Patenschaft / Sponsorship für Mönch oder Nonne

  • Namaste!


    Mich würde interessieren, ob jemand von Euch bereits Erfahrungen mit dem Thema "Patenschaft / Sponsorship für einen Mönch oder eine Nonne" gemacht hat.


    Nachdem ich mal das Thema "Patenschaft" oder "Sponsor" im Suchlauf eingegeben hatte, musste ich feststellen, dass dieses Thema wohl noch gar nicht zur Sprache kam, was mich doch überrascht. Lediglich ein Foren-User erwähnte 2009 mal, dass er über eine solche Patenschaft zum tibetischen Buddhismus fand und ansonsten geht es beim Thema "Sponsor" eher um den Besuch des Dalai Lama 2014 und die entsprechenden Sponsorentickets :|


    Ich persönlich liebäugle schon seit längerem damit, einen bedürftigen Mönch oder eine Nonne finanziell zu unterstützen und habe dazu auch schon ein paar Webseiten gefunden, wo Mönche oder Nonnen der tibetischen Tradition vorgestellt werden, die man dann auswählen und dann monatlich unterstützen könnte. Es handelt sich zumeist wohl um tibetische Flüchtlingskinder oder die Nachkommen armer Flüchtlingsfamilien (mitunter also eher Noviz(inn)en und eine spätere Vollordination kommt wohl eher nur für die Männer in Frage).


    Die monatlichen Sponsorbeträge bei einer vollen Patenschaft liegen meist zwischen 30 und 75 €. Da die Zahlungen immer an eine Organisation, zumeist ausländischer Herkunft per Kreditkarteneinzug geleistet werden müssen, welche diese dann weiterleitet, scheue ich mich davor, das Ganze "übers Knie zu brechen".
    Erfahrungsberichte hierzu konnte ich allerdings im Netz auch auf die Schnelle nicht finden.


    Also vielleicht ist jemand von Euch ja bereits Sponsor / Pate eines Mönches oder einer Nonne und kann etwas davon berichten?
    (gern auch per PN an mich)


    Mich interessieren insbesondere auch Art und Umfang möglicher Rückmeldungen der gesponserten Mönche / Nonnen.
    Natürlich wäre es hilfreich, wenn Ihr Euch nicht scheut, auch die Organisation zu benennen über die Ihr das abwickelt (das dann natürlich am besten per PN).
    Es muss sich natürlich nicht um Mönche/Nonnen der tibetischen Tradition handeln, aber ansonsten habe ich selbst noch kein Programm gefunden.


    Vielen Dank;
    ich würde mich über mögliche Rückmeldungen freuen!
    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Hallo Benkei,
    ich habe früher auch mal 1 tibetischen Mönch gesponsert. eigentlich gibt es auch sehr viele deutsche gruppen, die sowas machen. die meisten sind aber trationsgebunden, d.h. sie unterstützen meist ein kloster in indien, tibet, sri lanka usw. aus dem ihr lehrer kommt, bzw. dass zu ihrer tradition gehört. hier ein paar beispiele:


    gelug: http://www.tibet.de/tibet/fluechtlingshilfe.html, http://www.dagyab.de/tibet-dagyab/verein.html,
    tibet allgemein: http://www.deutschetibethilfe.de/index.php?id=16, http://www.tibethilfe.de/, http://www.himalaya-hilfe.de/uns.html
    karma kagyu: http://himalayahilfe.org/, http://www.kcl-heidelberg.de/i…endenprojekte-mainmenu-53, http://www.rokpa.org/world/,
    nyingma: http://www.samtentse.de/pages/de/caritative/index.html, http://www.jamyang.org/,
    theravada in indien: http://www.dbhv.de/patenschaften.shtml
    theravada in sri lanka: http://www.buddha-hannover.de/…te/buddh.-kloster-tripura, http://sadananda-pirivena.com/index.htm, http://www.karuna-samadhi.de/page14/page14.html,
    buddhistische nonnen: http://www.buddhistwomen.eu/DE…ojekte/SakyadhitaSriLanka


    ich persönliche kenne tibet.de, dbhv.de, himalayahilfe.org, deutschetibethilfe.de.

  • Theoretisch, wie Dana am besten (korrektesten) funktioniert, gibt man ja die Spende mit größtmöglicher Freude und eigentlich spendet man von der Intention her auch nicht an eine Einzelperson sondern dem ganzen Sangha. Praktisch mag man das Geld oder die Mittel einer Person geben, aber gut ist es sich dabei klarzumachen, dass man gerade dem gesamten Sangha spendet. Nicht "diesem Lehrer", nicht "den Gelugs" oder "ausschließlich den Nonnen, weil die am wenigsten haben".


    Hier ist noch eine Spendenandresse:
    http://www.samtendargyeling.de…spenden-tashi-dargye.html
    Da hängt eine Klosteruniversität und ein Nonnenkloster mit dran.
    Über diesen Verein kann man auch Patenschaften für bestimmte Nonnen oder Mönche bekommen, mit Foto und Aktenblatt. Aber im eigentlichen Sinne ist diese Art von direkter Einzelspende mehr für die Vorstellungskraft von uns Westlern, denn die Ordinierten geben ihr Geld ja sowieso dem Kloster und haben kein eigenes. Was ich allerdings um so besser finde.


    Nötig ist es auf jeden Fall und eine wunderbare Idee.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ach so: ich selber sponsore niemanden über diesen Verein, aber er ist von meiner Sangha. Ich habe mitbekommen, dass es regelmäßige Briefe von den "Schützlingen" gibt und man kann sich auch im Sommer einer jährlichen Reisegruppe anschließen und die Klöster besuchen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Schon überhaupt nix, wenn es sich um Vinaya-Mönche handelt. Eigentlich sollte das ohne weitere Diskussion klar sein, denn solche "Partnerschaft" hält die möglicherweise nur davon ab, auf Almosen-Gang zu gehen - so aussichtslos dieses Unterfangen auch zu sein scheint.
    Handelt es sich um tibetische Mönche/Novizen und leben diese in einem tibetische Kloster, werden sie da auch versorgt - ggf kann man ja das Kloster unterstützen, falls es wirklich so bedürftig erscheint.
    Ich unterstütze das Kloster und die Gemeinschaft in denen ich übe, Versuche, darüber hinaus meinen Vinaya-Lehrer finanziell zu unterstützen, enden prinzipiell erfolglos, das ist für ihn kein Bettelgang.

  • Wundert mich nicht, daß er das nicht annimmt.
    Aber ist da keine Danabox? ( Miete, Strom, Fahrtkosten..., Einrichtung)


    Möchte auch mal drauf hinweisen doch die DBO zu unterstützen,
    sonst wird das hier nix. Personengebunden würd ich aber ausschließen.
    Schwierige Kiste dat.
    Frage mich eh was das soll mit dem indiv. Herumgereise und eventuell noch Doziererei.


    http://www.buddhistische-ordensgemeinschaft.de/index.htm


    Am besten man unterstützt doch Klausur und Klostergeschichten
    halt - Wohn,-und Übungs"stätten"-. Da kann man dann gucken, ob man das für koscher hält.

  • Jikjisa:

    Wundert mich nicht, daß er das nicht annimmt.
    Aber ist da keine Danabox? ( Miete, Strom, Fahrtkosten..., Einrichtung)


    Klar für die Gemeinschaft, nicht seine Privatschatulle.


    Jikjisa:

    ...sonst wird das hier nix.


    Solange Vinaya-Mönche auch hier nicht jeden Tag auf Almosengang gehen, oder stattdessen meinen, die "Gemeinde" müsse sie alimentieren, wird das hier nix.

  • glaub ich nicht, daß die das meinen. vielleicht gehst du ja mal mit. mal sehen wie oft du das machst.


    geht hier eh nicht mit vinaya im ganzen.
    muss man anders regeln. kultur-like.
    vielleicht nicht gleich so lasch ( is doch eh egal ) wie soto. :D

  • Jikjisa:

    glaub ich nicht, daß die das meinen. vielleicht gehst du ja mal mit. mal sehen wie oft du das machst.


    Die haben das Gelöbnis abgelegt, ich nicht.


    Jikjisa:

    geht hier eh nicht mit vinaya im ganzen.
    muss man anders regeln. kultur-like.


    Man muß überhaupt nicht. Diejenigen aber, die auf den Vinaya bestehen, sollten das dann auch durchziehen.
    Bettelgang gibts natürlich auch in den Bodhisattva-Traditionen und zwar grade dort, wo man als Bettler besonders schief angesehen, und ein bettelnder Mönch dringend damit rechnen solle, links angemacht zu werden - z.B. in Japan.
    Die Antaiji-Leute haben das grade für 10 Tage je 8 Stunden bei übelst Wetter hinter sich, von wegen Soto.

  • Du meinst Sponsorship und Unterstützung für Antaiji kommt für die Japaner in der Nähe nicht wirklich in Frage ? Hm.

  • Jikjisa:

    Du meinst Sponsorship und Unterstützung für Antaiji kommt für die Japaner in der Nähe nicht wirklich in Frage ? Hm.


    Doch ab und zu kömmt mal n Bäuerlein oder Fischer 10 oder 20 km durchs Gebirge hochgefahren und bringt Naturalien. Davon kannste aber kein Kloster unterhalten.
    Antaiji hat einfach aufgrund seiner Lage keine einheimische Gemeinde.


    http://antaiji.org/?page_id=8418&lang=de


    _()_

  • Zitat

    und ein bettelnder Mönch dringend damit rechnen solle, links angemacht zu werden - z.B. in Japan.


    glaub ich nicht.


    ()


  • In einer solchen Situation ist "foodsharing" besonders angebracht. Ganz trasditionell. Wird ein Fisch oder werden Brote gebracht oder Reis, werden sie nicht nach Haltbarkeitsdatum weggeworfen, sondern es wird daran geschnuppert ob sie noch gut sind. Außerdem wird geteilt was zum Beispiel an schnell verderblichen Früchten nicht alleine verzehrt werden kann, damit keiner darben soll. Im Internet gibt es eine moderne Variante, die dieses altbewährte resourchensparende Verhalten in ein modernes Gewand gepckt hat. Die Internetseite heißt "foodsharing.de". Eine der Krupperbinnen meinte in einer Fernsehsendung auf dem Sender WDR zum Thema "Einfach leben" Zugriffe auf diese Seite und nicht das Wachstum der (Eigene Anmerkung: Resursen und Menschen verschleisenden) kapetalistischen Märkte sei was wir bräuchten.
    Recht hat sie!


    http://foodsharing.de/was-ist


    Grüße
    gbg

  • Jikjisa:
    Zitat

    und ein bettelnder Mönch dringend damit rechnen solle, links angemacht zu werden - z.B. in Japan.


    glaub ich nicht.


    Wie belieben. Gibt nen schönen Aufsatz von Uchiyama darüber ("Laughter Through the Tears") :


    Zitat

    Antaiji was truly a dreary and desolate place in those days. This made it imperative that I put all my energy into takuhatsu. Although it would seem to be nothing more than walking around shouting, “Ho~~~!” when you go out on takuhatsu, you are risking your life. One little mistake in judgment and you’re liable to find yourself sprawled out on the street, having been hit by a car, with one-yen coins scattered all around.
    Moreover, the emotional burden is incredible. When an able-bodied male is just walking around begging for money, people look at him with contempt. Enduring that look is far more difficult than enduring some half-baked job. And in the end, the amount received is barely a pittance. Besides that, while the monk on takuhatsu is the very last person to receive any material benefits when times are good, he is the very first to feel any economic downturn.


    Die Zeiten sind inzwischen etwas zivilisierter, aber im Grunde hat sich nix geändert.

  • gbg:

    In einer solchen Situation ist "foodsharing" besonders angebracht. Ganz trasditionell.


    Natürlich, insbesondere dann, wenn das Kloster ca ne Stunde Autofahrt vom nächsten Supermarkt entfernt mitten im Gebirge liegt und sich die meisten seiner Lebensmittel selbst anbaut.
    Aber vielleicht gibts ja auch bald, ganz traditionell, Dachstuhl-Sharing.

  • bel:
    gbg:

    In einer solchen Situation ist "foodsharing" besonders angebracht. Ganz trasditionell.


    Natürlich, insbesondere dann, wenn das Kloster ca ne Stunde Autofahrt vom nächsten Supermarkt entfernt ist und sich die meisten seiner Lebensmittel selbst anbaut.


    Das ist wahr, bel.


    Außerdem würde auf der Fahrt vom Erzeuger zum Verbraucher das Transportmittel auf dem Schotterpfad viele Lebensmittel verloren haben bis es endlich beim Verbraucher ankommt.
    Aber zum Glück gibt es ja Alternativen zur genüge. Der Mensch ist nur noch nicht vollständig erwacht. Alles was er heute schon weiß, muss er erst noch verstehen lernen.
    Ich bin aber durchaus optimistisch und denke der Mensch wird mit der Zeit aus der Menschheitsgeschichte doch noch lernen wie er sich natur- und lebewesengerecht nachhaltig verhält.


    Man kann aber auch nicht erwarten ihn von heute auf morgen von 0 auf 100 zu bringen, denn erstens ist der Mensch kein Ferrarie sondern nur noch ein selbstzentrirter BMW-Fahrer (Eine Studie hat ergeben BMW-fahrer seinen doch tatsächlich im Schnitt narzistischer, würden öfter in den Spiegel aber weniger auf Menschen die über Zebrastreifen laufen achten. Wie dem auch sei...). Der Mensch muss sich erst aus seinem teilweise überkommenen und teilweise selbstverschuldenen Karma aufrütteln. Ein unangenhmer Prozess, aber ein durchunddurch lohnender...


    Grüße

  • bel:

    Zitat

    Die Zeiten sind inzwischen etwas zivilisierter, aber im Grunde hat sich nix geändert.


    tsja, sollte an vielleicht mal den ursachen auf den grund gehen. wenn zeit bleibt.

  • Jikjisa:

    bel:

    Zitat

    Die Zeiten sind inzwischen etwas zivilisierter, aber im Grunde hat sich nix geändert.


    tsja, sollte an vielleicht mal den ursachen auf den grund gehen. wenn zeit bleibt.


    Das ist hier aber OT, und wie die Zeiten auch immer sein mögen, Almosengang ist immer ne Schulung.

  • Ich finde diese Erbsenzählerei nicht so richtig hilfreich. Es geht ja bei Patenschaften darum, den Westlern das Dana-Geben schmackhaft und verständlich zu machen. Außerdem geht es bei dem Link, den ich eingestellt hab, um die Finanzierung von Novizen, damit die auch etwas Zeit zum Studieren finden und nicht ausschließlich in Sachen Fundrasing unterwegs sind. Großartige "Privatschatullen" sind da nicht existent.
    Eine Ausbildung zum "Geshe" dauert 15 bis 20 Jahre. Da ist das Auffinden von Gönnern schon toll.
    Wenn man selber nichts geben kann, oder wenigstens keine Patenschaft übernehmen, so kann man doch trotzdem das Prinzip als heilsam und hilfreich für alle stehen lassen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Das Heilsame an Dana ist, daß es "dem Gewand" gegeben wird, und das ist "geben, allein um des Gebens willen". Als Empfänger kommt damit jeder (ohne Unterschied) in Frage.

  • Lieber bel,


    danke für den Link zu Antaji.
    Das ist offensichtlich nix für verwöhnte Weicheier dort :D
    Was ich nicht verstehe: Warum wird so schnell gegessen?


    Liebe Grüße


    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Lieber bel,
    danke für den Link zu Antaji.Das ist offensichtlich nix für verwöhnte Weicheier dort :D
    Was ich nicht verstehe: Warum wird so schnell gegessen?


    Als so schnell empfinde ich es nicht (mehr) :) - ist einfach ne Frage der Konzentration auf das was man gerade tut - nur Essen, nich Träumen.

  • losang:

    Zitat

    Eine Ausbildung zum "Geshe" dauert 15 bis 20 Jahre.


    das verstehe wer will.

  • bel:
    Doris Rasevic-Benz:

    Lieber bel,
    danke für den Link zu Antaji.Das ist offensichtlich nix für verwöhnte Weicheier dort :D
    Was ich nicht verstehe: Warum wird so schnell gegessen?


    Als so schnell empfinde ich es nicht (mehr) :) - ist einfach ne Frage der Konzentration auf das was man gerade tut - nur Essen, nich Träumen.


    Noch eine Frage: Was ist Dachstuhl-Sharing?


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.