedarf etwas herausnehmen kann, um die Sitzhöhe anzupassen.

  • Hallo zusammen,


    bei einem 10-Tages-Retreat in einem buddhistischen Kloster in Thailand haben sie uns Folgendes empfohlen,


    die Haltung soll stabil (gerader Rücken) aber nicht zu bequem sein, da man sonst nach längerer Meditation leicht einnickt bzw. -döst oder zumindest fällt es schwerer die Aufmerksamkeit zu halten. Dies trifft z.B. auf das meditieren auf einem Stuhl zu. Man kann aber auch damit gute Fortschritte erzielen und gerade für westliche Menschen, denen das Sitzen auf dem Boden relativ schwer fällt ist dies Anfangs eine gute Option.


    Ansonsten ist anfangs eine etwas höheres Kissen mit weicherem Füllmaterial (lieber Buchweizenschalen als Kapok) zu empfehlen und das Kissen mit leichter Schräge ausrichten, damit es einfacher ist, den Rücken gerade zu halten. Manche Kissen wie z.B. das (...) ist schon von Haus aus darauf ausgelegt.


    Und um meinen Senf zum Abschluss zu bringen, würde ich gerne den Senf von weiter unten wiederholen: "Probieren geht über Tradition" ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Jojo ()

  • Das richtige Meditationskissen (besonders die Höhe) ist meines Erachtens schon wichtig, da es sonst schmerzhaft werden könnte. Jeder bringt hier andere Voraussetzungen mit, z.B. in Bezug auf die Gelenkigkeit und Körpergröße. Eingeschlafene Füße und starke Spannungsschmerzen sind oftmals die Folge eines ungeeigneten Kissens. Das richtige Kissen (besonders die Höhe) ist sehr entscheidend für ein aufrechtes, entspanntes und schmerzfreies Sitzen auf dem Boden. Mit dem falschen Kissen verliert man schnell die Freunde an der Meditation und kann sich auch körperlichen Schaden zufügen.


    Warum überhaupt ein Bodensitzkissen?
    Bodensitzkissen erleichtern das Sitzen auf dem Boden erheblich, da Rücken und Gelenke stark entlastet werden. Durch den Einsatz von Bodensitzkissen sind die Hüftgelenke höher gestellt als die Knie, wodurch eine Kippung des Beckens nach vorne ermöglicht wird. Diese Beckenkippung ist die Basis für eine aufrechte und entspannte Sitzhaltung, in der die Bandscheiben und alle weiteren Strukturen der Wirbelsäule entlastet werden und die Atmung frei fließen kann.


    Empfehlungen zur Höhe:
    Höhe 12 cm: Lotussitz, Burmesischer Sitz
    Höhe 15 cm: Burmesischer Sitz, "Schneidersitz"
    Höhe 18 cm: Schneidersitz, Fersensitz
    Höhe 21 cm: Fersensitz (+/- 170 cm Körpergröße), lockerer Schneidersitz
    Höhe 24 cm: Fersensitz (+/- 175 cm Körpergröße)
    Höhe 27 cm: Fersensitz (+/- 185 cm Körpergröße)


    Unter (...) erhaltet ihr weitere Informationen zum geeigneten Kissen. Auch findet ihr dort ein in der Höhe veränderbares Kissen (besonders interessant auch für Anfänger).
    LG Frank :)

    Einmal editiert, zuletzt von Jojo () aus folgendem Grund: Link / Werbung. Wer sich interessiert, möge eine PN an Frank senden.

  • Also zunächst einmal kannst du dir ja verschiedene Testberichte zu den Kissen durchlesen. Man unterscheidet heute eingentlich drei verschiedene Meditationskissen. Es gibt das Basic-Kissen, Mond-Kissen und das Rechteckige-Meditationskissen welches auch am größten ist. Wenn du nicht die möglichkeit hast alle auszuprobieren, würde ich dir ein Basickissen empfehlen wo man das innenfutter auch wechseln kann. Hier kannst du den Sitzkomfort und die höhe mit dem passenden Innenfutter anpassen. Ich persönlich bevorzuge hierbei ein etwas höheres Kissen weil es dadurch meinen Rücken entlastet. Diese Seite hat mir damals bei der Auswahl sehr geholfen http://yogameditationskissen.com/.


    Ich hoffe ich konnte dir helfen :)