Weg gehen ohne Lehrer

  • Hi, ich habe mich nun entschieden den Großen Weg zu gehen, allerdings ohne persönlichen menschlichen Lehrer.


    Warum? Erstmal, weil keiner da ist.
    Ich war bei einigen Treffen von Diamantweglern von Ole Nydahl, und wollte dort eigentlich Zuflucht nehmen, dort war aber "nur" ein Reíselehrer, der mir erklärte man müsste persönlich zu Karmapa oder Ole.


    Tja der reist ja viel rum und wie wollen sich 2-3 Leute (Ole, Karmapa) um tausende von Schülern wirklich kümmern?
    Noch dazu kann man da ja gar nicht von einem Schüler-Lehrer- Verhältnis reden oder?
    Es gibt nur einen Segen, dessen Wirkung unüberprüfbar ist (was ja im B. ein Merkmal ist, prüfe.)


    Mir wurde erklärt der Diamantweg geht nicht ohne Lehrer. Aber wieso nicht?
    Ich habe gute Bücher und Belehrungen in Buchform, was kann mir da ein Lehrer der mir nur eine "Übertragung" gibt mehr geben? Mich stört dieser begrenzende Glaubenssatz. Wäre ja gern, zu jemandem aber in der Nähe ist niemand und realistischer Weise kann sich ein Karmapa auch nicht um tausende Schüler wirklich sinnvoll kümmern außer ein paar Segensworte zu jedem zu sprechen.


    Nun gehe ich den Mahayana Weg.
    Ich kann ohne Lehrer meditieren und auf meinen inneren Lehrer hören, auf die Belehrungen, kann Mitgefühl und Weisheit erweitern ohne und danach handeln, auch ohne dass ich einen Segensspruch erhalten habe.
    Geht der Mahayana Weg ohne Lehrer? Bitte eure Meinungen, warum es nicht gehen sollte oder geht.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • also ich muss sagen, ich gehör nicht wirklich zu den praktizierenden und kenne mich mit den einzelnen Richtungen nicht ganz so aus



    aber ich kann mir dennoch vorstellen, dass man ohne Lehrer dazu neigt, die Worte in Büchern anders zu lesen/deuten als sie gemeint sind.
    Man kann es versuchen, und man kann vielleicht auch auf "den" richtigen Weg gelangen, es kann aber auch passieren dass man glaubt, alles "richtig" zu machen, aber gewisse Details nicht sieht, und deswegen woanders landet.


    Ich denke, ein Lehrer kann da schneller reagieren weil er ja weiß worauf es ankommt. Sozusagen bevor man sich auf dem "falschen" Weg verrannt hat.


    (Kann natürlich auch sein, dass man auch gerade weil man "den falschen" Weg gelaufen ist, den richtigen Weg schneller erkennen kann. ... )

    Manchmal muss man den Karren vor die Wand fahren.
    Ohne Leid kein Handlungsimpuls

  • Mabuttar:

    Hi, ich habe mich nun entschieden den Großen Weg zu gehen, allerdings ohne persönlichen menschlichen Lehrer.


    Im Prinzip ist es besser "ohne" anzufangen als die Zeit mit Suchen zu verbringen oder nur zu warten, weil der Tod immer und überall ist.


    Mabuttar:


    Tja der reist ja viel rum und wie wollen sich 2-3 Leute (Ole, Karmapa) um tausende von Schülern wirklich kümmern?
    Noch dazu kann man da ja gar nicht von einem Schüler-Lehrer- Verhältnis reden oder?


    Du hast da wohl eine etwas falsche Vorstellung von diesem "Verhältnis". Es geht darum, dass der Lehrer Dreh- und Angelpunkt ist für die gesamte Praxis.
    Man kann ihn auch unter 4 Augen sprechen selbst wenn das nur einmal im Jahr möglich ist und ggf. kann man ihn auch kontaktieren, wenn er unterwegs ist. Die Häufigkeit von persönlichen Kontakten ist sekundär.


    Mabuttar:


    Mir wurde erklärt der Diamantweg geht nicht ohne Lehrer. Aber wieso nicht?


    Weil Vajrayana nicht ohne Lehrer geht.


    Mabuttar:


    Ich habe gute Bücher und Belehrungen in Buchform, was kann mir da ein Lehrer der mir nur eine "Übertragung" gibt mehr geben? Mich stört dieser begrenzende Glaubenssatz.


    Der Umstand, dass du dies so schreibst belegt bereits dass du keinen Lehrer hast. Somit kannst du auch nicht vergleichen zwischen "mit" und "ohne".


    Mabuttar:


    Geht der Mahayana Weg ohne Lehrer?


    Sutrayana im Prinzip "ja", auch wenn es wirklich nicht empfehlenswert ist. Wenn aber, dann gemäß den Lehren einer (!) Tradition/Schule/Übertragungslinie.
    Vajrayana "nein", auf gar keinen Fall und es ist auch dringend davor abzuraten es zu versuchen!



    LG

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Ok Danke erstmal, werde mir das ganze noch überlegen.


    Ich mache mir halt die Illusion, dass die Belehrungen der Bücher und Erfahrungen meine Lehrer sind, manche sprechen auch von einem "innerem" Lehrer. Würde mir ein persönlichen Lama all die Dinge erklären die ich in Büchern fand,würde das wohl Monate dauern.
    Aber so wie ich das verstehe geht es im Vajrayana eher darum den Lama als Mittelpunkt der Meditation zu sehen, von dem her gesehen könnte ich ja auch mir einen Lama nehmen, den verehren und auf ihn meditieren, ohne dass er es wüsste.
    Ein Dalai Lama oder Ole wird ja auch nicht jeden seiner tausenden Schüler persönlich gut kennen.


    Oder ist das mit dem Lehrer nicht eher so gemeint, wie, dass Buddha mein Lehrer ist?
    Klar ist, dass ohne Buddha ich die Lehre gar nicht wüsste, daher ist es klar, dass ohne Lehrer niemand Erleuchtung erlangt, da niemand davon etwas weiß.


    Mich stört einfach dieser Glaubenssatz: Ohne Lehrer, keine Erleuchtung, das steht bei vielen budhd. Lebensweisheiten nicht dabei.
    So heißt es zwar jeder kann Buddhist werden und Erleuchtung erlangen und viele können den Weg gehen, im Kleingedruckten steht dann aber, nur der Lama gibt den Zugang zur Erleuchtung. Ist fast eine Parallele wie bei den Glaubensreligionen,
    Ohne Priester = Kein Zugang zu Gott.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Mabuttar:

    Ich mache mir halt die Illusion, dass die Belehrungen der Bücher und Erfahrungen meine Lehrer sind, manche sprechen auch von einem "innerem" Lehrer.


    Das mag im Sutrayana teilweise, je nach Kapazität zutreffen. Aber selbst im Sutrayana, kommen viele ohne Lehrer oder "sehr erfahrene Praktizierende" (Dharmafreunde) einfach nicht voran, weil es hier und da hakt und sie sich im Kreise drehen oder - unbewußt- einen falschen Weg einschlagen.


    Mabuttar:


    Würde mir ein persönlichen Lama all die Dinge erklären die ich in Büchern fand,würde das wohl Monate dauern.


    Vergiss nicht, dass ein einziger Satz zum rechten Zeitpunkt das Gelesene von Jahren auf den "Punkt" bringen kann, der nach all dem Lesen doch noch nicht gefunden wurde.


    Mabuttar:


    Aber so wie ich das verstehe geht es im Vajrayana eher darum den Lama als Mittelpunkt der Meditation zu sehen, von dem her gesehen könnte ich ja auch mir einen Lama nehmen, den verehren und auf ihn meditieren, ohne dass er es wüsste.


    Was du nur mit Vajrayana hast. Eine fixe Idee?
    Du kannst ja mal versuchen, das nächste Mal wenn du krank bist auf einen Arzt zu meditieren ohne ihn zu besuchen und ohne dass er dich behandelt und ohne dass er was davon weiß.



    Mabuttar:


    Mich stört einfach dieser Glaubenssatz: Ohne Lehrer, keine Erleuchtung, das steht bei vielen budhd. Lebensweisheiten nicht dabei.


    Mir scheint du redest dir einen Glaubenssatz ein, der da lautet: "Ich muss Vajrayana praktizieren". Wenn die Bedingungen nicht so sind wie dazu sein müssen, dann ist das einzige was du tun musst, dich nach den Bedingungen zu richten wie sie nun mal eben sind.


    Mabuttar:


    ... im Kleingedruckten steht dann aber, nur der Lama gibt den Zugang zur Erleuchtung.


    Nein, das steht nur im Großgedruckten des Vajrayana.



    LG

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  • ...

    „Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“
    A. Gide, franz. Literat
    "Die meisten Menschen sind bereit zu lernen, aber nur die wenigsten, sich belehren zu lassen."
    W. Churchill, brit. Staatsmann

    Einmal editiert, zuletzt von Yönten ()

  • Vajrayana ohne Lehrer ist in keinem Fall möglich. Der Lehrer gibt die Einweihungen und die Belehrungen, nicht nur bloße dahingesprochene Worte, sondern echt was mit Substanz. Wie heißt es so, um eine Praxis korrekt zu machen bedarf es mindestens 3 Dinge: Wang (Einweihung) Lung (rituelle Lesung/Erlaubnis) und Tri (Blehrungen). Kein Buch kann dir sowas geben. Wer was andres sagt, hat meiner Meinung nach nicht viel Ahnung von Vajrayana. Übrigens - Vajrayana ist nicht nur Ole Nydahl. Der Diamantwegbuddhismus von Nydahl ist der Kagyü Schule angehörig. Es gibt aber noch die Sakya- Geluk- und Nyingma-Schule. Und ja, da gibt es auch in Deutschland Lehrer, die öfters mal kommen und Einweihungen geben. Und natürlich auch Zentren.


    Im Vajrayana sieht man sich als Kranken an und den Lehrer als Arzt. Wenn du totkrank bist, dann gehst du auch zu einem Arzt und versuchst nicht, an dir rumzupfuschen.

  • Patrul Rinpoche (1808 - 1887)


    Besondere Belehrung des weisen und glorreichen Königs.


    Von Patrul Rinpoche
    Dieser Text ist eine Ausführung des Textes „ Das Treffen der Essenz in den drei Worten“ von Garab Dorje – den man als die Essenz des Dzogchen Pfades betrachtet - mit eigenem Kommentar von Patrul Rinpoche.



    Hierin ist Die besondere Belehrung des weisen und glorreichen Königs enthalten, zusammen mit seinem Kommentar. Verehrung dem Meister!


    Die Sicht ist Longchen Rabjam: grenzenlose, unermessliche Weite.
    Meditation ist Khyentse Öser: Strahlen der Weisheit und Liebe.
    Handlung ist Gyalwe Nyugu, die der Bodhisattvas.
    Wer auf diese Weise praktiziert, kann durchaus Erleuchtung in diesem jetzigen Leben erlangen,
    und selbst wenn nicht – welch Glück! Welche Freude! Was die Sicht betrifft, Longchen Rabjam,
    treffen drei Worte den entscheidenden Punkt.
    Zuerst, entspanne und löse Deinen Geist,
    weder zerstreut noch konzentriert, ohne Gedanken.
    Während Du in diesem ausgeglichenen Zustand ruhst, ganz gelassen,
    stoße plötzlich ein Geist-erschütterndes „Phät!“ aus,
    energisch, kraftvoll und abrupt. Erstaunlich!
    Da ist nichts: gebannt vor Verwunderung,
    verblüfft und betroffen, und doch ist alles durchscheinend und klar.
    Frisch, rein und unvermittelt, daher unbeschreibbar:
    Erkenne dies als das reine Gewahrsein des Dharmakaya.
    Der erste entscheidende Punkt ist: die direkte Einführung des Angesichts von Rigpa in sich selbst.
    Dann, ob im Zustand der Bewegung oder Stille,
    der Wut oder Verhaftung, des Glücks oder Leids,
    jederzeit, in allen Situationen,
    erkenne jenen Dharmakaya, den du zuvor erkanntest,
    und Mutter- und Kind-klares-Licht, bereits miteinander vertraut, werden sich wieder vereinen.
    Ruhe im Aspekt des Gewahrseins, jenseits aller Beschreibung.
    Stille und Glückseligkeit, Klarheit und Denken:
    Unterbrich sie wieder und wieder.
    Mit einem plötzlichen Ausstoss der Silbe von geschickten Mitteln und Weisheit.
    Ohne Unterschied zwischen Meditationen und Nach-Meditation,
    keine Trennung zwischen Sitzungen und Pausen,
    verbleibe immer in diesem unteilbaren Zustand.
    Doch bis Stabilität erlangt ist,
    ist es unabdingbar zu meditieren, fern aller Ablenkung und Geschäftigkeit,
    und die Praxis in formelle Meditationssitzungen aufzuteilen.
    Jederzeit, in allen Situationen,
    verbleibe im Fluss dessen, was einfach der Dharmakaya ist.
    Entscheide mit absoluter Überzeugung, dass es nichts anderes gibt als dies –
    Der zweite entscheidende Punkt ist: Entscheide dich für eines, und Eines allein.


    An diesem Punkt – ob Anhaftung oder Ablehnung, Glück oder Leid –
    Bleibt von allen flüchtigen Gedanken, ausnahmslos,
    im Moment des Erkennens keine einzige Spur.
    Erkenne den Dharmakaya, in den sie befreit sind,
    und genau wie auf Wasser Geschriebenes verschwindet,
    wird Entstehen und Befreiung selbstverständlich und unaufhörlich.
    Und was immer entsteht, ist Nahrung für die nackte Rigpa-Leerheit,
    was immer sich im Geist regt, ist die innere Kraft des Dharmakaya-Königs,
    keine Spur hinterlassend und von Natur aus rein. Welche Freude!
    Die Art, wie Dinge entstehen, mag so sein wie zuvor,
    doch der Unterschied liegt darin, wie sie befreit werden: Das ist der Schlüssel.
    Ohne dies ist Meditation nichts als der Pafd der Verblendung,
    mit ihm ist selbst, wenn man nicht meditiert, der zustand des Dharmakaya präsent –
    der dritte entscheidende Punkt ist: Direkte Zuversicht in die Befreiung entstehender Gedanken.


    Für die Sicht, die die drei entscheidenden Punkte enthält,
    ist Meditation, die Vereinigung von Weisheit und Liebe,
    begleitet von der Handlung, die allen Bodhisattvas gemeinsam ist.
    Würden alle Bodhisattvas sich beraten,
    fänden sie keine Anweisung großartiger als diese,
    hervorgebracht als Schatz aus der Tiefe transzendenter Einsicht,
    durch den Tertön des Dharmakaya, die innere Kraft des Rigpa,
    nicht vergleichbar mit gewöhnlichen Schätzen aus Erde und Stein,
    denn es ist das letzte Vermächtnis von Garab Dorje,
    die Essenz des Weisheitsgeistes der drei Übertragungen.
    Es ist meinen Herzensschülern anvertraut, unter dem Siegel der Verschwiegenheit.
    Es ist von tiefgründiger Bedeutung, die Worte meines Herzens.
    Es ist mein Herzenswort, der entscheidende Schlüsselpunkt.
    Diesen entscheidenden Punkt: Schätze ihn nie gering.
    Lass niemals zu, das diese Anweisung dir verloren geht.
    Das ist die besondere Belehrung des glorreichen Königs.


    Verehrung dem unvergleichlichen Herrn des Mitgefühls,
    meinem Wurzelmeister, in all seiner Güte!


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • FrischMilch:

    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Vajrayana ohne Lehrer geht leider nicht.
    Mahayana ohne Lehrer geht. Sutra Ebene ohne Lehrer geht. Tantra nicht. Die Übertragungen gehen nur in Verbinung von einem authentischen Lama, und einem geeigneten Schüler. Dabei geht es weniger um ein persönliches Techtelmechtel mit dem Lama.
    Ich habe mehrere Lehrer. Lama Ole ist mein Zufluchtslama. Ich habe von ihm die Zuflucht erhalten. Aber mein Wurzellama ist ein anderer. Lama Ole ist auch mein Mahamudra Lehrer, er zeigt mir meinen Geist. Aber mein betreuender Lama ist er nicht, oder zumindest nur teilweise.
    Das hängt auch von der Praxis ab, die man nach dem Ngöndro, den vorbereitenden Übungen machen will. Ich habe meine Übertragungen und Praxiserklärungen von einem anderen Lama, und dieser ist auch für mich als Ansprechpartner zuständig.
    Als Lama gelten neben der Person auch der innere Lama und der sog. "geheime Lehrer". Der innere Lama ist der Kommentator im Kopf, der das intellektuell Verstandene ins Leben integriert. Der geheime Lehrer zeigt sich in den sog. "Aha-Erlebnissen", die unmittelbar erfahren werden, und sich jeder Erklärung entziehen.


    Als Lama gelten neben der Person auch der innere Lama und der sog. "geheime Lehrer". Der innere Lama ist der Kommentator im Kopf, der das intellektuell Verstandene ins Leben integriert. Der geheime Lehrer zeigt sich in den sog. "Aha-Erlebnissen", die unmittelbar erfahren werden, und sich jeder Erklärung entziehen.


    Dieser Lama ist schon weit vor einem Lama von außen da nur habe ich oft nicht auf ihn gehört und geglaubt das ich einen äußeren Lama brauch er mir meinen Geist zeigt.
    Lama = Meister = Wissenden
    Mein Glück war das mein "innerer Lama" äußerst geizig ist.

  • Danke, dass hat mir jetzt erstmal die nötige Klarheit bereitet,


    ich werde drüber kontemplieren :) und mich nach Lehrern umschauen, dann entscheiden ob es


    Sutra oder Tantra wird.


    Bis Bald
    Matthias

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  • Mabuttar:

    dann entscheiden ob es


    Sutra oder Tantra wird.


    Es geht nicht ohne Sutra, aber es geht ohne Tantra.


    LG

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  • Wollte auch viel Glück wünschen und noch ergänzen, dass der äußere (Nirmanakaya-) Lama immer die Voraussetzung für den inneren (Sambhogakaya) und geheimen (Dharmakaya) Lehrer ist.


    Der äußeren Lehrer gibt einem nämlich die Mittel (Meditationen) um zwischen reiner und unreiner Sicht, bzw. reinen und unreinen Energiezuständen zu unterscheiden. Und erst durch diese Erfahrung der Unterscheidung ist so etwas wie ein innerer oder geheimer Lehrer überhaupt möglich.
    Eine weitere Ergänzung betrifft das Verhältnis von Sutra und Tantra:
    Für Tantra (Vajrayana) braucht man einen Lehrer, weil man umfassender (d.h. mit Körper, Stimme/Energie und Bewusstsein gleichzeitig) arbeitet. Das macht die Praxis kraftvoller, aber auch gefährlicher. Ein traditionelles Bild für einen Vajrayana-Yogi ist deshalb das der Schlange in einem Bambusrohr: Oben ist die Erleuchtung und unten die Vajra-Hölle. Und dann sind Schlangen sehr schnell und es gibt wie gesagt nur zwei Ausgänge...


    Liebe Grüße
    Yeshe

  • peeter:

    Und ein Dogma, dass es nicht ohne Lehrer geht, gibt es jawohl nicht .. Mich hat es oft gestört, dass in Büchern immer auf
    die Notwendigkeit eines Lehrers hingewiesen wurde .. ABER warum dann werden all diese Bücher überhaupt geschrieben.


    Du musst verstehen, dass es unerheblich ist, was dich stört oder nicht stört. Entscheidend sind nur die Bedingungen des Einzelnen. Und was Sutra angeht ist es empirisch so, dass viele ohne Lehrer nicht Tritt fassen. Und was Tantra angeht ist es faktisch so, dass es ohne Guru nicht geht.
    Was Bücher und Sutrayana angeht, so musst du verstehen, dass auch Bücher die Manifestation des Wirkens von Lehrern sind (je nach Autor). Ein Buch kann man als Papier mit Buchstaben drauf sehen, man kann es aber auch als die heilsame Medizin eines Lehrers sehen, die dieser aus Mitgefühl zubereitet hat.


    peeter:


    Und ... mir kann niemand erzählen, dass es nicht Menschen gibt, die sich selber lehren. Wenn deren Zahl auch wohl nicht so hoch sein mag.


    Klar im Nicht-Mahayana gibt es das ganz sicher.
    Aber was Mahayana angeht, so ist es so, dass die meisten nicht mal den Unterschied zwischen Mahayana und Nicht-Mahayana verstehen. Warum? Weil Bodhicitta - selbst wenn es konzeptuelle Erklärungen dazu gibt - keine Sache des Verstandes ist, sondern Bodhicitta ist eine Sache des vor-gelebten Beispieles!


    peeter:


    Und .. hier im Westen ist es eh schwer, einen Lehrer oder Lama zu finden, es sei denn, du reist ihm dauernd hinterher .
    Und dann kommt oft noch ein Personenkult dazu. So zumindest hab ich es erlebt ..


    Je mehr du derartige Gedanken kultivierst, desto größer werden die Hindernisse, einen Lehrer zu finden.
    Praktiziere so gut es eben geht und übe dich in Geduld und freudvoller Erwartung. Sei zuversichtlich!
    Wenn Bittgebete mit reinem Körper, Rede und Geist praktiziert werden, dann ist es vollkommen unmöglich, dass diese nicht "erhört" werden von den Buddhas und Bodhisattvas. Oft werden sie auf eine Art erwidert, die nicht den gängigen Erwartungen entsprechen.


    LG

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  • peeter:


    dann noch eine Frage : woher du das Alles weisst, was du schreibst ..


    Von Lehrern und Schriften von Lehrern und aus eigener Erfahrung.


    LG

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  • Hi,


    ich bezweifle, dass man ganz ohne Lehrer auskommt. Ab einem gewissen Punkt erkennt man seine Strukturen nicht mehr und verrennt sich.
    Wenn dann noch viel Wissen dazu kommt, bekommen die Menschen schon mal leicht die Dharma- oder Zen-Krankheit. Das ist sogar recht gefährlich. Ich kenne einige Leute, die darin stecken.


    Man muss sich schon auch ein wenig die Mühe machen einen Lehrer zu finden. Das heißt ja nicht, dass man sich jeden Tag sehen muss. Das ist ein Idealfall, der nur Wenigen zuteil wird. Aber ein enger und lebendiger Kontakt ist dennoch möglich. Dazu muss man auch nicht unbedingt seinen "Traumlehrer" finden. Es hat was mit der eigenen Offenheit zu tun, wenn ich einen Lehrer finde. Ist wie mit der Traumfrau, wenn ich alle anderen ablehne, weil sie dieser Vorstellung nicht entsprechen, dann will ich eigentlich gar keine Beziehung.


    Ist meiner Meinung nach ein deutsches Problem, dieser Widerstand gegen Mentoren und Autorität.


    Knochensack

  • Lieber Peeter,


    warum sollte ein Lehrer etwas anderes sagen, als das, was vor ihm schon Generationen anderer gesagt haben, die das erfahren haben?
    Das ist das typisch westliche Konzept von der Originalität.
    Ein Mathelehrer wird die Mathematik nicht auch jedesmal neu erfinden...


    Die mündlich Übertagung ist sehr wichtig, das ist die individuelle Betreuung. So lange Du was ganz neues sucht, das Besondere, das nur Dir zuteil wird, solange bist Du nicht offen. Lass Dich auf das ganz ein, was Dir erklärt wird. Dann wirst Du auch erkennen, dass Dir jedesmal ein Aspekt verständlich wird, der vorher im Dunkeln lag. So erfahre ich das: immer höre ich das ungefähr Gleiche, und jedesmal ist es neu. Wenn es dann noch eine hoch verwirklichte Person sagt, dann knallt das richtig. Ist schon komisch, wie wir funktionieren.


    Also, nicht immer: Ja ja, da kenn ich doch schon alles...


    Knochensack


  • Alle Lehrer sagen immer das Gleiche, das ist die Wirklichkeit des Buddha. Doch der Eine Lehrer, Mein Lehrer sagt genau das gleich und ich erleben die Wirklichkeit Buddha.
    Das nenne ich Erleuchtung, jede Erleuchtung ist Erwachen, tausende von Erleuchtungen sind immer gleich nur Erwachen. Ich sollte irgendwann erkennen das das so ist.

  • Zitat

    Alle Lehrer sagen immer das Gleiche, das ist die Wirklichkeit des Buddha. Doch der Eine Lehrer, Mein Lehrer sagt genau das gleich und ich erleben die Wirklichkeit Buddha.
    Das nenne ich Erleuchtung, jede Erleuchtung ist Erwachen, tausende von Erleuchtungen sind immer gleich nur Erwachen. Ich sollte irgendwann erkennen das das so ist.


    Wie willst Du erkennen, dass irgendetwas deinem Konzept entspricht wenn Du es noch nicht erkannt hast?


    Liebe Grüße
    Yeshe

  • yeshe_222:
    Zitat

    Alle Lehrer sagen immer das Gleiche, das ist die Wirklichkeit des Buddha. Doch der Eine Lehrer, Mein Lehrer sagt genau das gleich und ich erleben die Wirklichkeit Buddha.
    Das nenne ich Erleuchtung, jede Erleuchtung ist Erwachen, tausende von Erleuchtungen sind immer gleich nur Erwachen. Ich sollte irgendwann erkennen das das so ist.


    Wie willst Du erkennen, dass irgendetwas deinem Konzept entspricht wenn Du es noch nicht erkannt hast?


    Liebe Grüße
    Yeshe


    Da hab ich noch nie drüber nachgedacht!?!?
    Habes auch sofot wieder beendet.

  • Am Anfang hatte ich nur Bücher, in denen ich wissbegierig las, frau braucht einen Lehrer!
    Also machte ich mich auf die rastlose Suche! (Das menschliche Leben ist kurz, schon heute Abend kann es zu spät sein!)
    Da mein Entschluß felsenfest war und mir mein Mann genügend Geld gab, sammelte ich Lehrer, deren persönliche Einweihungen und Zufluchtsnamen, wie andere Leute Briefmarken.
    Da ich auch fleißig Dana spendete, für Friedensstupas, Klöster und soziale Projekte, gelang es mir auch immer wieder einen besonderen Segen für meine tibetische Buddhasammlung zubekommen.
    Doch dann schlug völlig unerwartet am 1. Mai (Patrona Bavariae) aus heiterem Himmel plötzlich der Blitz ein!
    Mein spiritueller Supergau!
    ICH lag völlig am Boden!
    Als ich wieder zur Besinnung kam, schrieb ich unteranderen HH dem Dalai Lama ein Mail,
    dass ich nun seinen Namen (Tenzin Sherab) nun nicht mehr brauche.
    Sei dem bin ich frei!


    Liebe Grüße aus dem Herzen Altbayerns, frei-sing


    die, die alle und doch keinen Namen hat


    P.P.f.: Wer war übrigens Buddhas Vajra-Lehrer/in????? :lol:

    Mann/Frau kein Unterschied!
    Aber wenn eine Frau fest entschlossen nach Erleuchtung strebt,
    ist sie letztendlich immer im Vorteil!
    Guru Rinpoche

    Einmal editiert, zuletzt von Tenzin Sherab ()

  • Buddha Shakyamunis Lehrer war u.a. Buddha Dipamkara [siehe Buddhavamsa, Khuddaka-Nikaya,Sumedha]



    Vorausgesetzt jemand ist nicht ganz bei Sinnen, wie sollte es sein das die [Besinnung] als Ursache dafür, die entgegengesetzter Natur ist, in Frage kommt? Das ist als behaupte jemand aus dem Samen der Bananenstaude wachsen Kokafrüchte oder schwangere Schweine gebären Hähne.


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Zitat

    Vorausgesetzt jemand ist nicht ganz bei Sinnen, wie sollte es sein das die [Besinnung] als Ursache dafür, die entgegengesetzter Natur ist, in Frage kommt? Das ist als behaupte jemand aus dem Samen der Bananenstaude wachsen Kokafrüchte oder schwangere Schweine gebären Hähne.


    OM AH HUM
    Vor all meinen Lehrern, aufgehend in Regenbögen und Licht,
    vor dir meinem geheimsten Lehrer verneige ich mich respektvoll
    mit Körper, Rede und Geist!
    Deinen Vajra-Körper bitte ich, segne meinen Körper mit Freude!
    Deine Varja-Rede bitte ich, segne meine Rede mit Geschick!
    Deinen Vajra-Geist bitte ich, segne meinen Geist mit Erkenntnis!
    Segne mich, damit ich die wahre Seiensweise erfahre und
    ich die 5 Lampen erkenne!
    Hilf mir, dass ich das Klare Licht erfahre und den Punkt der Ershöpfung erreiche
    und gewähe mir die höchsten und gewöhnlichen Siddhis!


    LG deine PP :idea:

    Mann/Frau kein Unterschied!
    Aber wenn eine Frau fest entschlossen nach Erleuchtung strebt,
    ist sie letztendlich immer im Vorteil!
    Guru Rinpoche