Welche Meditation zur Schmerzbewältigung?

  • Hallo,


    ich leide seit einigen Monaten unter chronischen Kopfschmerzen und noch andere Schmerzen. Die Ursache dafür ist wahrscheinlich eine mir bekannte Autoimmunerkrankung. Leider bringt die Behandlung nicht den gewünschten Erfolg und ich weiß nicht, ob diese Schmerzen wieder verschwinden werden. Diese ganze Situation beeinträchtigt mein Leben sehr erheblich und auch meine Psyche.
    Ich habe schon oft gelesen, dass Meditation Schmerzen lindern kann und auch Krankheitsbehandlungen positiv beeinflussen kann.


    Zur Zeit versuche ich mich an Achtsamkeitsübungen (20-30 Min täglich) und einem Body-Scan (20 Min täglich)


    Denkt ihr ich bin damit auf dem richtigen Weg? Oder was könntet ihr mir denn noch raten?


    Ich mache diese Übungen durch Anleitungen einer CD. Ist es dadurch möglich, dass man Erfolge erzielt, oder muss man dafür zu einem Meditationslehrer gehen?


    Über konstruktive Antworten freue ich mich sehr!


    Liebe Grüße


    destiny

  • Hallo,


    Meine Erfahrung: Beschwerden mit psychsomatischer Ursache lassen sich sehr gut und relativ schnell mit achtsamkeitsbasierter Meditation beseitigen - man muss allerdings dranbleiben, sonst kommen die Beschwerden bei der nächsten Stressbelastung wieder. Bei Schmerzen ausgelöst durch "echte" Krankheiten hatte ich bisher keinen Erfolg, und - ehrlich gesagt - glaube ich auch nicht, dass Meditation Krankheiten heilen kann. Was man aber mit Meditation erreichen kann, ist ein anderer Umgang mit chronischen Schmerzen. Denn was uns zusetzt, ist nicht so sehr der Schmerz, sondern die Ablehnung, die wir ihm entgegenbringen. Und die Bekämpfung der Ablehnung ist ja ein klassisches Meditationsobjekt.


    Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg. Hast Du mal ein MBSR Seminar gemacht? Wenn nicht, rate ich Dir dazu, mir hat es jedenfalls sehr gehofen. U.U. zahlt sogar die Krankenkasse einen Zuschuß. Wenn Du das nicht machen willst/ kannst, dann wäre ein Meditationslehrer sicher hilfreich.


    Übrigens zahlt die gesetzliche Krankenkasse auch eine Schmerzbehandlung mit Akupunktur, auch das hat mir mal geholfen.


    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück und Erfolg
    Gruß v.Gummibärle

  • Ich leide seit vielen Jahren unter Migräne. Die Meditation hat mir dabei leider nicht geholfen.
    Umso mehr die Akupunktur (wird allerdings bei dieser Indikation nicht von der Kasse getragen).
    Warst Du schon in einer speziellen Schmerz-Praxis?
    Onda

  • Hallo Gummibärle,


    vielen Dank für deine Antwort! Ich denke auch nicht, dass Meditation allein heilen kann. Aber ich denke, sie kann den Körper bei vielen dingen positiv unterstützen. Ich denke z.B. dass man dadurch eventuell chronische Infekte besser in Griff bekommen kann oder dass medikamentöse Behandlungen dadurch besser anschlagen.
    Ich habe das Buch "Gesund durch Meditation" zu Hause und lese es gerade. Da geht es ja auch nicht darum, dass Meditation heilt, sondern dass man dadurch besser mit seiner Erkrankung umgehen kann. Und wenn ich schon nicht geheilt werden kann, dann möchte ich wenigstens ein glückliches und erfülltes Leben trotz der Krankheit führen können!
    Im Buch werden auch die MBSR-Seminare genannt. Von jemand anderem habe ich die Empfehlung bekommen, dass ich es mit TM-Meditation versuchen soll und darin einen Kurs belegen.


    Nun stehe ich vor der Frage, welche Meditationsart wohl für mich besser geeignet wäre, weil beides gleichzeitig ist bestimmt kontraproduktiv denke ich.


    Ich bin auch bei einem TCM-Mediziner in Behandlung und bekomme dadurch Akupunktur. Jedoch habe ich erst eine erhalten und kann noch nicht sagen, ob dies mir nützlich ist. Zudem trinke ich auch chinesische Heilkräuter, welche ich von dem Mediziner gemischt bekommen habe.



    Lg


    destiny

  • Bei chronischen Schmerzen muss man gezielt handeln.
    Die Schmerzklinik in Kiel soll angeblich neueste Erkenntnisse benutzen.


    Geburtsschmerzen hab ich frueher mal mit einer Atemtechnik in Schach gehalten, aber Kopfschmerz ist wohl ganz was anderes.
    Ich wuerde mir dringend gute, fachliche Hilfe besorgen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • destiny:

    ich leide seit einigen Monaten unter chronischen Kopfschmerzen und noch andere Schmerzen. Die Ursache dafür ist wahrscheinlich eine mir bekannte Autoimmunerkrankung. Leider bringt die Behandlung nicht den gewünschten Erfolg und ich weiß nicht, ob diese Schmerzen wieder verschwinden werden. Diese ganze Situation beeinträchtigt mein Leben sehr erheblich und auch meine Psyche.


    Ich habe schon oft gelesen, dass Meditation Schmerzen lindern kann und auch Krankheitsbehandlungen positiv beeinflussen kann.


    Zur Zeit versuche ich mich an Achtsamkeitsübungen (20-30 Min täglich) und einem Body-Scan (20 Min täglich) Denkt ihr ich bin damit auf dem richtigen Weg? Oder was könntet ihr mir denn noch raten? Ich mache diese Übungen durch Anleitungen einer CD. Ist es dadurch möglich, dass man Erfolge erzielt, oder muss man dafür zu einem Meditationslehrer gehen? Über konstruktive Antworten freue ich mich sehr!



    Hallo destiny,


    nach dem, was Du schilderst, kommt mir der Gedanke, ob Du vielleicht verkrampft bist, zu angespannt.
    Jedenfall war das meine mir eine Zeit lang unbekannte Ursache für meine Scherzen.


    Dann wäre es richtig, daß Du Dich immer wieder daran erinnerst, Dich zu entspannen. Körperliche Spannungen loslassen, geistige Sannungen loslassen.
    Das Leben und die Meditation als Spiel zu betrachten ist sehr hilfreich. Es darf Freude machen ;)


    Die 'Lächel'-Übung hilft: den ganzen Tag lang entspannen und Lächeln. Kann einem echt blöd vorkommen, aber probiers mal 'ne Woche ohne Meditation.
    die einzige Übnug ist dann, sich daran zu erinnern, sich zu entspannen und wieder zu lächeln. Das ist eine wunderbare Achtsamkeitsübung, mit der
    geübt wird, die geistige Auffmerksamkeit immer wieder zum Objekt, in diesem Fall 'Entspannen und Lächeln' zurückzubringen. Meditation kann immer stattfinden,
    nicht nur auf dem Kissen/Stuhl.


    Taṇhā - Begehren, Verlangen, manifestiert sich immer als Spannug in Körper und Geist. Entspannung in Körper und Geist führt zur Leidfreiheit.
    Dabei braucht es den Mittelweg zuwischen zuviel und zuwenig Energie herauszufinden.


    Zitat

    "Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei den Körper beruhigen. Er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei den Körper beruhigen."


    Alle Gute, Mirco :)

  • Sorry, destiny, Deine Anrwort war eben noch nicht drin.
    TM halte ich angesichts dessen, dass es bestimmte Betraege kostet wie eine Ware, fuer vergleichsweise weniger wirkungsvoll. ImBuddhismus kommst Du mit einer Spende durch und hast vielfaeltige fundierte Methoden zur Auswahl.
    Grundlage ist z.B. stille Meditation = Vipassana, Shine oder Shamata.
    Sehr wirkungsvoll gegen Beschwerden finde ich auch immer das Mantra OM MANI PEME HUNG. Du kannst am besten selbst herausfinden, was Dir hilft.
    Losziehen & probieren.
    Viel Erfolg, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo Losang Lamo,


    leider habe ich noch mehr Beschwerden als die Schmerzen. Ich habe eine seit Jahren unbehandelte autoimmune Schilddrüsenerkrankung, wodurch mein ganzer Hormonhaushalt durcheinander ist. Die ganzen Beschwerden kommen vermutlich davon. Ich befinde mich in der hormonellen Einstellung, leider bis jetzt ohne großen Erfolg.Ich habe zu den Schmerzen Augenprobleme, Herzprobleme und Magen-Darm Probleme.
    Schmerztherapeuten kommen doch meist dann zum Einsatz, wenn das Schmerzzentrum sich verselbständigt hat und deswegen nicht mehr seine Alarmfunktion wahrnimmt, sondern immer sendet, oder? Ich weiß aber nicht, ob das bei mir zutrifft. Demnach weiß ich nicht, ob ein Schmerztherapeut die richtige Adresse für mich ist... Sollte ich vielleicht doch mal einen Spezialisten konsultieren? Ich möchte halt auch nicht mehrere Dinge gleichzeitig machen...
    Ich würde somit gerne ganzheitlich an mir und meinem Leben etwas verändern, damit ich mit dieser Situation besser umgehen kann. Dadurch vielleicht auch meine medizinische Behandlung positiv beeinflussen und so eventuell einige der Beschwerden zu lindern.


    Also noch einmal die Frage_ Wäre TM-Meditation oder MBSR (Achtsamkeit) dafür besser geeignet?


    Lg


    destiny

  • mirco:


    Die 'Lächel'-Übung hilft: den ganzen Tag lang entspannen und Lächeln. Kann einem echt blöd vorkommen, aber probiers mal 'ne Woche ohne Meditation.
    die einzige Übnug ist dann, sich daran zu erinnern, sich zu entspannen und wieder zu lächeln. Das ist eine wunderbare Achtsamkeitsübung, mit der
    geübt wird, die geistige Auffmerksamkeit immer wieder zum Objekt, in diesem Fall 'Entspannen und Lächeln' zurückzubringen. Meditation kann immer stattfinden, nicht nur auf dem Kissen/Stuhl.


    Das kann ich betätigen. Eine schöne und effiziente Übung. (Thich Nhat Hanh wird allerdings regelmäßig von Foren-Eiferern gekreuzigt, u.a. weil er diese Übung propagiert...)
    Onda


  • Hallo,
    Hier nochmal meine Antwort:
    Bei T M zahlst Du Geld fuer ein Mantra, dessen Bedeutung Du nicht mal kennst. Es ist eine sehr einseitige, dafuer aber teure Methode.
    Om mani peme hum ist genauso ein Mantra.
    Ich wuerde das Tag und Nacht in meinem Kopf laufen lassen. Bei mir wuerde das helfen - insbesondere bei Herzsachen, Unruhe und Verzagtheit.
    Gute Besserung wuenscht von Herzen


    LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hi destiny,


    klingt nach Hashimoto mit Überfunktion. Das ist nicht leicht zu behandeln, wie Du weißt. Leben mit Hashimoto ist nicht einfach.
    Oft gehen andere Autoimmunkrankheiten damit einher. Ich hoffe, Du bist bei Spezialisten. Nicht nur Endokrinologen, sondern auch Rheumatologen und Ärzte, die sich z.B. mit CMS und Fibromyalgien auskennen.
    Eigentlich müsste eine Schmerztherapie für Dich sehr wohl in Frage kommen.
    Und ich würde auch darauf achten, dass Dein Umfeld im Bilde darüber ist, wie unwohl Du Dich fühlst, damit sie ein Verständnis für Dich haben und Dich unterstützen können. Häufig wird man bei solchen Erkrankungen und den merkwürdigen Erscheinungen, die alle Körperfunktionen betreffen, auch die Psyche stark beeinflussen, nicht besonders ernst genommen, was das Leid wiederum verstärkt.


    Die Herzprobleme kannst Du wohl nicht in den Griff kriegen durch Meditation, die anderen Sachen auch nicht – die Chemie im Körper stimmt halt nicht. Da musst Du wohl geduldig den Erfolg der Therapie abwarten. Aber sicher hilft sie Dir insgesamt optimistischer mit all dem umzugehen.
    Von MBSR hab ich bisher nur Gutes gehört


    Hast Du Dich mal in den diversen Schilddrüsen-Foren umgesehen?


    Gute Besserung
    Knochensack

  • ich denke meditation ist schwierig, wenn man angespannt ist oder schmerzen hat. dann ist es vielleicht besser es mit entspannungstechniken oder geführten meditationen von cd zu versuchen, um zuerst einmal in einen entspannten zustand zu kommen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Onda:

    Ich leide seit vielen Jahren unter Migräne. Die Meditation hat mir dabei leider nicht geholfen.
    Onda


    Wenn ich jetzt sage, probiers mal mit moderatem Joggen, das sich langsam steigert... :P Was sagt dann bzw. tut Onda? Auf jeden Fall baut dies eine Reizüberflutung im Hirn effizienter und viel schneller ab als jede Meditation.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Bei mir ist die Migräne (und mehr) quasi von einem auf den anderen Tag verschwunden, als ich angefangen habe zu meditieren. Ich habe damals aus Lama Oles "Wie die Ding sind" die Meditation auf liebevolle Augen (Chenrezig) gemacht.


    Ganz allgemein soll Aufmerksamkeitsmeditation jedoch am besten gegen Schmerzen helfen, Jon Kabat-Zinn hat viel Forschung dazu betrieben. Bei Amazon findet man eine große Auswahl seiner Bücher, vielleicht ist ja was dabei.

  • Chandan:

    Bei mir ist die Migräne (und mehr) quasi von einem auf den anderen Tag verschwunden, als ich angefangen habe zu meditieren. Ich habe damals aus Lama Oles "Wie die Ding sind" die Meditation auf liebevolle Augen (Chenrezig) gemacht.


    Ganz allgemein soll Aufmerksamkeitsmeditation jedoch am besten gegen Schmerzen helfen, Jon Kabat-Zinn hat viel Forschung dazu betrieben. Bei Amazon findet man eine große Auswahl seiner Bücher, vielleicht ist ja was dabei.


    Seit ich meditiere sind die Kopfschmerzen verschwunden und auch andere
    Beschwerden. Ich konzentriere mich auf mein Inneres und empfinde keine Schmerzen
    und fühle mich gesund.
    Das wird durch Laufen, wie Crazy-dragon es empfiehlt noch unterstützt.
    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Hallo,
    mein Tipp: Meditation des Geben und Nehmen (Tonglen), Medizin Buddha Meditation, wünschen dass durch die eigene Krankheit die Krankheiten der anderen die daran leiden zur Erschöpfung kommen. Erkennen dass dieses Leid selber geschaffen wurde (Karma). Meditation über die Leerheit der eigenen Krankheit. Schulmedizin und Alternative Medizin.
    Dies alles zusammen hilf.
    Gruß
    Tsultrim Dorje