10 Fragen an den Dalai Lama

  • Nunja, ich kann mit dem tibetischen Buddhismus absolut nichts anfangen, bin aber von seinen kuturellen Aspekten sowie der geradezu inbrünstigen Religiosität der Tibeter beeindruckt. Beim Dalai Lama weiß ich manchmal nicht so recht, was ich von ihm halten soll - dem Pandabären der Weltpolitik. In Interviews erscheint er meist sehr menschlich, bodenständig und natürlich, aber manchmal auch wie ein "dressierter Affe" der zur Unterhaltung der Zuschauer Kunstücke vorführt. "Dalai Lama" scheint hip zu sein. In Buchhandlungen findet man meist 60-70% Dalai Lama Bücher - für jeden pseudobuddhistischen Esoteriker ist was dabei. Eigentlich sehr traurig.


    Im Interview fallen mir zwei Dinge auf:
    1. Seine Unfähigkeit, die verfahrene Situation mit China richtig einzuschätzen. Das scheint seit seinem Besuch bei Mao nicht besser geworden zu sein.
    2. Seine Aussage, dass mit Menschen die sich nicht ärgern etwas nicht stimmt. Nunja, sie könnten z.B. erleuchtet sein!


    In der Öffentlichkeit hat er wohl jeden ernsthaften Bezug zum Buddhismus verloren, aber vielleicht wollen die Menschen das auch nicht hören, sondern lieber ein paar (schein-)heilige Kalendersprüche.


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Hmmm.... Das sind harte Vorwürfe, Milou. Hast du den Dalai Lama schon mal persönlich erlebt? Er ist ein brillanter Gelehrter und Lehrer.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Hmmm.... Das sind harte Vorwürfe, Milou. Hast du den Dalai Lama schon mal persönlich erlebt? Er ist ein brillanter Gelehrter und Lehrer.


    Sei mir bitte nicht böse Simo. Ich wollte den DL nicht angreifen oder diskreditieren. Das ist nur meine Meinung zu der insgesamt sehr traurigen Situation. Ich habe auf meinem Auto schon seit Jahren einen "Free Tibet"-Aufkleber und habe aus interesse und kultureller Bewunderung des Tibetischen Buddhismus auch schon Tibet, Nepal, Sikkim und Bhutan besucht. Dennoch (oder gerade deswegen) ist das meine zugegebenermaßen sehr pessimistische Einschätzung der Situation.


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Nun gut das mag sein. Der DL hat ja nun auch seine politischen Ämter abgegeben. Aber er hat ganz sicher nicht jeden öffentlichen Bezug zum Buddhismus verloren.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Nun gut das mag sein. Der DL hat ja nun auch seine politischen Ämter abgegeben. Aber er hat ganz sicher nicht jeden öffentlichen Bezug zum Buddhismus verloren.


    Nunja, er bedient dennoch oft in der Öffentlichkeit die üblichen Klischees: Jeden Satz mit einem (manchmal sehr unpassenden) Lachen zu beenden, permanent kalenderreife Sprüche produzieren (wir verschenken solche Kalender selbst jedes Weihnachten), dutzende mehr oder weniger seichte Bücher unters Volk bringen, usw. Ich kann ihn auch Tanzbär nennen, wenn Dir "dressierter Affe" zu hart klingt.


    Dass er der Pandabär der Weltpolitik ist, hat er selbst gesagt - jeder liebt ihn, keiner hilft ihm. Und im Westen versucht sich jeder mit ihm zu schmücken, weil es soooo cool ist und führt ihn doch nur vor - eben wie einen Tanzbären. Und er lässt das mit sich machen, in der naiven Hoffnung, dass das dem Tibetischen Buddhismus in Tibet, bzw. dem Tibetischen Volk hilft. Tut es aber nicht!


    Und zu denken, dass die chinesische Regierung in naher Zukunft einen Sinneswandel durchlebt und ihn dann zu Gesprächen nach Peking einlädt, kann man bestenfalls als naiv bezeichnen.


    Für Anhänger des Tibetischen Buddhismus mag er auch ein weiser begabter Lehrer sein. Das heißt aber noch lange nicht, das er in weltlichen Dingen immer richtig handelt.


    LG


    Milou


    P.S.: Du hast noch nicht meine beiden Anmerkungen kommentiert.

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Da mögen Bücher dabei sein, die einem fast "seicht" vorkommen, wie Interviews mit
    XY über Glück oder gute Gefühle. Für wen mögen die wohl sein?


    Dann gibt es Einführung in den Buddhismus: Die Harvard-Vorlesungen.
    Ich habe da mal reingeblättert, das ist staubtrocken und wohl für Harward... :)


    Und dann gibt es Bücher wie Der mittlere Weg: Glaube und Vernunft in Harmonie.


    Vielleicht kann er nur ein bißchen besser auf andere Menschen eingehen als andere!?

  • Milou:

    ...ein "dressierter Affe" der zur Unterhaltung der Zuschauer Kunstücke vorführt...


    Soviel zum Thema meine Postings bez. Lanooo1 wären aggressiv und wenig konstruktiv... Wenn Du mir eine einzige Stelle in meinen Postings zeigen kannst, wo ich Lanooo1 persönlich mit Bezeichnungen wie "dressierter Affe" oder ähnlichem angegriffen habe, dann überleg ich's mir vielleicht nochmal, Dir auf Deine PN zu antworten. Ansonsten spar Dir solche PNs in Zukunft bitte.

  • Nyima:
    Milou:

    ...ein "dressierter Affe" der zur Unterhaltung der Zuschauer Kunstücke vorführt...


    Soviel zum Thema meine Postings bez. Lanooo1 wären aggressiv und wenig konstruktiv... Wenn Du mir eine einzige Stelle in meinen Postings zeigen kannst, wo ich Lanooo1 persönlich mit Bezeichnungen wie "dressierter Affe" oder ähnlichem angegriffen habe, dann überleg ich's mir vielleicht nochmal, Dir auf Deine PN zu antworten. Ansonsten spar Dir solche PNs in Zukunft bitte.


    Lieber Nyima,


    bist Du oder ist Simo der Dalai Lama?


    Ich habe hier lediglich das VERHALTEN des und den Umgang mit dem DL kritisiert. Ich habe keines der Mitglieder des Forums angegriffen! Das ist ein deutlicher, wichtiger Unterschied!


    Es scheint hier im Thread eine enorme ANHAFTUNG an die Person des DL zu geben. Keiner kommentiert die Inhalte meiner Postings (im Zen gibts weitaus schlimmere/kräftigere Ausdrücke). Der DL ist doch kein heiliges, unantastbares Wesen sondern ein offensichtlich noch unerleuchteter Führer einer Religionsrichtung im Buddhismus den man auch kritisieren kann, darf und muss. Warum also die Aufregung?


    Im Gegensatz zu euch (wie ich vermute) habe ich den DL niemal aktiv gesucht. Wenn er mir begegnet, dann im Buchladen, in Büchern vom und über den DL, in Zeitungen/Zeitschriften und im TV. Ich habe mich intensiv mit der tibetischen Geschichte befasst. Meine Meinung ist das durch diesen Inut bedingte Resultat. Sie mag in euren Augen falsch sein und meine Worte mögen in euren Augen zu hart sein. Dennoch ist es eine Meinung, die man durchaus diskutieren könnte, statt diese/oder die gewählten Worte zu verdammen. Ich hasse den DL nicht und ich verachte den DL nicht. Ich habe aber Mitleid/Mitgefühlt mit ihm, seiner politischen Situation und seinem weltlichen Auftreten.


    Wir sind doch hier in keinem Islam-Forum in dem jemand gerade Mohammed kritisiert hat, oder?


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."


  • Nein, das sind wir nicht.
    Lasst es mal erstmal sacken und gut sein, Leute. Das ist mein Tipp.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Danke Liebe Losang Lamo. Das ist ein guter Einwand.


    Ich bin wohl etws übers Ziel hinausgeschossen und habe die Bedeutung des DL für die Anhänger des Vajrayana etwas unterschätzt.
    Nun weiß ich nicht mehr, wie ich aus der Nummer rauskomme. Ich bin eigentlich frei von jeglicher Boshaftigkeit (dachte ich bisher zumindest).


    Hast Du eine Meinung zu den inhaltlichen Aussagen, die ich getroffen habe, oder gab es hier schon einen Thread zum Thema der weltlichen Rolle und des weltlichen Handelns des DL?


    Bezüglich der "offiziellen" Vertretung des gesamten Vajrayana setzte ich inzwischen meine Hoffnungen eher auf den Karmapa. Der DL scheint diesen ja als seinen weltlichen Nachfolger bezüglich der Öffenlichkeitsarbeit für den tibetischen Buddhismus zu sehen (hatte ich mal irgendwo gelesen). Er ist wohl eher unverbraucht und die Beziehungen zu China scheinen mir hier nicht so vergiftet wie beim DL, der in China ja quasi Staatsfeind Nr. 1 ist.


    LG


    Milou


    P.S.: Ist Tibetischer Buddhismus nicht gleich Vajrayana? Die Titelbeschreibung dieses Forums scheint das so auszusagen (hab gerade nochmal genau hingeschaut) . Ich dachte bisher eigentlich immer das alles identisch wäre: Tibetischer Buddhismus=tantrischer Buddhismus=Vajrayana ?!?!

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Milou:

    Danke Liebe Losang Lamo. Das ist ein guter Einwand.


    Ich bin wohl etws übers Ziel hinausgeschossen und habe die Bedeutung des DL für die Anhänger des Vajrayana etwas unterschätzt.
    Nun weiß ich nicht mehr, wie ich aus der Nummer rauskomme. Ich bin eigentlich frei von jeglicher Boshaftigkeit (dachte ich bisher zumindest).


    Ich finde, das ist schon mal ein guter Schritt "raus aus der Nummer". :)


    Zitat

    Hast Du eine Meinung zu den inhaltlichen Aussagen, die ich getroffen habe, oder gab es hier schon einen Thread zum Thema der weltlichen Rolle und des weltlichen Handelns des DL?


    Meine Meinung ist sehr persönlich gefärbt und sie entbehrt sicherlich eines allgemein-politischen Überblicks.
    Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist der Dalai Lama ein "unantastbares, erleuchtetes Wesen". Daher meine ich aber auch, ihn nicht verteidigen zu müssen. Er selbst würde sich auch nicht persönlich verteidigen und er würde sicherlich nicht wollen, dass es um seine Person Grabenkämpfe in buddhistischen Foren geben sollte, da fast alle Leute, die um dieses Thema diskutieren, es auf ihre Weise "gut" meinen.


    Die Art, wie Tibet sozio-kulturell unterdrückt wird, ist so schmerzhaft für alle Betrachter, dass es leicht zu Kontroversen kommen kann zwischen den Befürwortern eines eher konventionell-politischen Kampfes auf der "realen" (real wirkenden) Ebene und denen, die ein eher spirituelles gewaltloses Vorgehen in Mitgefühl und Sanftheit bevorzugen. Zweiteres wird dem DL oft als Schwäche ausgelegt, was ich für ein völliges Missverständnis halte, das geboren ist aus einem feurigen Willen zur Umwälzung der Situation.
    Aus meinem persönlichen Blickwinkel sehe ich es so, dass der tibetische Buddhismus durch Chinas Unterdrückung nicht ausgemerzt sondern stattdessen unwillentlich in der ganzen Welt verteilt wird.... "Je mehr man die Hecke beschneidet, desto dichter wird sie." So kommt es mir vor, aber manch einer mag mir Blauäugigkeit vorwerfen. Das wird erst die Zeit zeigen, wer Recht hat.
    Den Dharma kann niemand umbringen, denn der durchzieht alles.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Mir ist aufgefallen, dass bei all dem Fokus auf den Tibetischen Buddhismus in Tibet manchmal untergeht, dass es außerhalb Tibets einen sehr lebendigen TB gibt.


    Geradezu fatal ist aber die Tatsache, das der Panchen Lama zukünftig wohl vollkommen wegfällt und es nach dem Tod des DL vermutlich auch hier ein mehr oder weniger großes Chaos geben wird, so dass diese Position in der Zukunft vermutlich auch vollkommen ausfällt. Hinzu kommt noch, dass die Kontinuität der Lehre in Tibet durch diverse Säuberungsaktionen und "eingebettete" Spitzel enorm beschädigt wird.


    Mal sehen, wie sich das Ganze in den nächsten Jahren entwickelt. :(


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Losang Lamo:


    Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist der Dalai Lama ein "unantastbares, erleuchtetes Wesen". Daher meine ich aber auch, ihn nicht verteidigen zu müssen. Er selbst würde sich auch nicht persönlich verteidigen …


    Die Begrifflichkeit des unantastbaren ist in meiner Sicht das, was den Dialog so schwierig macht. »Unantastbar« liegt für mich nahe am Begriff »Unbefragbar«. Wobei die Frage niemals nur ein Satz mit dem Entsprechenden »?« am Ende ist. Befragbar zu sein und zu bleiben ist für mich Teil von »Verantwortung tragen«. Spätestens wenn Verantwortung über mich selbst hinaus geht, also andere Wesen umfasst, ist es für mich zwingend, befragbar zu sein. Eben weil diese Verantwortung kein finaler Status sondern ein Prozess bleibt, in dem man sich durch Fragen entwickelt, die Verantwortung erweitert, wächst, usw.
    Die Tatsache, dass es Menschen geben soll, die diesem Status qua »Unantastbarkeit« als eine Art Schutzwall entzogen sind, lässt immer zwei Eindrücke in mir auftauchen:
    Zum einen bewundere ich das Vertrauen, das in dem von dritten gegebenen Status liegen kann. Mir selbst liegt dieses Vertrauen so fern, dass ich mich ernsthaft Frage, ob mir da was fehlt.
    Zum anderen fürchte ich prinzipiell die möglichen negativen Folgen für den Weg der Verantwortung einer solchen Person, wenn sie »unantastbar« geworden ist.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Nein, malsehen, ich interpretiere für mich in diesem Zusammenhang den Begriff "Unantastbarkeit" völlig anders.


    Ich meinte "unantastbar" im Sinne eines Lotos, von dem alles abperlt.
    Ein Kennzeichen, für jemanden, der tief im Dharma verankert ist, ist gerade, dass er "befragbar" ist.
    Man kann ihm jede Frage stellen, es wird nichts seine Würde antasten können.


    Aber ich lege wert darauf zu sagen, dass das meine persönliche Meinung ist, die ich äußerte, weil ich persönlich gefragt wurde. In keiner Weise würde ich das je von anderen Leuten erwarten, den Dalai Lama so sehen zu müssen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    ... Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist der Dalai Lama ein ... erleuchtetes Wesen ...


    Er sagt von sich im Video, dass er auch ab und zu verärgert ist und es sogar komisch sei, wenn das nicht so wäre. Ist ein Zeichen von Erleuchtung nicht gerade u.a. NICHT verärgert zu sein, da man ja frei von jeglicher Anhaftung ist?


    Man könnte natürlich anders argumentieren:
    "Normale" Erleuchtung ist nicht von Dauer sondern ein jeweils nur begrenzter Zeitraum oder ein singuläres Ereignis. Dazwischen ist man ein normaler Mensch mit mehr oder weniger menschlichen Schwächen. Bei "dauerhafter" Erleuchtung erreicht man Nirvana. In dieser Welt wäre es u.a verbunden mit der Freiheit von Ärger.


    So etwas irritiert mich irgendwie und führt zu meinem Eindruck fehlender Authentizität im öffentlichen Auftreten des DL (er "verbiegt" sich) von dem ich (persönlich) vermute, dass sie dem Wunsch entspringt, das Tibetische Dilemma im Weltbewusstsein präsent zu halten und die Tibeter vor den Chinesen zu retten.


    Ist aber nur meine Meinung!


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Losang Lamo:

    ... Ich meinte "unantastbar" im Sinne eines Lotos, von dem alles abperlt.
    Ein Kennzeichen, für jemanden, der tief im Dharma verankert ist, ist gerade, dass er "befragbar" ist.
    Man kann ihm jede Frage stellen, es wird nichts seine Würde antasten können. ...


    Ja, diesen Eindruck vermittelt er in seinem öffentlichen Auftreten durchaus, was wiederum für seine Authentizität spricht.


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Ein Anzeichen für jemanden, der im Dharma verankert ist, ist auch in meinen Augen, dass er eigene Fehler offen zugeben und bekennen kann.
    Das mag für den Zuhörer, der jetzt eine engelsgleiche, unfehlbare Gestalt erwartet, sehr irritierend sein.
    Daher beisst sich das Paradox hier gleich in den Schwanz: wenn sich jemand als unfehlbar darstellt, bin ich schon gleich ganz misstrauisch.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Lirum Larum:
    Es lag mir fern, Dir das zu unterstellen. Wie gesagt, ich sitze bei solchen Begriffen (rein sprachlich) auf der Schaukel zwischen der Faszination des Vertrauensbegriffs und der Angst vor Folgsamkeit. Der Ruf nach Achtung vor der möglichen Konsequenz »Folgsamkeit -> Gehorsam -> Kadaver…« ist mir dann immer ein Reflex, unabhängig von der Person, der Begriffe wie »Unantastbarkeit« attestiert wird. Dieser Ruf geht nie an die so titulierte Person, sondern immer an die diese Betrachtenden, auf dass sie diese eigenen Wahrnehmungen dergestalt im Auge behalten.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Ich gebe Dir Recht, malsehen. Ein blindes Vertrauen ist im Buddhismus nicht gefordert.
    Vertrauen ist eine innere Angelegenheit. Wird das zur Äußerlichkeit, dann ist es gefährlich.



    Irrwitzig finde ich aber das Phänomen, das gerade in Mode kommt, den DL als Oberhaupt einer verfolgten, aussterbenden Minderheit, unbedingt zum Täter stempeln zu wollen, wie es in diesen Links von Lanoo zum Ausdruck kam.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hier zeigt sich ein Stück weit, wie starkt sich der Buddhismus diversifiziert hat.


    Die einen sagen: "Triffst Du den Buddha, töte ihn!"


    Die anderen sagen: "Padmasambhava konnte zaubern und ist auf einer Tigerin durchs Land geflogen und war ein größerer Heiliger als Buddha selbst"


    Anarchismus vs. Wunderglauben. Dazwischen gibt es eine enorme Bandbreite. Ich kann mit "Heiligen" nichts anfangen und stehe solchen Ideen sehr skeptisch/misstrauisch gegenüber. Für andere ist genau das der Weg zur Erleuchtung.


    Wen kümmerts? Leben und leben lassen, dann gibts auch keine Konflikte.


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Zitat

    Die einen sagen: "Triffst Du den Buddha, töte ihn!"


    Das ist ein Satz, der hat nix mit Zaubern oder Magie zu tun, sondern was mit Vorstellungen. Auch nichts mit Anarchie.
    Und was die Tiger anbelangt: Ich fliege schon seit Jahrzehnten mit Papiertigern durchs Leben. Das macht mich noch lange nicht zu Heiligen. :D


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Losang Lamo:

    ... Irrwitzig finde ich aber das Phänomen, das gerade in Mode kommt, den DL als Oberhaupt einer verfolgten, aussterbenden Minderheit, unbedingt zum Täter stempeln zu wollen, wie es in diesen Links von Lanoo zum Ausdruck kam.


    Nunja, mir kan auch zu Ohren, dass es in den tantrischen Praktiken des TB einige dunkle Punkte gibt. Welche Religion ohne Fehler ist, die werfe den ersten Stein! :grinsen:


    Der Mensch neigt dazu, Unterschiede hervorzuheben, um sich selbst von anderen abzugrenzen und zu erhöhen - das ist nunmal seine Natur. Hab ich oft erlebt und (leider) selbst getan. (Deins schlecht + Meins gut = Ich bin besser als Du ... ).


    Wenn wir alle Buddhanatur erreicht haben, ist das hoffentlich endlich vorbei :D


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Milou:

    ...


    Nunja, mir kan auch zu Ohren, dass es in den tantrischen Praktiken des TB einige dunkle Punkte gibt. Welche Religion ohne Fehler ist, die werfe den ersten Stein! :grinsen:


    Der Mensch neigt dazu, Unterschiede hervorzuheben, um sich selbst von anderen abzugrenzen und zu erhöhen - das ist nunmal seine Natur. Hab ich oft erlebt und (leider) selbst getan. (Deins schlecht + Meins gut = Ich bin besser als Du ... ).


    Puh, das gehört mit in die selbe Ecke. Es ist üble Nachrede, die im Internet gestreut wird, meines Erachtens nach, und geht weit über das normale Maß des "sich abheben wollens" hinaus.
    Woher es kommt, vermag ich nicht sachlich zu beurteilen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Doris Rasevic-Benz:

    ... Das ist ein Satz, der hat nix mit Zaubern oder Magie zu tun, sondern was mit Vorstellungen. Auch nichts mit Anarchie ...


    War ja auch nur eine vordergründige Zuspitzung. Dass dahinter viel mehr steckt weiß doch hier eh jeder, oder?


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."