Zu hohe Erwartung an den Buddhismus?

  • Zu hohe Erwartung an den Buddhismus?


    Versuche nicht, irgendwo hinzukommen in deiner Praxis. Es ist gerade das Verlangen, frei oder erleuchtet zu sein, das deine Freiheit verhindert. Du kannst dich so viel bemühen, wie du willst, und Tag und Nacht leidenschaftlich üben, doch solange im Geist noch Verlangen ist, etwas zu erreichen, wirst du keinen Frieden finden. Die Energie dieses Verlangens wird Ursache für Zweifel und Unruhe sein. Egal, wie lange oder intensiv du übst, Weisheit wird niemals aus Verlangen entstehen. Also laß einfach los. Beobachte deinen Geist und Körper mit Achtsamkeit, aber versuch nicht, etwas zu erreichen, nicht einmal Erleuchtun.(Ein Gespräch mit Ajahn Chah)


    Diese Aussage gab mir sehr zu denken. Haben wir Menschen nicht alle Erwartungen und Verlangen ans Ziel zu gelangen?
    Aber mir ist jetzt bewusst, das es gerade das ist, was dieses Vorhaben behindert. Wo es sogar viele Beispiele im täglichen Leben gibt.
    Vielfach kommt doch da Erfolg, wo wir gar nicht damit rechnen.
    Erwartung und Verlangen ist Anhaften an das ICH.
    Muss man sich nicht von den „Gerümpel“ der in einen steckt frei machen!? ..Aber wie? ...Und da meine ich auch solche, die einen vorher wegweisend waren.
    Oder sehe ich das falsch?


    Udo _()_

  • Da gibt es erstaunliche Parallelen zum Einschlafen.
    Je mehr du das willst, umso eher misslingt es.
    Da bedarf es einer nicht-wollenden Hingabe an das Kissen...


    LG
    Onda


  • Versteh ich nicht .. Geh doch einfach deinen dir ausgesuchten Weg ... Zweifel werden immer wieder aufkommen daran, ob du alles richtig machst.
    Brauchst du eine Richtschnur ? Beobachte Dich doch einfach selber und deine evtl. Veränderungen.
    Dann mach den nächsten Schritt oder garkeinen oder fang wieder weiter vorn an.
    Ist das Leben ein Gleis, das festgelegt ist ? Nein !
    Erfüllung wollen mit Anstrengung ? Mit "Gewalt" ? Das geht bestimmt daneben.
    Die Leichtigkeit des Seins und seine gleichzeitige Tiefe und Schwere.

  • Silberstreif:


    Diese Aussage gab mir sehr zu denken. Haben wir Menschen nicht alle Erwartungen und Verlangen ans Ziel zu gelangen?
    Udo _()_


    Was ist denn Dein Ziel? :oops:
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Onda:

    Da gibt es erstaunliche Parallelen zum Einschlafen.
    Je mehr du das willst, umso eher misslingt es.
    Da bedarf es einer nicht-wollenden Hingabe an das Kissen...


    LG
    Onda


    Guten Morgen Onda,
    ja :lol: das ist ein gutes Beispiel, obwohl andererseits irgendwann schläfst Du dennoch ein 8) . Vielleicht klappt's ja so auch mit der Erleuchtung? Irgendwann lässt ETWAS los und dann ...
    Einen schönen Tag wünscht
    Monika


  • Meines Erachtens ist die Aussage (jedenfalls wie hier dargestellt)von Ajahn Chah nicht ganz korrekt oder zumindest widersprüchlich (lass vollkommen los, aber habe Achtsamkeit). Es deckt sich weder mit der buddhistischen Überlieferung noch mit meinen praktischen Erfahrungen. Wenn man einfach los lässt, verliert man die Achtsamkeit und fällt in Trance. Für Achtsamkeit ist ein gewisses Maß an Anstrengung und Wollen (nämlich Energie) notwendig. Wenn man aber nur will, gibt es, wie oben korrekt beschrieben, Unruhe. Deshalb müssen u. a.diese Dinge ausbalanciert werden! Der Buddha macht hier das Gleichnis einer Laute, deren Saiten nicht zu fest aber auch nicht zu locker gespannt sein dürfen, damit man das Musikinstrument spielen kann. Selbst im Achtpfad wird von Rechter Anstrengung und nicht vom kompletten Loslassen gesprochen.


    Gruß
    Sven

  • Sven:


    ...
    Wenn man einfach los lässt, verliert man die Achtsamkeit und fällt in Trance.


    Hi,
    meine Erfahrungen mit dem Los-Lassen und der Achtsamkeit sind genau das Gegenteil. Ich lasse von meinem zwanghaften Wunsch nach Glück, Frieden, Erleuchtung los, begebe mich jedoch in die Achtsamkeit auf das, was jetzt gerade geschieht. Ich lasse den Blick in die Zukunft, der bezogen ist auf Wünsche und Befürchtungen los, genauso wie den Blick in die Vergangenheit "was hätte ich wenn, wo wäre ich wenn ...". Die Übung der Achtsamkeit ist sicher zu Anfang mit Energie verbunden, mit Erinnerung daran und Übung darin, später ist sie ein Prozess wie das Atmen. Es geht in Fleisch und Blut über und ist ständig mit dem Loslassen verbunden - eine Art Selbstgänger.
    Was die Trance anbelangt, behaupte ich, dass wir normalerweise durch die "normale" Un-Achtsamkeit in Trance gehalten werden durch Medien, ständige Berieselung durch Kopfhörer, Vorurteile und falsche Vorstellungen.
    LG Monika

  • Silberstreif:

    Diese Aussage gab mir sehr zu denken. Haben wir Menschen nicht alle Erwartungen und Verlangen ans Ziel zu gelangen?
    Aber mir ist jetzt bewusst, das es gerade das ist, was dieses Vorhaben behindert


    Der Buddha hat seine Schüler immer wieder dazu angehalten, ihre Intelligenz zu entwickeln.
    Aber er hat auch gesagt, dass man nicht zu intelligent sein sollte, sonst trickst man sich selber aus.
    Zu Beginn kann man ruhig etwas einfältig und buchstäblich vorgehen. Samsara ist schwarz, Nirvana ist weiß und ich möchte Erleuchtung erlangen. - das ist okay.
    Man kann den zweite oder dritten Schrit nicht vor dem ersten machen.

  • Dharma-chakra:


    ...
    Zu Beginn kann man ruhig etwas einfältig und buchstäblich vorgehen. Samsara ist schwarz, Nirvana ist weiß und ich möchte Erleuchtung erlangen. - das ist okay.
    Man kann den zweite oder dritten Schrit nicht vor dem ersten machen.


    Ja, dem stimme ich zu. Die Sehnsucht nach Befreiung bzw. Erleuchtung ist ja dann auch einfach da und muss zunächst ja auch genährt werden.

  • Sven:

    Für Achtsamkeit ist ein gewisses Maß an Anstrengung und Wollen (nämlich Energie) notwendig. Wenn man aber nur will, gibt es, wie oben korrekt beschrieben, Unruhe. Deshalb müssen u.a. diese Dinge ausbalanciert werden! Der Buddha machte hier das Gleichnis einer Laute, deren Saiten nicht zu fest aber auch nicht zu locker gespannt sein dürfen, damit man das Musikinstrument spielen kann.


    Hallo Sven,


    richtig. Balance. Nicht vergessen: Objekt.


    Alles Gute, Mirco :)

  • Silberstreif:

    Haben wir Menschen nicht alle Erwartungen und Verlangen ans Ziel zu gelangen? Aber mir ist jetzt bewusst, das es gerade das ist, was dieses Vorhaben behindert. Wo es sogar viele Beispiele im täglichen Leben gibt. Vielfach kommt doch da Erfolg, wo wir gar nicht damit rechnen. Erwartung und Verlangen ist Anhaften an das ICH. Muss man sich nicht von den „Gerümpel“ der in einen steckt frei machen!? ..Aber wie? ...Und da meine ich auch solche, die einen vorher wegweisend waren.



    Hallo Udo,



    du sprichst von 'uns Menschen', 'man sich freimachen' und 'den Erwartungen'.


    Die Buddhistischen Methode wirkt nur dann, wenn sie Anwendung findet, sprich, wenn Du übst. Vertrauen und Geduld gehören dazu.


    Probier es einfach aus. Du wirst Dein Gerümpel schon loswerden. Leider nicht gleich sofort. Auch nicht dadurch, das Du Deinem Zweifel Futter gibst. Was zum Herumkritteln in irgentwelchen Texten, Zitaten usw. findet sich immer. Da hat das Ich seine wahre Freude am Diskutieren. Das hilft aber kaum weitert, bloß intellektuelle Spielerei und Ablenkung.



    Alles Gute, Mirco :)

  • Hallo Udo,



    vergisst bitte nicht, das Zitat vom Ehrwürdigen Chah war eine konkrete Antwort auf eine Frage eines persönlich anwesenden Mönches, keine allgemeine Unterweisung.


    "Ich strenge mich bei meiner Praxis sehr an, aber ich scheine nirgendwo hinzukommen." lautete die 'Frage'.


    Die Antwort stimmte also vielleicht in dem Moment für den Fragensteller.


    Sie aus dem Zusammenhang zu nehmen und sie allgemein oder gar persönlich zu betrachten, stiftet evtl. Verwirrung.



    Alles Gute, Mirco :)

  • Liebe Freunde,


    Ajahn Chahs Satz ist schon sehr wohl generell gültig, aber vielleicht nicht passend, wenn man sehr im weltlichen Leben verstrickt ist. Dort kann man nur versuchen, sich einen besseren Weg eine Bessere Aufgabe zu suchen oder die vorhandenen zu verbessern. Aber auch hier, stets Raum für natürliches geben und nie in Zwang oder Muss verfallen.
    Wer weiß, vielleicht findet man ja die richtige Spannung/Entspannung um nach und nach loszulassen. Just relax! That doesn't mean be lazy *schmunzel* Watch it, cool!


    Zuerst mal die Grundrechnungsarten... wie Mathe über. Schritt für Schritt. Du kannst das von Ajahn Chah schon so mitnehmen, aber schmeiß die Schale und Rinde noch nicht weg.

  • Vielen Dank für Eure Beiträge!
    Sie haben sehr geholfen, meine Sichtweise zu korrigieren.
    Als ich mich intensiever Buddhismus befasste, konnte ich viele grobschlächtige Dinge, die mein Leben negativ beeinflussten, relativ schnell beheben. Eine Art Anfängerglück. Ich glaubte was zu wissen. Nun weiß ich, das ich garnichts weiß.
    Soll nicht bedeuten, dass ich pessimistisch bin. Will nur damit ausdrücken, wie großartig und unerschöpflich die Lehre des Buddha ist.
    Für einen Menschen, wie mich, eingebunden in dem Netz der Arbeitswelt, das nur so von den Drei GIFTEN strotzt, ist es schwer den „Frieden“ zu finden. Das ist nur in Freizeit und Natur möglich. Da bleibe ich drann, und mache eben nur kleine Schritte....aber ich mach welche.
    Wenn meine Fragen fraglich sind, möge man Nachsicht üben.
    Ich muss erstmal die Kokosnuß und die Bananen heil nach Hause bringen.
    Danke!
    Udo

  • monikamarie:

    Die Übung der Achtsamkeit ist sicher zu Anfang mit Energie verbunden, mit Erinnerung daran und Übung darin, später ist sie ein Prozess wie das Atmen. Es geht in Fleisch und Blut über und ist ständig mit dem Loslassen verbunden - eine Art Selbstgänger.


    Ja, ich habe davon gehört, dass das gehen soll. Ehemalige Vietnam-Veteranen berichten von stark veränderten Bewusstseinszuständen durch die enorm erhöhte Achtsamkeit. Dort scheint es durch die Situation bedingt, auch ohne Üben zur dauernden Achstamkeit zu kommen.


    Da der Geist effektiv mit seinen Ressourcen umgeht, erzeugt er Achtsamkeit normalerweise nur, wenn Sie benötigt wird. Also, solange wir beispielsweise Rollschuhfahren lernen, wird Achtsamkeit produziert. Wenn wir es dann können, wirde diese nicht mehr benötigt, weil der Prozess ohne Achtsamkeit gesteuert werden kann. Hier müssen wir dann Achtsamkeit mittels Energie/Willen bewusst wieder einschalten (z. B. bei der Geh-Meditation), sonst zieht sich die Achtsamkeit automatisch zurück.


    monikamarie:

    Was die Trance anbelangt, behaupte ich, dass wir normalerweise durch die "normale" Un-Achtsamkeit in Trance gehalten werden ...


    Also nach meinen Analysen ist je mehr Unachtsamkeit desto mehr Trance. Der Faktor Achtsamkeit scheint genau das Unterscheidende zu sein. Durch die Achtsamkeit produziere ich aber auch das Ich-Gefühl (Ich weiß, dass ich weiß), das während der Trance nicht vorhanden ist. Die Achtsamkeit ist quasi eine Protokollspur, die sich erinnert, was gerade passiert. Einmal um sofort Korrekturen vorzunehmen (bei Gefahr), zum anderen um Prozesse durch die Erinnerung durch spätere Verarbeitung in Trance oder Schlaf etc. zu lernen.


    Echtes Leiden passiert normalerweise auch immer unter Achtsamkeit, da der Geist diese für neue Vermeidungsstrategien und schnelles Handeln benötigt.


    (Bemerkung: Ich meine hier mit Achtsamkeit nicht ausschließlich Rechte Achtsamkeit!)


    Gruß
    Sven

  • Sven:

    Wenn man einfach los lässt, verliert man die Achtsamkeit und fällt in Trance. Für Achtsamkeit ist ein gewisses Maß an Anstrengung und Wollen (nämlich Energie) notwendig. Wenn man aber nur will, gibt es, wie oben korrekt beschrieben, Unruhe. Deshalb müssen u. a.diese Dinge ausbalanciert werden! Der Buddha macht hier das Gleichnis einer Laute, deren Saiten nicht zu fest aber auch nicht zu locker gespannt sein dürfen, damit man das Musikinstrument spielen kann. Selbst im Achtpfad wird von Rechter Anstrengung und nicht vom kompletten Loslassen gesprochen.


    Gruß
    Sven


    Hallo Sven,


    nach meiner Erfahrung kommt die Energie für die Achtsamkeit, gerade dadurch, dass ich loslasse. Ich falle dann nicht in Trance sondern eher in die Vertiefung hinein. Das heist für mich, wenn ich im außen etwas mache, bin ich Achtsam soweit meine Energie dafür reicht. Wenn ich Erholung und mehr Energie brauche um meine Arbeit achtsam auszuführen, unterbreche ich die Tätigkeit, lasse loß in dem ich mich entspanne, etwas mache was mir Spaß und Freude macht oder eben in die Vertiefung falle.
    Bei Trance, Anstrengung und Wollen kommt mir sofort mentale Energie in den Sinn. Ich denke aber wir machen schon genug mit unseren mentalen Energien. Viel zu viel kontrollieren, manipulieren und tun. Die vitale Energie, die aus dem Bauch kommt wird oft sehr vernachlässigt. Dabei ist sie die Grundlage von allem. Die mentale Energie sollte ein Diener der vitalen Energie sein und nicht umgekehrt. Denn dann wird der Kopf zum Tyrannen.
    Deswegen heist für mich rechte Anstrengung ersteinmal die vitale Energie fließen zu lassen.
    Insofern kann ich Ajahn Chahs Anweisung schon nachvollziehen.


    Liebe Grüße

  • Raphy:

    nach meiner Erfahrung kommt die Energie für die Achtsamkeit, gerade dadurch, dass ich loslasse. Ich falle dann nicht in Trance sondern eher in die Vertiefung hinein. Das heist für mich, wenn ich im außen etwas mache, bin ich Achtsam soweit meine Energie dafür reicht. Wenn ich Erholung und mehr Energie brauche um meine Arbeit achtsam auszuführen, unterbreche ich die Tätigkeit, lasse loß in dem ich mich entspanne, etwas mache was mir Spaß und Freude macht oder eben in die Vertiefung falle.


    Hallo Raphy,



    nicht das Objekt vergessen. Zu des Ehrwürdigen Gotama's Methode gehört immer ein Objekt, auf das die geistige Aufmerksamkeit gerichtet wird.


    Meine Erfahrung mit Loslassen ohne Objekt war eher verwirrend als Klarheit schaffend.



    Danke & Alles Gute, Mirco :)


  • Hallo mirco,


    dass man kein Objekt haben sollte, meine ich damit nicht. Wenn ich achtsam etwas mache, beobachte, empfinde ist die Aufmerksamkeit natürlich bei dem was ich tue, beobachte, empfinde. Aber irgendwann braucht man ja auch mal Erholung, Regeneration, Auffrischung des Geistes. Aber auch da ist ja immer ein Objekt mit im Spiel. Auch bei Vertiefungen ist da ja Glück, Freude oder Frieden. Man hält es nur nicht fest, ergreift es nicht. Wenn Glück da ist cool, wenn nicht, auch kein Problem. Wenn man doch festhalten will wird die Vertiefung wieder oberflächlicher.
    Dieses Loslassen ist auch schwer zu beschreiben, weil da kein verbales denken da ist. Der Verstand kann es nicht machen, er hat damit nichts zu tun, es ist nicht seine Angelegenheit. Es geht nicht um tun. Eher ein Geschehen lassen können.
    Ajah Khema sagt z.B. dass die Achtsamkeit auf den Atem nur ein Schloß zu einer Tür ist, damit wir nach innen fallen können. Der Atem dann aber losgelassen werden sollte, um tiefer zu gehen. Man muß auch nicht den Atem nehmen, es geht auch liebende Güte oder was einem persönlich am meisten hilft loszulassen. Es sind nur Mittel zum Zweck, wenngleich auch sehr schöne Mittel.
    Aber wir haben ja oft schon Probleme uns im Alltag für etwas hingeben zu können, wirklich Freude und Spaß einfach zu genießen. Dinge geschehen lassen können. Zu lieben...


    Ich hoffe ich habe deine Frage halbwegs richtig verstanden mirco. Ansonsten sind das hier nur meine persönlichen, auf meinen Erfahrungen beruhenden Ansichten. Ich kann mich natürlich auch irren.


    Danke auch und liebe Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • mirco:

    nicht das Objekt vergessen. Zu des Ehrwürdigen Gotama's Methode gehört immer ein Objekt, auf das die geistige Aufmerksamkeit gerichtet wird.

    Raphy:

    dass man kein Objekt haben sollte, meine ich damit nicht. Wenn ich achtsam etwas mache, beobachte, empfinde ist die Aufmerksamkeit natürlich bei dem was ich tue, beobachte, empfinde. Aber irgendwann braucht man ja auch mal Erholung, Regeneration, Auffrischung des Geistes.


    Achtsamkeit, von welcher man ermüdet oder die einen anstrengt, hat zuviel Energie. Entspannen nach der Ablenkung nicht vergessen.


    Zitat

    Aber auch da ist ja immer ein Objekt mit im Spiel. Auch bei Vertiefungen ist da ja Glück, Freude oder Frieden. Man hält es nur nicht fest, ergreift es nicht. Wenn Glück da ist cool, wenn nicht, auch kein Problem. Wenn man doch festhalten will wird die Vertiefung wieder oberflächlicher. Dieses Loslassen ist auch schwer zu beschreiben, weil da kein verbales denken da ist. Der Verstand kann es nicht machen, er hat damit nichts zu tun, es ist nicht seine Angelegenheit. Es geht nicht um tun. Eher ein Geschehen lassen können.


    Ja, kenn ich auch so.


    Alles Gute, Mirco :)

  • mirco:
    Raphy:

    dass man kein Objekt haben sollte, meine ich damit nicht. Wenn ich achtsam etwas mache, beobachte, empfinde ist die Aufmerksamkeit natürlich bei dem was ich tue, beobachte, empfinde. Aber irgendwann braucht man ja auch mal Erholung, Regeneration, Auffrischung des Geistes.


    Achtsamkeit, von welcher man ermüdet oder die einen anstrengt, hat zuviel Energie. Entspannen nach der Ablenkung nicht vergessen.



    Hallo mirco,


    ja und bei zu wenig Energie wird man unachtsam. Aber danke für den Hinweis. Ich denke am anstrengensten ist es für mich bei Dingen achtsam zu sein die ich nicht mag. Und genau dann finde ich Erholung ganz wichtig für mich.
    Mit Erholung meine ich allerdings nicht Ablenkung, eher das Loslassen, mal überhaupt nichts absichtlich tun, sich fallen lassen. Ablenkung passiert natürlich auch hin und wieder irgendwie, klar. Ich würde fast sagen tun an sich ist schon Ablenkung, also fast alles womit wir uns so beschäftigen und das ist natürlich ermüdend. Manches offensichtlich ermüdend, anderes weniger offensichtlich.
    Aber entspannen ist gut, das sehe ich auch so :)


    Liebe Grüße

  • Inzwischen ist Erholung für mich nur dann notwendig, wenn ich mich körperlich übernommen habe oder geistig Widerstand leiste. Aus meiner Erfahrung ist Widerstand das einzig Unangenehme. Wenn es mir gelingt, meinen Widerstand wirklich loszulassen, erfolgt das Handeln bzw. Nicht-Handeln auf sehr entspannte Weise. Dazu gehört natürlich Übung, immer und immer wieder den Widerstand (begriffliches Denken in diesem Zusammenhang) aufgeben. Wenn man einmal erfahren hat, wie leidfrei und entspannt dann alles fließt und "wie von selbst" sich alles erledigt, wird genug motiviert sein, diese Übung zu wiederholen.
    _()_ Monika