Meditationsort im Winter

  • Hallo zusammen,


    vor ein paar Wochen bin ich mit meiner Freundin zusammengezogen und teile mir nun also die Wohnung. Das Zusammensein macht Freude, ich merke allerdings, dass ich seitdem weniger meditiere: ich habe Schwierigkeiten, zu sitzen, wenn ich nicht allein im Raum bin (meine Freundin meditiert nicht mit mir). Das eiskalte Schlafzimmer aufzuheizen macht auch wenig Sinn, Küche ist ungeeignet und einen weiteren Raum gibt es nicht.


    Natürlich gibt es immer mal Tage, an denen ich z. B. Abends allein zu Hause bin, aber es fehlt mir die Regelmäßigkeit.


    Kennt jemand diese Problematik? Würde mich da über Austausch und Ideen freuen. Wie stimmt ihr eure Meditationszeiten und -orte mit euren Partnern oder Familien ab?

  • Moin Bunterball,
    Drei Möglichkeiten:
    1. Einige dich mit deiner Freundin, so dass du eine halbe oder ganze Stunde das Wohnzimmer für dich hast.


    2. Meditier im Schlafzimmer. Lass dich durch die "Kälte" nicht abschrecken.


    3. Arbeite an deinen Schwierigkeiten. Ich meditiere manchmal im Wohnzimmer, während meine Frau ein Buch liest. Alles eine Sache der Übung.


    LG
    Ji'un Ken


  • Unterschreib!


    Deine Probleme mit der Medi sind auch mMn keine "äusserlichen" (Raum, Freundin, Kälte usw.), sondern "innerliche", die sich dann Begründungen suchen nichtzu meditieren.
    Das ist aber normal. Und Ken's Ratschläge sind genau die Möglichkeit das abzustellen.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Danke, dass ihr mich auf das Innere zurückgeworfen habt :)


    Ich werde wohl zwischen Option 1 und 3 wählen. Das Schlafzimmer hat 12 Grad und ich bin eh schon erkältet ;)

  • bunterball:

    Danke, dass ihr mich auf das Innere zurückgeworfen habt :)


    Ich werde wohl zwischen Option 1 und 3 wählen. Das Schlafzimmer hat 12 Grad und ich bin eh schon erkältet ;)


    du bist ja lustig :)
    gibt es nicht Decken ??

  • bunterball:

    Das eiskalte Schlafzimmer aufzuheizen macht auch wenig Sinn,


    Glaubt man der Überlieferung, so war dem Buddha die Meditation 'nen janz wichtiget Ding.


    "Pflegt Meditation, Ānanda! Seid nicht nachlässig, damit ihr später nicht Reue empfindet! Dies sei euch unser Gebot!" S.47.10


    Lohnt sich's, lohnt sich's nicht, .... schwer zu sagen.


    Gruß :)


    P.S.: Gibt es eigentlich überhaupt etwas Wichtigeres?
    P.P.S.: Meditation hört nach dem Sitzen nicht auf.

  • Für mich ist mein fester Meditationsort, wo ich meine Ruhe hab bzw haben kann, sehr wichtig. Dann klappt es auch mit der Regelmäßigkeit bei mir.
    Durch solche leicht wirkenden Probleme, wie Du sie da hast, bin ich früher schon mal für viele Monate aus meinem Rhythmus heraus gekommen und hab so gut wie überhaupt nicht mehr meditiert. Mein Partner mochte das Meditieren nicht und dadurch störte mich wiederum seine Anwesenheit, wenn ich meditierte. Das hemmte.
    Lösung war, mir für eine Meditationsecke Platz zu schaffen. Das war zwar eine äußerliche Handlung, die aber für's Innere Signale setzte: dies ist mein Bedürfnis und dafür ist HIER Platz !


    In der Kälte zu meditieren, muss ich gestehen, finde ich irgendwie archaisch. Ich stelle mir vor, dass die Linie meiner Lamas so seit Jahrhunderten meditiert hat. Das hat irgendwie etwas Anziehendes - im wahrsten Sinne ;) Da würde ich vor Pudelmütze, Schal, drei Decken und fünf Kissen nicht zurückschrecken. :) Das ist doch gemütlich!


    Und: trotz ruhigem Ort ist hier manchmal viel Trubel - die liebe Familie, man möchte sie nicht missen, trotzdem sägen sie gern an den Nerven. :lol: Mein Geheimtipp, ehrlich: Ohropax. :grinsen:

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • bunterball:


    ...vor ein paar Wochen bin ich mit meiner Freundin zusammengezogen...
    ...Das eiskalte Schlafzimmer aufzuheizen macht auch wenig Sinn


    Deine Freundin kann morgen weg sein. Za-Zen verlässt Dich nicht.
    12 Grad ist eiskalt? Da kann man sich einpacken, und eine gewisse Härte schadet auch nix, da ist man weniger erkältet.
    Die Freundin bzw. der angenehme Lebenstil lullen Dich ein, verständlich- aber wenn Du willst, findest Du eine für beide befriedigende Lösung.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Aufhören ist keine Alternative.


    Mir fiel einfach die Veränderung in der Regelmäßigkeit schon nach wenigen Wochen auf.


    Und bevor es unmerklich immer weniger wird, mag ich lieber rechtzeitig gegensteuern und deshalb wird es eine Lösung geben. Und diese Lösung hängt, da stimme ich den Vorrednern zu, im Kern von mir ab und nicht von den äußeren "Umständen".

  • Hallo bunterball,


    falls es bei dir in der Nähe ein Meditationszentrum oder Ähnliches gibt, könntest du vielleicht dort den Meditationsraum nutzen.
    Kam mir nur so als weitere Möglichkeit in den Sinn, aber weiß ja nicht wo du wohnst oder ob das was für dich wäre.


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch einen ungeheizten Meditations-Raum.
    Wenn es ganz schlimm wird, meditiere ich vorm Heizlüfter.
    Wenn es nicht unedingt ganz kalt ist versuche ich das zu vermeiden,
    weil es ja eine ziemliche Energieverschwendung ist.


    Aber wenigsten kann ich so nie sagen, dass es zu kalt zum Meditieren ist.
    Psychlogisch also recht nützlich.

  • Auch ich kenne das Problem und habe mich immer davor gescheut im kalten Schlafzimmer zu sitzen. Die Lösung für mich war morgens einfach eine halbe Stunde früher aufzustehen und mich im Wohn/Esszimmer hinzusetzen bevor die Familie es in Beschlag nimmt. Erstaunlicherweise komme ich besser um 5:30 aus dem Bett um zu meditieren als um 6:00 um die Kinder für die Schule fertig zu machen. Offenbar beurteilt mein Unterbewusstsein die Mediation als wichtiger als meine Familienpflichten :D
    Vor ein paar Tagen war dann das Bedürfnis auch mal Abends aufs Kissen zu gehen so groß das mich auch die 10 °C nicht abhalten konnten. Und siehe da, mit meinem Plümo über den Schultern und dem Plümo meiner Frau über den Beinen, wurde es mir sogar richtig warm. Die abendliche Sitzung zur Regel werden zu lassen hindert mich im Moment nur die Tatsache dass ich danach wieder wach bin, wo doch eigentlich schlafen sollte/wollte ;)

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Meine Praxis sieht zur Zeit so aus.
    Morgens ca. 5-10 Minuten Zuflucht (für mehr ist Morgens keine Zeit, stehe sowieso schon um 04:00 auf).
    Abends zur Zeit Verbeugungen und Diamantgeist im ungeheizten Schlafzimmer (dort habe ich meine kleine Meditationsecke). Mit einer Fleecedecke ist das durchaus zu ertragen :D

    Halte dich an die Belehrungen, nicht an die Lehrer. Halte dich an die Bedeutung, nicht an die Worte.
    Halte dich an die Tiefe, nicht an die Oberfläche. Halte dich an die Weisheit, nicht an die Konzepte. (Sharmapa)