Die Bodhisattvas und Synkretismus

  • Hallo liebe Buddhalanduser,


    ich hätte eigentlich eine persönliche Frage zu eurer buddhistischen Praxis.


    Doch bevor ich meine eigentliche Frage stellen kann, muss ich erst zwei andere stellen. Ich habe den Buddhismus während meines Studiums im Unterricht kennengelernt. Von der Lehre kenne ich also wirklich nur die Basis (die vier Edelen Wahrheiten und das achtfache Pfad der Erleuchtung). Ich hatte gefallen an ihm gefunden, weil er mir so praktisch und realistisch erscheint. Aber mit allen verschiedenen buddhistischen Schulen bin ich nicht vertraut, ich habe mir lediglich einige buddhistische Prinzipien zu eigen gemacht.


    Bevor ich also meine eigentliche Frage stellen kann, brauche ich erst eure Bestätigung, ob ich das Konzept des "Bodhisattvas" richtig verstanden habe. Also dass es sich um Personen handelt, die auf die eigene Erleuchtung verzichtet haben, weil sie den anderen Menschen helfen wollten, bei deren Erleuchtung, habe ich schon irgendwie richtig verstanden, denke ich. Siddartha soll sich ja selbst auch "Bodhisattva" genannt haben, bevor er vollständig zum Buddha, zum 'Erleuchteten' wurde. Der Begriff "Bodhisattva" bekam dann noch eine weitere Bedeutung im Mahayana-Buddhismus, nämlich die oben erwähnte. Soweit richtig? Und in der Praxis stellen die Bodhisattvas, bzw. ihre Abbilder, eine Meditationshilfe dar, habe ich das auch so richtig verstanden?


    Und drittens: trifft es auch zu, dass die Bodhisattvas oftmals hervorgegangen sind aus einem Synkretismus des Buddhismus und der örtlichen Religionen/Kulte? Siddartha übertrug die Verantwortung des persönlichen Heils/GLücks/Erleuchtung auf den Menschen selbst, nicht auf etwas außerhalb des Menschen. Damit werden die Götter oder Gott weder anerkannt noch verneint. Sie spielen einfach keine Rolle bei der Erleuchtung der Menschen, vergleichbar mit Epikouros' Ansicht über die Götter. Wie ich es nun aber verstanden habe, sollen oftmals einheimische Götter, egal ob indische, chinesische, tibetanische oder japanische, Vorbilder gewesen sein für bzw. Einfluss gehabt haben auf die buddhistischen Bodhisattvas. Sehe ich das richtig oder falsch?


    Und die Bodhisattvas sind oftmals Sinnbilder buddhistischer(universaler) Tugenden: Avaloketishvara/QuanYin steht zB für das Mitgefühl? Stimmt auch das?



    Ich danke für eure Antworten! Falls ich irgendetwas nicht richtig verstanden habe, zerfleischt mich bitte nicht gleich sondern stellt es einfach richtig. Wie gesagt: was ich oben geschrieben habe, war mein Eindruck von den Bodhisattvas.

  • Serapion:

    Hallo liebe Buddhalanduser,


    ich hätte eigentlich eine persönliche Frage zu eurer buddhistischen Praxis.


    Also, was ist deine persönliche ! Frage ?
    Meine Praxis besteht darin, dass ich formal meditiere. D.h. 2 bis 4 Std. ZaZen am Tag.
    Das ist Praxis. Und wenn ich nicht formal meditiere, versuche ich dasselbe zu tun. Der Rest sind Konzepte über dieses und jenes...


    Also, was ist deine persönliche Frege ?





    .



    .

  • Ji'un Ken:


    Naja, also ehrlich mal gesagt, bin ich über eine so kurze Antwort, nicht mal mit Gruß (und das von einem Admin), sehr enttäuscht... derartige Websites und zudem Bücher habe ich auch selber schon gelesen. Ich habe daher nicht um Links, sondern um Bestätigung darum gebeten, ob ich das alles richtig verstanden habe.


    Daher kann ich nicht anders als "drei Links" als Antwort auf eine ordentlich gestellte Frage nicht anders als herabwürdigend empfinden. Ich bin sehr enttäuscht und werde auch meine eigentliche Frage nicht stellen. Ich gebe die Erlaubnis dazu, meinen Account zu löschen oder zu sperren.


    Von einem Forummoderatoren und zudem einen Schüler Siddarthas hätte ich mehr erwartet. Ich bin enttäuscht.*


    SgD,


    Serapion




    (*andererseits bestätigt das Siddarthas Lehre: wer sich irgendwelchen Illusionen aufgrund von Wunschträumen oder Vorurteilen hingibt, läuft Gefahr, enttäuscht zu werden.)

  • Schau doch mal bitte auf die Uhrzeit des von dir bemängelten Beitrags.


    Da macht sich jemand am Ende seiner Nachtschicht die Mühe dir Informationen zu geben und du reagierst nur verschnupft, weil dir die persönliche Ansprache fehlt.

  • Dafür habe ich vollstes Verständnis und das habe ich mir auch selbst gedacht. Übrigens ist es nicht das Fehlen eines Gruß, der mich verunsichert hat (denn 'Verunsicherung' trifft es eher noch als wirkliche 'Empörung'), sondern weil ich mir derartige Websites durchaus auch selber aussuchen kann. Ich habe ein Studium erfolgreich absolviert, weiß also, wie man sich Informationen zugänglich macht. :D


    Aus meinem obigen Beitrag sollte hervorgegangen sein, dass mir der Begriff "Bodhisattva" nicht gänzlich unbekannt war. Ich suchte Bestätigung für meine Annahme, da diese unablässlich gewesen wäre, für meine eigentliche Frage.


    Ich hätte lieber länger auf eine andere Antwort gewartet anstatt mich hier darstellen zu lassen, als jemand, der nicht zu wissen pflegt, wie er Google zur Informationszwecken anwenden muss.


    Qualität geht über Quantität.

  • Mushotoku:

    Meine Praxis besteht darin, dass ich formal meditiere. D.h. 2 bis 4 Std. ZaZen am Tag.


    Ich staune immer wieder wie manche es scheinbar mühelos schaffen, neben Beruf und Familie sich so viel Zeit zu nehmen für die formale Meditation.


  • Kommen wir weiter, wenn ich deine beiden Fragen mit "ja" beantworte ?


    Die Art deiner Fragestellung im Zusammenhang mit dem Hinweis eines abgeschlossenen Studiums und der Tatsache, dass du Google beherrscht verwirrt mich jetzt nämlich. :?:


    Welche Information versuchst du bei uns zu finden ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo werter Serapion,


    die Frage, ob deine Zusammenfassung richtig ist, ist nicht so leicht zu beantworten. Zuächst hast du mit dem was du sagt, natürlich recht.


    Serapion:

    Also dass es sich um Personen handelt, die auf die eigene Erleuchtung verzichtet haben, weil sie den anderen Menschen helfen wollten, bei deren Erleuchtung, habe ich schon irgendwie richtig verstanden, denke ich. Siddartha soll sich ja selbst auch "Bodhisattva" genannt haben, bevor er vollständig zum Buddha, zum 'Erleuchteten' wurde. Der Begriff "Bodhisattva" bekam dann noch eine weitere Bedeutung im Mahayana-Buddhismus, nämlich die oben erwähnte. Soweit richtig?


    Das ist soweit richtig verstanden. Es fehlt der wichtige Punkt, dass der Mahayana-Buddhismus auf dem Boddhisattva-Ideal basiert. Auf der Motivation Befreiung nicht zum eigenen Wohl sondern zum Wohl aller Wesen zu erlangen. Dieses Boddhistva-Ideal iist für den Mahayana-Buddhismus dermassen zentral, dass es die anderen Bedeutungen von Bodhisattva in den Schatten stellt.


    Serapion:

    Und in der Praxis stellen die Bodhisattvas, bzw. ihre Abbilder, eine Meditationshilfe dar, habe ich das auch so richtig verstanden?


    Im Zen spielt so eine "Verehrungspraxis" eine sehr geringe Rolle. Da können dir Leute aus dem tibetischen Buddhismus sicher mehr Auskunft geben.


    Serapion:

    Und die Bodhisattvas sind oftmals Sinnbilder buddhistischer(universaler) Tugenden: Avaloketishvara/QuanYin steht zB für das Mitgefühl? Stimmt auch das?


    Ja, da liegst du richtig. Bodhisattva können Buddhaaspekte verkörpern.


    Serapion:

    Und drittens: trifft es auch zu, dass die Bodhisattvas oftmals hervorgegangen sind aus einem Synkretismus des Buddhismus und der örtlichen Religionen/Kulte? Siddartha übertrug die Verantwortung des persönlichen Heils/GLücks/Erleuchtung auf den Menschen selbst, nicht auf etwas außerhalb des Menschen. Damit werden die Götter oder Gott weder anerkannt noch verneint. Sie spielen einfach keine Rolle bei der Erleuchtung der Menschen, vergleichbar mit Epikouros' Ansicht über die Götter. Wie ich es nun aber verstanden habe, sollen oftmals einheimische Götter, egal ob indische, chinesische, tibetanische oder japanische, Vorbilder gewesen sein für bzw. Einfluss gehabt haben auf die buddhistischen Bodhisattvas. Sehe ich das richtig oder falsch?


    Nehmen wir mal Avalokiteshvara als eine Verkörperung des Buddhaspektes des allumfassenden Mitgefühls: Mitgefühl ist sicher eine abstrakte Sache, die allen Menschen vertraut ist. Gleichzeitg verbindet man, kulturell bedingt, mit Mitgefühl unterschiedliche Assoziationen. Geht die Assoziation in Richtung Mutterliebe, so ist es nicht verwunderlich, dass dies mit weiblichen Formen und bekannten Göttinen in Verbindung gebracht wird. So kommt es wie du richtig bemerkst, zu Synkretizismus. So wie ja die Mariaverehrung im Christentum von der Diana von Ephesus und von der Isis beinflusst wurde. Diese Beinflussung ist aber eher etwas Oberflächliches. So wird Maria mit dem Siebengestirn der Isis dargestellt aber die Isis beinflusst nicht, was über dei Gottesmutter in der Bibel steht. Genauso ist Avalokiteshvara als ein Buddhasepekt davon unberührt, ob eine Statue einen Schnurrbart oder Brüste aufweist.

    • Offizieller Beitrag

    Geehrter und mit wohlklingenden Anreden bedachter Serapion,


    vielleicht interessiert dich die Frage, ob schon jemand auf die Idee gekommen ist, den Synkretismus auch im Bezug auf die westliche Kultur zu nutzen.


    Ein Beispiel, über das man lächeln mag, ist der "keltische Buddhismus" den Chogyam Trungpa Rinpoche mit einigen Hochlandbewohnern aus der Traufe hob:


  • Soll ich deinen Account immer noch löschen, Serapion?

  • Hallo Serapion,
    Boddhisattvas verzichten im Regelfall nicht auf die Erleuchtung, sie verschieben sie meist nur. Es gibt nur neue Buddhas auf der Welt wenn die Lehre nicht vorhanden ist und da die Boddhisattvas Buddhas werden wollen, die den Wesen nutzen, warten sie mit der Erleuchtung bis ein Platz als Buddha frei wird. Andere legen Gelübte ab und werden voll erleuchtet wenn das Gelübte erfüllt wurde. Es gibt also verschiedene Gründe warum ein Boddhisattva die volle Erleuchtung auf später verschiebt, aber letztendlich werden sie alle Erleuchtet.
    Man kann Boddhisattvas bzw. deren Statuen als Meditationshilfe nutzen um deren Qualitäten zu verwirklichen.
    Boddhisattvas sind keine umgemünzten Gottheiten aus anderen Kulten auch wenn bestimmte Qualitäten übereinstimmen.
    Boddhisattvas sind Sinnbilder für bestimmte Tugenden/Qualitäten, siehe Meditationshilfe.
    Gruß Tsultrim



  • Genau das wäre meine Frage gewesen! Demnach freue ich mich gerade auch wie ein Honigkuchenpferd :D:D:D . Ich wollte nämlich wissen, ob vereinzelt auch Synkretismen, ernste Synkretismen, zwischen einerseits der buddhistischen Lehre und andererseits der äußeren Gestaltung (ich will nicht sagen "Verpackung") zu Tage gekommen ist.
    Auch mit Isis-Maria hast du voll ins Schwarze getroffen, denn gerade an sie habe ich auch dabei gedacht. Deren Mütterlichkeit, deren Mitgefühl (bei Maria allgemein bekannt, bei Isis zeigt sich dass zB einerseits im Mythos um ihren Sohn Horus, wo sie plötzlich Partei ergreift für den Antagonisten Seth, und andererseits eben aus den ersten Zeilen des Lucius' Gebet an Isis: "Die du nicht aufhörst, Schutz den schwachen Sterblichen zu verleihen; die du dem Elenden die milde Zärtlichkeit einer Mutter angedeihen lässest!"(http://www.symbolon.de/downtxt/esel.htm)) und deren Funktion als Retterin in Seenot und sogar die zugegeben oberflächliche Ikongraphie (Isis mit einer Art Kanne oder Krug) veranlassten mich den Vergleich zu QuanYin oder K(w)annon, der Göttin des Mitgefühls, zu machen. Zudem wird von Isis, der Göttin mit zehntausend Namen, in einem Papyrus, der eben alle ihre verschiedenen Namen nennt, wie sie bei den verschiedenen Völkern bekannt ist, gesagt, sie heiße in Indien 'Maia' (Merkelbach 2001: 94-95. http://books.google.be/books?h…#v=onepage&q=maya&f=false). Zunächts fand ich das befremdlich, weil mir nicht direkt eine indische Göttin Maia bekannt war (Hermes' Mutter war die einzige mythologische Maia, die mir bekannt war). Doch ganz, ganz vielleicht könnte damit Siddarthas Mutter gemeint gewesen sein, die laut Sage ihren Sohn auch jungfräulich bekam (Die Zeugung des Horus wird manchmal auch als parthenogen dargestellt).



    Ich will euch nicht weiter zutexten. Das sind eben alles Ähnlichkeiten die mich dazu bringen würden, buddhistische Sinnbilder oder Konzepte auch durch Sinnbilder/Gottheiten aus der eigenen kulturellen Umgebung darzustellen. Da Synkretismus heutzutage stark abgelehnt zu werden scheint, wollte ich vorsichtig an die Sache ran gehen... Meine obige Erörterung diente dem Zweck, zu zeigen, dass ich mir da schon was bei gedacht habe und nicht einfach mal so: "Ach die sieht ja aus wie unsere, dann nehme ich doch mal lieber unsere"... Deswegen hätte es mich eben interessiert, ob nicht schon ernsthafte (oder auch weniger ernsthafte) Synkretisierungen zwischen Buddhismus und europäisches kulturelles Erbgut hie und da eingesetzt werden. Void hat mir eine befriedigende Antwort gegeben. Vielen lieben Dank!



    Mein rüppige Art zu entschuldigen hätte keinen Sinn, da der "negative" Ball ins Rollen gebracht wurde. Auch wenn es keinen Sinn hat, will ich mich trotzdem entschuldigen, dass ich heute Morgen so ungebührlich reagiert habe. Es soll mich keineswegs entschuldigen, doch Foren sind für mich nicht die meist idealen Kommunikationsmittel, da ich oftmals Dinge in den falschen Hals bekomme... So ganz klappt es mit der Selbst-losigkeit dann doch nicht immer.


    Danke für eure Geduld und noch mal danke, Void, für die Antwort. Genau das habe ich gemeint!


    SgD,


    Serapion

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sepaion,


    Serapion:


    Deswegen hätte es mich eben interessiert, ob nicht schon ernsthafte (oder auch weniger ernsthafte) Synkretisierungen zwischen Buddhismus und europäisches kulturelles Erbgut hie und da eingesetzt werden. Void hat mir eine befriedigende Antwort gegeben. Vielen lieben Dank!


    Das mit dem keltischen Buddhismus ist eine schöne Idee, aber letzendlich ist es nur eine kleine Gruppe, deren Ideen sich nicht verbreitet haben. Wenn ich nach Synkretisierungensuchen würden, dann würde ich eher zu den Gruppen schauen, wo versucht wird, buddhitisches Denken in einen christlichen Rahmen einzubringen.


    Ich kann mir vorstellen, dass du hier mit deiner Frage aus verschiedenen Gründen aneckst:


    Der erste Punkt ist der, dass es vielen Buddhisten wichtig ist, sich von frommen Volksbuddhismus und Aberglaube abzugrenzen und ihre Praxis auch von der Verehrung von Gottheiten zu distanzieren. Das Argument das dir hier begegnen könnte, ist , dass all die Buddhas und Bodhissattvas letzendlch nur heilsame Geisteszustände repräsentieren und es von einem verkürzten Verständnis zeugt, sie als handelnde Wesen aufzufassen.


    Der zweite Punkt ist, dass im Buddhismus der konkreten spirituellen Praxis sehr viel Wert beigemessen wird, während der Ikonographie und Mythologie als ganz sekundär erachtet wird.


    Ich interessiere mich auch sehr für die Mythologien der unterschiedlichen Völker und gerade die Werke von Joseph Campbell haben mir immer sehr gut gefallen. Auch im Buddhismus gibt es grossartige Vorstellungen, wie die des Weltenberges Meru oder der Hungergeister. Ersntahfte Buddhistische Praktizierende reagieren auf das was sie als Volksglauben abtun, oftmals allergisch. So als redet man mit seinem Dorfpfarrer darüber, ob Seraphim tatsächlich 4 Gesichter und Räder haben. Der wird wohl sagen, bevor man sich über soetwas Gedanken macht, gäbe es viele andere wichtige Fragen.

  • attachment=0]image.jpg[/attachment]

    Matthias65:
    Mushotoku:

    Meine Praxis besteht darin, dass ich formal meditiere. D.h. 2 bis 4 Std. ZaZen am Tag.


    Ich staune immer wieder wie manche es scheinbar mühelos schaffen, neben Beruf und Familie sich so viel Zeit zu nehmen für die formale Meditation.


    Ja, das sind nur Wenige. Ich arbeite Vollzeit, aber meine Kinder sind erwachsen, ich stehe früh auf und ich führe ein sehr einfaches Leben. Dann ist das eben möglich :D





    .

  • Mushotoku:

    ich stehe früh auf und ich führe ein sehr einfaches Leben. Dann ist das eben möglich :D


    Respekt ! :!:

    Lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt.

  • Void, danke für das Posten der wunderschönen thangkas!


    Im tibetischen Buddhismus ist vieles schamanisch und Schamanimus ist nun mal weltumspannend. Da schadet es dem Kern sicher nichts, wenn die Bilder oder Symbole sich ändern. Ich bin sehr dankbar, dass die tibetische Kultur so lebendig erhalten ist um uns Zugang nicht nur zum Dharma, sondern auch zu schamanischem Wissen zu geben. Wenn man das überhaupt trennen kann?

  • Thubten Gawa:
    Mushotoku:

    ich stehe früh auf und ich führe ein sehr einfaches Leben. Dann ist das eben möglich :D


    Respekt ! :!:


    Ja - Respekt ! Wobei ich aber gerne betonen möchte, dass Meditieren nichts mit "Leistungssport" zu tun hat, kurze Meditationen können manchmal tiefer ("effektiver") sein wie längere (umgekehrt natürlich auch).

  • Matthias65:
    Thubten Gawa:


    Respekt ! :!:


    Ja - Respekt ! Wobei ich aber gerne betonen möchte, dass Meditieren nichts mit "Leistungssport" zu tun hat, kurze Meditationen können manchmal tiefer ("effektiver") sein wie längere (umgekehrt natürlich auch).



    hallo Matthias


    ja, du sagst es richtig....jeder muss zu seiner zeit seinen weg finden


    .

  • Hallo Serapion,


    das Verständnis von Bodhisattva ist innerhalb des Mahayana noch einmal weit gefächert, im Zen ist spiegelt sich darin auch das Verständnis von Befreiung ("Erleuchtung"), die allein, isoliert, "für sich", "aus sich selbst heraus" prinzipiell nicht "zu erlangen" ist - eigentlich ist das "buddhistisch" vollkommen logisch, im Madhyamaka noch einmal besonders herausgearbeitet, widerspricht aber der gängigen Außen- wie Innensicht, das Buddhismus eine Religion der Selbstbefreiung sei.


    Zitat

    "Die ganze Erde und alle Lebewesen verwirklichen zusammen die Wahrheit." (Jijuyu-zanmai)


    Es gibt noch einen wesentlichen zweiten Aspekt, der sich aus den Einflüssen der indisch-buddhistischen Lehre "Cittamatra" ("Nur-Geist-Schule"), natürlich auch schon bei den "alten Schulen" angelegt, auf die spätere Zen-Bewegung ergab, nämlich daß das, was wir für "Wesen" halten, zum überwiegenden Teil auf unseren Täuschungen beruht, mit Überwindung dieser Täuschungen, befreien wir auch "Wesen" - nämlich von unseren Selbsttäuschungen, Vorurteilen, Anmaßungen.


    _()_

  • Zitat

    widerspricht aber der gängigen Außen- wie Innensicht, das Buddhismus eine Religion der Selbstbefreiung sei.


    Naja, das ist eben die gängige verdinglichte egomane Vorstellungswelt - ansonsten widerspricht es sich garnicht .
    Nur ein Bodhisattva erwacht . "Er" verwirklicht die Paramita und somit hat es sich mit dem Eigenbewusstsein ( Nirodha ) -
    das gilt auch "umgekehrt " . Aber wer versteht das schon . Die, die sich um Entwicklung der Paramita kümmern nicht -
    die sie entfalten in schlichter Medi in Abgeschiedenheit - schon :)


    Aber an sich ist das ein philosophischer Tread und gehört hier gar nicht hin :)

  • Matthias65:

    kurze Meditationen können manchmal tiefer ("effektiver") sein wie längere (umgekehrt natürlich auch).


    Da melde ich mal Zweifel an und behaupte: länger ist immer besser.


    Herzlich,
    Mirco

  • Mirco:
    Matthias65:

    kurze Meditationen können manchmal tiefer ("effektiver") sein wie längere (umgekehrt natürlich auch).


    Da melde ich mal Zweifel an und behaupte: länger ist immer besser.


    Herzlich,
    Mirco


    Wenn nun jemand zwei, drei Stunden sitzt und sein Geist während dieser Zeit von giftigen Gedanken und Ablenkungen hin und her getrieben ist, ist diese Meditation dann fruchtbar? Ich denke nicht. Gerade für Anfänger ist kürzer, aber dafür öfter, besser geeignet.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Wenn nun jemand zwei, drei Stunden sitzt und sein Geist während dieser Zeit von giftigen Gedanken und Ablenkungen hin und her getrieben ist, ist diese Meditation dann fruchtbar?


    Wäre es fruchtbarer, als die gleiche Zeit mit den gleichen Gedanken und Ablenkungen mit einer anderen Tätigkeit zu verbringen, mit also noch mehr Ablenkungen?


    Sorgt die formelle Medi nicht dafür, das man schneller dahin kommt, sich den Gedanken zu stellen?



    Gruß,
    Mirco


  • Ich glaube das ist eine Illusion. Es kommt allerdings auch etwas darauf an, welche Form von Meditation man übt. Der samsarische Geisteszustand lässt sich nicht über Nacht überwinden. Es braucht Übung und Gewöhnung. Zu lange Sitzungen am Anfang führen schnell dazu, dass man verbissen wird und unruhig, weil zu schnell Resultate angestrebt werden. Viele verlieren dadurch die Lust an der Meditation. Wenn man kurze aber häufige Sitzungen macht, mit Pausen dazwischen, wird dem vorgebeugt. Wie beim Muskeltraining: Wenn man sich gleich am Anfang übernimmt entstehen Verspannungen und Muskelkater. Was meinst du damit, sich den Gedanken zu stellen, Mirco?

    Kein "Ich" - keine Probleme.