Der Ur-Diskurs kam in einem anderen Fred auf, würde dort aber den Rahmen sprengen. Ich halte diese Thema für äusserst zentral, deshalb hier das Remake.
ZENtrifugalkraft:Alles anzeigenMab:Für mich persönlich die wichtigste Übung sind die 4 großen Anstrengungen:
Danke. Für mein Anfängerverstädnis stellt sich permanente Gedankenachtsamkeit nach obigen Prämissen wie der Zentralschlüssel dar.
Braucht man nur noch die Weisheit, heilsam/unheilsam zu unterscheiden, die nötige Unablenkbarkeit/Achtsamkeit und die Fähigkeit heilsam (unbewusst) zu evozieren, resp. unheilsam unbewusst zu unterdrücken.
Aber ich glaube fest, das auch hier, wie bei fast allen Lernprozessen, die Entwicklungskurve exponentiell ansteigt.
Wichtig ist wohl, bis man zum "Knie" der Kurve gelangt ist, sich dessen permanent zu erinnern und sich jedesmal zu bedanken (zu belobigen) wenn man sich gewahr wird, das man sein Vorhaben gerade lebt. Gerne multisensorisch mit Lächeln und Schulterklopfen. Je mehr Sinneskanäle umso bessser.
Schwieriger wird es wohl sein, die Weisheit zwischen heilsam/unheilsam zu unterscheiden, zu erlangen. Die meisten Gedanken sehen wir als neutral - sind sie es wirklich? Nur weil ihr Amplitudenausschlag in eine der Richtungen nicht so gravierend ist, ist wirkliche Neutralität wohl nur allerseltenst vorhanden. Zumindest sobald ein Gefühl im Spiel ist (aber wie oft ist das nicht der Fall?). Ich hoffe mal das sich das Sensorium dafür, mit steigender Praxisdauer, nahezu von selbst weiter entwickelt.
Aber wie geht man mit unheilsamen Gedanken um? Ignorieren, Atemfokuss, ergo Ablenken oder Analysieren, warum kommt dieser Gedanke, was ist konkret unheilsam...? Also die Frage lernt das "Unterbewusstsein" besser durch Passivität (Dieser Gedanke ist nicht wichtig, ich verschwende keine Energie an ihn) oder durch Aktivität (ich erforsche die Ursache, warum dieser Gedanke stetig auftritt)? Natürlich beides mit dem Ziel, liebes UB, begrabe bitte diesen Gedanken. Was ist effektiver?
Soweit der (gekürzte) bisherige Diskurs.
Und gleich ne Bitte: Welche pseudo-neutralen, jedoch latent schädlichen Gedanken sind bei euch besonders prominent und wie geht ihr (bei Aufkommen) damit um?
Ich fang mal an: Nach Gesprächsende (und sei es nur Smalltalk) resümiere ich. Hm, ich hätte besser X sagen sollen, Y indirekter, bei Z die Pointe rauszögern... Soweit normal und sofern achtsam und wertfrei reflektiert ist es auch heilsam in dem Sinne, das wir für zukünftliche in soziale Interaktionen besser agieren und im Idealfall tatsächlich "rechter Reden";-)
Aber es geht oft weiter: Ich brauche Nudeln... warum hab ich nicht X gesagt... 4 Wasser ... Y war viel zu direkt... ach übrigens, Jenny hat morgen Geburstag, nich vergessen... appropos: brauch ich nun noch Butter oder nicht... also bei Z muss die Pointe so gehen ... oh gott, ist das nicht der na, wie heisst der noch, schnell umdrehen... was, nur 4,25? schade, brauch ich grad nicht ... hat der mich nun gesehen?...ohje, wenn ich bei dem Y so direkt...und man! warum hab ich nicht x gesagt, also ehrlich, idiot, das liegt nur daran weil du ständig abschweifst, reiss dich mal... war das wirklich nur 4,25? ich brauch das zwar grad nicht... hätte ich X gesagt, wärs garnicht zu Y gekommen...
Ihr merkt schon, der normale Kessel Buntes Gedankenallerlei. Ich hoffe nicht eurer, aber in meinem siehts meistens so aus. Worauf ich raus will, ist das da vor allem wiederkehrende Elemente spuken, die mich daran hindern "ich kaufe, ich kaufe ein, ich kaufe ein..." zu sein. Jenny, Herr ? und das Sonderangebot lassen sich schlecht vermeiden, aber nur ein 8tel so störend, wie diese Zwangsgedanken. Wie komme ich denen besser bei? Durch "ich kaufe, ich kaufe ein, ich kaufe ein..." oder durch: bevor ich einkaufe "meditiere" ich über diese Gedanken bis sie Ruhe geben, oder gar über Paradigmenwechsel: diese Gedanken sind kleine, sehr agile Kinder. Ich beobachte nur ihr lebhaftes tun und schicke sie geduldig, am besten amüsiert immer wieder und immer wieder nach Hause, ohne Groll und Vorwürfe, oder was sonst...?
Hm, ich bin grad während des Verfassens weiser geworden, zumindest glaube ich das. Ja, die letzte Idee erscheint mir richtig gut:-) Solche Muster sind Teil von mir. Ich muss nicht gegen sie kämpfen. Wenn ich stattdessen lerne sie zu akzeptieren, am besten humoristisch, hm, was will ich mehr?
Ich muss nich, muss nich, muss nich., ich will nich, will nich, will nich, ich bin, bin bin und so ists gut, gut, gut.