Subtile Formen der Gier, Elitarismus und Anhaftung

  • Hallo Freunde!


    Es gibt drei Dinge, die mir Sorgen machen und mich beherrschen.


    Zum einen ist es die subtile Form der Gier. WIssensdurst, das sich sehnen nach feinstofflichen Daseinsbereichen, das immer wieder zurück kehren zur Leere aus falschen Absichten. (Jedoch nur in subtiler Form, nie aus voller und vor allem böswilliger Absicht)
    //Edit//: Durch die ersehnte Wiederkehr in die Leere bzw. in die Meditation, weil es sich gut anfühlt, geht bei mir das Weltliche ein wenig verloren. Ich bin sozusagen aus dem Gleichgewicht herausgerutscht und zu sehr "nichts" geworden.


    Zum zweiten ist es der Elitarismus in der Rede. Ich muss inzwischen sehr aufpassen, was ich sage und wie ich es sage (in philosophischen Gesprächen, oder in ähnlichen Themengebieten), um nicht "Drüber" zu stehen oder andere zu verletzen, weil sie womöglich denken könnten, sie machen etwas falsch in ihrem Leben.
    //Edit//: In der Hippie-Bewegung oft zu sehen und auch in der Esoterik: "Liebe ist alles. Wir alle sind eins. Oh, ich fühle mich so geliebt und liebe euch alle".
    Menschen die momentan in einer Depression stecken (so ist es mir damals ergangen), oder sich schlecht fühlen, werden somit auf falsche Gedanken kommen, wenn sie nicht aufpassen.


    Und zum dritten ist es die Anhaftung nach bestimmten Geisteszuständen. Sei es die vollkommene Gleichmut, das ausgedehnte Bewusstsein oder tiefste Dankbarkeit, oder andere "Vorkomnisse" bei der Meditation, oder auch manchmal im Alltag, wenn man gerade nach Innen gekehrt ist.
    //Edit//: Es ist nicht so, dass ich diese Gefühle und Zustände steuere, oder bewusst hervorrufe. Es sind eher intuitiv aufkommende Ereignisse und Reaktionen auf das momentane Erleben.



    Zu den Hintergründen. Ich erlebe immer wieder einige "Höhen" in meinem Leben, in denen ich mich sehr glücklich und zufrieden fühle. Ich sehe es nicht als das Absolute an, sondern denke mir einfach, dass es Zustände sind, die kommen und gehen. Beim "zurück fallen" in den Alltagszustand unter Einfluss des Egos beobachte ich mich immer wieder dabei, wie ich versuche, die Zustände aus der meditativen Vertiefung in den Alltag zu integrieren, was mir zwar oft gelingt, aber nicht bleibend anhält.


    Wie geht ihr damit um?
    Und was könnt ihr zu den einzelnen Punkten sagen?


    Ich bin sehr interessiert und freue mich tierisch auf eure Meinungen.


    Arnold :)

    • Offizieller Beitrag
    Arnold:

    Es gibt drei Dinge, die mir Sorgen machen und mich beherrschen.


    Bei mir ist es so, dass ich meistens eigentlich viel zu viel denke und sorge.


    Vielleicht sind auch bei dir die Sorgen selbst das Problem und nicht ihre Inhalte. Man kann sich ja, gerade wenn man sensibel/labil ist um alles mögliche Gedanken und Sorgen machen:


    • Aus persönlicher Eitelkeit und Empinglichkeit: Mögen die andere mich? bin ich schön? Mach ich alles richtig?
    • Aus beruflichen Gründen: Soll ich nicht mehr Arbeiten um stellvertrender Oberhaupsachbearbeiter zu werden?
    • Aus gesellschaftlchen/politischen Gründen: Der Pol schmilzt, die Wirtschaft schrumpft und der Planet geht vor die Hunde.
    • Aus spirituellen Gründen: Schon 4 unkeusche Gedanken und an 3 Geisteszuständen gehaftet.


    Dieses Sorgen machen, erhält das Ich aufrecht, indem man dauernd um sich selber kreist. Ego muss ja nicht immer positiv, selbstbewusste sein, sondern kann ja gerade die Form von Selbstkritik, Selbstzweifel und Perfektionismus annehmen. Wälzt man bestimmte Sorgen/Probleme, dann kann das ja ein Weg sein der wirklichen Welt ausweichen, indem man die grosse, komplexe Welt gegen eine kleines Laufrad eintauscht.

  • Hallo Arnold,


    könntest du das hier näher erläutern:


    Zitat

    WIssensdurst, das sich sehnen nach feinstofflichen Daseinsbereichen, das immer wieder zurück kehren zur Leere aus falschen Absichten.


    Sprichst du zum einen von intellektuellem Wissensdurst oder der Sehnsucht nach meditativen Zuständen?
    Du scheinst von meditativen Zuständen zu sprechen, wie meinst du das mit zur Leere zurückkehren? Was verstehst du darunter oder welche Art von Meditation praktizierst du?


    Zu der "Anhaftung nach bestimmten Geisteszuständen", dein Hauptaugenmerk scheint zu sein bestimmte Erfahrungen zu erleben/erreichen. Im Zusammenhang zum Dharma würde ich sagen, dass es wichtig ist Einsicht zu gewinnen. Meditative Zustände der Konzentration sind jedoch trotzem wichtig.
    Es wäre also sinnvoll darüber nachzudenken ob du einem gewißen Pfad konkret folgst oder mehr oder weniger ziellos verschiedene Dinge versuchst.


    Zum Elitarismus würde ich sagen, dass es davon abhängt mit wem man spricht. Zum Beispiel unter Dharma-Freunden macht es manchmal Sinn kritische Worte zu finden, wenn man sieht oder meint das jemand eindeutig auf der falschen Fährte ist. Andererseits bei "normalen" philosphischen Gesprächen macht es wenig Sinn anderen zu erklären was richtig oder falsch ist. Versuche einfach sachlich deinen Standpunkt oder dein Verständnis vom Buddhismus zu erklären ohne dabei rechthaberisch zu werden. Es macht Sinn sich zu vergegenwärtigen, dass wir alle keine Buddhas sind und jeder trotzdem sein möglichstes versucht sich so klar wie möglich auszudrücken. So kann man dadurch auch erkennen inwieweit man etwas versteht oder wo es noch happert, schließlich ist rechte Ansicht wichtig auf dem Pfad.

  • Vielen Dank erst einmal ihr Beide für eure Antworten.


    Zitat

    Vielleicht sind auch bei dir die Sorgen selbst das Problem und nicht ihre Inhalte. Man kann sich ja, gerade wenn man sensibel/labil ist um alles mögliche Gedanken und Sorgen machen.
    Dieses Sorgen machen, erhält das Ich aufrecht, indem man dauernd um sich selber kreist. Ego muss ja nicht immer positiv, selbstbewusste sein, sondern kann ja gerade die Form von Selbstkritik, Selbstzweifel und Perfektionismus annehmen.


    Danke. So habe ich es noch nicht gesehen. In der Tat liegt mir der Perfektionismus sehr nahe und das erschwert einige Dinge um ein vielfaches.
    Doch meine einzige Sorge (die alltäglichen Sorgen verlieren an Gewichtung und werden überwiegend belächelt) ist die, wie ich der Welt und meinen Mitmenschen am dienlichsten sein kann / wie ich ihnen am besten und optimalsten helfe.
    Mir ist im Laufe der letzten Jahre einfach klar geworden, in was für einem riesigen Dilemma wir alle stecken und nichts liegt mir ferner, als zu zu schauen und mitzumachen.


    Ich mache mir also nicht um alles mögliche Gedanken und Sorgen. Es geht mir besonders um eine Lösung, die das Leid dieser Welt auflöst bzw. lindert. Die 4 edlen Wahrheiten sowie der edle 8-fache Pfad als Werkzeug sind laut Buddha eine Möglichkeit. Sprich, die Sorgen, die ich habe, beziehen sich lediglich darauf den Pfad achtsam und "richtig" zu gehen, damit "am Ende" aber auch auf dem Weg, so viele wie möglich davon profitieren können.


    Zitat

    Sprichst du zum einen von intellektuellem Wissensdurst oder der Sehnsucht nach meditativen Zuständen?
    Du scheinst von meditativen Zuständen zu sprechen, wie meinst du das mit zur Leere zurückkehren? Was verstehst du darunter oder welche Art von Meditation praktizierst du?


    Ich spreche sowohl von einem intellektuellem Wissensdurst (z.B. das Universum und die Menschheit betreffend), als auch von einer Sehnsucht nach meditativen Zuständen (wie z.B. dem Verweilen in tiefster Dankbarkeit; Demut; Mitgefühl; oder Gleichmut).


    Ich praktiziere dabei die Atembetrachtung und betrachte im Alltag mein Innenleben und meinen Körper im Allgemeinen durchgehend.
    Mit in die Leere zurückkehren, meine ich alles, was nicht ge- oder erdacht wird und was nichts mit Gefühlen zu tun hat. So könnte ich es am Besten beschreiben, doch trifft es das nicht ganz.


    Zitat

    Zu der "Anhaftung nach bestimmten Geisteszuständen", dein Hauptaugenmerk scheint zu sein bestimmte Erfahrungen zu erleben/erreichen. Im Zusammenhang zum Dharma würde ich sagen, dass es wichtig ist Einsicht zu gewinnen. Meditative Zustände der Konzentration sind jedoch trotzem wichtig.
    Es wäre also sinnvoll darüber nachzudenken ob du einem gewißen Pfad konkret folgst oder mehr oder weniger ziellos verschiedene Dinge versuchst.


    Danke. Das mit der Einsicht hat mich jetzt weiter gebracht.
    Ich habe darüber nachgedacht, ob ich einem gewißen Pfad konkret folge oder ziellos Dinge versuche und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich versuche einem konkreten Pfad zu folgen. Dies jedoch gestaltet sich sehr schwer, ohne Führung oder einem Lehrer. Die Möglichkeiten hierfür habe ich momentan noch nicht, doch die Umstände ändern sich gerade, so dass ich evtl. in Bälde die Möglichkeit hätte, in einer Gruppe bzw. mit Lehrer zu meditieren.
    Das Forum und einige wenige Freunde aus dem In- und Ausland, die ebenfalls Buddhisten sind, zählen zu meinen Gesprächspartnern.


    Zu "dein Hauptaugenmerk scheint zu sein, bestimmte Erfahrungen zu erleben/erreichen", ich würde gerne etwas festigen bzw. aufrecht erhalten. Im Moment und auch sonst (wie es im Leben eben ist) sind es zahlreiche Erfahrungen, die an mir vorbei brettern und die ich mit voller Intensität erlebe. Einiges davon bleibt, anderes geht wieder, weil es mir nicht wirklich dient. Daraus wiederum festigt oder formt sich meine Persönlichkeit. In der Meditation kontempliere ich über mein Inneres und das Wesentliche bleibt. Wenn ich mich wieder dem Alltag zuwende, rieselt es erneut an Erfahrungen aller Art. Mein Anliegen besteht darin, wie oben gemeint, etwas zu festigen bzw. aufrecht zu erhalten. Quasi den Alltag zu erleben, jedoch nicht allzu sehr davon überwältigt zu werden. Viele sprechen davon, in seiner Mitte zu ruhen und genau das fällt mir äußerst schwer.


    Zitat

    Versuche einfach sachlich deinen Standpunkt oder dein Verständnis vom Buddhismus zu erklären ohne dabei rechthaberisch zu werden. Es macht Sinn sich zu vergegenwärtigen, dass wir alle keine Buddhas sind und jeder trotzdem sein möglichstes versucht sich so klar wie möglich auszudrücken. So kann man dadurch auch erkennen inwieweit man etwas versteht oder wo es noch happert, schließlich ist rechte Ansicht wichtig auf dem Pfad.


    Danke. :)

  • Hallo Arnold!


    Da hast Du eine interessante Unterhaltung angestoßen!
    Soviel sei schon einmal gesagt: Du bist mit diesen Problemen nicht alleine.
    Das hat mir früher viele Probleme bereitet.
    Ich habe es schließlich in den Griff bekommen durch Achtsamkeit. Bin ich nicht achtsam, dann hafte ich an diesen (eitlen, ICH-bezogenen) Hervorbringungen an.
    Es ist immer wieder die selbe Leier.... Aber auch hier muß man die Lehre wohl wörtlich nehmen und eben kontinuierlich achtsam bleiben. Das ist das Praktizieren 24/7. Ich möchte auch damit zum Ausdruck bringen, daß Sitzmeditation prima ist und tolle Glücksmomente freisetzen kann. Dennoch ist die stete Achtsamkeit und Bewußtheit beim Denken, Reden und Handeln mindestens genau so wichtig. Seitdem ich das erkannt habe, läuft meine Praxis tagsüber (und auch in der Sitzmeditation) besser.


    Mit Metta und lieben Grüßen

  • Vielen Dank, lebenslos, für deinen Beitrag!
    Wird interessant sein, mich dabei zu beobachten, was passiert, wenn ich mal nicht achtsam bin. Das werde ich mir nun mal vornehmen. Durch Achtsamkeit ensteht Einsicht. Somit ist es ein stetiger Lernprozess. Schweife ich ab, kehre ich zur Achtsamkeit zurück und erlange Einsicht. Danke. Ich bin von diesem 24/7 praktizieren vor einiger Zeit abgekommen. Doch es war damals sehr hilfreich. Werde es vermutlich nun wieder anwenden, um Irrtümer und Illusionen zu vermeiden.

  • Ja, das wäre ne gute Sache wenn du einen Lehrer oder ne Gruppe finden würdest. Bis dahin würde es einfach Sinn machen hauptsächlich Disziplin aufzubauen und weiterhin regelmäßig Atembeobachtung zu praktzieren (neben der alltäglichen Achtsamkeit, aber nicht mit Gewalt oder Zwanghaftigkeit!), es zur Gewohnheit machen lassen und die Zeit langsam steigern. Mach es zu einer sicheren Basis von der du zum einen davon profitierst, dass es dir allgemein besser geht und du klarer im Kopf bist und zum anderen wird es unter Umständen später als perfekte Plattform geeignet sein von da aus weiterzugehen, um Einsicht entfalten zu lassen. Du kannst also damit nichts falsch machen. Meistere es, perfektioniere es, denke nur dabei, dass es letztendlich nur eine Hilfe ist. Eine trotzdem notwendige und hilfreiche Hilfe, wenn du mich fragst! Nur nicht überhasten, aber mit langsamer stetigkeit weitermachen.

  • Danke für deinen Ratschlag, EinGedanke!


    Ich werde ihn befolgen. Zwanghaftigkeit kommt hin und wieder mal vor, ich bemerke es und lockere mich. Ich möchte, dass es "locker von der Hand" geht. Es soll ins Blut übergehen. :)

  • Arnold:

    Doch meine einzige Sorge (die alltäglichen Sorgen verlieren an Gewichtung und werden überwiegend belächelt) ist die, wie ich der Welt und meinen Mitmenschen am dienlichsten sein kann / wie ich ihnen am besten und optimalsten helfe.


    Hi Arnold,
    aus dem Zen gibts da einen guten Tip. Den Kai (Silas) sind die "Drei reinen Gelöbnisse" vorgeschaltet:
    1. Das Schlechte unterlassen
    2. Das Gute tun
    3. Das Gute für die anderen tun.
    Ich sehe das wie eine Gangschaltung, 1., 2. und 3. Gang. Bei der Anwendung jedes Sila / in jeder Situation kann ich im einem dieser drei Gänge fahren. Wenn ich nicht genau weiß, was das Gute ist, oder was das Gute für die andern ist, schalte ich in den 1. Gang zurück. Was das Schlechte ist, weiß ich oft ziemlich genau. Es zu unterlassen reicht meistens.


    Damit macht man keine großen Sprünge in Punkto Weltverbesserung. Aber das arbeitet ganz gut an der eigenen Anhaftung, unbedingt was Großes bewirken zu wollen.

  • Danke, Jojo!


    Diese Silas (ich orientiere mich zum größten Teil am Zen) sind sehr hilfreich und der Vergleich mit den Gängen trifft es wirklich sehr gut!
    Mein Wesen und die Versenkung ist ebenfalls (irgendwie) in Gänge unterteilt und sie bauen aufeinander auf. Somit fällt mir die Anwendung deines Rates sehr leicht und es wirkt meiner Natur entsprechend.


    Den Größenwahn habe ich bereits hinter mir. Inzwischen kann ich ihn mit Gleichmut und einem Schmunzeln belächeln, weil ich nicht mehr davon getrieben werde. Doch er war da!
    Momentan läuft alles eher darauf hinaus kompakter und wenig ausschweifender zu werden.
    Es ist, als ob man als Moskito auf dem Hinterteil eines Elefanten sitzt. Man sieht die kleine graue Fläche und denkt, das ist es. Dann fliegt man hoch und betrachtet ein viel größeres Bild. Unten wieder angekommen, kann man es gar nicht fassen, was man alles gesehen hat.


    Es ist momentan so, als ob ich ein riesiges Gemälde gesehen hatte und nun beginne, dieses in meine momentane Form oder Situation und Umgebung zu pressen. So kompakt wie es geht, aber möglichst ohne Abstriche an Qualität.


    Früher bin ich der Größe des Gemäldes anheim gefallen und dachte, ich sei nun allwissend. Nach einiger Zeit ist dieser Eindruck jedoch abgeflacht und ich konnte den Boden unter den Füßen wieder spüren. Was enorm wichtig ist, wie ich finde.

  • Hallo Arnold,
    all diese Gedanken kenne ich. :D


    Arnold:


    Zum einen ist es die subtile Form der Gier. WIssensdurst, das sich sehnen nach feinstofflichen Daseinsbereichen, das immer wieder zurück kehren zur Leere aus falschen Absichten. (Jedoch nur in subtiler Form, nie aus voller und vor allem böswilliger Absicht)
    //Edit//: Durch die ersehnte Wiederkehr in die Leere bzw. in die Meditation, weil es sich gut anfühlt, geht bei mir das Weltliche ein wenig verloren. Ich bin sozusagen aus dem Gleichgewicht herausgerutscht und zu sehr "nichts" geworden.


    Zu sehr "nichts"? So ging es mir auch mal, hat sich aber wieder eingependelt. Allein dadurch, dass Du dies wahrnimmst, zeigst Du, dass Du noch nicht "zu sehr nichts bist".


    Zitat

    Zum zweiten ist es der Elitarismus in der Rede. Ich muss inzwischen sehr aufpassen, was ich sage und wie ich es sage (in philosophischen Gesprächen, oder in ähnlichen Themengebieten), um nicht "Drüber" zu stehen oder andere zu verletzen, weil sie womöglich denken könnten, sie machen etwas falsch in ihrem Leben.
    //Edit//: In der Hippie-Bewegung oft zu sehen und auch in der Esoterik: "Liebe ist alles. Wir alle sind eins. Oh, ich fühle mich so geliebt und liebe euch alle".
    Menschen die momentan in einer Depression stecken (so ist es mir damals ergangen), oder sich schlecht fühlen, werden somit auf falsche Gedanken kommen, wenn sie nicht aufpassen.


    Es ist doch richtig, aufzupassen, was Du sagst. Das mache ich auch. Ich sehe auch meinen Hang "scheinbar Drüberzustehen" und habe ihn abgebaut. Auch hier: Allein, dass Du das siehst, zeigt wie klar Du bist und wohlwollend.


    Zitat

    Und zum dritten ist es die Anhaftung nach bestimmten Geisteszuständen. Sei es die vollkommene Gleichmut, das ausgedehnte Bewusstsein oder tiefste Dankbarkeit, oder andere "Vorkomnisse" bei der Meditation, oder auch manchmal im Alltag, wenn man gerade nach Innen gekehrt ist.
    //Edit//: Es ist nicht so, dass ich diese Gefühle und Zustände steuere, oder bewusst hervorrufe. Es sind eher intuitiv aufkommende Ereignisse und Reaktionen auf das momentane Erleben.


    Zu den Hintergründen. Ich erlebe immer wieder einige "Höhen" in meinem Leben, in denen ich mich sehr glücklich und zufrieden fühle. Ich sehe es nicht als das Absolute an, sondern denke mir einfach, dass es Zustände sind, die kommen und gehen. Beim "zurück fallen" in den Alltagszustand unter Einfluss des Egos beobachte ich mich immer wieder dabei, wie ich versuche, die Zustände aus der meditativen Vertiefung in den Alltag zu integrieren, was mir zwar oft gelingt, aber nicht bleibend anhält.


    Auch das kenne ich. Als sie vor 25 Jahren das erste Mal auftraten und wieder verschwanden war ich total unglücklich, weil ich glaubte, "aus der Gnade gefallen zu sein". Heute heiße ich sie willkommen, bin aber nicht mehr traurig, wenn ich "nur ein Alltagsbewusstsein" habe. Gemessen an meinen früheren wechselhaften "Zuständen" bin ich heute friedlich und wohlgesinnt. Das Annehmen des Tages, so wie er ist, ist eine Selbstverständlichkeit geworden. Ich schiele nicht mehr nach außergewöhnlichen Zuständen, die haben mich letztendlich immer aus den Angeln gehoben und bei ihrem Ende bin ich wieder auf die Erde geknallt. Eigentlich sehen sie einer manischen Depression sehr ähnlich. Darauf kann ich inzwischen verzichten. :lol:


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Klarheit und Frieden
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Vielen Dank für deine Antwort, Monika. Es ist schön, zu wissen, dass es auch andere Menschen gibt, denen es ähnlich ging und geht.
    Der Vergleich mit der manischen Depression ist so treffend! Darauf kann auch ich verzichten. Ich achte sehr auf die Reinheit meines Geistes und es gab durchaus chaotische Phasen des aufs und abs in meinem Leben, die mich fast gänzlich zerissen hätten (in deinen Worten, aus den Angeln hoben).
    Es ist einfach und schwer zugleich in der Mitte zu bleiben und alles mit Fassung zu tragen. Einfach, weil man es nie wirklich verlernt hat und schwer, weil so viel drum herum gebaut ist.

  • Hallo Arnold


    Was Du beschreibst kenen ich in dieser und anderer Form auch. Ein mittlerweile gesperrtes Forumsmitglied machte mich einst darauf Aufmerksam, dass meine Ungeduld auf dem Pfad ein Hindernis sei um weiterzukommen und Geduld wichtig ist auf dem Weg.


    Nachdem ich lange, gründlich und achtsam kontemplierte merkte ich, dass meine Ungeduld Wurzel vieler Hindernisse (samyojana) war ( und ist).
    Wer ernsthaft versucht den 8 fachen ypfad zu beschreiten wird sich häufig seiner Unvollkommenheiten bewusst und es treten Selbstzweifel auf. Du haderst mit dir weil du deinen eigenen Ansprüchen (noch) nicht genügst.


    Dabei ist es nicht falsch sich zu vergewissern auf dem rechten Weg zu sein. Man sollte aber vermeiden sich mit anderen zu vergleichen (Gefahr: Dünkel oder Neid)


    Man erkennt auf dem Weg zu sein. Das führt zu Freude (sukkha) aber man erkennt auch noch lange nicht am Ziel angelangt zu sein. Man sollte versuchen nun nicht beginnen über seine Schwächen zu hadern und deswegen in Selbstzweifel(kankha) verfallen.


    Wenn man beginnt sich mit sich selber zu befassen (M2: Wie bin ich, was bin ich, werde ich sein, werde ich nicht sein) kommt man vom Weg ab. Genau das scheinst du zu spüren und machst dir deshalb Sorgen.


    Es werden zehn Fesseln (samyojna) genannt. Die kann man nicht mit (mentaler) Gewat und Krampf lösen sondern die Lösen sich mit der Zeit von selbst wenn man den Pfad der Lehre beschreitet.


    Es gibt natürlich viele esotherische Alternativen. Viele davon Enden leider in Selbstzweifeln ( s. M2)


    Deshalb mein Rat. Einfach weiter auf dem achtfachen Pfad. Es gibt eine Lehrrede wo Buddha einem fehlerhaften Mönch das Gleichnis vom dressierten Ross erklärt: Fehler machen, Unvollkommenheit ist ok, solange man dies bri sich erkennt und sich seiene afrhler und Unvollkommenheit selber und anderen eingesteht: Übung macht den Meister.

  • Danke Bakram, für deine Antwort.


    Ich dachte bisher, dass man die 10 Fesseln mental selbst und bewusst löst. Nie kam ich auf die Idee, dass sie von selbst fallen. Großen Dank hier, an die Berichtigung, das erklärt nämlich Einiges.


    Die Esoterik habe ich mal angefahren, vor einigen Monaten etwa. Ich war sehr skeptisch und bin wieder zurückgewichen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Doch es ist ein gefährliches Spiel, das jene dort spielen. Zudem ist es nichts für mich. Da ich vom Leid tatsächlich erlöst werden möchte und nicht noch tiefer eintauchen will.


    Ich habe mal ein Bild gesehen, ebenfalls ein buddhistisches, so habe ich es in Erinnerung. Da wird eine Kuh oder ein Rind von einem Mönch vor sich her getrieben, mit einer roten Flamme hinter der Kuh. Beide ändern auf einem nach oben geschlängelten Weg ihre Farbe und am Ende laufen sie hinter dem Mönch.


    Es ist, als würde man sich selbst disziplinieren. Selbstzweifel entstehen dann nur (bei mir zumindest), wenn man vom Weg abkommt. Quasi als Warnsignal, dass etwas nicht stimme. Ansonsten habe ich weder Zweifel noch bin ich verunsichert. Ich kriege sogar immer wieder durch's Leben (wenn auch nicht oft) bestätigt (quasi in der Realität, in Form von Begegnungen, besonderen Worten oder einfach passendem Inhalt), dass dieser Weg der Richtige sei.

  • Hallo Arnold,


    für mich klingt das, was Du beschrieben hast sehr anstrengend. Wenn Du den Wunsch hast, eine Lösung zu finden, die das Leid der Welt auflöst, bzw. lindert, ist das ein Wunsch, Dein Wunsch. Diesen Wunsch haben viele Menschen, doch hat das Problem bisher noch niemand lösen können. Das Leid der Welt gehört zu den Menschen. Genauso wie ihre Sehnsucht nach Wissen und meditativen Zuständen, genauso wie ihr Wunsch, positive Gefühle wie Dankbarkeit, Demut, Mitgefühl und Gleichmut festzuhalten. Auch das Wünschen einer besseren Welt kann zu Leid führen wenn es nicht erfüllt werden kann. Deswegen haben wir diese Sisyphusarbeit angefangen, uns jeden Tag und immer wieder darin zu üben, eine "Mitte" aufzusuchen, ohne daran anzuhaften, Boden unter den Füssen zu fühlen oder keine Selbstzweifel zu haben. Ist wirklich Arbeit.


    In meiner Erfahrung hilft die Meditation dabei, sich über sich selbst klarer zu werden. Da hast Du einiges erreicht nach dem was Du beschreibst. Es ist ein kleiner Anfang, der einem Menschen die Kraft geben kann, sich anders in seinem Alltag und mit seinen Mitmenschen auseinanderzusetzten. Wer sich selbst kennt und seine Schwächen kann eben auch die der anderen eher verstehen und achtsamer mit ihnen umgehen. Damit kann man die Welt schon ein bisschen verbessern. Es sind nur kleine Schritte die wir machen können, so wie ich das sehe und es dauert. Alles verändert sich beständig. Wer es festhalten will hat keine Chance.
    Auch ich wünsche Dir Geduld!

  • Danke Solaris, für deinen Beitrag.


    Ich versuche gar nicht etwas festzuhalten. Das Wissen, das man mit der Zeit ansammelt und die Erfahrungen die man macht, sind in der Zahl so Viele, dass man sie gar nicht festhalten könnte. Alles was passiert, ist steigende Bewusstheit.
    Das Leben ist und bleibt in jeglicher Hinsicht und in allen Bereichen ein stetiges Lernfeld, das man bereist, wenn man offen dafür ist.
    Ich finde, die "Arbeit" die wir tun - es ist nichts anderes als Ehrlichkeit mit sich selbst und die Suche nach Wahrheit - wird enorme Auswirkungen für alle haben.
    Es ist wie der Stein, der ins Wasser fällt und Kreise zieht. Wir sind meines Erachents nach der Stein (Säugling), der ins Wasser (in die Welt hinein) geworfen wird, um Kreise zu ziehen. Jede Begegnung, jedes Wort, jeder Austausch, ist Wirkung. Gestaltet man sein Leben in Achtsamkeit auf das Innere, sowie Äußere, kann die Qualität dieser Wirkung variieren.
    Man zieht Menschen mit. Ob man will oder nicht. Wirfst du einem Fremden einen arroganten Blick zu oder schenkst du ihm ein Lächeln?
    Es ist nicht nur die komplexe und schwierige Arbeit im Inneren. Es sind auch die kleinen Dinge im Leben, die ständige Wirkung haben und Veränderungen hervor rufen.
    Einfach und schwer. Oben und unten. Etc. etc.! Alles hängt miteinander zusammen. Die Mitte zu finden, ja, das ist wahrlich eine Kunst. Doch meiner Erfahrung nach, kann man von der Mitte aus am Besten betrachten, so ist es tatsächlich wichtig sie zu finden und zu halten.


    Wir sind alle in einem Zustand der Verblendung verfangen, aus dem wir heraus wollen. Ein "kranker" Mensch, wird anderen nicht helfen können, solange er aus einer "Krankheit" heraus handelt. Doch kann man sich um Reinheit bemühen und das Beste draus machen. Die Qualität ist entscheidend.


    Genug gequatscht. Wenn ich anfange, solche Texte zu schreiben, werde ich leider oft ausschweifend und verliere den Faden.
    Man könnte sich theoretisch Jahrhunderte lang darüber unterhalten und diskutieren. Doch das Handeln ist gefragt. In jedem Atemzug.


    Statt neue Systeme zu bauen und Kategorien zu eröffnen, alles zu zerdenken und umzuformen. - Tun.


    Ich muss sagen. Wenn ich ganz ehrlich bin. Ich falle täglich auf die Knie vor dem Universum, aus tiefster Dankbarkeit für das Leben. Vor etwa 10 Jahren steckte ich im Drogensumpf fest und von Religion oder gar dem Buddhismus war keine Spur vorhanden. Das Gegenteil war der Fall. Ich befand mich in einem Zustand der Sucht nach Sinnesbefriedigungen und der Selbstzerstörung. Also. Was hat sich geändert?
    Es zieht Kreise. Und man erreicht die Menschen. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie es funktioniert. Doch das ist nicht wichtig. Wichtig ist, es gibt Leid, eine Ursache dafür und einen Weg da raus. Der edle 8-fache Pfad als eine Möglichkeit anzusehen. Eine von vielen.
    Da alles zusammen hängt, entwickeln wir uns GEMEINSAM weiter. Ganz egal, ob die Mehrheit ziellos umher irrt, solange es Menschen wie dich und mich gibt, die nach Wahrheit suchen.
    Alle profitieren. Ist das nicht das schönste Wunder?


    Blubb. Zu viel geschrieben.
    Die gute Einsamkeit und fehlende Gesprächspartner tun ihr übriges. Aber es stört mich nicht. :D Hin und wieder muss ich einfach mal meinen Senf abgeben.
    Die Story von heute ist morgen wieder rum. Eine neue Geschichte tut sich auf. Ja, so ist er, der Lauf (der Dinge).

    Einmal editiert, zuletzt von Arnold ()


  • Grüß Dich Arnold, du sprichst die Dinge sehr klar an - und es herrscht Verwirrung :->)
    Du hast bemerkt, Mensch will aus dem (gedachten) Leid raus - und ergreift jeden Strohhalm, damit es zumindest vorübergehend besser wird: Drogen, Meditation, Philosophieren, versuchen sich aus dem Ganzen rauszuziehen, höher zu ziehen (weil man hofft dass es das gibt,
    etwas 'Höheres'), und so weiter
    Alles Süchte, alles Gier, alles in Bewegung zwischen den Extremitäten, Dualität ohne Ende. Also Leid.


    Es schwant dir (und wer will das schon wahr haben) es gibt vielleicht doch keinen Weg raus.
    Naja, was soll ich sagen. Nein.



    Was hat die Botschaft für eine Auswirkung auf dich?

  • Antwort per PN verschickt, da ich vorhin aus nicht erklärbaren Gründen gesperrt war. :O Jetzt ist das irgendwie wieder weg. Liegt wohl daran, dass ich momentan im Ausland bin.

  • Ich kopiere mal die PN's hier rein!


    Hallo boehnchen!


    Da meine IP nun gesperrt ist, möchte ich dir per PN meine Antwort zu deinem Beitrag schicken.


    Zitat

    Alles Süchte, alles Gier, alles in Bewegung zwischen den Extremitäten, Dualität ohne Ende. Also Leid.


    Es schwant dir (und wer will das schon wahr haben) es gibt vielleicht doch keinen Weg raus.
    Naja, was soll ich sagen. Nein.




    Falls du damit sagen möchtest, es gäbe keinen Weg aus dem Leid heraus. - Da muss ich dir widersprechen.


    Mir ist klar, dass alles was ich erlebe, bedingt entstanden ist durch vorangegangene Taten, Gedanken, Worte, Vorstellungen, etc.
    Man könnte sagen, ich sehe die Wurzeln meines Übels und wie sie entstanden sind. So als ob man sich bewusst sei, dies ist das Karma, das nun "ausläuft". Wenn du dich jetzt heilsam, statt unheilsam verhälst, werden diese Ketten gesprengt und aufgelöst.
    Und es ist tatsächlich so!


    VIeles, beispielsweise innerhalb meiner Familie, hat sich zum überaus Guten gewendet. Hat man sich früher zerstritten und gegenseitig bekriegt, so herrscht jetzt Frieden und es geht weiter in die heilsame Richtung.


    Es gibt einen Weg!


    Wichtig ist, zu sehen, dass man für sein Leid selbst verantwortlich ist und dass man selbst es ins Leben gerufen hat, um daraus zu lernen und zu wachsen.
    Aus dieser Perspektive ist das Leid nicht mehr ein Übel, das einen peinigt und die Hölle auf Erden bringt, nein, man kann es mit Gleichmut betrachten und versuchen, die "Nachricht" dahinter zu verstehen. Mit Ehrlichkeit und Mitgefühl (mit sich selbst, aber auch mit allen Anderen) kann man so, Stück für Stück, Einsicht gewinnen und das Schlechte - was immer es auch sein mag - löst sich langsam auf.


    Es ist ein äußerst langwieriger Prozess, keine Frage und man fällt hin und wieder zurück oder hin. Doch es gibt einen Weg!


    Das ist nur meine bescheidene Meinung dazu und falls ich dich missverstanden habe, so klär mich auf. Aber danke! :)


    Boehnchen schrieb:


    Grüß Dich Arnold :->)


    So lange du meditierst, so lange du die droge nimmst - wirkt sie; und selbst das irgendwann nicht mehr.
    Damit muss man rechnen. Weil es hierzu keine bekannte Ausnahme gibt.


    So lange der Lehrer/das Kloster/die Beziehung rockt - bleibt man. (und hofft dass das jetzt endlich der end-finale Schritt war.)
    dann war er’s nicht.
    Dann wechselt man wieder den Ort/Lehrer/etc - das dritte mal, das dreizehnte mal, hundertdreißigste… je nachdem wie man typmäßig gestrickt ist, braucht man halt so viele Ortswechsel, Lehrerwechsel, Liebhaberwechsel wie man braucht
    um zu verstehen (was man nie verstehen wollt) :
    das geht immer so weiter


    Ich antwortete:
    Ah, nun verstehe ich besser, wie du es meinst. Ja du hast Recht. Doch ich habe keine Sucht-Persönlichkeit. Ich brauche eigentlich so gut wie nichts, um zufrieden zu sein. :D


    Im Januar geht's für ein Jahr ohne Geld nach Südeuropa mit einem Freund zusammen. Kommunenleben und ein bisschen Survival. :)


    Könnte man als modernes Asketentum bezeichnen, was wir da so vor haben.


    Ich nehme auch keine Drogen. Trinke keinen Alkohol. Bin sehr "reinlich" könnte man sagen. Ich strebe auch nicht nach einem Ziel, sondern nehme das Leben als einen einzigen Ritt wahr.

  • danke fürs reinkopieren
    Guten Morgen Arnold


    Die Worte Mensch und Suchtpersönlichkeit sind im Grunde synonym :->))
    Das heißt also nicht, dass ich dir an dem Punkt was spezielles unterstelle. Jedes ‚typische Arnold-Verhalten‘ wurde dir von außen nahegebracht - dann hast du es ein paar Mal wiederholt/oder wiederholen müssen - jetzt ist es Gewohnheit. (=wenn du es nicht machst/nicht machen darfst, wird das System unruhig.)



    Wenn Euer Vorhaben (Reisen, Kommunen, Survival) gut zu euch passt - kann das eine abgefahrene und sehr interessante Zeit sein.
    Je weniger man aus der Vergangenheit mitschleppt (also - möglichst gleich - verarbeitet hat), desto leichter kann man sich an verschiedene Situationen anpassen und Richtungswechsel vollziehen. Und das scheint dir zu gelingen. Oder hast du Bedenken.

  • Keine Bedenken! :)


    Wir reisen zu dritt und sind Menschen, die das letzte Hemd teilen würden. Sprich. Alles was meins ist, ist deins. Und wir brauchen nicht wirklich viel.
    Das Ziel ist Südspanien. Dort leben sehr viele offene und einfach "liebe" Menschen, die ebenfalls viel zu erzählen haben.
    Ich erhoffe mir dadurch einfach mehr Wissen, eine gemeinsame Praxis und ein Leben im Einklang mit der Natur, mit den nur nötigsten Dingen.
    Es wird kein fließend Wasser geben (am Zielort gibt es einen Fluss) und nur wenige haben Strom. Das heißt, jeglicher Schnickschnack in punkto Technik, den man von zu Hause aus kennt, entfällt ebenfalls (Jubel!).
    Es wird sozusagen eine direkte Konfrontation mit mir selbst geben und da freue ich mich sehr drauf.
    Doch auch das knüpfen von Kontakten mit Menschen aus aller Welt (es sind nicht nur Spanier da. Amerikaner, Engländer, Polen, alle möglichen Nationalitäten) wird sehr wichtig sein, da es sein könnte, dass ich mich in Zukunft dort niederlasse.
    Das Kind in mir wird auch befriedigt. Hütte bauen (provisorisch), Feuer machen, viel unterwegs sein (trampen ans Meer z.B.), Unabhängigkeit und ein extremes Maß an Freiheit und Selbstbestimmung.


    Sollte ich dort unten eine Möglichkeit bekommen, ins Internet zu gehen, werde ich berichten. Vor allem natürlich über Fortschritte in der Praxis.


    Grüße!


  • klingt spannend :->)) wo findet das denn statt? Ist dort schon ein Camp - mit Leuten vor Ort?
    Was mir dazu einfällt: Tarifa - Kitesurfen - Wind - warm - Jakobsweg/Compostela - Gibraltar - Wüstensand - Marokko - ...
    (bitte das Wasser aus dem Fluss filtern oder gut abkochen, wenn ihr es trinken wollt)