Meditation mit Hyperaktivität

  • Hallo,
    bei mir wurde (schon als ich klein war) ein ADHS diagnostiziert.
    Das heißt das ich körperlich sehr aktiv bin.
    Ich habe gerade nochmal versucht zu meditieren was für vllt 2 Minuten geklappt hat aber dann merkte ich wie langsam unruhe in mir aufkam. Nach ein paar weiteren minuten war bin ich endgültig rausgekommen.
    Hat vllt jemand einen tipp für mich oder eine Meditationsweise die weiter helfen könnte
    Danke schonmal im voraus

  • Potsdamer91:

    Hallo,
    bei mir wurde (schon als ich klein war) ein ADHS diagnostiziert.
    Das heißt das ich körperlich sehr aktiv bin.
    Ich habe gerade nochmal versucht zu meditieren was für vllt 2 Minuten geklappt hat aber dann merkte ich wie langsam unruhe in mir aufkam. Nach ein paar weiteren minuten war bin ich endgültig rausgekommen.
    Hat vllt jemand einen tipp für mich oder eine Meditationsweise die weiter helfen könnte
    Danke schonmal im voraus


    Einfach nicht aufgeben. Bei mir wurde als Kind "Hummeln in den Hosen" festgestellt - was aber damals als kindgemäß angesehen wurde.
    Wenn man den Körper ruhig hält und schweigt, tritt die innere Unruhe ins Bewusstsein. Mein Tip ist einfach täglich klein anfangen und es bis auf die übliche Zeit - 25 min - steigern. Oder gleich mit 25 min. anfangen und sich auf den Atem konzentrieren - das hilft immer sehr gut die Unruhe abzubauen.

  • Hallo Potsdamer
    Ich kann ein paar subjektive Infos aus eigener Wahrnehmung beitragen.
    Im Rahmen meiner Tätigkeit bringe ich Patienten die Achtsamkeitsmeditation näher.
    Immer mal wieder sind auch Menschen mit ADHS dabei.
    Meine Erfahrungen sind folgende:
    1. Diese Meditation kann bei ADHS-Betroffenen immens heilsame Wirkung haben
    2. (Diese) Meditation fällt Patienten mit dieser Diagnose unglaublich schwer.
    3. Patienten mit dieser Diagnose profitieren immens, wenn sie es schaffen sich auf das Üben einzulassen.


    Es ist also etwas paradox, das was am schwersten fällt, nämlich sich geistig zu focussieren ist genau das
    heilsame Gegenmittel... :D


    Als kleine Tips kann ich Dir raten, erst mal tatsächlich mit 2 Minuten anzufangen und die Dauer ganz langsam
    zu steigern. Qualität geht vor Quantität. Außerdem bewirkt der Erfolg auch bei nur kurzer Meditation eine
    Motivation weiter zu machen.
    Außerdem könnte als Ergänzung hilfreich sein, Meditation in Aktion (Gehmeditation, meditative Tätigkeiten etc..)
    durchzuführen wenn das sitzen noch zu schwer fällt.


    Wichtig ist natürlich, den Effekt möglichst auch zwischen den Meditationen weiter zu etablieren, also im Alltag.


    Viel Glück
    Rolf
    .

  • Vielen Dank für Eure Tipps und Ratschläge
    Ich schau mal das ich das umsetze.
    Wenn ich mich wirklich auf mein atem konzentrierte konnte ich für ein paar Sekunden die "Unruhe" unter Kontrolle bringen.

  • Potsdamer91:

    Hat vllt jemand einen tipp für mich oder eine Meditationsweise die weiter helfen könnte


    Weiter machen. Die Unruhe akzeptieren, loslassen, entspannen und zurück zum Objekt kehren.

  • Hi Potsdamer,


    es wird vielleicht ne Weile dauern bis du verstehst, dass wir alle mit den selben Problemen zu tun haben in unterschiedlicher Ausprägung.


    In der meditation gilt es, alles, was aufkommt (auch Unruhe) so zu lassen, wie es ist.
    Eine meditation ist nicht erst dann richtig, wenn du entspannt bist. Das gehört halt alles zu deinem persönlichen weg und - wie pema chödron sagte - beginne, wo du bist.
    Es gilt nicht, anders zu sein oder sich gar noch anzustrengen, um zu entspannen.
    Es gilt, in Ruhe (also immer wieder, kontinuierliche) immer tiefer zu erforschen, wie du / dein Geist so tickt.
    Überraschungen könnten auftreten ;)


    Du bist noch sehr jung, wie wunderbar, dass du bereits so früh im Leben zur meditation gefunden hast :)


    Nach welcher / wessen Anleitung hast du begonnen? Bist du irgendwo angebunden?


    Liebste Grüße und viel Freude auf dem Weg!

  • Potsdamer91:

    Danke Mirco
    Unruhe akzeptieren tu ich schon seit 23 jahren. Das Problem ist das loslassen und entspannen


    Nein, das Problem ist, da du die Unruhe eben nicht akzeptierst. Würdest du sie akzeptieren, warum solltest du dann loslassen und entspannen wollen?
    Würdest du sie wirklich akzeptieren, warum solltest du irgend etwas loslassen wollen?


    Was glaubst du, wie entspannend es sein kann, den Wunsch nach Loslassen los zu lassen. :lol:


    Hast du schon mal versucht, dir in aller Ruhe beim Unruhigsein zu zu sehen? Versuch es mal. Sie dir zu, was da in dir so abgeht. Du schreibst ja, das du hyperaktiv bist. Ok. Dann sollte es doch für fünf Minuten genug zu beobachten geben.
    Es juckt plötzlich hier und da....der Wunsch, sich zu bewegen entsteht... er wird stärker...Ärger über diesen Wunsch kommt auf....die Hand zuckt zur Nase, die juckt... plötzlich schmerzt der Rücken....eigentlich doch blöde, hier einfach nur still zu sitzen....


    Wenn das nicht für fünf Minuten reicht, was dann. :D


    Vielleicht reicht es auch für länger. Vielleicht reicht es auch dafür, dass ganz kurz mal der Gedanke aufblitzt, "Ja, so bin ich in diesem Moment. Das ist meine Wirklichkeit, jetzt, in diesem Moment"
    Vielleicht kommt dann ein Moment, egal wie kurz er auch ist, in dem du sagen kannst, "Ja, das bin ich und das ist gut so"
    Das kann sehr entspannend sein, glaub es mir. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, auch wenn ich nicht Hyperaktiv bin. Wir haben alle unsere Ecken und Kanten.
    Und wer, wenn nicht wir, sollte ja zu uns sagen.


    Das reicht erst mal, wenn du so weit kommst. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
    Vielleicht findest du ja auch heraus, das du schon lange in Rom wohnst. Wer weiß das schon. :lol::lol:
    Lass dich überraschen.