Künstliches Atmen

  • Hallo liebes Forum,


    Eine Frage, mir fällt auf, wenn ich meditiere und meinen Atem beobachte, das ich dann meinen Atem nach paar Minuten künstlich verändere. Ich atme schneller oder langsamer oder tiefer oder oberflächlicher, also unnatürlich. Wie damit umgehen? Wie kehrt man zum vollkommen ungezwungenem atmen zurück? Wenn ich denn Atem beobachte, habe ich oft das gefühl, es ist zu "wenig" Atem da und dann kommt dieses reflexartiges "künstliches" Atmen.



    Lg
    Hund

  • Das kann am Anfang passieren. Lass es einfach geschehen, das gibt sich von ganz allein, lass Dich davon nicht irritieren, lass den Atem einfach kommen und gehen. Besonders am Anfang kann es übrigens sehr hilfreich sein, die Atemzüge zu zählen, das reduziert Ablenkung, Irritation ect:


    Einatmen, Ausatmen und "1" zählen und so weiter bis "10", dann wieder bei "1" anfangen.

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • Hund:

    Eine Frage, mir fällt auf, wenn ich meditiere und meinen Atem beobachte, das ich dann meinen Atem nach paar Minuten künstlich verändere.


    Was heisst hier "künstlich"? Beeinflusst Du Deine Atmung willentlich / bewusst? Dann lass das einfach bleiben. Verändert sich Deine Atmung unwillkürlich? Dann ist das auch nicht "künstlich".

    Hund:

    Ich atme schneller oder langsamer oder tiefer oder oberflächlicher, also unnatürlich.


    Was genau soll daran "unnatürlich" sein. Jeder atmet mal schneller, mal langsamer (in der Regel in Abhängigkeit vom momentanen Energiebedarf des Körpers) bzw. mal tiefer, mal flacher. Das bewusst wahrzunehmen, ist der Witz bei der Übung.

    Hund:

    Wie damit umgehen? Wie kehrt man zum vollkommen ungezwungenem atmen zurück?


    Wenn Du Deinen Atem bewusst veränderst, um zu einem Zustand "zurückzukehren", den Du für "ungezwungen" hältst, dann übst Du genau damit einen Zwang auf Deinen Atem aus. Das ist kontraproduktiv.

    Hund:

    Wenn ich denn Atem beobachte, habe ich oft das gefühl, es ist zu "wenig" Atem da und dann kommt dieses reflexartiges "künstliches" Atmen.


    Hör auf, Deinen Atem zu beurteilen. Du sollst nur beobachten. So, wie er ist, ist er. Denke nicht "gut" oder "schlecht", "gezwungen" oder "ungezwungen".

    Zitat

    Lang einatmend, weiß er: <Ich atme lang ein>; lang ausatmend, weiß er: <Ich atme lang aus>. Kurz einatmend, weiß er: <Ich atme kurz ein>; kurz ausatmend, weiß er: <Ich atme kurz aus>.

    - so heisst es im Mahasatipatthana Sutta.
    Beschränke Dich auf die Beobachtung, auf das Registrieren, was ist. Denke nicht darüber nach, wie es ist und warum es so ist, beurteile nicht. Das lenkt nur ab. Das Zählen der Atemzüge übrigens auch. Auch, wenn das aus mir unerfindlichen Gründen immer wieder empfohlen wird. Die Übung ist, den Atem zu beobachten - nicht, ihn zu regulieren und auch nicht, Atemzüge zu zählen.


    Vor allem zu Beginn der Übung treten immer wieder Ablenkungen auf. Das ist völlig normal. Sobald Du Deine Ablenkung bemerkst, lass die damit verbundenen Gedanken los (spinne sie nicht weiter) und kehre zur Beobachtung des Atems zurück.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • sudhana:

    Zitat

    Die Übung ist, den Atem zu beobachten


    auweia. erst redest du den floh raus, dann wieder rein. bei manchen dingen sollte man dir den mund zuhalten.


    @ hund:


    zählen, zählen, zählen und noch mal zählen. mit gehend ein und aus, dann mit gehend aus. bis 10 oder 20, aber bis zum tausenderlei.


    bist du wo du hin willst, sag mir bescheid (joke)

  • Com on, es gibt Millionen Arten der Meditation. Ich meditiere, während ich hier schreibe, atme, verdaue, denke, grinse und gleichzeitig halblaut mantramässig singend meine Atemzüge zähle, gebend ausatme, nehmend einatme. Ea kommt allein auf die innere Haltung, nicht auf Äusserlichkeiten an. Wer will, kann auch das Vater-Unser rückwärts beten, wenn das hilft

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    - Saraha
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    - Huang-po

  • Ja, ja, ich weiß, ich hätte nicht antworten sollen, weil es eine Frage zu Meditation war. Man kommt noch in Verruf.