Die drei Siegel der Meditation

  • Auch die drei erhabenen Methoden genannt:


    Am Anfang: Zuflucht und das Entwickeln von Bodhichitta
    In der Mitte: Konzentration und das Freisein von dualistischen Verhaftungen
    Am Ende: Widmung


    Warum denkt ihr sind sie so wichtig ?? Es heißt, eine Praxis könne nur dann zur Verwirklichung führen, wenn sie diese drei beinhaltet.
    Lasst uns ein wenig darüber sprechen.


    Alles Liebe


    Simo

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Warum denkt ihr sind sie so wichtig ??


    Ich sehe es einfach als Geländer: da geht's längs.
    Ich kann so schnell wieder vergessen, dass ich das nun nicht alles nur für mich allein tue. Dass alles weiter, umfassender, ist.
    Es ist ja erstaunlich, wieviele alberne und albernste Gedanken sich in so einer Meditationssitzung auffinden lassen. :lol: Da brauch ich mein Geländer. 8)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Drei Siegel


    Welche Praxis wir auch für unseren Weg zur Erleuchtung wählen, wir sollten sicher gehen, dass sie mit den drei Siegeln versehen ist, die ihre Reinheit gewährleisten. Sie sollten in jeder Praxis enthalten sein, auch wenn wir nur ein einziges Tschenresi- Mantra rezitieren!
    Das erste dieser drei Siegel besteht aus dem Zufluchtnehmen in die Drei Juwelen und dem Hervorbringen der erleuchteten Geisteshaltung. Dadurch ist gewährleistet, dass die Praxis authentisch ist und mit Gewissheit zur Erleuchtung führt.
    Das zweite Siegel betrifft die Hauptphase der Praxis. Sie sollte stets mit einer Meditation jenseits aller Bezugspunkte abschließen. Dieser Hauptteil der Praxis hat viele Aspekte: das Reinigen schädlicher Handlungen, Ansammeln von Verdienst und Weisheit, das Ausführen der schöpferischen und der vollendenden Phase der Meditation, sowie das Entwickeln geistiger Ruhe und intuitiver Einsicht.
    Das dritte Siegel schließlich ist die Widmung: Wir teilen die positive Kraft, die spirituellen Verdienste, die durch die Praxis entstanden sind, im Geist mit allen anderen Lebewesen und wünschen, dass wir alle dadurch schnell zur letztendlichen Erleuchtung gelangen mögen.
    Ob wir Anfänger oder fortgeschrittene Praktizierende sind: Die drei Siegel müssen stets vorhanden sein, denn sie garantieren authentische Praxis.


    von Gendün Rinpoche

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Weißt du Simo, dieser Text spricht von einem sehr trainiertem und geübten Geist, eben jemand der von Kleinauf in sämtlichen Ritualen und in der Kunst der Versenkung ( der zügigen ! ) bewandert ist. Einen Erleuchtungsgeist zu haben, heißt wohl die Körper-Geist-Einheit herstellen zu können. Nun, da musst du erstmal hin. Nicht wahr ?!

  • Und solltest du den "Dreh" raushaben, kannst du dir die drei Merkmale hernehmen. Vorher werden sie dir nicht wirklich etwas sagen.


  • Zuflucht ist das Vergegenwärtigen rechter Ansicht.
    Entwickeln von Bodhicitta ist Nama entleeren von Gefühl, Wahrnehmung, Wille, gespannter Aufmerksamkeit und Kontakt.
    Konzentration ist das Verweilen in Bodhicitta.
    Widmung ist das Aufrechterhalten von Achtsamkeit bzgl. Bodhicitta, wodurch "die Zeit danach" der Übung gewidmet wird.



    Grüße
    TM

  • Onyx9:

    Weißt du Simo, dieser Text spricht von einem sehr trainiertem und geübten Geist, eben jemand der von Kleinauf in sämtlichen Ritualen und in der Kunst der Versenkung ( der zügigen ! ) bewandert ist. Einen Erleuchtungsgeist zu haben, heißt wohl die Körper-Geist-Einheit herstellen zu können. Nun, da musst du erstmal hin. Nicht wahr ?!


    Ich denke du verquirlst da etwas ^-^. Diese Praxis, Zuflucht und Bodhichitta (der Wunsch Erleuchtung zum Wohle andere zu erlangen), Konzentration und die Widmung am Ende sind nicht eine fortgeschrittene oder besonders edukative Praxis oder so.... sie sind die Punkte, die eine Praxis erst zu einer Praxis machen! Sie sollten immer enthalten sein, egal welche Art der Praxis wir machen. Sogar wenn wir in der Meditation noch nicth sehr erfahren sind.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Vor allem auch das Widmen ist wichtig.
    So kann das heilsame Karma nicht mehr kurz mal durch aufflammenden Ärger zerstört werden - und man schenkt es weg. Das finde ich (mit meinem Anfängergeist) wunderschön.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Wenn du Zuflucht genommen hast,trägt dein Leben Früchte.Du bist Buddhas Sohn oder Tochter geworden.Ab jetzt wirst du noch zum Wohle der Lebewesen handeln,damit diese edle Familie nicht befleckt wird.Möge der Erleuchtungsgeist bei denen entstehen,wo er noch nicht entstanden ist,möge er nicht abnehmen wo er schon entstanden ist.
    Mögen die Wesen befreit werden und alle negativen Handlungen aufgeben.
    In diesem Sinne
    Mila

  • ]

    milarepa15:

    Wenn du Zuflucht genommen hast,trägt dein Leben Früchte.Du bist Buddhas Sohn oder Tochter geworden.Ab jetzt wirst du noch zum Wohle der Lebewesen handeln,damit diese edle Familie nicht befleckt wird.Möge der Erleuchtungsgeist bei denen entstehen,wo er noch nicht entstanden ist,möge er nicht abnehmen wo er schon entstanden ist.Mögen die Wesen befreit werden und alle negativen Handlungen aufgeben.In diesem SinneMila


    Da hast du recht milarepa,wir sind alles Töchter und Söhne Buddhas.
    Wer im Einklang mit der reinen Lehre lebt,
    hat gier hass und Verblendung überwunden
    ist voller zuversicht und ist wohlerlöst im Herzen,
    und hat kein Anhaften mehr am Diesseits noch am jenseits.
    Solch Weiser hat am wahren Mönchstum Anteil
    Grüße nagarjuna

  • Simo:
    Onyx9:

    Weißt du Simo, dieser Text spricht von einem sehr trainiertem und geübten Geist, eben jemand der von Kleinauf in sämtlichen Ritualen und in der Kunst der Versenkung ( der zügigen ! ) bewandert ist. Einen Erleuchtungsgeist zu haben, heißt wohl die Körper-Geist-Einheit herstellen zu können. Nun, da musst du erstmal hin. Nicht wahr ?!


    Ich denke du verquirlst da etwas ^-^. Diese Praxis, Zuflucht und Bodhichitta (der Wunsch Erleuchtung zum Wohle andere zu erlangen), Konzentration und die Widmung am Ende sind nicht eine fortgeschrittene oder besonders edukative Praxis oder so.... sie sind die Punkte, die eine Praxis erst zu einer Praxis machen! Sie sollten immer enthalten sein, egal welche Art der Praxis wir machen. Sogar wenn wir in der Meditation noch nicth sehr erfahren sind.


    Eine "Arbeitshypothese" zur Theorie & Praxis von Untrennbarkeit, liebe Onyx.


    »zuhörend 'will ich' lernen; denkend 'will ich üben; meditierend 'will ich' verwirklichen «


    Alle Buddhas der drei Zeiten werden aus dem Erleuchtung' s Geist bzw auch aus dem Geist des Erwachens geboren. Somit sollte die [imho] berechtigte Frage gestellt werden dürfen worin besteht denn alsdann dieser bewusst gegenwärtige "Erleuchtungsgeist" ?


    »milarepa15: Wenn du Zuflucht genommen hast,trägt dein Leben Früchte.Du bist Buddhas Sohn oder Tochter geworden.Ab jetzt wirst du noch zum Wohle der Lebewesen handeln,damit diese edle Familie nicht befleckt wird.Möge der Erleuchtungsgeist bei denen entstehen,wo er noch nicht entstanden ist,möge er nicht abnehmen wo er schon entstanden ist.Mögen die Wesen befreit werden und alle negativen Handlungen aufgeben.In diesem Sinne
    Mila
    «


    Zitat

    Simo: Am Anfang: Zuflucht und das Entwickeln von Bodhichitta
    In der Mitte: Konzentration und das Freisein von dualistischen Verhaftungen
    Am Ende: Widmung


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Zitat

    Aber praktisch hat jede Erscheinung ihre Ursache. Wir kennen nur viele Ursachenmöglichkeiten nicht. Wenn wir sie kennenlernen würden, gäbe es keine Wunder mehr. Für einen Geheilten gibt es keine Wunder.


    Quelle: http://www.buddha-dhamma.de/macht.htm


    Wie schaut's den beispielsweise mit dem leerem Raum aus ? Welche Ursache hat denn dieser?


    Zitat

    Simo: Am Anfang: Zuflucht und das Entwickeln von Bodhichitta
    In der Mitte: Konzentration und das Freisein von dualistischen Verhaftungen
    Am Ende: Widmung


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Dorje Sema:

    Wie schaut's den beispielsweise mit dem leerem Raum aus ? Welche Ursache hat denn dieser?


    Der leere Raum ist nichts „wirkliches“, sondern nur ein Konzept, ein „selbst erschaffendes“, wie alle Vertiefungen.
    Eine der Ursachen des leeren Raumes ist die Wahrnehmung. Ohne die Wahrnehmung gibt es keinen leeren Raum. Man kann deshalb auch sagen: „leeren Raum gibt es nicht“.
    Ein weitere Ursache ist die Konzentration, mit der die Vorstellung „leeren Raum“ „erschafft wird“.
    Wären die Vertiefungen „Wirkliches“, so wären sie gleich Erleuchtung. Buddha hat die Vertiefungen nicht als „die Befreiung“ definiert, sondern als eine Hilfe auf dem Weg dorthin.


    Das sind zwei Beispiele für Ursachen des leeren Raumes.


    _()_

  • Eine Ursache des "leeren Raumes" kann nur etwas sein, dass seinem Wesen nach gleich dem leeren Raum ist. Also der leere Raum selbst ...



    Solche Überlegungen sind allerdings ohne die drei Siegel (um zum Thema zurückzukommen) von Zuflucht und Bodhichitta, Gewahrsein bzw. Konzentration und die abschließende Widmung nur nette logische Spielchen ...

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Eine Ursache des "leeren Raumes" kann nur etwas sein, dass seinem Wesen nach gleich dem leeren Raum ist. Also der leere Raum selbst ...



    Solche Überlegungen sind allerdings ohne die drei Siegel (um zum Thema zurückzukommen) von Zuflucht und Bodhichitta, Gewahrsein bzw. Konzentration und die abschließende Widmung nur nette logische Spielchen ...


    Leerer Raum, ist nur eine Vorstellung, nichts *wirkliches*, daher kann man genau so sagen, dass es keinen leeren Raum gibt. Oder kannst du mir ein leeren Raum zeigen? ;)


    -()-


  • Dein Geist ist leerer Raum, aber den kann ich dir nun wirklich nicht zeigen ... :D

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Manche *Geist* ist leer :)
    Wieso soll aber *Geist* *Raum* sein?
    Den Begriff *Geist* klar zu definieren, finde ich gar nicht so einfach.
    Fuer manche ist *Geist* die VIER Kandhas, fuer andere das *unsterbliche*, fuer mich ist Geist ein verwirrender Begriff, da ziemlich verschwommen.


    -()-

  • Du hast Recht, Geist lässt sich nicht leicht definieren, da er weder Farbe, noch Form, noch Gewicht oder sonst irgendein Merkmal hat, das man messen könnte. Man kann nur sagen er ist leer, leer von Merkmalen, leer von einem eigenen Sein. Demnach kann man sagen er ist wie der Raum, raumähnlich, denn auch dieser ist leer von jeglichen Merkmalen oder einem eigenen Sein . Geist ist aber auch noch Bewusstheit, die Fähigkeit zu erleben, deswegen sagt man der Geist ist Leerheit und Bewusstheit untrennbar.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Der ›Geist‹ ist wie ›Raum‹ stellt eine ziel-führende zu denkende, kontemplative Analogie dar.


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Dorje Sema:

    Der ›Geist‹ ist wie ›Raum‹ stellt eine ziel-führende zu denkende, kontemplative Analogie dar.


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


    schön :)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • » • Vom Bewusstsein meinen wir oft, es handle sich dabei um ein Stück, um ein nichtzusammengesetztes Objekt. Aber das ist nicht der Fall:
    Auch das Bewusstsein besteht aus vielen Teilen.
    Es besteht aus den fünf äußeren Arten des Bewusstseins, die mit den fünf äußeren Sinnen verbunden sind, und dem Bewusstsein in Bezug auf den Denksinn.
    Sodann kann jede Art von Geist in Bewusstsein und in die dieses Bewusstsein begleitenden Geisteskräfte unterteilt werden; und von diesen hat wiederum jedes eine Vielzahl von Teilen.


    • Das Denkbewusstsein erlaubt es uns, Gedanken zu entwickeln und Überlegungen durchzuführen; es gehört demnach zum Wichtigsten, was wir besitzen.
    Auch dieses Denkbewusstsein ist somit nicht ein einziges Stück; vielmehr besteht es in der angegebenen Art aus Bewusstsein und Begleitkräften und deren einzelnen Teilen.


    • Dieser Geist – und das richtig zu verstehen ist äußerst wichtig – ist eine Kontinuität, eine zeitliche Abfolge, ein Fluss, ein Strom; er ist ein zusammenhängender Gegenstand, das sich aus vielen jeweils gleichartigen, sehr ähnlichen Teilen zusammensetzt, aus in diesem Sinn kontinuierlich fortlaufenden Teilen.
    Diesem Ablauf der Teile wird dann die Bezeichnung “Geist” gegeben.


    • Der Geist ist – gemäß den Beschreibungen des Buddhismus – eine Kontinuität aus augenblicklichen Zuständen des Geistes, mithin ein Strom von Geisteszuständen.
    Ein solcher augenblicklicher Zustand ist dabei eine sehr kurze Zeitspanne; diese wird als ein Fünfundsechzigstel der Dauer des Klangs des Fingerschnalzens beschrieben:
    Das entsprechende Bewegen des Mittelfingers am Daumen erzeugt einen Laut; und dieser hat eine bestimmte zeitliche Länge; der fünfundsechzigste Teil dieser Länge entspricht demnach dem, was als augenblicklicher Zustand des Geistes anzusehen ist
    «.
    Gonsar Rinpoche


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Zitat

    Lauscher hat geschrieben:Leerer Raum, ist nur eine Vorstellung, nichts *wirkliches*, daher kann man genau so sagen, dass es keinen leeren Raum gibt. Oder kannst du mir ein leeren Raum zeigen?

    -



    Der Raum ist leer .leerheit ist Raum.Jenseits aller dualistischen Vorstellungen.
    Grüße nagarjuna