• Buddhismus wie er in unserer Kultur wirken kann....
    Natürlich ist es nicht jedermans Sache sich für den Diamantweg zu entscheiden.
    Setzt es doch vorraus, das ich schon mit etwas Überschuss für andere Wesen in die Welt schaue und arbeite, und diese sowie mein eigenes Wesen auf höchster Ebene zu sehen, als Buddha.
    Da ich seit 20 Jahren Buddhist bin, weiß ich, wie schwer das sein kann, wenn ich meinen Kopf unter den Armen trage und meinen Alltag nicht geregelt bekomme.
    Die Auflösung der Ich-Anhaftung bedarf doch emotionaler und geistiger Gesundheit. Ist diese nicht Vorhanden, was kein Vorwurf bedeutet, sollte man sich erst mal damit beschäftigen Ruhe und Abstand zur äußeren Welt zu bekommen.
    Mit mehr Überschuß und Kraft und ohne Helfersyndrom kann man dann wieder starten sich direkt mit der Erleuchtung zu Identifizieren.
    Alles Glück
    Jonas


  • Hallo Jonas, ich habe Deinen Beitrag in den passenden Bereich "Tibetischer Buddhismus" geschoben. Ich stehe dem Diamantweg (hier sicherlich, wie ich an Deiner Sprache merke, gemeint als der Diamantweg der Karma Kagyü Linie, nicht neutral als Übersetzung von "Vajrayana") durchaus wohlwollend gegenüber, wundere mich aber hier über die Art, wie Du "mit der Tür ins Haus fällst". Grundsätzlich hast Du sicher recht, aber es täte einem Diskussionsansatz gut, ein Thema oder eine Frage zu haben und des Weiteren klingt es so - "Natürlich ist es nicht jedermans Sache sich für den Diamantweg zu entscheiden. Setzt es doch vorraus, das ich schon mit etwas Überschuss für andere Wesen in die Welt schaue..." - als wäre nur der Diamantweg was für mitfühlende Menschen mit Überschuss, während ja doch eigentlich mindestens der gesamte Mahayana per Definition so angelegt ist, und wenn man nicht zu engstirnig auf die Dinge blickt eigentlich mindestens auch noch der Rest des Buddhismus ;)


    Vielleicht legst Du nochmal nach und teilst uns mit, was Deine Motivation ist, Dich hier zu beteiligen. :moon:

  • Ja Gerne. Ich habe hier einige Kritik gelesen. Leider gab es nicht die Möglichkeit darauf zu Antworten oder ich habe den link nicht gefunden. Sonst hätte ich es gerne dort platziert.
    L.g. Jonas

  • Ja, Du must erstmal angemeldet sein und ein paar Beiträge geschrieben haben, bis Du ganz frei posten kannst. Auf anderen Beiträge antworten kannst Du aber schon, muss halt nur freigegeben werden. Ein Hinweis: wenn Du in diesem Unterforum dazu schreibst, gibt es einen stärkeren Schutz gegen massive Kritik in Bezug auf alle tibetischen Schulen, während die gleiche Kritik in anderen allgemeinen Foren hier durchaus o.k. sein kann. Grundsätzlich ist aber natürlich Kritik erlaubt und Teil einer konstruktiven Diskussion - es ist ein freies Forum mit Leuten aus vielen Richtungen und Interessenslagen.

  • Mein Sendungsbewustsein, dein Sendsungsbewustsein...
    Ich tue mich hier am leichtesten, wenn ich mir immer wieder klar mache, dass hier viele verschiedene Religionen auf einmal posten. Ok sie haben wohl Buddha als gemeinsame Wurzel. Einem überzeugten Christen zu sagen: "Gott gibt es nicht, lass Dich von meiner Auslegung des Buddhismus überzeugen!", also so wird kaum ein fruchtbarer Dialog entstehen.
    Ich will Dir nichs unterstellen.
    Ich muss immer genau nach der Tradition derjeningen schauen die vor mir gepostet haben, und in welchem Unterforum ich poste. Damit ich unnötige Grabenkämpfe ala meine Auslegung meiner Religion ist wahrer/richtiger als die der Anderen.

  • Papa Joe:

    Ja Gerne. Ich habe hier einige Kritik gelesen. Leider gab es nicht die Möglichkeit darauf zu Antworten oder ich habe den link nicht gefunden. Sonst hätte ich es gerne dort platziert.
    L.g. Jonas


    Lieber Jonas,


    ich habe an der ein oder anderen Stelle auch mal was kritisches geschrieben, finde aber in Deinem Eingangspost keinen Umgang mit dieser (oder anderer) Kritik. Worum geht es Dir denn hier?


    Yeshe

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Hallo Yeshe,
    Mir geht es hier gar nicht um Kritik, denn davon gab und gibt es immer genug.
    Mir geht es grundlegend um die Feststellung, dass es verschiedene Wege für verschiedene Menschen gibt. Und nicht jeder Weg ist für jeden nützlich. Wir erleben in Buddhistschen Zentren öfters das Menschen suchen, aber nicht immer das für Sie beste finden. Den Diamantweg würde ich eher nicht für Menschen mit größeren physischen Problemen empfehlen.
    Mir geht es in gerade diesem Themenblock um Klarheit.
    L.g.jonad

  • Papa Joe:

    Den Diamantweg würde ich eher nicht für Menschen mit größeren physischen Problemen empfehlen.


    Ich nehme an, Du meinst "psychisch"? Gilt das nicht generell für den buddhistischen Weg, dass man erstmal eine solide Basis im Geist haben sollte? Einfache Übungen zu Achtsamkeit usw. sind sicher nützlich, aber der buddhistische Weg - so habe ich es gelernt - fängt da an wo die Psychologie aufhört. Die Psychologie stärkt das "Ich" und stellt es auf die eigenen Beine, und dann kann man loslaufen und die Buddhanatur entdecken.

  • Papa Joe:

    Natürlich ist es nicht jedermans Sache sich für den Diamantweg zu entscheiden.
    Setzt es doch vorraus, das ich schon mit etwas Überschuss für andere Wesen in die Welt schaue und arbeite, und diese sowie mein eigenes Wesen auf höchster Ebene zu sehen, als Buddha.


    Das ist arg vereinfachend und klingt schon beinahe wie eine generelle Unterstellung. Nicht jeder der mit dem Ole-Diamantweg nichts (mehr) am Hut hat macht dies weil er keinen Überschuss für Andere hat. Es gibt 1001 Gründe warum man statt Ole-Diamantweg einen anderen buddhistischen Weg einschlägt.


    Zitat

    Die Auflösung der Ich-Anhaftung bedarf doch emotionaler und geistiger Gesundheit. Ist diese nicht Vorhanden, was kein Vorwurf bedeutet, sollte man sich erst mal damit beschäftigen Ruhe und Abstand zur äußeren Welt zu bekommen.


    Wie genau definierst du emotionale und geistige Gesundheit? Wenn ich geistig vollkommen klar und keinerlei emotionale Päckchen mehr mit mir rumschleppe, also schon befreit und erleuchtet bin, wozu braucht ich dann noch irgendeinen buddhistischen Weg?

  • Papa Joe:

    Hallo Yeshe,
    Mir geht es hier gar nicht um Kritik, denn davon gab und gibt es immer genug.
    Mir geht es grundlegend um die Feststellung, dass es verschiedene Wege für verschiedene Menschen gibt. Und nicht jeder Weg ist für jeden nützlich. Wir erleben in Buddhistschen Zentren öfters das Menschen suchen, aber nicht immer das für Sie beste finden. Den Diamantweg würde ich eher nicht für Menschen mit größeren physischen Problemen empfehlen.
    Mir geht es in gerade diesem Themenblock um Klarheit.
    L.g.jonad


    Ok. Aber mal ehrlich: So besonders Du den "Diamantweg" finden magst, die grundlegenden Voraussetzungen, die es braucht, um ihn zu praktizieren, unterscheiden sich nicht großartig von den Voraussetzungen, die es braucht, um in einer anderen Gruppe oder Linie Vajrayana zu praktizieren. Bei der Frage wer wo landet geht es eher um karmische Verbindungen und welcher Stil zu einem passt. Oder denkst Du im Ernst die Lehren der inneren Tantras der Nyingma-Tradition oder das Lamdre der Sakyapas wären für Menschen mit größeren psychischen Problemen geeignet?

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra: