mein kurzer aber entdeckungsreicher weg bis jetzt

  • hallo, ich möchte euch etwas mitteilen über meinen bisher kurzen weg von buddhas lehre bis hierhin. ich kenne mich mit den thematischen inhalten noch nicht sonderlich aus. in den wenigen tagen die ich mich nun ausführlich mit dem thema auseinandergesetzt hab habe ich einige erfahrungen gemacht die mein leben zu verändern scheinen. ich fing an in wikipedia zu lesen, videos von lama ole nydahl und anderen leuten anzuschauen, habe mir das dhammapada gekauft und und und. ich habe schon früher mit mehreren substanzen herumexperimentiert, pilze und co, habe bewusstseinszustände erfahren die intensiv waren aber nur temporär und nicht-wahr. damit ist seit einigen jahren schluss.
    nun begann ich also zu meditieren. ich kenne mich nicht sonderlich aus, aber ich empfand es als richtig. ich konzentrierte mich auf das hier und jetzt und versuchte meine gedanken die wie eine schlange umherschlängelten zu kontrollieren. nicht abzuschweifen. das fühlte sich gut an. am do und sa erfuhr ich eine phase deutlicher klarheit über mein wesen. ich verstand dass alles sein eine einheit ist und ich unmittelbar und nicht abtrennbar dazugehöre. ich war extrem euphorisch. leider dauerte dieser zustand nur 5 min bis ich wieder in den alltäglichen trott zurückfiel und die gedanken wieder kamen. am samstag war das gefühl gefühlt eine stunde lang und ich interagierte in der welt des supermarktes. ich weiss nicht was das für ein zustand war wie buddhisten ihn nennen würden. ich weiss dass dies auch in anderen religionen wie dem sanyassentum (osho) wohl auch bekannt ist. ich fühle in dem zustand ursache und wirkung und alles erscheint klar und leicht. auch empfinde ich meinen körper als ausblendbar, unwichtig aber sinnvoll um zu handeln und reden. die ganze welt macht spass und es gibt so vieles zu entdecken. wenn ich im alltagstrott bin und die last der gedanken mich in mein ego drücken und ich abgetrennt bin und einzeln wie ein individuum, weiss ich zwar um ursache und wirkung, auch karma, verhalte mich ethisch aber es fühlt sich so...normal an..halt alltäglich. ich weiss nicht worauf ich mit dem text hinauswill, bin aber gespannt auf antworten :) ich hoffe ihr könnt mir bezüglich des besonderen zustandes einiges erzählen und sagen ob ich den auch mit übung für längere zeit behalten kann.


    viele liebe grüße

  • Solche Zustände ignorieren, sind Täuschungen. Makyos
    Weiterüben, sich auf das tägliche Leben konzentrieren und keine übersinnlich-mystischen Zustände erwarten... :P


    Lieber Gruß, _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • crazy-dragon:

    Solche Zustände ignorieren, sind Täuschungen. Makyos
    Weiterüben, sich auf das tägliche Leben konzentrieren und keine übersinnlich-mystischen Zustände erwarten... :P


    Lieber Gruß, _()_ c.d.


    Ich halte das für eine falsche Diagnose.

  • Hi re],
    ich kenne auch solche Erfahrungen. Zuerst war ich immer ganz traurig, dass sie mich wieder verließen. Durch entsprechende Literatur erfuhr ich, dass sie eine Gefahr darstellen und am Weiterkommen hindern, wenn man an ihnen haftet. Ich habe mich zwar weiterhin an ihnen erfreut, sie dauerten manchmal Monate und ich hatte wundervolle Erfahrungen.


    Irgendwann habe ich es dann akzeptiert, dass sie wieder verschwanden. Irgendwann habe ich ihnen nicht mehr nachgetrauert. Irgendwann war alles so wie es ist in Ordnung. Und das ist bis jetzt so.


    Der "verrückte Drache" hat Recht. Es sind Täuschungen, die uns in samsara gefangenhalten wollen.


    _()_ Monika

  • Lieber re],


    ich denke, dass du beim Buddhismus ganz gut aufgehoben bist, wenn Du Deine geistige Gesundheit fördern möchtest.
    Denn es ist eine durch und durch praktisch orientierte Methode. Bei richtiger "Anwendung" wird es Dir möglich sein, auf Dauer die Füße auf dem Fußboden zu lassen, während Du mit dem Geist weitergehst.


    Die Bodenhaftung nicht zu verlieren ist besonders für Exkiffer extrem wichtig. Man hat sein Hirn vorgeschädigt und steht immer irgendwie mit einem Zeh in der Nervenklinik.
    Deshalb sind diese Zustände, die Du beschreibst auch nichts Wichtiges. Man kann sowas nicht halten und es ist genauso Seifenblase, wie alles andere. Es mögen wichtige Erfahrungen sein, wenn sie einen in eine richtige Richtung treiben. Aber versucht man, sowas zu halten oder regelrecht herbeizuführen, ist Schmerz und Leid vorprogrammiert. Also, vergiss es einfach.


    Zu den Eigenschaften des Weges gehört, dass immer wenn man denkt "Wow, JETZT bin ich aber weit!", das genau der Moment des Absturzes ist. :lol: Sorry, so ist das Leben. :?
    Deshalb setzt man immer wohlsortierte vorsichtige schritte und mutet sich nicht zu viel zu. Am Ball zu bleiben ist viel wichtiger, als irgendwelche "tollen" Bewusstseinserfahrungen.


    Ein Tipp: mische niemals halluzinogene Drogen mit Meditation. Also Rückfälle meiden, und wenn man noch so nette, gute , alte Kumpels trifft.
    Bessä is datt. ;)


    Ganz liebe Grüße und allerbeste Wünsche
    von LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • hallo, danke für eure schnellen antworten.. ich bin dankbar für viele blickwinkel.


    @ crazydragon: makyos, habe ich gelesen treten bei der meditation auf, diese zustände habe ich jedoch im alltag bekommen in der interaktion mit menschen


    @ monikamarie: was meinst du genau mit gefahr? rein die tatsache dass es mich am weiterkommen hindert?


    @ losang lamo: vielen dank, das macht mir mut, aber ich muss dir widersprechen..ich bin exkiffer aber zum glück habe ich die bodenhaftung wieder erlangt, nach einer depressiven phase..aus eigener kraft und heute bin ich glücklich und bodenständig.. danke auch für den drogen/meditations tipp aber das ist für mich kein thema..


    generell sind diese zustände sehr klar und fühlen sich gut an, stimmt...das lässt einen schneller anhaften und man hat begierde danach. was mir auch aufgefallen ist, ich kann kein TV mehr schauen...das nervt mich und zieht mich runter wenn ich die inhalte so sehe und höre..das ist körperlicher stress und nur schwer abzuschalten. kennt ihr das? ich weiss, dhukka und liegt an mir...aber liegt das evtl daran dass man den geist sonst beherrscht und durch sowas evtl loslässt und wieder total in die falsche richtung eintauchen lässt? ich schwanke derzeit zwischen den zuständen der euphorischen momente des nicht-denkens.. mal sehr intensiv mit der klarheit über eine-einheit-mit-dem-leben-sein, mal mit dem bewusstsein dass ich durch meine verfassung mein ganzes umfeld beeinflusse (positivität und kommunikation) etc, dann falle ich manchmal in den trott des "gedanken kaum unter kontrolle kriegens", bzw verkopfter denkzustand besonders nach dem aufstehen..aber das lässt sich oft nach meditation in den griff kriegen. meistens bin ich im alltag aber sehr ausgegleichen und bin froh darüber einen weg gefunden zu haben der mich aufmerksamer, fröhlicher und positiver gemacht hat. im großen und ganzen bin ich sehr froh darüber die buddhistische richtung eingeschlagen zu haben. nun heissts für mich vertiefen und austausch.


    in einem forum gibts immer viele ansichten und meinungen. das ist mir klar, ich bitte euch daher euch zu besinnen an eure anfänge und verständnis zu haben dass ich noch nicht ganz in der ganzen thematik eingetaucht bin.


    ich glaube ich könnte noch so viel mehr schreiben aber das reicht nun erstmal.
    liebe grüße

  • Zitat
    "re:


    ...
    @ monikamarie: was meinst du genau mit gefahr? rein die tatsache dass es mich am weiterkommen hindert?
    ...

    [/quote]


    Hi re,
    mit Gefahr meine ich Zustände, die manchmal von einer Psychose nicht mehr zu unterscheiden sind. Die Euphorie kann so groß sein, dass wir sie nicht mehr unter Kontrolle halten können. Ich bin so manches Mal "an der Nervenklinik vorbeigeschliddert". Ich hatte offenbar aber immer noch genug Bodenhaftung, dass mir eine "weiche Landung" gelang und ich immer wieder auch arbeitsfähig blieb, obwohl ich viele Tage und Nächte vor Energie nicht zu bremsen war.
    _()_ Monika

  • crazy dragon, ich trenne nicht direkt zwischen meditation und "normalen leben", ich spreche für mich eher von meditativen zuständen (1) (sei es beim sport, oder bewusstseinszustände in denen man direkt interagiert...)) und meditation als übung (2) (sitzend, gehend...).


    die makyos von denen du geschrieben hast, habe ich vorher noch nie gehört..als ich mich darüber informiert habe, las ich dass diese bei meditationen auftauchen können, daher verknüpfte ich evtl auch falsch. -> (2)


    kein problem, dann lag ich da wohl falsch


    lg

  • Das mit dem kein TV mehr schauen zu können kenne ich seit Jahren. Ich guck mir wenn überhaupt gezielt im Internet bestimmte Beiträge oder Nachrichten an.
    Zu den Erfahrungen mit der Meditation: Ich habe vor einem halben Jahr angefangen fast jeden Tag zu meditieren. Zuerst guru yoga, ich versuche jetzt aber ZAZEN. Nach meiner kurzen Erfahrung kann ich folgendes sagen.
    Man kann durch Meditation bestimmte "übersinnliche" Erfahrungen machen, die man auch mit LSD usw machen kann. Aber ich würde das erstmal nicht so ernst nehmen. E können Rausch artige zustände entstehen, wie auch Phasen von Angstzuständen. Dann sollte man vielleicht etwas langsam machen und sich mit Alltagsaufgaben mehr erden oder eher wieder durch lesen und Vorträge weiterarbeiten. Letzlich hat mir auch nach relativer kurzer Zeit die Meditation einiges an Möglichkeiten im Leben aufgezeigt. Nichts mystisches sondern erstmal in Alltagssituationen besser zurecht zu kommen. Die "magischen" Aspekte daran finde ich zwar ziemlich spannend (vor allem da ich auch davor schon einige Erfahrungen in dem Bereich gesammelt habe) für eine Stufenweise kontinuierliche Entwicklung können sie auch hinderlich sein, da man schnell an Eindrücken oder Fähigkeiten hängen bleiben kann und so dazu neigen kann dem Alltag aus dem Weg zu gehen.
    Ich finde man sollte sich auch sehr kritisch mit allen Methoden und vor allem Lehrern im Buddhismus auseinandersetzten. Man findet glaube ich zu jeder buddhistischen Schule kritische Berichte von Aussteigern, aber auch handfeste Skandale. Da wo Buddha draufsteht iss halt nicht immer das drin was einem nutz sondern oft nur viel Verpackung und Versprechen wie "meine Erleuchtung ist schneller und schöner als alle anderen".

  • @ karmahain.. da bin ich ja froh dass das mit dem TV nicht nur mir so geht..
    @ alle: heute auf dem weg zur arbeit kam ich schlagartig schlecht drauf, wurde in einen sumpf aus verkopfung und gedanken gerissen und es ist mir schwergefallen mich da raus zu ziehen...das hat bestimmt über ne stunde gebraucht.. kann das sein dass wenn ich diese euphorischen klaren phasen habe, die andere seite der medaille, dieser sumpf auch stärker auftauchen kann? ich hatte schon mehrmals solche phasen, im kino wurde mir das alles zu viel, totaler stress und spontane existenzängste für einen kurzen zeitraum.. dann heute auf dem weg zur arbeit... ich hab nicht versucht in irgendeinen meditativen zustand zu kommen, vor dem kino war normaler alltag, vor dem arbeitsweg hatte ich etwas meditiert..auch nicht sehr intensiv..in der situation beängstigt mich das schon ziemlich, was mich natürlich mit scheuklappenblick direkt reinrennen lässt..danach ist alles wieder ok, alles halb so schlimm..manchmal kommt mir das leicht manisch-depressiv vor..
    ich neige auch nur zu beiden extremen situationen seit ich mich mit buddhismus und meditation beschäftige. ich übe mich auch nicht in exotischen meditationen, sondern eher konzentration auf das hier und jetzt und auf atem. im alltag versuche ich meine gedanken zu unterbinden, wenn ich mich doch beim denken ertappe versuch ichs erneut.


    kann mir jemand was dazu sagen?
    vielen dank im vorraus

  • Das meinte ich u. a. auch mit der "Gefahr", lieber re!


    Eine Empfehlung aus meiner Erfahrung ist: Erst mal ganz normales Alltagsleben Schritt für Schritt, keine meditativen Zustände anstreben, "handfeste" Lebensmittel zu sich nehmen wie z. B. Bratkartoffeln mit Spiegelei oder Currywurst oder Grünkohl mit Kohlwurst, falls Du (noch) kein Vegetarier bist. Das erdet. 8)
    Jedenfalls alles unterlassen, was diese Zustände fördert. Eine Gruppe und einen Lehrer "suchen". In Hamburg gibt's ne ganze Reihe Zentren, falls HH für Dich erreichbar ist.
    _()_ Monika

  • Du solltest dringend einen Lehrer finden.
    Oder besser vielleicht für deine gegenwärtigen Erfahrungen einen Therapeuten, der sich mit dem Thema "spirituelle Krisen" auskennt.
    Onda

  • Ich kenne solche Löcher im Alltag, aber das gehört eben auch dazu. Durch die Meditation werden viele unbewusste Dinge hochkommen, die manchmal in den unpassensten Momenten im Alltag z.B. bei der Arbeit einem schnell das Gefühl geben, dass es zu viel ist und dass man wieder einen Ausgleich braucht. Auf der anderen Seite führt es sicherlich auch dazu, dass man den Sinn der Arbeit und vieler persönlicher Verbindungen hinterfragt. Ich habe bei youtube mal ein Video über einen Schlachter gesehen, der depressiv wurde und der dadurch zum Zen gekommen ist... Das Karma muss er halt auch wieder abbauen, wobei ich ihm eher raten würde sich einen anderen Job zu suchen. Das ist wie auf einer Antiatom Demo, wo viele Kettenraucher sind aber Angst vor der Strahlenbelastung haben. Wenn unangenehme Dinge hochkommen, sollte man sich schon an eine Gruppe oder Lehrer wenden, die Erfahrung haben. Es gibt glaube ich wenige die das alleine schaffen. Ich habe gerade ein Buch von Jack Kornfield gelesen, indem er beschreibt wie viele Westler psychische Probleme haben und deswegen zum Buddhismus kommen. Im Osten habe die Leute eher materielle Probleme. wir haben dafür viele Verhaltensmuster von Eltern, Schule, Freunde usw. übernommen und die westliche Psychologie ist dadurch ja auch entstanden. So gibt es z.B. in vielen Kulturen kein Wort für Selbstmord. Und obwohl jedes Jahr eine Millionen Menschen weltweit sich das Leben nehmen und viele davon auch noch sehr jung und körperlich gesund, haben wir wenig Antworten auf diese Probleme. Ich glaube man kommt als Westler nicht daran vorbei sich auch mit Psychologie zu beschäftigen und vielleicht auch mal ne Therapie zu machen. Wobei eine Therapie sicherlich einen nur bis zu einem gewissen Punkt bringen kann, aber auch da muss man aufpassen da auch viele Psychologen und Therapien mehr schaden können als helfen.