Einschlafende Beine

  • Hi,


    Kurz und knapp: Während ich Zazen übe, schläft mir fast immer (Ich weiß dann genau wie viel Zeit ich sitze) nach 17 Minuten mein rechtes Bein ein. Ich sitze in der burmesischen Sitzhaltung.
    Was kann man dagegen tun und wie geht ihr damit um, falls ihr überhaupt dieses Problem habt.
    Denn wenn ich mir vorstelle eines Tages in ein Zendo zu gehen und dort über 40 Minuten zu sitzen, dann hätte ich wirklich Angst aufzustehen mit denn Mitübenden um dann vor allen auf die Fresse zu fallen :lol:



    LG


  • Keine Ahnung ob das beim Zazen erlaubt ist: Einfach mal zwischendurch die Sitzposition ändern, sich ggf. auf einen Stuhl setzen oder im Liegen meditieren... Zwischendurch eine Gehmeditation machen...

  • Beobachte, ob es einen "erkennbaren" Grund gibt. Wenn ja, versuche Deine Position zu ändern, um ihn auszuschliessen.
    Die Lotus-Position ist die Beste, doch wer sagt, das sie zwingend ist? Ich brachte mal das Beispiel eines Übenden nach einem Unfall und steifem Bein.
    Sollte sich kein Grund finden lassen, lass es doch mal vom Doc abchecken. Ev. besteht eine Aderverengung, die Dich sonst nicht stört.
    Ich habe ähnliche Probleme gelöst, indem ich speziellen Muskelaufbau im Rücken durchführte.


    Vielleicht hilft Dir das, doch habe ich erfahren, das Beinschmerzen irgendwie "dazugehören". :grinsen:



    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Samten:

    einfach weitersitzen, das ist doch normal dass Beine "einschlafen"....vllt. nen etwas höheren Sitz wählen....


    Wenn's dumm läuft, kann das fatale Folgen haben...Thrombose...

  • Lilli:

    Wenn's dumm läuft, kann das fatale Folgen haben...Thrombose...


    Entschuldige, aber das ist unangebrachte Panikmache. Die Ursache 'eingeschlafener Beine' ist in aller Regel eine Störung der Nervenleitung, durch 'Abklemmen' des Nervs. In der Regel ist dann beim Sitzen auch lediglich der Unterschenkel und Fuß betroffen, bedingt durch das starke und langandauernde Anwinkeln der Knie. Beim Burmesensitz meistens am 'inneren' (stärker angewinkelten) Bein. Die Taubheit und das Kribbeln verschwinden dann auch recht schnell, wenn die Sitzposition beendet wird.


    Ansonsten ist das kein Grund zur Beunruhigung. Man muss lediglich beim Aufstehen sehr achtsam und vorsichtig sein, dass man nicht z.B. mit dem Fuß umknickt und / oder möglicherweise hinfällt. Das ist dann aber auch schon das ganze gesundheitliche Risiko.


    Man kann natürlich die Sitzhaltung ändern, das ist trivial. Beim Zazen verkneift man sich ein solches Gezappel, man sitzt, wie man sich hingesetzt hat. 'Korrigieren' (um es höflicher auszudrücken) sollte auf das gelegentliche Wieder-Aufrichten der Wirbelsäule (wenn nötig) beschränkt bleiben - es kann die Mitübenden stören und vor allem den Übenden selber macht es nicht ruhiger. Im Gegenteil, wenn man so etwas beachtet und darauf mit einer Haltungsänderung reagiert, dann dauert es nicht lange und es zwickt an der nächsten Stelle. Dann juckt die Nase, dann schmerzt das Fußgelenk, dann muss man sich unbedingt räuspern usw. usf. und die Ruhe ist weg. Nicht nur bei einem selbst - das ermutigt dann auch den einen oder anderen Mitübenden, sich mit seinen Zipperlein zu beschäftigen statt einfach zu sitzen.


    Ein eingeschlafenes Bein kann Symptom einer Thrombose sein - nicht aber umgekehrt eine Thrombose hervorrufen. Haupt- oder Leitsyndrom ist es übrigens nicht. An eine Thrombose sollte man erst denken, wenn das Kribbeln oder die Taubheit nach dem Aufstehen nicht verschwindet. In aller Regel treten dann auch noch weitere Symptome wie Schmerzen, Schwellung und / oder eine dunkle Verfärbung der Haut am Bein auf.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

    • Offizieller Beitrag

    Die Ursache für eingeschlafene Beine liegen meist darin, dass das Hüftgelenk nicht beweglich genug ist. Das führt dann dazu, das ein Nerv abgeklemmt ist und man ein Taubheitgefühl hat. Mit der Blutversorgung hat das im Allgemeinen nichts zu tun. Ist die Blutversorgung der Beine schlecht, dann merkt man das daran, dass sie sich kalt anfühlen.


    Um die Beweglichkeit der Hüfte zu steigern sind bestimmte Yoga/Stretchübungen hilfreich:


    How to Grow a Lotus

  • Lilli:
    Samten:

    einfach weitersitzen, das ist doch normal dass Beine "einschlafen"....vllt. nen etwas höheren Sitz wählen....


    Wenn's dumm läuft, kann das fatale Folgen haben...Thrombose...


    schon ma erlebt?
    ich nich, weder bei mir noch bei wem anderen...


  • Das passiert mir auch immer wieder. Und das nun schon seit gut 30 Jahren. Ich stehe dann halt langsam und vorsichtig auf.
    Seit einiger Zeit benutze Schein anderes Kissen. Ich bin sozusagen von Kapok auf Dinkelspelzen umgestiegen. :)
    Seit dem schlafen meine Beine nicht mehr ein. Das nächste 7-Tage Sesshin wird zeigen, ob das dann immer noch so ist.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Samten:
    Lilli:

    Wenn's dumm läuft, kann das fatale Folgen haben...Thrombose...


    schon ma erlebt?
    ich nich, weder bei mir noch bei wem anderen...


    Ich bin seit 25 Jahren Krankenschwester und hab schon viel erlebt.
    Ich will keine Panik verbreiten, deshalb schrieb ich ja "wenn's dumm läuft
    Ich kenne eine junge Mutter, die eine Thrombose im Arm bekam, weil ihr Kind in ihren Armen schlief.


    Meine Meinung ist, dass man ruhig auch auf die Signale des Körpers achten sollte.

  • Danke zusammen für die Antworten. Vielleicht versuche ich mal das Kissen höher zu machen, mal schauen. Das mit der Thrombose, hättet ihr mir nicht sagen sollen, bin ein heimlicher Hypochonder :|:lol:

  • Stawrogin:

    Danke zusammen für die Antworten. Vielleicht versuche ich mal das Kissen höher zu machen, mal schauen. Das mit der Thrombose, hättet ihr mir nicht sagen sollen, bin ein heimlicher Hypochonder :|:lol:


    das "löst" sich beim sit-zen...

  • Ich habe genau dasselbe Probleme. Sitze im Halblotussitz und spätestens nach einer halben Stunde sind BEIDE Beine bei mir komplett tot, ich spüre NICHTS mehr. Muss dann erstmal ein paar Minuten am Boden strampeln bevor ich überhaupt aufstehen kann. :grinsen: Ich dachte mit der Zeit legt sich das von selbst, aber es ist jetzt schon seit Jahren so. Da ich im Moment nur zu Hause praktiziere ist es nicht so schlimm, aber wenn ich wieder mal in eine Gruppe gehen sollte könnte das schon unangenehm werden. Früher saß ich auch im Burmesischen Sitz, da hatte ich es nicht ganz so krass. Vielleicht sollte ich mal wieder umsteigen. :roll:

  • Zusätzlich zur Sitzhöhe kannst du auch den/die Oberschenkel mit einem Kissen unterpolstern, gerade wenn du vom Hüftgelenk nicht beweglich genug bist. Das merkst du dadurch, indem deine Knie entweder nicht am Boden aufliegen, oder dies nur mit "Anstrengung/Spannung" erreicht wird.

  • Ich kenne das Problem. Es tritt bei mir nur auf wenn ich zu mittig auf dem Meditationskissen sitze dann klemmt die Kante des Kissens den Nerv oder die Blutader beim Oberschenkel ab.
    Wenn ich an der äusseren Kante des Kissens sitze und die Oberschenkel frei sind habe ich das Prob. nicht. Auch nicht wenn ich 85 Minuten oder länger Meditiere. Ansonsten kann es passieren das mein Fuß schon nach 30 Minuten einschläft wenn ich zu mittig sitze.
    An deiner stelle würde ich mit der Höhe und der Position ein wenig experimentieren dann klappt das schon hat bei mir auch eine weile gedauert bis es gut funktioniert hat.
    Es gibt Videos auf Youtube dazu

  • ...ich hatte auch das Problem - und bin glatt auf der Nase gelandet und habe mir dabei noch schön das Knie verdreht. :nosee: (In aller Regel ist das weniger peinlich als schmerzhaft. Peinlich kann es nur Dir sein.)
    Jetzt habe ich mit höheren Bänkchen und leicht veränderter Sitzposition keine Probleme mehr.

    "Die Lösung des Problems, das Du im Leben siehst, ist eine Art zu leben, die das Problemhafte zum Verschwinden bringt."
    Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen, 1937

  • Lilli:
    Samten:

    schon ma erlebt?
    ich nich, weder bei mir noch bei wem anderen...


    Ich bin seit 25 Jahren Krankenschwester und hab schon viel erlebt.
    Ich will keine Panik verbreiten, deshalb schrieb ich ja "wenn's dumm läuft
    Ich kenne eine junge Mutter, die eine Thrombose im Arm bekam, weil ihr Kind in ihren Armen schlief.


    Meine Meinung ist, dass man ruhig auch auf die Signale des Körpers achten sollte.


    Gibt es fachärztliche Stellungnahmen, ob das Trombose-Risiko durch einschlafende Beine beim Meditieren relevant ist?


    Für mich persönlich war es am Anfang meiner Meditationspraxis völlig selbstverständlich, auf die Signale des Körpers zu hören und mich nicht mit solchen Floskeln wie "einschlafende Beine gehören dazu" etc. abspeisen zu lassen.
    Wenn Beine durch eine bestimmte Meditationshaltung häufig komplett taub und gefühllos werden (was bei mir und auch anderen mir Bekannten der Fall war) und sich das durch leichte Veränderungen der Sitzhaltung nicht bessert, dann muss halt beispielsweise auf einem Stuhl meditiert werden.
    Wenn so eine Selbstverständlichkeit in einer Meditationsgruppe nicht erlaubt ist, spricht das sehr gegen diese Gruppe und die dahinter stehende Ideologie.

  • Wenn ich angespannt bin, schlafen die Beine schnell ein - schon nach 20 Minuten.
    Ist halt so, schon seit 35 Jahren lebe ich damit, dass ich nicht stundenlang in einer Position sitzen kann. Wenn ich trotz tauber Beine weitermeditieren möchte, strecke ich das Bein, das am schlimmsten taub ist, mal für fünf Minuten aus. Und danach das andere.
    Von Durchhalten halte ich nichts.


    Hilfreich ist auch optimal zu sitzen. Die Knie sollten nicht in der Luft schweben, denn dann ist eine stabile Körperhaltung nicht möglich. Bei mir sind die Knie immer ein paar cm über dem Boden. Von meiner Anatomie her kann ich nicht besser sitzen. Höher sitzen geht gar nicht. Deshalb habe ich mir ein Nackenhörnchen in zwei Teile genäht und hab jetzt optimale Kniekissen. Die stopfe ich mir so unter die Knie, dass Bodenkontakt hergestellt ist. Dadurch kann der Rücken gerade und entspannt sein - er muss keine Balance mehr halten.


    Auf einem Stuhl kann ich überhaupt nicht lange sitzen, weil man dort die Sitzposition noch weniger verändern kann und der Rücken immer krumm ist. Es sei denn man sitzt auf der Stuhlkante - das ist auch nicht bequem.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ich frage mich wie manche Praktizierende das im Rahmen eines formalen Retreats oder im Rahmen eines längeren Kurses machen. In manchen Räumlichkeiten stehen nur Kissen zur Verfügung, vielleicht sehr wenig Stühle. Ich habe mir vorgenommen, einen kleinen Barhocker mitzunehmen, um die Sitzposition zu verändern (mal Kissen, mal Hocker). Zwischendurch wäre es sinnvoll bestimmte Yoga Übungen zu machen, um den Rücken zu stärken und den Körper zu entspannen.