Suche nach einem Lehrer/Sangha in Berlin der besonderen Art

  • Einen schönen guten Abend,


    jetzt drängen sich in mir doch ein paar Fragen auf.
    Seit nun 12 Jahren beschäftige ich mich mit Buddhismus. Sicherlich weiß ich trotz der langen Zeit nur wenige Dinge, bin jedoch gewillt mich mit mir und meinem Geist zu beschäftigen und mehr zu erfahren wie ich mit mir und meiner Umwelt mehr im Einklang sein kann.
    Jedoch habe ich kaum Kontakt zu Lehrern. Jetzt las ich hier, dass tibetischer Buddhismus absolut nicht möglich sei ohne Lehrer.
    Natürlich interessiert mich nun die Erfahrung sehr wie es ist mit direktem Lehrer. Nur wenn man selbst die Erfahrung gesammelt hat, kann man sich ein Urteil darüber bilden.


    Jedoch komme ich in den letzten Jahren immer mehr ins Zweifeln, ob ich überhaupt noch ein Buddhist in dem Sinne sein kann. Kurz gerafft gesagt habe ich ein paar gesundheitliche Handicaps, welche mir das stundenlange gerade sitzen nicht mehr gestatten. Ich habe eine rote Robe oder wie man es nennen möchte hier, welche ich vor Jahren mal von einem Freund geschenkt bekam und gern zur Meditation immer getragen habe, doch habe ich sie schon seit Monaten nicht mehr getragen, weil ich mir durch mein Inko-Handicap unsauber vorkomme und höllische Angst habe das vielleicht Unfälle passieren könnten.
    Ebenso habe ich durch mehrfache Rückenverletzungen das Debakel, dass ich nicht mehr so gut zu Fuß bin. Also ist für mich mal eben so alle 2 Tage nach Südberlin fahren nicht so einfach machbar. Mir kam es allerdings teilweise so vor, als wenn sehr häufiger Kontakt zur Sangha und zum Lehrer wiederum enorm wichtig wäre, da es ansonsten nicht korrekt wäre.
    Mir ist klar, dass der Geist in Bezug auf Krankheiten eine enorme Rolle spielt. Jedoch habe ich nun mal die momentane Aufgabe damit klar kommen zu dürfen.


    Seit einem Jahr lebe ich nun in Berlin im nördlichem Eck von Pankow und nun brennen mir folgende Fragen auf den Fingern. Vielleicht gibt es hier eine Seele, welche eine Antwort dazu weiß.


    Gibt es hier in der Nähe...
    ...eine Sangha welche ich besuchen dürfte?
    ...einen Lehrer welcher mich in den Thematiken des tibetischen Buddhismus tiefer einweisen könnte?


    Irgendwie fühle ich mich, als wenn ich auf der Stelle momentan trete und nicht weiter voran komme.
    Über eine positive Rückantwort bin ich Dir sehr dankbar.


    Kontakt ganz einfach über PN hier, im Thread oder per Email



    Trashi Deleg...

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  • Stefan-Husky:

    Jedoch habe ich kaum Kontakt zu Lehrern. Jetzt las ich hier, dass tibetischer Buddhismus absolut nicht möglich sei ohne Lehrer.


    Du solltest das nicht so eng sehen, denn in allen Traditionen hat der Lehrer eine wichtige Funktion, und ohne einen Lehrer, der dich in die Praxis einführt und mit dem du Probleme/Wiederstände besprechen kannst, die im Kontext von Praxis auftauchen, wirst du nicht so weit kommen. Zusammenfassend; in der Regel wird die Suppe nicht so heis gegessen wie sie gekocht wird :) Als Beginner wird dir auch eh nicht möglich sein, "Stundenlang" zu sitzen. Schau einfach mal nach, was es für Buddhistische Traditionen gibt in deiner Nähe und geh da mal vorbei, unabhängig davon ob das nun die Tibetische Abteilung, Theravada oder Zen ist ...
    Ansonten hier ein Link; http://www.dharma.de/dbu/frameset.php geh dort mal auf "Gruppen" und gib den Suchbegriff "Berlin" ein ...
    _( )_

  • Vielen Dank Dir Pali für Deine Antwort.


    Die Webseite welche Du nanntest ist mir durchaus bekannt. Wahrscheinlich habe ich meine Frage nicht explizit formuliert. Sicherlich liegt es auch daran, dass es mir doch etwas peinlich ist. Du sagst einfach eine Gruppe dort heraussuchen und dann selbst schauen.
    Was mich irgendwie verlegen macht ist der Umstand, dass ich sehr viel Respekt und auch ein bissl Angst vor dem Besuch eines Lehrers / einer Sangha habe. Hinzu kommt noch, dass ich größere Strecken mit einem Rollstuhl unterwegs bin. Bei vielen Suchergebnissen (egal ob per DBU oder Google o.ä.) fand ich dann Gruppen/Häuser, welche schon sofort vom Optischen klar ausdrücken, dass ich nicht mal weiter als bis zur Eingangstür kommen würde.
    Jetzt frage ich mich zurecht...ist es generell so, dass Gruppen oftmals Räumlichkeiten nutzen, welche nicht so einfach ohne viele Stufen etc. erreichbar sind oder täuscht das?
    Sehr gern würde ich die Erfahrung sammeln wollen wie eben der Unterschied ist zwischen Buddhist ohne Lehrer quasi (was eben nicht so gehen soll) und mit Lehrer. Nur wie kann man das gestalten? Es ist ja wohl schlecht möglich nur mal eben bei einer Gruppe anzurufen und alles auf den Kopf zu stellen.
    Ist Buddhismus überhaupt in dem Maße mit Handicap machbar? In den gängigen Suchmaschinen erhält man zu diesem Thema schier nahezu gar keine brauchbaren Treffer. Oder ist Handicap und Buddhismus sogar gar kein spruchreifes Thema?


    Wenn jemand für Berlin da einen Tipp hat wäre mir enorm geholfen. Vielen Dank.

  • Lieber Stefan,


    der Buddhaharma, wenn nicht für all die Geplagten, für wen sonst ist er von besonderem Nutzen? (Und geplagt sind wir irgendwo alle, oder?)


    Einfach anrufen, und einen Termin ausmachen, damit Dir jemand helfen kann, eine Treppe hochzukommen usw. Ist nicht Deine Schuld, dass diese Gesellschaft und ihre Einrichtungen nicht für Menschen mit Behinderung gemacht ist. Da ist noch ein großes Werk zu tun. Also, wenn Dir das zusagt, dann mute Dich zu. Ich kenne einige Leute, die sehr alt und gebrechlich sind oder eine Behinderung haben, auch Rollifahrer, und die praktizieren. Selbst wenn Viele das noch nicht kapiert haben, es ist selbstverständlich, das jeder teilnehmen kann. (Sorry, ich bin gerade etwas wütend, weil ich das so schlimm finde, dass man, wenn man nicht so funktioniert, wie die Mehrheit, immer bitten muss am Geschehen teilnehmen zu dürfen. Ich krieg da sooooo einen Hals!)


    Und eine Sangha zu haben, unter Gleichgesinnte zu kommen ist was ganz Feines. Auch wenn es da manchmal ordentlich fetzt.


    Knochensack

  • Hallo Stefan,
    ich hab hier eine Liste gefunden mit wenigstens vier Adressen in Berlin. Ich weiß aber nicht "who is who" und genau in Deiner Nähe ist aber auch nichts.


    http://www.laenderkontakte.de/tibet/buddhistische-zentren-99


    Ein "äußerer Lehrer" ist sehr wichtig, damit man den Stups in die richtige Richtung bekommt - aber man muss den nicht ständig sehen. Es gibt Leute, die sehen ihren Lehrer leibhaftig einmal im Jahr - und die kommen auch gut klar. Wichtig ist ja die Übertragung der Lehre aus der Linie heraus. Und man kann auch sowas wie einen spirituellen, unkörperlichen Kontakt haben. Ich merke das dann daran, dass ich in Phasen so wie von selber inspiriert bin. Als wäre an meinem Meditationssitzplatz ein Magnet angebracht, so zieht es mich dann dahin.


    Übrigens ist Meditation ja etwas, das hauptsächlich im "Kopf" passiert - wenn das Sitzen nicht geht, dann macht man es eben anders. Ich meditiere viel im Spazieren oder bei monotonen Arbeiten (Gärtnern, Putzen), auch weil meine Beine das Sitzen seit 30 Jahren nicht mitmachen. Ich kann gut mal 10-20 Minuten sitzen und dann ruschel ich herum. Alles andere wäre mir die pure Qual - das hätte Buddha bestimmt nicht gewollt.


    Das Einzige, was wohl als Gehandikapter schlecht möglich ist, sind die Niederwerfungen. Aber da würd ich mal einen Lehrer zu persönlich fragen. Man nennt das "Interview" - und darum kann man (bei uns z.B.) bitten und dann bekommt man einen Termin.


    So ohne jemanden zu kennen, würde ich selber mir mal die Rigpa-Leute in Berlin angucken. Aber es gibt da auch eine Kagyü-Gruppe, die nicht von Ole ist. Und von den Gelugs hab ich mal Leute kennengelernt, die waren sehr nett.


    Das mit der Riesenscheu kenn ich auch von mir. Ich brauch da dann einfach ein allmähliches Herantasten an die Menschen. Das ist eh manchmal der bessere Weg.
    Das mit den Treppen würde ich auch, wie Knochensack schreibt, einfach mal nicht als mein Problem sehen, sondern erstmal offen und objektiv gucken, wie die Leute denn damit umgehen, die ich kontakte. Das hat ja den Vorteil, das Du sofort die Spreu vom Weizen trennen kannst. Du hast gleich schonmal einen Test, mit wem Du es zu tun hast.
    Schade, bei uns in H gibt es einen Aufzug. Zu dem führen allerdings auch fünf Stufen - aber hier wären bestimmt 10 Leute, die Dir gern fünf Stufen hinaufhelfen würden. Aber H ist Dir ja sicherlich zu weit. :|
    Sowas gibt's doch in Berlin ganz sicher auch. Ich habe das Vorurteil entwickelt, es würde in Berlin ALLES geben. Versuche mal, das zu nutzen.


    Ganz liebe Grüße, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: