Buddhistische Praxis - Ende

  • Für jeden kommt irdendwann der Zeitpunkt..


    Ich bin nicht mehr jung und auch nicht mehr wirklich gesund. Ich will meinen (entfernten) Verwandten nicht zur Last fallen und eigentlich die Dinge solange wie möglich im Griff behalten. LOL..


    Was soll mit den physikalischen Überresten eures Körpers nach eurem Tod geschehen?


    • egal! Hundefutter!
    • Ausschlachten! Im Interesse der Menschheit optimal verwerten
    • verbrennen
    • beerdigen, ich mag Würmer :lol:


    In meiner Nähe gibt es einen Friedhof mit der Möglichkeit einer halb-anonymen Bestattung. Schöne Plätze unter Bäumen mit einer einfachen Plakette mit Namen, aber nicht einem einzelnen Platz zuzuordnen.


    Habt ihr Ideen dazu, wie die Bestattung eures Körpers geschehen soll, was mit euren Resten geschehen soll? Wie möchtet ihr aus der Erinnerung eurer Nächsten gehen?

  • Ganz einfach: verbrennen, ab in die Urne aus kompostierbarer Maisstärke und dann ein schönes Plätzchen unter einem Baum im Ruhewald.


    Das gibt meinem Sohn nach meinem Ableben noch für eine Weile die Möglichkeit der "Trauer vor Ort" und wenn er die überwunden hat, muss er sich nie um ein Grab kümmern.

  • Lieber Fotost,


    ich habe mir auch schon öfter diese Frage gestellt.


    Da ich das Meer liebe, würde ich gerne meine Asche dort versteuen lassen. Aber das ist sehr kostenaufwenig.


    Ich möchte auf jeden Fall auf eine "christliche" Beerdigung und auch sonst auf jede andere Art von Zemonie verzichten.


    Wie ich seit vielen Jahren nicht mehr zu Hochtzeiten gehe, meide ich ebenfalls Beerdigungen. Ich schreibe den Hinterbliebenen einige Zeilen und suche sie nach dem Trubel auf und verbringe Zeit mit ihnen.


    Eine (halb-?) anonyme Bestattung, ohne christlichen Segen, wäre für mich durchaus denkbar. So wenig Aufwand wie möglich.


    Jenen, denen ich ans Herz gewachsen bin, werden mich dort behalten.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Zitat

    (halb-?) anonyme Bestattung,


    meint ungefähr, ohne Angehörige, ohne Begleitung, aber irgendwie mit Namen-Erwähnung hinterher.


    Ich mache mir aus dem ganzen Drumherum nicht viel, trotzdem sehe ich, daß wir hier in Hamburg einige sehr schöne Plätze für eine Endlagerung haben.
    Auf unserem Hauptfriedhof gibt es einen wunderschönen Bereich für Urnenbestattungen, bei denen der Name der Bestatteten auf einer kleinen Plakette genannt wird, der eigentliche Ort aber unbekannt ist. Wer Lust hat kann dort Blumen an einem zentralen Platz ablegen.

  • Ich werde hoffentlich in das Grab zu meinen Eltern kommen und eine christliche Zeremonie erhalten.
    Eine Beerdigung ist der letzte Dienst, den die Lieben einem erweisen und für sie und die Bewältigung ihrer Trauer ist das sehr wichtig. Daher überlasse ich alle Einzelheiten ihnen: Sie sollen es so gestalten, wie es ihnen gefällt. Ich wünsche mir nur, dass sie neben all der Trauer daran denken, das ich ein wundervolles Leben hatte und sie liebe und es kein Problem für mich darstellt, nicht mehr zu sein. Daher wäre ein heitere und schöne Musik – ich liebe Musik – passend.
    Mein Wunsch ist es auch, dass ich für alles vorgesorgt habe und niemandem eine zusätzliche finanzielle Belastung entsteht. Die Auflösung eines Haushalts ist eine sehr mühsame Angelegenheit, und auch da möchte ich nicht unnötigen Ärger machen. Mein Grab sollen sie pflegen wie sie es wünschen oder auflösen, wenn sie es nicht können oder wollen.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Syia:

    Ganz einfach: verbrennen, ab in die Urne aus kompostierbarer Maisstärke und dann ein schönes Plätzchen unter einem Baum im Ruhewald.
    Das gibt meinem Sohn nach meinem Ableben noch für eine Weile die Möglichkeit der "Trauer vor Ort" und wenn er die überwunden hat, muss er sich nie um ein Grab kümmern.


    dito
    Verbrennen und Friedwald.
    Zeremonie kann für die Hinterbliebenen gern stattfinden, sie müssen ja irgendwohin mit ihrer Trauer. Wie sie's gestalten, interessiert mich dann nicht mehr. Hoffentlich bunt und heiter, so wie dieses Leben gewesen sein wird.

  • geil wäre eine himmelbestattung - also von geiern fressen lassen. aber das wird hier schwierig ^^

  • raterZ:

    geil wäre eine himmelbestattung - also von geiern fressen lassen. aber das wird hier schwierig ^^


    Gabs früher in Indien. Wurde abgeschafft, nachdem sich die Geier etwas als Nachtisch mit nach Hause genommen haben und gelegentlich ein paar Teile beim Wegfliegen runtergefallen sind.


    So ein angewester Zeigefinger auf einer Hochzeitstorte ist bestimmt ein guter Hinweis, daß das Leben kurz ist und man das Beste daraus machen solte, aber bei einigen Leuten ist das eben falsch angekommen... :roll:

  • Gerade letztens hab ich darüber nachgedacht.
    So einen Gedenkort unter einem großen Baum stelle ich mir schön vor, weil ich eine Affinität zu Bäumen hab.
    Allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es im Grunde meine Sache dann nicht mehr ist, sondern ich die Entscheidung lieber meinen Angehörigen überlassen würde. Ein Grab ist für die Angehörigen. Der Verstorbene braucht es nicht.
    Organspende finde ich auch sehr gut und wichtig.
    Aber irgendein Rest wird wohl übrig bleiben und sollte in einer Weise bestattet werden, dass es für die Angehörigen angenehm ist.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • keks:

    Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses :grinsen:


    Begräbnis nach Sioux-Manier dürfte in Deutschland wohl eher schwierig werden.

  • Ich trage mich auch mit dem Gedanken potentielle Organspenderin zu werden, bin mir jedoch noch nicht so ganz im Klaren darüber. Laut dem tibetischen Buddhismus geht der Sterbeprozess ja weit über das Erlöschen der wahrnehmbaren Körperfunktionen hinaus. Ich muss gestehen, dass das ein Thema ist, mit dem ich mich noch nicht bewusst auseinandergesetzt habe, wobei es da sicher auch noch die ein oder andere Sache gibt, die ich vor dem Tag X geregelt haben möchte. Das bezieht sich jedoch eher auf das Sterben, als auf das Prozedere danach. Diese Unwissenheit lässt mich zweifeln, da man im Grunde ja nicht weiß, was genau geschieht und wann das Bewusstsein vom Körper "abgekoppelt" wird.

    "Niemals wirst du dich der Welt recht erfreuen, ehe nicht die See selbst in deinen Adern fließt, dich der Himmel umhüllt und die Sterne dich krönen."


    "Centuries Of Meditation" von Thomas Trahernes

  • Hallo,
    nach lange Zeit bin ich wieder da.
    Ich habe meinen Körper / mein Kokon / meinen Mantel, der meine Energie auf der Erde verkörpert.
    Er spiegelt mich in jedem Augenblick meines irdischen Daseins. Ich pflege ihn und sorge um ihn. Er dient mir meiner Pflege entsprechend.
    Irgendwann verlasse ich mein Kokon. Irgendwann lege ich meinen Mantel ab.
    Ich habe keine Vorstellungen zu der weiteren Verwendung meiner irdischen Überreste.
    Ich will nur nicht, dass meine Liebsen,bezüglich meines Körpers, in der Vergangenheit verweilen.
    Ich bin doch nicht weg. Ich bin doch da.

  • Der Körper ist mir nach seinem Ende nicht so wichtig.
    Ich weiß von meiner Frau, dass sie es nicht mag, Gräber zu besuchen.
    Von daher mag sie entscheiden was sie mit meinem Körper machen möchte
    wenn sie dann noch da ist.


    Liebe Grüße
    S.Y.

  • Ich sorge mich nicht um die Überreste.
    Es kommt wie es kommt.
    Früher hatten mich große Ängste in ihrer Macht gehalten. Ich fürchtete die kälte, dunkle Friedhöfe und das Sezieren des Körpers nach deren Tod.
    Heute ist es alles weg.


    Nun, wenn ich in die Gesichter der Toten schaue, sehe ich eine leere Hülle von mir , versteinert, ....so ruhig, ..... so still..... Bei manchen habe ich eine beruhigendes Gefühl.... sie strahlen angenehme Ruhe, die mir gut tut. Andere sind in der versteinerten Mimik irgendwie verzehrt. Die Verzehrung ist kaum wahrnehmbar, und mich überfühlt ein unruhiges, unheimliches Gefühl das ich nicht beschreiben kann. Irgendwie scheint mir da etwas nicht zu stimmen. Was ? das kann ich nicht rausfinden.....
    Vielleicht ist das nur mein Gefühl, das mich trügt, vielleicht auch doch nicht....

  • Erst mal: ggf. Ausschlachten (da Spenderausweis).
    Dann: Verbrennen und möglichst wenig Platz wegnehmen, also Asche verstreuen oder als Dünger nehmen.
    So es die Gesetzeslage im Land meines Todes zuließe, würde ich meine nach dem Ausschlachten übrigen Reste aber lieber Tieren zum Fraß vorwerfen lassen, gewissermaßen als Dank dafür, dass sie mir als Nahrung dienten.


    Das Argument des andauernden Sterbeprozesses zieht bei mir nicht, da dieser Prozess ja unabhängig davon ist, wo meine Niere oder meine Netzhaut hingeht, es handelt sich hier um eine Metapher für einen Bewusstseinsprozess, und dieses Bewusstsein, das vom Individuum unabhängig ist, kann logischerweise nicht von seinen Körperfunktionen abhängen. Es ist wirklich traurig, dass buddhistische Lehrer so direkt oder indirekt Menschen von der Bereitschaft zur Organspende abhalten.

  • goldie:

    Erst mal: ggf. Ausschlachten (da Spenderausweis).
    Dann: Verbrennen und möglichst wenig Platz wegnehmen, also Asche verstreuen oder als Dünger nehmen.
    So es die Gesetzeslage im Land meines Todes zuließe, würde ich meine nach dem Ausschlachten übrigen Reste aber lieber Tieren zum Fraß vorwerfen lassen, gewissermaßen als Dank dafür, dass sie mir als Nahrung dienten.


    Sehe ich fast genauso. Der Körper ist nicht wichtig, daher gerne ausschlachten (OK, da gibt es bestimmt ein besseres Wort dafür ... bspw. verwerten :D ) Vielleicht kann irgendein Teil Irgendjemand noch bessere Dienste tun. (Obwohl ich das bei meinem Lebenswandel eigentlich nicht glaube) Alle Reste dann gerne auch verbrennen und Urnengrab. Das spielt für mich keine Rolle. Erdbestattung hat was mit Anhaften zu tun, daher lieber so anonym wie möglich. Viel spannender wird, was aus dem Rest wird. Wir werden sehen (oder auch nicht) ... Auf jeden Fall versuche ich, den Tod nicht zu fürchten, sondern als einen Übergang zu betrachten. Mal sehen, was so kommt ...

    Lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt.

  • Schwieriges Thema, mit dem man sich aber auseinandersetzen muss.


    Ich habe mir vorgenommen, meine Organe - soweit es geht - der Wissenschaft / der Forschung / der Transplantation zur Verfügung zu stellen. Ansonsten bin ich für Verbrennen, weil dann keine laufenden Grabpflegekosten auf meine Nachfahren zukommen.


    Trotzdem finde ich es eigentlich wichtiger, dass die Personen die ich liebe mit meinem Tod "klarkommen". Wenn sie es nicht ertragen, dass meine Überreste verbrannt werden oder wenn sie es nicht verkraften, dass meinem Körper Organe entnommen werden, dann sollen sie entscheiden.


    Denn wenn ich tot bin, dann ist es doch eh egal, was passiert - für mich. Die Menschen, die nach meinem Tod noch leben, sollten entscheiden.


    Meine Meinung. :)

    "In diesem Leben ist jeder mutig, der nicht aufgibt."


    Paul McCartney (*1942), engl. Pop-Musiker, Ex-Beatle

  • Ich gehe mit gutem Beispiel voran und lasse mich verbrennen ohne etwas zu spenden. In der Hoffnung dass andere kapieren, dass Körperteile unwichtig sind und nur zu mehr Anhaftung führen.


  • Das habe ich auch so erkennt. Mich geht meine Leiche nichts mehr an. Mein Mann hat das Problem. Ich habe ihm gesagt das ich für die Kosten vorgesorgt habe, wenn er möchte das es mehr kosten wird hat er die Freiheit das zu tun was für ihn wichtig ist. Ihm habe ich gesagt das ich seine Leiche verbrennen lassen werde und anonym bestatten werde. Ich denke an ihn in allem was mir begegnet, ich mag Friedhöfe aber keine Gräber von denen ich mich gezwungen erinnere. Organspende möchte ich nicht, da sind Vorgaben in meinem jungen Lebensjahren die ich nicht von der Hand weisen kann.

  • Ich möchte gern mumifiziert werden, damit die körperlichen Überreste in Erinnerung an meine großen Taten möglichst lange bestehen bleiben. Zusätzlich wäre eine meinen Taten angemessene Gruft sehr schön und vielleicht ein Denkmal auf der Gruft oder davor.

    Fuß spürt Fuß, wenn er Boden spürt.