Alleinsein

  • "Obwohl wir in unserem täglichen Leben immer mit Anderen zusammen sind, sind wir gleichzeitig auch allein. Alleinsein bedeutet nicht, hoch oben in den Bergen allein zu sein oder in einer Hütte tief im Wald; es heißt nicht, uns vor der Gesellschaft zu verstecken. Wirkliches Alleinsein entsteht aus einem stabilen Geist, der weder von der Menschenmenge davongetragen wird, noch von unserem Bedauern über die Vergangenheit, unseren Sorgen über die Zukunft oder unserer Aufregung über die Gegenwart. Wir verlieren uns selbst nicht; wir verlieren unsere Achtsamkeit nicht. Zuflucht zu unserem achtsamen Atmen zu nehmen und in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren, heißt, Zuflucht zu der wunderschönen, heiteren Insel in uns selbst zu nehmen. " (Thích Nhất Hạnh)

  • Manchmal treffen mich Worte im Kern - das finde ich gut, diese Worte von (TNH) treffen mich nicht.

  • Piti:

    Manchmal treffen mich Worte im Kern - das finde ich gut, diese Worte von (TNH) treffen mich nicht.



    Warum nicht?

  • Zitat

    Warum nicht?


    Jeder ist anders gelagert, bei mir sind sehr kurze Texte inspirierend.

  • Piti:
    Zitat

    Warum nicht?


    Jeder ist anders gelagert, bei mir sind sehr kurze Texte inspirierend.


    Aha! :)
    Im Vergleich zu den Texten, die hier sonst so eingestellt werden, finde ich den Text von TNH relativ kurz. Für mich hängt die Inspiration auch nicht von der Länge eines Textes ab, sondern vom Inhalt. Aber recht hast Du: Jeder so, wie er es mag!

  • Sherab Yönten:

    "... Wirkliches Alleinsein entsteht aus einem stabilen Geist, der weder von der Menschenmenge davongetragen wird, noch von unserem Bedauern über die Vergangenheit, unseren Sorgen über die Zukunft oder unserer Aufregung über die Gegenwart. Wir verlieren uns selbst nicht; wir verlieren unsere Achtsamkeit nicht. ..." (Thích Nhất Hạnh)


    Moin Sherab Yönten,
    schöner Text, dessen Inhalt ich bestätigen kann.


    Zitat

    "Zuflucht zu unserem achtsamen Atmen zu nehmen und in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren, heißt, Zuflucht zu der wunderschönen, heiteren Insel in uns selbst zu nehmen."


    Eigentlich ganz einfach, wenn es zur ständigen Praxis geworden ist.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Sherab Yönten:

    "Obwohl wir in unserem täglichen Leben immer mit Anderen zusammen sind, sind wir gleichzeitig auch allein."


    Inhaltlich trifft das nicht zu - an der Oberfläche mag das so erscheinen, aber letztlich ist da niemand, der allein ist und/oder mit anderen zusammen.
    Da TNH offensichtlich nicht so tief reicht, kommen seine Gedankenblasen aus seichtem Gewässer.

  • Tychiades:
    Sherab Yönten:

    "Obwohl wir in unserem täglichen Leben immer mit Anderen zusammen sind, sind wir gleichzeitig auch allein."


    Inhaltlich trifft das nicht zu - an der Oberfläche mag das so erscheinen, aber letztlich ist da niemand, der allein ist und/oder mit anderen zusammen.
    Da TNH offensichtlich nicht so tief reicht, kommen seine Gedankenblasen aus seichtem Gewässer.


    Es geht hier aber nicht um das "Letztliche" (Leerheit/ absolute Ebene), sondern um die relative Ebene.

  • Sherab Yönten:
    Tychiades:

    Inhaltlich trifft das nicht zu - an der Oberfläche mag das so erscheinen, aber letztlich ist da niemand, der allein ist und/oder mit anderen zusammen.
    Da TNH offensichtlich nicht so tief reicht, kommen seine Gedankenblasen aus seichtem Gewässer.


    Es geht hier aber nicht um das "Letztliche" (Leerheit/ absolute Ebene), sondern um die relative Ebene.


    Ach, da siehst du einen Unterschied? Also sind das bei dir zwei?

  • Tychiades:
    Sherab Yönten:

    Es geht hier aber nicht um das "Letztliche" (Leerheit/ absolute Ebene), sondern um die relative Ebene.


    Ach, da siehst du einen Unterschied? Also sind das bei dir zwei?


    Ich weiß nicht wie das im Zen ist, aber im Vajrayana spricht man generell von der "absoluten Ebene" und von der "relativen Ebene" als zwei Seiten einer Medaille.

  • Sherab Yönten:


    Ich weiß nicht wie das im Zen ist, aber im Vajrayana spricht man generell von der "absoluten Ebene" und von der "relativen Ebene" als zwei Seiten einer Medaille.


    JA, die Medaille ist eins - und da kannst du keine Seite für sich nehmen. Du hast immer zwei Seiten und eine Medaille. Ähnliche Metaphern sind Vorder-und Rückseite - du solltest nur realisieren, dass die Wirklichkeit keine zwei Seiten hat, sondern nur die Vorstellung von Wirklichkeit zwei Ebenen konstruiert. Insofern ist die absolute Ebene genau die relative Ebene - und das ist nur als Vorstellung trennbar.
    So Worte über Alleinsein erzeugen Vorstellungen, die zu deiner Vorstellung vielleicht passen, da du eine Übereinstimmung empfindest - aber sie sind eben bloße Vorstellungen und damit Täuschungen.

  • Tychiades:
    Sherab Yönten:


    Ich weiß nicht wie das im Zen ist, aber im Vajrayana spricht man generell von der "absoluten Ebene" und von der "relativen Ebene" als zwei Seiten einer Medaille.


    JA, die Medaille ist eins - und da kannst du keine Seite für sich nehmen. Du hast immer zwei Seiten und eine Medaille. Ähnliche Metaphern sind Vorder-und Rückseite - du solltest nur realisieren, dass die Wirklichkeit keine zwei Seiten hat, sondern nur die Vorstellung von Wirklichkeit zwei Ebenen konstruiert. Insofern ist die absolute Ebene genau die relative Ebene - und das ist nur als Vorstellung trennbar.
    So Worte über Alleinsein erzeugen Vorstellungen, die zu deiner Vorstellung vielleicht passen, da du eine Übereinstimmung empfindest - aber sie sind eben bloße Vorstellungen und damit Täuschungen.


    ALLE Worte erzeugen Vorstellungen, nicht nur die von mir zitierten! Worte sind grundsätzlich dualistisch und ein Teil der "relativen Ebene". So zu tun, als ob Deine Worte der Ausdruck einer letztlichen Ebene sind, die Worte von TNH dagegen " Gedankenblasen aus seichtem Gewässer" ist erst recht eine Vorstellung, eine Täuschung.

  • Sherab Yönten:


    ALLE Worte erzeugen Vorstellungen, nicht nur die von mir zitierten! Worte sind grundsätzlich dualistisch und ein Teil der "relativen Ebene". So zu tun, als ob Deine Worte der Ausdruck einer letztlichen Ebene sind, die Worte von TNH dagegen " Gedankenblasen aus seichtem Gewässer" ist erst recht eine Vorstellung, eine Täuschung.


    Deshalb heißt es auch - im Mahayana - Buddha habe nicht gepredigt. Aber nun zu deinem Einwand: eine relative Ebene mit einem Teil, die dann von dir Worte genannt wird, ist natürlich doppelt höherer Quatsch. Worte sind auch Ausdruck der Leere - "meine" Worte natürlich nicht, aber du hast TNH's Worte ergriffen und zu "deinen" Worten gemacht - ich mache mir damit einen Spass, um dir deine Vorstellungen aufzuzeigen - bei mir erzeugt TNH keine Vorstellung, die ich verteidige oder pflege.
    Wenn ich Worte höre, so ist das nichts anderes, als wenn ein Geräusch erscheint - es kann eine Bedeutung haben, aber genau das ist die Vorstellung, die Worte erzeugen können - sie müssen überhaupt nicht mit den Absichten des Redners übereinstimmen - so wie meine Worte mit der Bedeutung, die du ihnen beilegen willst, nicht übereinstimmen müssen.
    Vorstellungen erscheinen also immer in einem Selbst. Gibt es überhaupt ein Selbst?
    Und sind die Vorstellungen nicht von einem Selbst bedingt und nicht von irgendwelchen Worten oder Geräuschen? Von kein Selbst, da keine Vorstellung.


    Ende meiner Beiträge in diesem thread. Ich wünsche dir eine schöne Zeit.

  • Tychiades:

    orte sind auch Ausdruck der Leere - "meine" Worte natürlich nicht, aber du hast TNH's Worte ergriffen und zu "deinen" Worten gemacht - ich mache mir damit einen Spass, um dir deine Vorstellungen aufzuzeigen - bei mir erzeugt TNH keine Vorstellung, die ich verteidige oder pflege.


    Ach so, das war ein "Spass" von Dir gewesen. Dann wäre es auch sinnvoll gewesen, Deine Worte als "Spass" zu kennzeichnen. Daher kann ich Deine Worte in diesem Thread nun auch nicht mehr ernst nehmen!

  • Kein Ding oder Wesen ist jemals allein. Alleinsein, Einsamsein ist immer das be-sondern eines Egos, das nicht sehen will das es nie allein ist, sich allein zu sein glaubt.

  • Ellviral:

    Kein Ding oder Wesen ist jemals allein. Alleinsein, Einsamsein ist immer das be-sondern eines Egos, das nicht sehen will das es nie allein ist, sich allein zu sein glaubt.


    :like:


    Alles ist Teil von etwas, nichts ist aus sich selbst heraus.

  • Ich glaube, ihr verwechselt Einsamkeit mit Alleinsein.


    TNH hat Alleinsein so definiert:


    Zitat

    Wirkliches Alleinsein entsteht aus einem stabilen Geist, der weder von der Menschenmenge davongetragen wird, noch von unserem Bedauern über die Vergangenheit, unseren Sorgen über die Zukunft oder unserer Aufregung über die Gegenwart. Wir verlieren uns selbst nicht; wir verlieren unsere Achtsamkeit nicht. Zuflucht zu unserem achtsamen Atmen zu nehmen und in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren, heißt, Zuflucht zu der wunderschönen, heiteren Insel in uns selbst zu nehmen.

  • Sherab Yönten:

    Ich glaube, ihr verwechselt Einsamkeit mit Alleinsein.


    TNH hat Alleinsein so definiert:


    Zitat

    Wirkliches Alleinsein entsteht aus einem stabilen Geist, der weder von der Menschenmenge davongetragen wird, noch von unserem Bedauern über die Vergangenheit, unseren Sorgen über die Zukunft oder unserer Aufregung über die Gegenwart. Wir verlieren uns selbst nicht; wir verlieren unsere Achtsamkeit nicht. Zuflucht zu unserem achtsamen Atmen zu nehmen und in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren, heißt, Zuflucht zu der wunderschönen, heiteren Insel in uns selbst zu nehmen.

    Alleinsein entsteht aus einem stabilen Geist der seine Stabilität aus der Erkenntnis zieht das er nie allein war, ist, sein wird. Eine weitere Stütze dieses stabilen Geistes ist das er erkennt das Einsamkeit aus dem Egoistischen Denken eines Egos erscheint. Weil ich erkannt habe das ich nie Einsam sein kann weil ich eben nie allein bin habe ich das Leiden der Einsamkeit zum verlöschen bringen können. Alleinsein ist normal Einsamsein ist Leiden.

  • Ellviral:

    ... Weil ich erkannt habe das ich nie Einsam sein kann weil ich eben nie allein bin habe ich das Leiden der Einsamkeit zum verlöschen bringen können. Alleinsein ist normal Einsamsein ist Leiden.


    Ich habe erkannt, dass ich nie einsam sein kann, weil ich allein (all-ein) bin. So habe ich das Leiden der Einsamkeit zum Verlöschen bringen können. (:

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Festus:
    Ellviral:

    ... Weil ich erkannt habe das ich nie Einsam sein kann weil ich eben nie allein bin habe ich das Leiden der Einsamkeit zum verlöschen bringen können. Alleinsein ist normal Einsamsein ist Leiden.


    Ich habe erkannt, dass ich nie einsam sein kann, weil ich allein (all-ein) bin. So habe ich das Leiden der Einsamkeit zum Verlöschen bringen können. (:

    Ich bin nicht All-ein das weiß ich weil ich allein bin im All-ein. Weil ich im All-ein bin kann ich nie einsam sein aber ich bleibe allein.
    Das sind keine Wortspiele sondern Bedeutungen.

  • Ellviral:
    Festus:


    Ich habe erkannt, dass ich nie einsam sein kann, weil ich allein (all-ein) bin. So habe ich das Leiden der Einsamkeit zum Verlöschen bringen können. (:

    Ich bin nicht All-ein das weiß ich weil ich einzeln/allein bin im All-ein. Weil ich im All-ein bin kann ich nie einsam sein aber ich bleibe allein.
    Das sind keine Wortspiele sondern Bedeutungen.

  • Ellviral:

    ...
    Das sind keine Wortspiele sondern Bedeutungen.


    Ja. Es sind die Bedeutungen, die du den Worten gibst. Und das ist gut so.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Na jetzt aber, euch möchte ich mal sehen alleine in der Natur ohne menschlichen Kontakt für Monate und Jahre. Das Einzige was hilft ist ein strenges spirituelles Programm, sonst bleibt nichts übrig von der All-ein Philosophie.

  • mukti:

    Na jetzt aber, euch möchte ich mal sehen alleine in der Natur ohne menschlichen Kontakt für Monate und Jahre. Das Einzige was hilft ist ein strenges spirituelles Programm, sonst bleibt nichts übrig von der All-ein Philosophie.

    Robinson braucht keine Philosophie oder spirituelles Programm, nur dauert da ein wenig bis er das erkennt.