Ein Hauch weniger Anhaftung & weniger selbstsucht.

  • Guten Abend
    wie der Titel schon verraten lässt geht es in diesem Thread um Anhaftung und mein(e) ersten Gefühle die in Richtung ablassen von Anhaftung gehen.


    Dazu habe ich zwei Beispiele von mir für euch. Ich habe mir ein Neues Handy gekauft diese Moderne kleinen Wunder ein Hochpreisiges. Früher hätte ich mich wahnsinnig auf das Teil gefreut und den ganzen Tag damit verbracht es auszuprobieren, DHL kam später als erwartet das hätte mich früher schon aufgeregt ließ mich diesmal aber völlig kalt ich dachte an das Prinzip von Ursache und Wirkung.
    Schließlich kam der DHL Bote an die Tür, ich wünschte freundlich hallo und noch einen schönen Tag (Fühlte sich viel besser an als sich zu beschweren).
    Ich Pakte das Paket auf, da kam meine Katze in mein Zimmer also vor mir das Handy neben mir meine Katze und sie maunzte und sprang auf den Tisch.
    Und ich überlegte und dachte mir, das Handy ist ein toter Gegenstand ohne große Bedeutung (obwohl teure, aber Geld ist doch im endeffekt eins der Größten Leiden die die Welt kennt.), meine Katze ein fühlendes Wesen.
    Also kraulte und spielte ich mit ihr bis sie zufrieden schnurrend das Zimmer wieder verließ.
    Dann Pakte ich das Handy vollständig und langsam aus (früher hätte ich alles gierig aufgerissen). Dann hatte ich es in der Hand und und und.....
    nichts irgendwie war kein Gefühl da ich ärgerte mich natürlich nicht aber richtig gefreut habe ich mich auch nicht (ich lebe nicht im Überfluss) ich habe es mir angesehen und dachte ein Handy ein Display ein Mainboard ein Prozessor ein Apparat der der mir helfen wird zu telefonieren und mich mit anderen Menschen auszutauschen übers Internet etc.. . Es ist halt da, wenn mir es jetzt jemand wieder nehmen würde, würde wohl erst ärger in mir aufsteigen dann würde ich drüber nachdenken, und dann wäre es mir wieder völlig egal.


    Das zweite Beispiel, ich war heute wieder im Wald. Da will ich kurz nochmal ausschweifen ich nahm ein trockenes welkes Blatt vom Baum und dachte mir aus dir wird Erde aus der Erde ein Baum und aus dem Baum eventuell ein Haus. Danach trat ich einen Tannenzapfen ein kleines Stück vor mir her, und dachte warum ist das so weil ich einen fuss habe mit sehen mit Knochen weil ich Augen habe weil ich sinne habe, und dieser tritt gegen den Tannenzapfen verändert die ganze Welt denn er wird überall Auswirkungen haben (Ursache und Wirkung).


    Naja wieder zurück zur Anhaftung, ich war wieder dort mit meiner Familie sie gingen vor mir und ich ließ sie einfach ziehen sie verschwanden weiter.
    Irgendwann drehte ich mich um und dachte mir jetzt sind sie weg ich dachte nicht daran das sie wiederkommen würde, einfach nur jetzt sind sie weg.


    Und ich ging einfach weiter ohne weiter an sie zu denken, dann hörte ich wieder ihre schritte und ihre stimmen und dann freute ich mich das sie da waren.


    Ich möchte hier mal kurz "Ji'un Ken" den Foren Moderator zitieren:


    Zitat


    Nicht mehr Anhaften heißt, sich nicht mehr an etwas klammern, etwas um jeden Preis festhalten wollen, haben wollen. Das gilt natürlich auch für Menschen, die man liebt.
    Das heißt aber nicht, sich von allem trennen zu müssen. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Die "Kinder" gehen schon lange ihre eigenen Wege und ich kann mich daran erfreuen.Ich freue mich, wenn sie zu Besuch kommen und ich trauere nicht, wenn sie gehen.


    Quelle:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=22&t=12980


    Ji'un Ken falls du den Beitrag ließt ich glaube ich habe dich ein kleines Stück besser verstanden(korrigiere mich wenn ich falsch liege!).


    Meine Frage an euch, meint ihr ich habe das mit der "Anhaftung" ein kleines Stück besser verstanden?
    Oder bin ich hier mal wieder auf dem Holzweg?


    Bitte schenkt mir Dhamma.
    in dem Sinne.


    Sidat.

  • Sidat, wie wäre es denn für Dich, wenn Du das Handy verschenken würdest? Ein Freund in Nepal könnte es gebrauchen. ;)

  • Sidat:


    Meine Frage an euch, meint ihr ich habe das mit der "Anhaftung" ein kleines Stück besser verstanden?
    Oder bin ich hier mal wieder auf dem Holzweg?


    Man kann auch an seinem "Verstehen" anhaften, an der "Freude", am "Loslassen" ... alles kann zum Trip werden, sogar das "nicht-Anhaften". Schau's dir einfach an, Handy, Blatt, Baum, Katze, Familie ...

  • Danke fürs teilen deiner Erfahrungen.


    Wie du merkst kann man für alles prompt wieder eins auf den Deckel bekommen :lol:


    Das ist unterm strich gut, um nicht allzu überheblich zu werden...


    Einfach dran bleiben!

  • Sidat:

    Was meinst du mit überheblich ?


    z.B. sowas.....


    mit den 8 winden sind die emotionen gemeint :)


    _()_
    .

  • Zitat

    Damit wir den reinen Dharma üben können, müssen wir die Anhaftung an die acht weltlichen Dharmas - die acht weltlichen Hoffnungen und Ängste - aufgeben. Diese sind: Glücklich sein, wenn man weltliche Belohnung erfährt, und unglücklich sein, wenn man solche Belohnung nicht erfährt; glücklich sein, wenn man gelobt wird, und unglücklich sein, wenn man kritisiert wird; glücklich sein, wenn man sich geistig und körperlich wohlfühlt, und unglücklich sein, wenn man geistig und körperlich leidet; glücklich sein, wenn man angenehme Dinge hört, sowie unglücklich und aufgeregt sein, wenn man unangenehme Dinge hört. Es gab einmal einen Gesche des alten Klosters von Reting, dessen Hauptpraxis darin bestand, den Stupa zu umrunden. Dromtönpa, der dies beobachtete, sprach mit dem Gesche und gab ihm den Rat: "Das Umrunden ist sehr gut, aber wäre es nicht besser, wenn Du Dharma praktizieren würdest?" Der Gesche dachte sich: Das Umrunden scheint keine sehr gute Praxis zu sein; vielleicht sollte ich lieber die Schriften lesen! Dromtönpa traf ihn beim Studium der Schriften und sagte zu ihm: Es ist gut, daß Du die Schriften liest, aber es wäre viel besser, wenn Du Dharma praktizieren würdest." Also dachte sich der Gesche, daß er sich vielleicht auf die Meditation konzentrieren sollte, aber auch dieses Mal kam Dromtönpa und forderte ihn auf, sich in einer reinen Dharma-Praxis zu üben. Der Gesche, dem nun die Ideen für weitere Übungen ausgingen, fragte Dromtönpa: "Was meinst Du mit 'reiner Dharmapraxis?"" Dromtönpa gab zur Antwort: "Du solltest Deine Anhaftung an die acht weltlichen Hoffnungen und Ängste aufgeben." Auch Dromtönpa umrundete den Stupa und studierte die Schriften, aber mit einer anderen Einstellung, die völlig frei von weltlichen Bestrebungen war.


    Die acht weltlichen Sorgen in Kurzform sind: Freude oder Schmerz ( Glück - Unglück ), Gewinn oder Verlust, Lob oder Tadel, Ruhm oder Schande.


    Wenn man allerdings versucht Anhaftungen willkürlich aufzugeben, gelingt das selten oder gar nicht. Denn der Anhaftungen sind "unendlich viele". Insofern kann man meinen, man hafte nicht an, haftet aber dem Nicht-Anhaften an, d.h. dem Zurückweisen der Phänomene. Der Dünkel lässt sich nicht lumpen. Su Dong Po verfiel dem Stolz und schrieb folgendes Gedicht. Wie konnte er also behaupten frei zu sein ?


    Schade ist, daß in Jiun Kens Zitat "ein schönes Kleid" auftaucht. Ist das erstemal, daß ich so eine Version lese. In anderen Versionen kann die Frau einfach nicht das tiefe Wasser des Flusses durchqueren. Von Kleidung ist nicht die Rede. Das Kleid lenkt sofort von Hauptpart des Mönches ab, der lieber an den Regeln angehaftet hätte und sich dafür das Mitgefühl gespart. Bodhidharma saß lange vor einer Wand. Er wurde frei, als er die Wand durchdrang.


    Und die Lehr von der Geschicht - ohne Medi ( aber mit ohne Absicht ) geht es nicht :lol:

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jikjisa:

    Der Dünkel lässt sich nicht lumpen.


    Sehr gut gesprochen.

  • Dünkel, Unwissenheit, ist ja auch die feinste und subtilste aller Fesseln des Geistes ( Bonno )... Ein Hauch davon und die Suche hebt wieder an. Und da kannst du mich zehnmal ins Gesicht schlagen ... ;)

  • Jikjisa:

    Dünkel, Unwissenheit, ist ja auch die feinste und subtilste aller Fesseln des Geistes ( Bonno )... Ein Hauch davon und die Suche hebt wieder an. Und da kannst du mich zehnmal ins Gesicht schlagen ... ;)


    Würd' ich nie machen.
    Aber deshalb hört die Suche auch nie auf. Bereits der Gedanke, man sei angekommen, ist aus Unwissenheit gedacht.

  • dann verstehn wir unter Suche was anderes.
    vielleicht verwechselst du auch mit: "das erwachen setzt sich fort".

  • Jikjisa:

    dann verstehn wir unter Suche was anderes.
    vielleicht verwechselst du auch mit: "das erwachen setzt sich fort".


    Dann erklär doch mal, was du unter Suche verstehst?


    Was ich an deinen Beiträgen grenzwertig finde, sind die zusammen geklaubten Zitate, ohne Quellenangaben, so dass man nicht überprüfen kann, was du mal wieder fantasierst.
    Das Zitat, "das erwachen setzt sich fort" z.B. ist so ein Fall: aus dem Genjokoan, aber da heißt es völlig anders:


    Zitat

    Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.


    Du schießt also mal wieder haarscharf am Thema vorbei.

  • Aiko:


    Was ich an deinen Beiträgen grenzwertig finde, sind die zusammen geklaubten Zitate, ohne Quellenangaben, so dass man nicht überprüfen kann, was du mal wieder fantasierst.


    ich glaube zitate natürlich nicht zusammen, sondern bemüh mich um einen sinnvollen zusammenhang im (sub)kontext. die quellenangabaen hab ich allerdings in letzter zeit manchmal vergessen, das stimmt. ich denke aber es ist duch die quotierung ja offensichtlich, was nun ein zitat ist und was meine fantasien.


    Aiko:

    Du schießt also mal wieder haarscharf am Thema vorbei.


    Thema: " Ein Hauch weniger Anhaftung & weniger selbstsucht. ?" ---- mag sein .


    Aiko:

    Dann erklär doch mal, was du unter Suche verstehst?


    du weißt doch, "wo wir uns so lange kennen", daß ich spirituelle themen nur konstruktiv bespreche und nicht dekonstruktiv diskutiere.
    aus respekt. es wär schädlich für die praxis des dhamma "meinungen und ansichten zu diskutieren". wenn die tonlage also was zwingendes und ärgerliches bekommt, steig ich aus.


    LG

  • Jikjisa:
    Aiko:


    Was ich an deinen Beiträgen grenzwertig finde, sind die zusammen geklaubten Zitate, ohne Quellenangaben, so dass man nicht überprüfen kann, was du mal wieder fantasierst.


    ich glaube zitate natürlich nicht zusammen, sondern bemüh mich um einen sinnvollen zusammenhang im (sub)kontext. die quellenangabaen hab ich allerdings in letzter zeit manchmal vergessen, das stimmt. ich denke aber es ist duch die quotierung ja offensichtlich, was nun ein zitat ist und was meine fantasien.


    Das lässt sich ja einfach feststellen. Und da werde ich dann deinem Gedächtnis immer wieder mal nachhelfen.
    Z.B. das hier http://www.buddhaland.de/viewt…&t=13002&p=253769#p253711

    Zitat

    aus: “Das letzte Gedicht des Hosshin“ ( Quelle: Stick )


    Was ist das denn für eine Quelle? Dein USB-Stick?


    Deine Dogen-Zitate sind häufig selbst zusammen gezimmert, so aus dem Gedächtnis gebastelt oder vielleicht auch aus seltsamen Quellen, wie dem Fundus und der Fantasie von Deshimaru. Aber wir werden das schon hin kriegen.

  • aiko:

    Zitat

    Deine Dogen-Zitate sind häufig selbst zusammen gezimmert, so aus dem Gedächtnis gebastelt


    das ist natürlich unsinn ! würde ich nie machen.
    ich hab gar kein dogenzitat gebracht, darum stand es nicht in quote.
    “Das letzte Gedicht des Hosshin“ ist ein ganz gewöhnlich verbreitete traditionelle zen-geschichte. da postet auch jiun ohne konkrete quellenangaben mitunter. man kriegt doch ein gefühl für, was zen-stimmig ist und was nicht, das hat einfach was mit der philosophie zu tun. wenn dir natürlich was nicht passt am inhalt dann kann ich da auch nichts dran ändern. mir passen alle traditionellen geschichten.


    englisch darf man nicht und deutsch findet sich kaum was im Net. Wenn ich mal was abgeschrieben habe, dann aus Deshimaru Bücher, das stimmt. aber ich denke, die sind schon soweit korrekt. antaiji ist oft kommentar und interpretation, da seh ich nicht durch. du kannst dann aber gerne dran rumkritisieren. ich überleg dann schon, ob das hinhauen kann oder nicht, ob ich da fälschlierweise ein dogen druntergesetzt habe. bis jetzt schien mir nicht so. über einzelne übersetzungen kann man ja streiten bis man schwarz wird. und ins deutsche ist ja meist schon zwei, drei, vierfach übersetzt.


    jedenfalls finde ich ein: "wenn die suche aufhört, dann stimmt was nicht" ( sinngemäß) äußerst bedenklich. zumal wenn diese meinung nicht erläutert wird oder mit einem zitat unterlegt, so daß das verständlicher wird. mir fehlt da auch der mut mal tieferzugehen bei dir ohne angst ramponiert zu werden. :D immer nur sagen: ich seh das so und so - und den anschein erwecken, das sehn alle so, und du sagst und zitierst schwachsinn ist irgendwie langweilig. das ist dann keine herausforderung für mich. da denke ich: hm. naja. bischen radikal. bischen einseitig. und für mich unverständlich. aber da ich mein verständnis habe, meine haltung so weit stabil und unverwirrt erlebe, stört mich das nicht und ich muss nicht rumdiskutieren um rechthaben.


    bei zen-sachen gibts ja eh nur eine wahrheit. und die liegt nicht in meinung und ansicht. und philosophische sachen diskutier ich schon seit anfang 20 nicht mehr, ich hab da ne ganz pragmatische haltung zum dialog: immer praxisbezogen. nur zur klärung. in bezug auf die praxis.



    *

  • Jikjisa:

    aiko:

    Zitat

    Deine Dogen-Zitate sind häufig selbst zusammen gezimmert, so aus dem Gedächtnis gebastelt


    das ist natürlich unsinn ! würde ich nie machen.
    ich hab gar kein dogenzitat gebracht, darum stand es nicht in quote.


    "das erwachen setzt sich fort" - nein das ist kein Dogen-Zitat, das ist ein zusammengebasteltes Jikjisa-Zitat und irgendwas von Dogen. Das hatte ich schon wieder hingebogen. Siehe oben in diesem thread.


    Zitat


    englisch darf man nicht und deutsch findet sich kaum was im Net. Wenn ich mal was abgeschrieben habe, dann aus Deshimaru Bücher, das stimmt. aber ich denke, die sind schon soweit korrekt.


    Das wäre nur korrekt wenn du angibst wo bei Deshimaru. Es ist doch nicht zuviel verlang, die Quelle anzugeben.

    Zitat


    antaiji ist oft kommentar und interpretation, da seh ich nicht durch.


    Das ist eine Übersetzung z.B. von Muho und die ist authentisch. Besser als das von Deshimaru, allemal.

    Zitat


    du kannst dann aber gerne dran rumkritisieren. ich überleg dann schon, ob das hinhauen kann oder nicht, ob ich da fälschlierweise ein dogen druntergesetzt habe. bis jetzt schien mir nicht so. über einzelne übersetzungen kann man ja streiten bis man schwarz wird. und ins deutsche ist ja meist schon zwei, drei, vierfach übersetzt.


    Deshalb ist es ja wichtig, dass man die korrekte Quelle angibt, dann weiß man auch welche Übersetzung.


    Zitat


    jedenfalls finde ich ein: "wenn die suche aufhört, dann stimmt was nicht" ( sinngemäß) äußerst bedenklich. zumal wenn diese meinung nicht erläutert wird oder mit einem zitat unterlegt, so daß das verständlicher wird. mir fehlt da auch der mut mal tieferzugehen bei dir ohne angst ramponiert zu werden. :D immer nur sagen: ich seh das so und so - und den anschein erwecken, das sehn alle so, und du sagst und zitierst schwachsinn ist irgendwie langweilig. das ist dann keine herausforderung für mich. da denke ich: hm. naja. bischen radikal. bischen einseitig. und für mich unverständlich. aber da ich mein verständnis habe, meine haltung so weit stabil und unverwirrt erlebe, einigermaßen, stört mich das nicht und ich muss nicht rumdiskutieren um rechthaben. verstehst ?


    Auf den Zusammenhang gehe ich gerne nochmal ein:
    Du schriebst:

    Zitat

    von Jikjisa am 27.02.2014, 09:45
    Dünkel, Unwissenheit, ist ja auch die feinste und subtilste aller Fesseln des Geistes ( Bonno )... Ein Hauch davon und die Suche hebt wieder an.


    und ich antwortete:

    Zitat

    Aber deshalb hört die Suche auch nie auf. Bereits der Gedanke, man sei angekommen, ist aus Unwissenheit gedacht.



    Zitat

    von Jikjisa am 27.02.2014, 10:45
    dann verstehn wir unter Suche was anderes.
    vielleicht verwechselst du auch mit: "das erwachen setzt sich fort".


    Da hatte ich dein sogenanntes Zitat entdeckt, wobei ich es dann richtig stellte, übrigens in der Übersetzung von Muho:
    Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.
    Und meine Frage, du solltest doch mal erklären, was du unter Suche verstehst. Schließlich bist du ja der Ansicht, wir würden da was verschiedenes verstehen.


    Und daraufhin weichst du aus -

    Zitat

    du weißt doch, "wo wir uns so lange kennen", daß ich spirituelle themen nur konstruktiv bespreche und nicht dekonstruktiv diskutiere.
    aus respekt. es wär schädlich für die praxis des dhamma "meinungen und ansichten zu diskutieren". wenn die tonlage also was zwingendes und ärgerliches bekommt, steig ich aus.


    Aber ich will dir nicht ausweichen, sondern meine Sicht begründen.
    Du sagst, wenn es keinen Dünkel und keine Unwissenheit gibt, dann ist die Suche zu Ende. Denn "nur ein Hauch davon und die Suche hebt wieder an", sagst du.


    Und deshalb antwortete ich - "aber deshalb hört die Suche auch nie auf" - weil man niemals ankommt oder anders gesagt, weil der Weg kein Ende hat - so wie Dogen sagte: Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.
    Es ist ein schlimmer Dünkel, eine Zen-Krankheit, wenn einer meint, die Suche wäre zu Ende, er wäre angekommen und man habe keinen Dünkel mehr oder Unwissenheit. Gerade das ist ja der Dünkel!

  • aiko

    Zitat

    Das ist eine Übersetzung z.B. von Muho und die ist authentisch. Besser als das von Deshimaru, allemal.


    das seh ich völlig anders und ich denke, das ist auch über die zeit rausgekommen. ich halt mich generell an die "älteren generationen".
    und das hat was damit zu tun, daß muho zuviel zuviel kommentiert. er ist zu ausschweifend. er misst sich an dogen. und das ist für mich kein anzeichen für präsenz und stabilität. deshimaru vertraue ich völlig. das hat gründe. die liegen im vergleich.


    Zitat

    Deshalb ist es ja wichtig, dass man die korrekte Quelle angibt, dann weiß man auch welche Übersetzung.


    über übersetzungen lang und breit zu diskutieren halte ich für müßig. es zerstreut und ist für mich nutzlos. ansonsten versuche ich schon die korrekte quelle anzugeben. allerdings, was ist die korrekte quelle ? dann müsste man die japanischen und koreanischen und chinesischen quellen haargenau benennen. damit kenn ich mich nicht aus und werd mich auch nicht drauf spezialisieren.


    Zitat

    Und daraufhin weichst du aus -


    ich weich generell nicht aus, nicht dem wort. ich hab keine geplanten, kontrollierten absichten in bezug auf dialoge oder meinungsverschiedenheiten. gewinn interessiert mich nicht. ich kann auch nichts verlieren. es sind nur äußerlichkeiten die werden und vergehen.


    Zitat

    meine Sicht begründen.
    Du sagst, wenn es keinen Dünkel und keine Unwissenheit gibt, dann ist die Suche zu Ende. Denn "nur ein Hauch davon und die Suche hebt wieder an", sagst du.

    jup.


    Zitat

    Und deshalb antwortete ich - "aber deshalb hört die Suche auch nie auf" - weil man niemals ankommt oder anders gesagt, weil der Weg kein Ende hat - so wie Dogen sagte: Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.


    das seh ich anders in der interpretation. "die suche hört nie auf" setze ich nicht in bezug zu " die spuren des erwachens führen endlos fort". " "die suche hört nie auf", ist ein aiko-satz und das andere ist ein dogen - satz. ich verstehe dogen - im moment - anders als du. ich versteh ihn genau wie in hosseins geschichte: "ich komme aus dem glanz. ich gehe in den glanz. was bedeutet das ?---"


    Zitat

    Es ist ein schlimmer Dünkel, eine Zen-Krankheit, wenn einer meint, die Suche wäre zu Ende, er wäre angekommen und man habe keinen Dünkel mehr oder Unwissenheit. Gerade das ist ja der Dünkel!


    ich denke , dieser dünkel , die unwissenheit in seiner letzten verschleierung ist was extrem subtiles. in den sutten würde man von "verweilen " sprechen, beziehungsweise von "sich vorstellungen machen" , im zen von einer subtilsten objekt-subjekt-haftung.


    darüber hinaus bin ich mir aber sicher, daß man unruhig bleibt, wenn man sich täuscht, so wie hakuin. beziehungsweise: die suche hebt wieder an. ist dasselbe. aber es ist eine frage , ob ich das wahrnehmen kann . sagen wir, es ist der feinste dorn, die spitze eines dornes im fuß. manch einer kann damit leben. das gehört dann zur täuschung.


    aber ich vertraue den patriarchen. sie waren sich gewiss. und es gibt eben aussagen dazu, zu dieser gewissheit. genau wie von buddha.


    LG - gassho !


    *

  • übrigens, es mag dir seltsam erscheinen... :)
    aber dogen drückt hier das ende der suche, die gewissheit aus - für mich :


    Zitat

    Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.


    und hossein tat das mit : KAAA !


    buddha sagte: "darüber hinaus gibt es nichts mehr "


    lg

  • Jikjisa:

    aiko

    Zitat

    Das ist eine Übersetzung z.B. von Muho und die ist authentisch. Besser als das von Deshimaru, allemal.


    das seh ich völlig anders und ich denke, das ist auch über die zeit rausgekommen. ich halt mich generell an die "älteren generationen".
    und das hat was damit zu tun, daß muho zuviel zuviel kommentiert. er ist zu ausschweifend. er misst sich an dogen. und das ist für mich kein anzeichen für präsenz und stabilität. deshimaru vertraue ich völlig. das hat gründe. die liegen im vergleich.


    Weder kennst Du die Sprache, noch die anderen Übersetzungen (ins Englische).
    Von welchem Vergleich redest du eigentlich?
    Und Deshimaru konnte sich nur begrenzt in ner westlichen Sprache ausdrücken - ich hab grad das rel. einfache "Hsin Hsin Ming" in der Mache, die Übersetzung von Deshimaru ist wie ein Super-Gau, da kannste wirklich sehen, was ausschweifende Kommentierung oder wahlweise Weglassung ist. Herzsutra von ihm übrigens auch nich besser.

  • das macht doch nix, bel .
    ich mag halt den deshimaru und dessen übersetzerInnen und seine/ihre sachen lieber und find sie wahrhaftiger. nenn es: neigung. :)

  • Jikjisa:

    das macht doch nix


    Ach so :lol:


    Jikjisa:

    ich mag halt den deshimaru seine sachen lieber und wahrhaftiger. nenn es: neigung. :)


    Dein Geschmack sei Dir vollkommen unbenommen, hab ich auch, nur brauchst Du den nicht mit als Sachaussage getarntem, ausgemachtem Schwachsinn "begründen".

  • Moin bel,


    bel:

    ich hab grad das rel. einfache "Hsin Hsin Ming" in der Mache, die Übersetzung von Deshimaru ist wie ein Super-Gau, da kannste wirklich sehen, was ausschweifende Kommentierung oder wahlweise Weglassung ist.


    ich tue mich mit dem Xinxinming ziemlich schwer. Deswegen habe ich meine Übersetzung davon auch noch nicht auf meiner Seite veröffentlicht. Vielleicht können wir uns ja mal darüber austauschen, wenn du fertig bist. Deshimarus Übersetzung fand ich stellenweise auch recht eigen.


    Gruß
    Florian


  • Es gibt ja auch einen Kommentar von Keizan "Shinjinmei Nentei". Inwieweit berücksichtigt ihr das?