Rechte Ansicht (Erkenntnis, Einsicht)

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    Rechte Ansicht (Erkenntnis, Einsicht)
    samma ditthi


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    Rechte Ansicht (oder rechte Erkenntnis/Einsicht) ist der erste der acht Pfadfaktoren auf dem Noblen Achtfachen Pfad, und gehört zum Weisheitsteil des Pfades.


    Die Definition
    Was ist nun, ihr Mönche, rechte Erkenntnis? Das Leiden kennen, ihr Mönche, die Entwicklung des Leidens kennen, die Auflösung des Leidens kennen, den zur Auflösung des Leidens führenden Pfad kennen: das nennt man, ihr Mönche, rechte Erkenntnis.


    -DN 22

  • Sein Zusammenhang mit anderen Faktoren des Pfades


    Und auf welche Weise kommt Richtige Ansicht an erster Stelle? Jemand versteht falsche Ansicht als falsche Ansicht, und jemand versteht Richtige Ansicht als Richtige Ansicht: dies ist seine Richtige Ansicht."
    5. "Und was, ihr Bhikkhus, ist falsche Ansicht? 'Es gibt keine Gaben, nichts Dargebrachtes oder Geopfertes; keine Frucht oder Ergebnis guter und schlechter Taten; nicht diese Welt, nicht die andere Welt; keine Mutter, keinen Vater; keine spontan geborenen Wesen; keine guten und tugendhaften Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern.' Dies ist falsche Ansicht...


    "Jemand unternimmt die Anstrengung, falsche Ansicht zu überwinden und Richtige Ansicht zu erlangen: dies ist seine Richtige Anstrengung. Achtsam überwindet jemand falsche Ansicht, achtsam erlangt jemand Richtige Ansicht und verweilt darin: dies ist seine Richtige Achtsamkeit. So kreisen diese drei Zustände um Richtige Ansicht und treffen sich mit ihr, nämlich Richtige Ansicht, Richtige Anstrengung und Richtige Achtsamkeit [6]."


    -MN 117

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  • Die Auswirkungen von falscher Ansicht...


    Dem verkehrt Erkennenden, entsteht verkehrte Gesinnung, dem verkehrt Gesinnten verkehrte Rede, dem verkehrt Redenden verkehrte Handlungsweise, dem verkehrt Handelnden verkehrter Lebensunterhalt, dem verkehrten Lebensunterhalt Erwerbenden verkehrtes Streben, dem verkehrt Strebenden verkehrte Achtsamkeit, dem verkehrt Achtsamen verkehrte Sammlung, dem verkehrt Gesammelten verkehrtes Wissen, dem verkehrtes Wissen Besitzenden verkehrte Befreiung.


    Insofern, entsteht auf Grund des Verkehrten Verlust, kein Gewinn.


    -AN X.103


    ...und von rechter Ansicht


    Wenn man auf feuchten Boden Zuckerrohr oder Weinreben pflanzt oder Reiskörner sät, so bekommt alles, was die Pflanze an festen und flüssigen Stoffen anzieht, einen angenehmen, süßen, lieblichen Geschmack. Und warum? Weil eben der Keim ein guter ist.
    Ebenso auch ist es mit einem Menschen, dessen Erkenntnis, Gesinnung, Rede, Handlungsweise, Lebensunterhalt, Streben, Achtsamkeit, Sammlung, Wissen und Befreiung richtig sind. Was auch immer er an Taten in Werken, Worten oder Gedanken seiner rechten Erkenntnis entsprechend ausführt und unternimmt; und was da in ihm an Wille, Hoffnungen, Neigungen und geistigen Tendenzen besteht, alle diese Erscheinungen führen dann zu Erwünschtem, Erfreulichem, Angenehmem, zum Segen und Wohl. Und warum? Weil eben seine Erkenntnis eine gute ist.


    -AN X.104

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  • Ein Gestrüb von falscher Ansicht


    Ihr Bhikkhus, ein nicht unterrichteter Weltling... versteht nicht, welche Dinge für das Erwägen geeignet sind, und welche Dinge für das Erwägen ungeeignet sind. Weil das so ist, erwägt er jene Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind, und erwägt jene Dinge nicht, die für das Erwägen geeignet sind... Auf solche Weise erwägt er unweise: ‘Gab es mich in der Vergangenheit? Gab es mich nicht in der Vergangenheit? Was war ich in der Vergangenheit? Wie war ich in der Vergangenheit? Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden? Wird es mich in der Zukunft geben? Wird es mich in der Zukunft nicht geben? Was werde ich in der Zukunft sein? Wie werde ich in der Zukunft sein? Was werde ich sein, und was werde ich daraufhin in der Zukunft werden? Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt: 'Bin ich? Bin ich nicht? Was bin ich? Wie bin ich? Wo kam dieses Wesen her? Wo wird es hingehen?'
    Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm. Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht 'ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder ansonsten hat er eine Ansicht wie diese: 'Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft, ewig, nicht der Vergänglichkeit unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern' [4]. Diese spekulative Ansicht, ihr Bhikkhus, wird das Dickicht der Ansichten genannt, die Wildnis der Ansichten, die Verdrehtheit der Ansichten, der Wankelmut der Ansichten, die Fessel der Ansichten. Durch die Fessel der Ansichten gebunden, ist der nicht unterrichtete Weltling nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; er ist nicht befreit von Dukkha, sage ich.


    Ihr Bhikkhus, ein wohlunterrichteter edler Schüler... versteht, welche Dinge für das Erwägen geeignet sind, und welche Dinge für das Erwägen ungeeignet sind. Weil das so ist, erwägt er jene Dinge nicht, die für das Erwägen ungeeignet sind, und erwägt jene Dinge, die für das Erwägen geeignet sind... Er erwägt weise: 'Dies ist Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt' [5]. Wenn er auf solche Art weise erwägt, werden drei Fesseln in ihm überwunden: Persönlichkeitsansicht, Zweifel, und Anhaften an Regeln und Ritualen.


    -MN 2


    Wenn das Wissen wirklich das Eigene ist


    (Kaccāyana: ) "Rechte Einsicht, rechte Einsicht, Herr, sagt man. In wie weit, Herr, gibt es nun rechte Einsicht?"
    (Buddha: ) Auf zweierlei (Möglichkeit) kommt, Kaccāyana, diese Welt zumeist hinaus [28], auf Sein und auf Nichtsein. Für den nun, Kaccāyana, der den Ursprung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt ,Nichtsein' (heißt); für den aber, Kaccayana, der die Aufhebung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt ,Sein' (heißt).
    „Durch Aufsuchen, Erfassen und Dabeiverbleiben [29] ist ja, Kaccāyana, diese Welt zumeist gefesselt. Wenn nun jemand [30], Kaccāyana, dieses Aufsuchen und Erfassen, das Wollen des Denkens, sein Eindringen und Darinbeharren nicht aufsucht, nicht erfaßt, nicht dazu den Willen hat in dem Gedanken: es ist in mir kein Ich [31], - und wenn er dann daran, daß Leiden alles ist, was entsteht und Leiden alles ist, was vergeht, nicht zweifelt und kein Bedenken hat und infolge seines ausschließlichen Vertrauens [32] schon das Wissen hievon besitzt - in so weit, Kaccāyana, gibt es rechte Einsicht.“


    -AN XII.20


    Aufgeben des Ungeschickten und kultivieren des Geschickten


    Geht nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann möget ihr sie aufgeben.


    Wenn ihr aber selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann möget ihr sie euch zu eigen machen.


    -AN III.66

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  • *schmunzel*

  • Da *schmunzel* ich doch mal mit - einer Fred, den du hier hast! *schmunzel, *schulterklopf.
    *eiei


  • *schmunzel*