Motivation zur Praxis - habt Ihr Tipps?

  • Hallo, es würde mich sehr interessieren, wie Ihr Euch zur täglichen Meditationspraxis motiviert - ist ja immer ein Thema und großartig, frische Inspiration dazu zu bekommen.


    Man kann sich z.B. der Vergänglichkeit aller Dinge erinnern und daran, dass man nicht weiß, wieviel Zeit einem noch bleibt um zu praktizieren... Oder man hält sich an einen festen täglichen Zeitplan? (Funktioniert für mich z.B. gar nicht, da ich in meinem Leben in einem großen buddhistischen Zentrum auch spontan für Andere da sein können sollte und möchte). Oder viele kleine Sessions statt weniger langer? Oder...?


    Bin sehr gespannt auf Eure Ideen und wünsche auf jeden Fall viel Freude und Zeit für die Praxis! Vielen Dank! :)

  • Hallo Meike, Willkommen .


    Zitat

    in einem großen buddhistischen Zentrum auch spontan für Andere da sein können sollte und möchte



    Gerade in regelmäßiger,ungestörter Praxis bist du für andere da, ob 10 x 5 Minuten oder vier eiserne Stunden ( sind nur Beispiele ) am Tag. Ich hab das lange nicht verinnerlichen können, jetzt wird es langsam. Ich bekam eine Karte von meiner Sangha, in dem dafür gedankt wurde, daß ich an der gemeinsamen Praxis teilnehme. Ich wollte schon anfangen zu grübeln, denn was ist für das konventionelle Verstehen dankenswert daran, daß ich meinen Hintern "ins Zentrum" zur Praxis bewege, da verstand ich "spontan": "Zum Wohle aller Wesen" ist kein Joke . Dagegen gibt es viele Dinge, von denen man meint sich ihnen sofort zuwenden zu müssen. Darunter auch viele unwesentliche.

  • Ein großes buddhistisches Zentrum, in dem nicht täglich gemeinsame Zeiten für die Meditation eingeplant sind / angeboten werden?
    Ich bin überrascht, dass es sowas gibt.
    Wo ist das?

  • Ich habe das Problem, dass ich sehr faul bin und es mir sehr an Disziplin für Praxis fehlt. Ich wollte aber doch irgendwie regelmäßig praktizieren, und das möglichst ohne einen täglichen Kampf mit mir selber und den vielen Dingen im Alltag die einem "dazwischen" kommen können. Ich habe dann überlegt ob es irgendwo in meinem Tagesablauf eine Zeit geben kann wo mir nichts dazwischen kommen kann. Wo also keine Versuchuchung des Verschiebens etc auftauchen kann. Ich habe das für mich gefunden. Meine Lösung war der Weg zur Arbeit. Ich habe täglich 5 min zu Fuss zum Bus, 15 minuten im Bus und 5 Minunten Fussweg an meinen Arbeitsplatz. Bei den Fusswegen mache ich meine täglichen Malas und im Bus mache ich Shine. Wenn ich dann mein Arbeitsgebäude betrete mach ich noch eine Widmung und fertig ist ein kleines aber tägliches Programm, dass mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist und das mir sehr viel gegeben hat. Klar ist im Bus nicht der lehrbuchmäßige Ort für Shine, und klar gibt es da viele "Störungen", diese sind inzwischen aber keine Feinde mehr für mich. Im Gegenteil, dadurch kann ich bei Retreats, wo man dann länger sitzt, bei eventuellen Störungen, lautes Bellen im Hof, oder Kindergeschreie auf der WIese nebenan oder Husten, Rascheln und Räuspern von Mitmeditierenden, einfach ungestört weitermache. Ich nehem solche Dinge nur kurz wahr, und dann sind sie auch Weg, sie bringen mich nicht aus meiner Visualisation/Meditation.
    Für andere mag so eine Zeit bei der Morgenpflege im Bad sein , oder unter der Dusche, oder beim Warten auf Essen etc.


    Mein Problem mit fehlender Disziplin habe ich dadurch aber noch nciht gelöst, das muss ich wohl gesondert angehen.


    Ich habe von vielen gehöhrt, dass man einfach ein wenig früher aufsteht und dann direkt eine Praxis machen kann. Ich denke das mag auch ein Zeitpunkt sein. Der Tag hat noch nicht angefangen und man kann für die Zeit die man früher aufsteht einfach seine Praxis machen. Das aber wirklich durchzuziehen braucht dann denke ich mal auch wieder Disziplin.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich nicht meditiere, dann meist aus einer gewissen Ungeduld/Energielosigkeit heraus.


    Da denke ich mir ab und zu, dass das vollkommen bescheuert ist. Wenn man aus Ungeduld und Genervtheit heraus nicht meditiert, ist das ja so, als wenn man sagt, dass man vor lauter Durst nicht trinkt oder vor lauter Hunger nicht isst.


    Der Vergleich hinkt zwar (Meditation muss ja nicht dazu führen, das man sich besser fühlt) , aber er motiviert mich.

  • Hallo,


    am Morgen übe ich mich in Betrachtung bestimmter buddhistischer Themen und/oder reiner Beobachtung dessen was im Bewusstsein erscheint, tagsüber tue ich das so oft wie möglich und so oft ich mich daran erinnere, und versuche auch immer wieder achtsam zu handeln. Die Motivation ist irgendwann aus Anhaftungen und Unwissenheit herauszukommen.

  • Meike:

    Hallo, es würde mich sehr interessieren, wie Ihr Euch zur täglichen Meditationspraxis motiviert -


    Hallo Meike


    was motiviert einen zu atmen, wenn der Körper schläft?



    Zitat


    "Was ein Lehrer, der auf das Wohlergehen seiner Schüler aus ist und Mitgefühl für sie hat, aus Mitgefühl für seine Schüler tun sollte, das habe ich für euch getan, Ānanda. Dort sind Bäume, dort sind leere Hütten. Meditiert, Ānanda, seid nicht nachlässig, ihr sollt es später nicht bereuen müssen. Dies ist unsere Anweisung an euch."


    Indriyabhāvanā Sutta


    Grüße & Viel Erfolg


    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Jojo:

    Ein großes buddhistisches Zentrum, in dem nicht täglich gemeinsame Zeiten für die Meditation eingeplant sind / angeboten werden?
    Ich bin überrascht, dass es sowas gibt.
    Wo ist das?


    Hihi, nein, definitiv falsch verstanden. Es gibt sogar zweimal täglich gemeinsame Praxis und der Meditationsraum ist 24/7 geöffnet! Danke fürs Nachfragen, das wäre in der Tat ein seltsames Zentrum!!! :)

  • Same here... :cry:


    Ich zähle aufs Ngöndro.


    void:

    ?.., ist das ja so, als wenn man sagt, dass man vor lauter Durst nicht trinkt oder vor lauter Hunger nicht isst.
    .

  • Toll, vielen Dank für die ausführliche Antwort, Nyalaana! Klingt, als hättest Du für Dich einen super Weg gefunden, Glückwunsch! Im Bus etc. ist auch super für kleine Spontan-Medis, finde ich. Selbst, wenn es nur drei Minuten sind macht das für mich schon einen Unterschied.
    Aus meiner Sicht funktioniert morgens zwischen Zähneputzen und allem, was danach kommt, auch sehr gut - zumindest, um Verbeugungen zu machen. Das ist auch super, weil man den Geist für den ganzen Tag "ausrichtet" und zudem noch den Körper ordentlich in Schwung bringt - gibt super Energie physisch und geistig. :)



    nyalaana:

    Ich habe das Problem, dass ich sehr faul bin und es mir sehr an Disziplin für Praxis fehlt. Ich wollte aber doch irgendwie regelmäßig praktizieren, und das möglichst ohne einen täglichen Kampf mit mir selber und den vielen Dingen im Alltag die einem "dazwischen" kommen können. Ich habe dann überlegt ob es irgendwo in meinem Tagesablauf eine Zeit geben kann wo mir nichts dazwischen kommen kann. Wo also keine Versuchuchung des Verschiebens etc auftauchen kann. Ich habe das für mich gefunden. Meine Lösung war der Weg zur Arbeit. Ich habe täglich 5 min zu Fuss zum Bus, 15 minuten im Bus und 5 Minunten Fussweg an meinen Arbeitsplatz. Bei den Fusswegen mache ich meine täglichen Malas und im Bus mache ich Shine. Wenn ich dann mein Arbeitsgebäude betrete mach ich noch eine Widmung und fertig ist ein kleines aber tägliches Programm, dass mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist und das mir sehr viel gegeben hat. Klar ist im Bus nicht der lehrbuchmäßige Ort für Shine, und klar gibt es da viele "Störungen", diese sind inzwischen aber keine Feinde mehr für mich. Im Gegenteil, dadurch kann ich bei Retreats, wo man dann länger sitzt, bei eventuellen Störungen, lautes Bellen im Hof, oder Kindergeschreie auf der WIese nebenan oder Husten, Rascheln und Räuspern von Mitmeditierenden, einfach ungestört weitermache. Ich nehem solche Dinge nur kurz wahr, und dann sind sie auch Weg, sie bringen mich nicht aus meiner Visualisation/Meditation.
    Für andere mag so eine Zeit bei der Morgenpflege im Bad sein , oder unter der Dusche, oder beim Warten auf Essen etc.


    Mein Problem mit fehlender Disziplin habe ich dadurch aber noch nciht gelöst, das muss ich wohl gesondert angehen.


    Ich habe von vielen gehöhrt, dass man einfach ein wenig früher aufsteht und dann direkt eine Praxis machen kann. Ich denke das mag auch ein Zeitpunkt sein. Der Tag hat noch nicht angefangen und man kann für die Zeit die man früher aufsteht einfach seine Praxis machen. Das aber wirklich durchzuziehen braucht dann denke ich mal auch wieder Disziplin.

  • Hallo blue apricot, dankeschön! Gebe Dir vollkommen recht, dass Meditationspraxis nicht mehr zum Besten aller Wesen sein könnte! Wenn allerdings alle die ganze Zeit nur meditieren würden, würde keiner Zentren bauen, in denen Menschen das tun können. Daher kommt es auf die Balance an - zumindest in meinem Fall. Und die gilt es halt je nach Aktivität selbst zu finden, denke ich. Gemeinsame Praxis ist zudem auch noch sehr sinnvoll, um die Kraft einer Meditationsstelle zu vergrößern... genieß' es! :)


    blue_apricot:

    Hallo Meike, Willkommen .


    Zitat

    in einem großen buddhistischen Zentrum auch spontan für Andere da sein können sollte und möchte


    Gerade in regelmäßiger,ungestörter Praxis bist du für andere da, ob 10 x 5 Minuten oder vier eiserne Stunden ( sind nur Beispiele ) am Tag. Ich hab das lange nicht verinnerlichen können, jetzt wird es langsam. Ich bekam eine Karte von meiner Sangha, in dem dafür gedankt wurde, daß ich an der gemeinsamen Praxis teilnehme. Ich wollte schon anfangen zu grübeln, denn was ist für das konventionelle Verstehen dankenswert daran, daß ich meinen Hintern "ins Zentrum" zur Praxis bewege, da verstand ich "spontan": "Zum Wohle aller Wesen" ist kein Joke . Dagegen gibt es viele Dinge, von denen man meint sich ihnen sofort zuwenden zu müssen. Darunter auch viele unwesentliche.

  • Ja, das ist sicherlich richtig. Immer wenn ich es schaffe, mich auch in einer Situation mit viel am Hut oder Energielosigkeit hinzusetzen bin ich hinterher so froh, meditiert zu haben und die Welt fühlt sich gleich ganz anders an! In der Tat nicht besonders weise, es nicht zu tun in so einer Situation. :)


    void:

    Wenn ich nicht meditiere, dann meist aus einer gewissen Ungeduld/Energielosigkeit heraus.


    Da denke ich mir ab und zu, dass das vollkommen bescheuert ist. Wenn man aus Ungeduld und Genervtheit heraus nicht meditiert, ist das ja so, als wenn man sagt, dass man vor lauter Durst nicht trinkt oder vor lauter Hunger nicht isst.


    Der Vergleich hinkt zwar (Meditation muss ja nicht dazu führen, das man sich besser fühlt) , aber er motiviert mich.

  • Hallo!
    Ja, genau, die Chance mit der Sicht zu praktizieren hat man immer und es führt zu schneller Entwicklung, wenn man sie nutzt. In Kombination mit formaler Meditationspraxis, damit man überhaupt den Abstand zu den Dingen hat und die Sicht besser halten kann. (soviel zur Vajrayana-Herangehensweise)


    mukti:

    Hallo,


    am Morgen übe ich mich in Betrachtung bestimmter buddhistischer Themen und/oder reiner Beobachtung dessen was im Bewusstsein erscheint, tagsüber tue ich das so oft wie möglich und so oft ich mich daran erinnere, und versuche auch immer wieder achtsam zu handeln. Die Motivation ist irgendwann aus Anhaftungen und Unwissenheit herauszukommen.

  • Hehe, ja, solange ich mein erstes Ngöndro gemacht habe, konnte ich schön Ego und Ehrgeiz nutzen, um zu meditieren. Die Zahlen waren ein super Anreiz. Und vor allem wollte ich unbedingt in diesem Leben mein Ngöndro abschließen und war mir ziemlich bewusst, dass ich nicht weiß, wieviel Zeit ich dafür haben würde. Das hat mich tatsächlich motiviert, es in zwei Jahren zu schaffen. Hurra! :)
    Nun ist diese Karotte vor der Nase nicht mehr da und das Ego muss anderweitig ausgetrickst werden. :)


    Viel Freude beim Ngöndro!



    Tashili:

    Same here... :cry:


    Ich zähle aufs Ngöndro.


    void:

    ?.., ist das ja so, als wenn man sagt, dass man vor lauter Durst nicht trinkt oder vor lauter Hunger nicht isst.
    .

  • Meike:

    Es gibt sogar zweimal täglich gemeinsame Praxis und der Meditationsraum ist 24/7 geöffnet!


    Ach so :idea:
    Und verstehe ich richtig - du fühlst dich zwischen dem Sitzen und dem Für-andere-da-sein-wollen hin und her gerissen?
    Oder was ist das Hindernis?

  • Hallo Nibbuti,
    schönes Zitat, vielen Dank!


    Ebensfalls viel Erfolg und Freude an der Praxis!


  • Ich denke, Meike, der Ansatz ist völlig falsch. Es ist nicht nötig zu meditieren, wenn man keinen Drang danach verspürt, das ist m. E. die einzig richtige Haltung. Wozu sich erst motivieren müssen? Die meisten Buddhisten, die ich kenne, die das nicht glauben, haben sich durch Lehrer oder das, was sie gelesen haben, selbst unter Druck gesetzt. So als ginge es darum, einen Marathon durchzustehen und genügend zu trainieren. Einsicht in deine Buddha-Natur kannst du überall gewinnen, deshalb ist der "Bus" oder die Alltagssituation als besinnlicher Moment schon ein guter Ansatz für "Meditations-Praxis". Ich glaube sogar, dass dieses verkrampte "ich soll" oder "ich muss" hauptverantwortlich ist dafür, dass es so viele Einsteiger gibt und so wenige, die mehr daraus machen. Was wohl für viele Lebensbereiche gilt.

  • mukti:

    Hallo,


    am Morgen übe ich mich in Betrachtung bestimmter buddhistischer Themen und/oder reiner Beobachtung dessen was im Bewusstsein erscheint, tagsüber tue ich das so oft wie möglich und so oft ich mich daran erinnere, und versuche auch immer wieder achtsam zu handeln. Die Motivation ist irgendwann aus Anhaftungen und Unwissenheit herauszukommen.



    Toll


    Und wenn das Ganze dann ein Selbstläufer wird ist es besonders "schön".
    Wenn es zu einem Automatismus wird. Wenn es von allein "funktioniert". Wenn eben aus dem Üben und der Praxis eine neue/alte/unbekannte Funktionsweise, ein anderes Erleben entstanden ist.


    Wie Deshimaru sagt, dass es eben automatisch und unbewusst abläuft und zwar das tägliche Gyoji, die tägliche Praxis und das 24 Stunden am Tag.
    Zuvor muss sich allerdings auf den WEG begeben werden.

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Setz dich einfach auf ein Kissen, nimm die korrekte Haltung ein und sitze ...und sitze ... Und sitze........
    Selbst wenn du unmotiviert bist setz dich einfach hin und beobachte. Die nicht vorhandene Motivation wird sich dann einstellen. Wenn man wirklich praktizieren will muss man die Meditation so in den Tag einbauen, dass sie so normal und alltäglich wird wie Zähneputzen und Trinken. Da gehört vielleicht etwas Selbstdisziplin dazu, aber man wirst es sich in absehbarer Zeit danken!!! Oder man liest ein paar buddhistische Texte, Schaut eine Buddhastatue oder ein Bild an... Dann kommt's von allein :D


    So mache ich es meistens/habe ich es gemacht
    LG Freddy

  • Jon:


    Und wenn das Ganze dann ein Selbstläufer wird ist es besonders "schön".
    Wenn es zu einem Automatismus wird. Wenn es von allein "funktioniert". Wenn eben aus dem Üben und der Praxis eine neue/alte/unbekannte Funktionsweise, ein anderes Erleben entstanden ist.


    Wie Deshimaru sagt, dass es eben automatisch und unbewusst abläuft und zwar das tägliche Gyoji, die tägliche Praxis und das 24 Stunden am Tag.
    Zuvor muss sich allerdings auf den WEG begeben werden.


    Das sehe ich auch so. Hat wohl auch mit der Macht der Gewohnheit zu tun, durch ständige Wiederholung wird etwas allmählich zu einem natürlichen Ablauf. Wird halt noch ein Weilchen dauern bis alle die angesammelten Gewohnheiten die nicht heilsam sind ausgetauscht sind. Wer an die Wiedergeburt glaubt steht da vielleicht weniger unter Druck :P

  • Frank1:

    Wünsche Dir ein Buddha zu werden


    wie?

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Ich finde wenn du alleine und ohne eine Gruppe meditierst ist es eine echte Meisterschaft dies in tatsaechlicher taeglicher Wiederholung auch nur 1/2 Jahr durchzuhalten. Ich persoenlich habe intensivere und weniger intensivere Phasen, meditiere aber - wenn ich ehrlich "zu mir selbst" (lol) bin - eben nicht wirklich regelmaessig. Naja kann man jetzt auch diskutieren was man unter Achtsamkeit und Meditation versteht ... sollte ja immer weniger "etwas besonderes" in deinem Leben sein - die "happy hour" deines Tages sozusagen - sondern eine immer praesentere "Dauererscheinung" :)


    ps. und lass dich nicht verwirren - die Mitte ist der weg. Regeln und Schriften als Leitlinie und nicht als Korsett :)


    pps. Naja jeder so wie er mag, aber ich wuerde eher (und ich versuch ja eher eben nicht zu "plappern") mit geschlossenen Augen sagen: "Dass Ich Ich bin und nicht ein/einer/der Buddha ist doch eine grosse Illusion - aufwachen bitte" :))

  • Oft fängt man erst an etwas zu tun, wenn man ernsthafte Probleme hat. Ich habe ein Problem mit Schmerzen am Kopf. Bin ich wütend, werden diese Schmerzen deutlich stärker. Dann sind sie schwer auszuhalten. Also meditiere ich um Wut frühzeitig erkennen und frühzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Lasse ich das Meditieren mal 2-3 Tage ausfallen, bekomme ich sofort die Quittung dafür. Also mache ich es regelmäßig. Ich meditiere immer im Zug zur Arbeit und im Zug zurück nach Hause. Auf diese Weise ist es regelmäßig. Ein Prozedere einrichten um regelmäßig zu üben halte ich für sehr hilfreich. Nicht jeder hat das "Glück" mit den Schmerzen, die ihn zum Meditieren zwingen...


    Hilfreich sind auch positive verstärker. Hier sind eine Sprüche vom Dalai Lama, die mir gefallen haben, und die ich deswegen aufgeschrieben habe:


    Lebe ein gutes, ehrbares Leben! Wenn du älter bist und zurückdenkst, wirst du es noch einmal genießen können.
    Meine Philosophie ist Freundlichkeit.
    Jede schwierige Situation, die du jetzt meistert, bleibt dir in der Zukunft erspart.
    Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.


    Ich halte es für eine gute Idee eine dieser Sprüche oder einen anderen halt für sich auszuählen als "Lebensmotto". Das Meditieren dient dazu dieses Lebenziel zu erreichen wie Freundlichkeit anderen Menschen entgegenzubringen auch wenn die Situation schwierig ist (oder gerade dann). Dann hat man einen konkreten Antrieb. Es kann sich ja jeder etwas auswählen was ihn anspricht. Wichtig ist, dass es darum geht ein heilsames Ziel anzustreben, bei dem auch andere heilsam miteinbezogen sind. Dadurch wird das Gruppenverhalten des Menschen angesprochen. Der Mensch braucht seine Gruppe oder Rudel, in das er sich aufgenommen fühlt so wie jedes Rudeltier. Anderen Freundlichkeit entgegen bringen führt selbst zu besserem Wohlbefinden und zu positiven Gegenreaktionen. Das motiviert dann bei seinem Lebensmotto zu bleiben und beim Meditieren dran zu bleiben.