Absichtliches Verletzen

  • Gestern wurde in einem Thread, in dem ein Brief veröffentlicht wurde, in dem sich jemand dafür entschuldigte, Menschen auch absichtlich verletzt zu haben, geäußert, dass es doch krank sein müsse, andere absichtlich zu verletzen. Dieser Meinung bin ich nicht. Absichtliches Zufügen von Verletzungen findet ständig statt und gehört teilweise sogar zum Guten Ton.


    Ich werfe das einfach so in den Raum, nicht als Stein.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Doris,


    ich möchte etwas in den Raum neben Deinem Text legen.


    Werde ich nur alt oder werden die Limits für absichtliches Verletzen regelmäßig zur ungünstigen Seite verändert?
    Einige der Bemerkungen eines Dieter Bohlen in gesendeten Fernsehshows hätten vor 40 Jahren zu Prozessketten geführt. Kommentare zu Youtube Videos gehen massiv und gezielt unter die Gürtellinie, wenn nicht zum Mord an den Videoerstellern aufgerufen wird. etc. etc. etc.....


    Ich werde alt...... :D

  • Doris Rasevic-Benz:

    Absichtliches Zufügen von Verletzungen findet ständig statt und gehört teilweise sogar zum Guten Ton.


    Da mir gerade partout nicht einfallen mag, wo absichtliches Verletzen zum guten Ton gehört.....................wo ist das so ?

  • Nun, absichtliches Verletzen wird meiner Meinung nach oft sehr eng betrachtet. Wir stellen und jemanden vor, der sagt: "Jetzt werde ich diesen Menschen verletzen." Aber das ist so offensichtlich, dass ich darüber gar nicht nachdenken muss. Ich habe die subtilen Formen im Fokus.


    "Zum Guten Ton" kann es gehören, wenn einem z.B. der Rat gegeben wird: "Jetzt sag dem mal gehörig deine Meinung! "
    Oder: "Der muss mal bestraft werden! er muss fühlen, dass das falsch ist!" oder "Hoffentlich fällt er mal gehörig auf die Schnauze, dann fühlt er was ... bedeutet!"
    Strafen gehört zum guten Ton, also jemandem was "fühlen" lassen. Da will man ja, dass der Andere unangenehme Erfahrungen macht, man möchte oder tut ihn absichtlich verletzen.
    Strafe ist absichtliches Verletzen.
    Wenn wir unsere Kinder bestrafen, dann verletzen wir sie absichtlich.
    Wenn wir in Diskussionen die Oberhand behalten wollen, dann verletzen wir absichtlich.
    Wenn wir unsere Worte dazu benutzen Gewinner zu sein, dann verletzen wir absichtlich.
    Wenn wir uns beeilen, vor jemand anderem in der U-Bahn den Platz zu ergattern, dann verletzen wir absichtlich.
    Wettbewerb ist absichtliches Verletzen, denn es wird angestrebt einen anderen zum Verlierer zu machen und unsere eigenen Interessen und Wünsche durchzusetzen.
    Wenn wir eine Beziehung beenden, dann verletzen wir absichtlich.
    Wenn wir Urteile über andere fällen, dann verletzen wir absichtlich.
    Wenn wir unsere Vorurteile pflegen, dann ist das absichtliches Verletzen, weil es Menschen reduziert und beschneidet.


    Die Liste ist erschreckend lang, finde ich.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hi Doris,


    klar, wenn Du "absichtliches Verletzen" so definierst wie Du es beschrieben hast, dann findet es ständig stat. Das hat etwas mit unserem Ego zu tun. Eine andere Frage ist, ob es unbedingt zum "Guten Ton" dazu gehört wobei es mir schwer fällt, den von Dir verwendeten Ausdruck "guter Ton" zu verstehen. Wer ständig andere Menschen in dem Sinne verletzt wie Du es beschrieben hast, würde ich es nicht so empfinden, dass diese Verletzungen zum "guten Ton" dazu gehören würden. Im Gegenteil: Ich würde schnellstmöglich versuchen, eine solche Gesellschaft zu vermeiden und würde mich höchst unwohl fühlen wenn ich mich mit dieser Art des "guten Tons" auseinander setzen müsste.

  • Zitat

    Bei dieser Gelegenheit lag ein junges, zartes Kleinkind unbeholfen auf dem Schoß des Prinzen Abhaya. Da sagte der Erhabene zum Prinzen Abhaya: "Was meinst du, Prinz? Wenn dieses Kind ein Stöckchen oder einen Kieselstein in den Mund stecken würde, während du oder dein Kindermädchen nicht darauf aufpaßt, was würdest du dann mit ihm anfangen?"

    "Ehrwürdiger Herr, ich würde es herausnehmen. Wenn ich es nicht sofort herausnehmen könnte, würde ich seinen Kopf in die linke Hand nehmen, und indem ich einen Finger der rechten Hand krümme, würde ich es herausnehmen, auch wenn dabei Blut flösse. Warum ist das so? Weil ich Mitgefühl für das Kind habe."

    "Ebenso, Prinz, Worte, die der Tathāgata als unwahr, falsch und nicht nützlich erkennt, und die auch anderen unwillkommen und unangenehm sind: solche Worte äußert der Tathāgata nicht. Worte, die der Tathāgata als wahr und richtig, aber nicht nützlich erkennt, und die auch anderen unwillkommen und unangenehm sind: solche Worte äußert der Tathāgata nicht. Worte, die der Tathāgata als wahr, richtig und nützlich erkennt, aber die anderen unwillkommen und unangenehm sind: für den Gebrauch solcher Worte kennt der Tathāgata den richtigen Zeitpunkt. Worte, die der Tathāgata als unwahr und falsch erkennt, aber die anderen willkommen und angenehm sind: solche Worte äußert der Tathāgata nicht. Worte, die der Tathāgata als wahr und richtig, aber nicht nützlich erkennt, und die anderen willkommen und angenehm sind: solche Worte äußert der Tathāgata nicht. Worte, die der Tathāgata als wahr, richtig, und nützlich erkennt, und die anderen willkommen und angenehm sind: für den Gebrauch solcher Worte kennt der Tathāgata den richtigen Zeitpunkt. Warum ist das so? Weil der Tathāgata Mitgefühl für die Wesen hat."


    (MN 58)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Doris Rasevic-Benz:

    Absichtliches Zufügen von Verletzungen findet ständig statt und gehört teilweise sogar zum Guten Ton.


    Zum Glück gehört für den Dhammanachfolger folgendes zum "Guten Ton":


    Neigung des Geistes


    ... "Cunda, ich sage, daß sogar schon die Neigung des Geistes in Richtung heilsamer Geisteszustände von großem Nutzen ist, um wieviel mehr körperliche und sprachliche Handlung, die davon herrühren? Daher, Cunda:


    (1) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden grausam sein; da wollen wir nicht grausam sein.'


    (2) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden Lebewesen töten; da wollen wir uns davon enthalten, Lebewesen zu töten.'


    (3) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden nehmen, was nicht gegeben wurde; da wollen wir uns davon enthalten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde.'


    (4) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden nicht sexuell enthaltsam leben; da wollen wir sexuell enthaltsam leben.'


    (5) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden die Unwahrheit sagen; da wollen wir uns davon enthalten, die Unwahrheit zu sagen.'


    (6) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden gehässig reden; da wollen wir uns gehässiger Rede enthalten.'


    (7) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden grobe Worte gebrauchen; da wollen wir uns grober Worte enthalten.'


    (8) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden schwatzhaft sein; da wollen wir uns der Schwatzhaftigkeit enthalten.'


    (9) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden habgierig sein; da wollen wir nicht habgierig sein .'


    (10) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden einen übelwollenden Geist haben; da wollen wir einen Geist frei von Übelwollen haben.'


    (11) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Ansicht haben; da wollen wir Richtige Ansicht haben.'


    (12) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Absicht haben; da wollen wir Richtige Absicht haben.'


    (13) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Rede führen; da wollen wir Richtige Rede führen.'


    (14) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsches Handeln üben ; da wollen wir Richtiges Handeln üben.'


    (15) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Lebensweise üben; da wollen wir Richtige Lebensweise üben.'


    (16) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Anstrengung üben; da wollen wir Richtige Anstrengung üben.'


    (17) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Achtsamkeit üben; da wollen wir Richtige Achtsamkeit üben.'


    (18) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Konzentration üben; da wollen wir Richtige Konzentration üben.'


    (19) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsches Wissen haben; da wollen wir Richtiges Wissen haben.'


    (20) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden falsche Befreiung haben; da wollen wir Richtige Befreiung haben.'


    (21) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden von Trägheit und Mattheit übermannt; da wollen wir frei von Trägheit und Mattheit sein.'


    (22) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden rastlos sein; da wollen wir nicht rastlos sein.'


    (23) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden Zweifler sein; da wollen wir dem Zweifel entkommen.'


    (24) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden zornig sein; da wollen wir nicht zornig sein.'


    (25) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden rachsüchtig sein; da wollen wir nicht rachsüchtig sein.'


    (26) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden verächtlich sein; da wollen wir nicht verächtlich sein.'


    (27) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden herrschsüchtig sein; da wollen wir nicht herrschsüchtig sein.'


    (28) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden neidisch sein; da wollen wir nicht neidisch sein.'


    (29) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden geizig sein; da wollen wir nicht geizig sein.'


    (30) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden betrügerisch sein; da wollen wir nicht betrügerisch sein.'


    (31) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden hinterlistig sein; da wollen wir nicht hinterlistig sein.'


    (32) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden starrsinnig sein; da wollen wir nicht starrsinnig sein.'


    (33) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden überheblich sein; da wollen wir nicht überheblich sein.'


    (34) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden schwer zu ermahnen sein; da wollen wir leicht zu ermahnen sein.'


    (35) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden schlechte Freunde sein; da wollen wir gute Freunde sein.'


    (36) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden nachlässig sein; da wollen wir umsichtig sein.'


    (37) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden ohne Vertrauen sein; da wollen wir Vertrauen haben.'


    (38) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden schamlos sein; da wollen wir nicht schamlos sein.'


    (39) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden gewissenlos sein; da wollen wir nicht gewissenlos sein.'


    (40) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden nicht gelehrsam sein; da wollen wir gelehrsam sein.'


    (41) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden faul sein; da wollen wir energetisch sein.'


    (42) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden unachtsam sein; da wollen wir in Achtsamkeit verankert sein.'


    (43) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden ohne Weisheit sein; da wollen wir im Besitz von Weisheit sein.'


    (44) Der Geist sollte so geneigt sein: 'Andere werden an ihren eigenen Ansichten anhaften, hartnäckig an ihnen festhalten und sie nur unter Schwierigkeiten aufgeben; da wollen wir nicht an unseren eigenen Ansichten anhaften, nicht hartnäckig an ihnen festhalten und sie leicht aufgeben.'"


    ()

  • @Kusala,
    danke für das teilen des textes.
    was ich mich frage wie sowas praktisch funktioniert....
    empfehlungen gibt es viele, viele wissen um diese empfehlungen, aber ich weiss nicht wie es praktisch machbar ist, z.b. in einem gespräch, dass alles zu berücksichtigen...
    wenn ich die liste durchegehe, erkenne ich das ich die meissten empfehlungen beherzige und denoch bleibt es nicht aus das ich auch verletze...


    _()_
    .

  • Zorița Câmpeanu:

    was ich mich frage wie sowas praktisch funktioniert....


    Hi Zorita,


    aus meiner Sicht:


    Es funktioniert dann nicht "praktisch" wenn unser Ego dazwischenfunkt.
    Das passiert nur allzu häufig.
    Dann verletzen wir andere und manchmal auch uns selbst, weil wir Dinge sagen, die wir später bereuen.

  • Zorița Câmpeanu:

    was ich mich frage wie sowas praktisch funktioniert....


    Mittels stetig steigender Achtsamkeit (durch Training/Satipaṭṭhāna).


    Man wird nicht immer 100% sein, aber es (man) wird immer besser auf dem Edlen Achtfachen Pfad.


    ()

  • Einige aufgeführte Dinge, denen entsagt werden sollte, sind in den Gelübden enthalten.
    In den Bodhisattva-Gelübden alle davon, sogar in den ersten 10 sind die meisten enthalten., wie mir scheint.
    Dazu kommt die Zuflucht als innere Peilrichtung.


    Die Sila sind auch eine kontemplative Geschichte,
    die einen den ganzen Tag begleiten können. Dazu braucht es aber einen Entschluss und Einsicht in die Notwendigkeit.


    Ansonsten ist der Herzgeist nur meditativ zu klären.
    Die Neigung des Geistes richtet sich dann friedfertig-positiv-weise-mitfühlend aus, je nach Fähigkeiten, Veranlagung, rechter Sammlung.


    Mitgefühl, Sittlichkeit, Friedfertigkeit sind dem Geist inhärent, es ist sein Naturzustand ( nach Mahayana ).
    Der Naturzustand wird getrübt und aufgwühlt durch die Geistesgifte und die Geistesgifte werden willentlich und unwillentlich geschürt und vermehrt.
    Jemand der davon nicht weiß, macht das natürlich nicht willentlich, absichtlich und selbst
    jemand der davon weiß, braucht ein hohes Maß an Achtsamkeit auf den Geist, den Körper um unheilsame Impulse zu erkennen.


    Es ist dann auch nicht nötig alles zu benennen, der ruhige, geglättete Geist erkennt intuitiv unheilsame Neigungen und Tendenzen.
    Schon der ungeübte erkennt sie ja meist und bremst sich in vielem.


    Absichtlich, unabsichtlich ist tatsächlich willentlich und unwillentlich. Und es gibt hier fast immer eine Vermengung,
    so wie bei lichten und dunklem Kamma. Der Grund ist natürlich Unweisheit oder Verblendung.
    Und die ist nur meditativ aufzuheben - das heißt: der Schleier vor der Linse sozusagen. ( nenn ich so ;) )


    MFG

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Merkwürdig, dass Achtsamkeit immer als Mittel genannt wird.
    Der komplette 8 fache Pfad wäre doch das Mittel schlechthin, damit es auch praktisch funktioniert.
    Warum "nur" Achtsamkeit ?

  • matthias:

    Zitat

    Warum "nur" Achtsamkeit ?


    Achtsamkeit ist der Dreh,-und Angelpunkt für den gesamten achtfachen Pfad. Deswegen.
    Darum heißt es auch Achtsamkeitsmeditation.
    Ohne das Einüben dieser Meditation ist eine Übertragung der Wachsamkeit und Klärung auf die alltäglichen Situationen unmöglich.


  • lieber Mathias,


    unser Ego "fährt" immer mit :D
    und so lange ich auf dieser erde wandle wird es auch so sein.
    ich hatte vor jahren ein entscheidendes erlebniss das mir die augen öffnete.
    einer meiner hunde hat mich sehr genervt und ich hab ihn etwas rau angesprochen. natürlich verstand der hund den wortlaut nicht aber den ton und die stimmung die sich dahinter verbarg hat er sicher auf seine art wahrgenommen. sein blick spiegelte für mich "furcht". in dem moment wurde mir klar das ein verhalten nicht rückgängig zu machen ist. einen menschen kann ich um entschuldigung bitten und fühle mich dann weniger "schuldig", aber wie mache ich das bei einem tier?
    seit dann achte ich besonders darauf nicht zu verletzen, also in dem bewusstsein zu sprechen oder zu handeln. das manches was ich sage oder mache auf andere verletzend wirken kann, liegt nicht immer bei mir.
    so sehe ich das :)


    @ Kusala,
    ja, so sehe ich es auch :)


    _()_
    .

  • zorita:

    Zitat

    unser Ego "fährt" immer mit :D
    und so lange ich auf dieser erde wandle wird es auch so sein.


    ich finde diese einstellung gefährlich und gefährdend. als zennie. vorallem.

  • Jikjisa:

    zorita:

    Zitat

    unser Ego "fährt" immer mit :D
    und so lange ich auf dieser erde wandle wird es auch so sein.


    ich finde diese einstellung gefährlich und gefährdend. als zennie. vorallem.


    es ist deine einstellung es als gefährlich und gefährdend und mich als zennie zu bezeichnen
    ich habe beschlossen so lange wie möglich selbständig zu leben und dabei kontinent zu bleiben :)


    _()_
    .

  • Matthias65:

    Weisheit und Sittlichkeit sind für mich genauso wichtig wie Achtsamkeit.
    Aber, ich glaube, diese Diskussion hatten wir auch schon mal :lol:


    für mich sind sie nicht auseinander zu friemeln....sie bedingen einander, mal ist das eine vorne drann, dann wieder ein anderes aber immer gefährten von achtsamkeit.


    _()_
    .

  • Zorița Câmpeanu:
    Matthias65:

    Weisheit und Sittlichkeit sind für mich genauso wichtig wie Achtsamkeit.
    Aber, ich glaube, diese Diskussion hatten wir auch schon mal :lol:


    für mich sind sie nicht auseinander zu friemeln....sie bedingen einander, mal ist das eine vorne drann, dann wieder ein anderes aber immer gefährten von achtsamkeit. .


    Aber dazu fällt mir ein:

    Zitat

    Das hab ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene im Lande Kosalo im Brahmanendorf Sāla. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche:


    "Gleichwie unter den Wesen der Tierheit der Löwe, der König der Tiere, als der höchste gilt, und zwar in Stärke, Schnelligkeit und Mut, ebenso nun auch, ihr Mönche, gilt unter den das Erwachen beflügelnden Eigenschaften die Fähigkeit der Weisheit als höchste für die Erwachung. S.48.51. Sāla

  • Liebe Sumi,


    Du fragst Dich, wie das funktionieren kann?
    Ich kann für mich nur einen Ausweg finden: Raus aus der Opferrolle und absolute Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.
    Ich muss ehrlich sehen können, wo ich fehlgehe, wo meine Motivation selbstsüchtig ist, und nicht diese Dinge immer nur bei Anderen sehen wollen.
    In den 37 Regeln eines Bodhisattvas wird uns das nahegelegt.


    Ich habe den Eindruck, dass wir Menschen sehr erfindungsreich sind, was Ausreden für unsere Grausamkeiten anbelangt. Und auch, dass wir gerne die eigenen Grausamkeiten kleinreden oder gar leugnen. Diesen Erklärungsversuche aufzudecken fällt wohl schwer, weil dann erkannt wird, wie erbärmlich und kleinlich wir doch handeln können, und wir dann letztlich von dieses Grausamkeiten loslassen müssen. Das sehe ich an mir und ich erfahre es auch bei anderen. Das sind keine großen Dinge, keine Morde und Folterungen, es sind ganz winzige Dinge. Manchmal ist es nur eine bestimmte Haltung, ohne welche dieselbe Handlung einen ganz anderen Geschmack bekäme.


    Ich empfinde das als einen sehr spannenden Prozess und merke, dass es nichts zu verlieren gibt, nur zu gewinnen und es kann mir auch keiner mehr was.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ich kann für mich nur einen Ausweg finden: Raus aus der Opferrolle und absolute Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.
    Ich muss ehrlich sehen können, wo ich fehlgehe, wo meine Motivation selbstsüchtig ist, und nicht diese Dinge immer nur bei Anderen sehen wollen.


    das kann ich so wie es da steht unterschreiben :)

    Doris Rasevic-Benz:


    Ich habe den Eindruck, dass wir Menschen sehr erfindungsreich sind, was Ausreden für unsere Grausamkeiten anbelangt


    die "schönste" ausrede ist das Ego....... alles draufpacken und nicht merken das man selbst der packesel ist :D

    Doris Rasevic-Benz:

    Das sind keine großen Dinge, keine Morde und Folterungen, es sind ganz winzige Dinge. Manchmal ist es nur eine bestimmte Haltung, ohne welche dieselbe Handlung einen ganz anderen Geschmack bekäme.


    weil es "kleine" dinge oder sehr gut versteckt, hinter moralvorstellungen und anderem, braucht es ein waches auge um sie zu entlarven. Kodo Sawaki sagt in dem zusammenhang (nicht wortwörtlich zitiert) "man sollte sich nicht aus den augen verlieren" und ehrlich zu sich selbst sein....


    wenn es nichts zu verteidigen gibt und demnach "alles sein darf" gibt es keine motivation zu verletzen nicht mal unbewusst oder aus versehen :D


    so verstehe ich es


    _()_
    .

  • Zorița Câmpeanu:

    die "schönste" ausrede ist das Ego


    Sag ich doch: :lol:


    Matthias65:

    Es funktioniert dann nicht "praktisch" wenn unser Ego dazwischenfunkt.

  • Matthias65:
    Zorița Câmpeanu:

    die "schönste" ausrede ist das Ego


    Sag ich doch: :lol:


    Matthias65:

    Es funktioniert dann nicht "praktisch" wenn unser Ego dazwischenfunkt.


    wir sagen genau das gegenteil :D
    vieleicht hab ich es nur nicht richtig formulliert...


    _()_
    .

  • Zorița Câmpeanu:


    es ist deine einstellung es als gefährlich und gefährdend und mich als zennie zu bezeichnen
    ich habe beschlossen so lange wie möglich selbständig zu leben und dabei kontinent zu bleiben :)


    _()_
    .




    als zennie jikjisa finde ich diese einstellung gefährlich, besonders dieses dauergegrinse bei existenziellen fragen .
    gefährlich für dich.



    mfg

  • Doris Rasevic-Benz:

    . Absichtliches Zufügen von Verletzungen findet ständig statt und gehört teilweise sogar zum Guten Ton.


    Für mich gehört es nicht zum Guten Ton. Andere sollen von mir aus tun oder lassen was sie tun oder lassen, das betrifft mich nicht (mehr).


    Die Möglichkeit jemanden auf meinem Weg unbeabsichtigt seelisch zu verletzen beschäftigt mich schon mehr. Das passiert mir wahrscheinlich ziemlich oft. Manchmal genügt es wohl schon eine vermeintlich rechte (oder falsche, wer weiss das denn schon so genau ;) ) Ansicht am falschen Ort oder zum falschen Zeitpunkt (danke Elliot für MN 58) zu verkünden.